Zum Problem der gespaltenen Loyalität - es ist ja kein neues Problem, siehe den Cherusker Arminius - hatte ich schon seit längerer Zeit einige Anmerkungen machen wollen. Jetzt gibt es einen aktuellen Anlaß.
Warum tritt jemand freiwillig in die Armee ein (dazu noch ein Psychiater), wenn ihm das Gewissens- und Glaubenskonflikte bereitet? In den USA vermutlich deshalb, weil man so auch mit minimalen Qualifikationen einen vernünftig bezahlten und sicheren Job bekommt.
Zitat von vivendiWarum tritt jemand freiwillig in die Armee ein (dazu noch ein Psychiater), wenn ihm das Gewissens- und Glaubenskonflikte bereitet? In den USA vermutlich deshalb, weil man so auch mit minimalen Qualifikationen einen vernünftig bezahlten und sicheren Job bekommt.
Die Armee, lieber Vivendi, ist ja in den USA eines der Instrumente zur Assimilation von Einwanderern. Und eine der Chancen, nach oben zu kommen, auch wenn man aus einfachsten Verhältnissen kommt.
Ich kann mir gut vorstellen, daß Hasan wirklich zunehmend in einen Loyalitätskonflikt geraten ist. Man ist eben als Einwanderer oft jemand mit einer gespaltenen Loyalität.
In Deutschland nennt man diejenigen Deutschen, deren Großeltern aus der Türkei eingewandert sind, noch immer nicht Deutsche, sondern "Deutschtürken". So wie es "Rußlanddeutsche" gibt; und jeder sieht schon an dem Wort, daß das Deutsche sind und keine Russen, selbst wenn ihre Vorfahren unter Katharina der Großen nach Rußland auswanderten.
Bei der großen Mehrheit der sognannten Deutschtürken liegt die Loyalität bei der Türkei und nicht bei Deutschland; leider.
Die USA, als sozusagen geübtes Einwanderungsland, haben das weit besser hinbekommen. Die allermeisten Einwanderer sind schon in der zweiten, dritten Generation Amerikaner. Mit Hyphen, aber eben Amerikaner.
Deshalb ist ja der Fall Hasan so interessant. Er ist ein Beispiel für gescheiterte Assimilation.
Zitat von vivendiWarum tritt jemand freiwillig in die Armee ein (dazu noch ein Psychiater), wenn ihm das Gewissens- und Glaubenskonflikte bereitet?
Hasan ist nicht als Psychiater in die Armee eingetreten, sondern direkt nach der High School. Die Armee hat ihm das Studium und die Ausbildung zum Psychiater erst ermöglicht. Und zumindest laut Wikipedia wurde er erst nach dem Tod seiner Eltern 1998 und 2001 religiöser, da war er schon in Uniform.
-- La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von ZettelDie Armee, lieber Vivendi, ist ja in den USA eines der Instrumente zur Assimilation von Einwanderern.
Sie schreiben nichts falsches - ich weise nur der Vollständigkeit halber darauf hin, dass Hasan in den USA geboren wurde und der zweiten Generation entstammt.
-- La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von ZettelDie Armee, lieber Vivendi, ist ja in den USA eines der Instrumente zur Assimilation von Einwanderern.
Sie schreiben nichts falsches - ich weise nur der Vollständigkeit halber darauf hin, dass Hasan in den USA geboren wurde und der zweiten Generation entstammt.
Ich schreibe selten etwas Falsches, lieber Gorgasal.
Das liegt daran, daß ich das, was ich schreibe, zu verifizieren versuche, so gut ich kann, bevor ich es publiziere.
Ja, natürlich ist Hasan Zweite Generation. Ich habe ja geschrieben, daß seine Eltern aus Palästina einwanderten.
Soziologische Untersuchungen deuten meist darauf hin, daß die zweite Generation eher besonders assimilationswillig ist und daß erst die dritte Generation das Identitätsproblem hat, über das wir schon in einem anderen Zusammenhang disktutiert haben.
Aber das ist halt nicht mehr als eine Regel. Hasan hat sich offensichtlich nicht daran gehalten.
Nur eine spontane Antwort: Wir wissen nicht, ob der Täter Nidal Hassan ein Gewissen hat. Wir wissen aber, dass der Imam Anwar Al-Awlaki keines hat. Kaum jemals war der Begriff »Hassprediger« treffender.
Zitat von stefanolixNur eine spontane Antwort: Wir wissen nicht, ob der Täter Nidal Hassan ein Gewissen hat. Wir wissen aber, dass der Imam Anwar Al-Awlaki keines hat.
So sehe ich das auch, lieber Stefanolix. Und was wir auch kennen, das ist die Skrupellosigkeit von linken Journalisten.
Marc Pitzke greift seit Jahren in seinen Artikeln in "Spiegel- Online" die Sicherheitsmaßnahmen an, die von George W. Bush zur Bekämpfung des Terrorismus angeordnet wurden. Von Dick Cheney bis zum Office of Homeland Security hat er diejenigen angeprangert, die für einen konsequenten Kampf gegen den Terrorismus eintraten.
Zitat von Marc PitzkeHasan, 39, Armeepsychiater, soll am vergangenen Donnerstag auf dem texanischen Stützpunkt Fort Hood ein Blutbad angerichtet haben.
Vielleicht waren's ja auch Aliens.
Zitat von Marc PitzkeHasans religiöse Ansichten allein scheinen als Erklärung für den Gewaltakt jedenfalls nicht auszureichen.
Für diese kühne Behauptung liefert Pitzke freilich null Belege. In Ziffern: 0
Zitat von Marc PitzkeHinzu kommt für manche eine vermeintliche Diskrepanz zwischen ihrer Mission und ihrem Glauben. (...) Ähnliche Mechanismen treten nun auch im Fall Hasan zutage - auch wenn sie ein Blutbad natürlich nicht entschuldigen können.
Ach, wirklich nicht? Manchmal ist es entlarvend, auf was jemand ausdrücklich aufmerksam machen möchte.
Ich habe gerade erst hier im kleinen Zimmer auf diese Perfidie hingewiesen: Derselbe Autor greift jede Maßnahme gegen den Terrorismus an und diffamiert dann, wenn doch einmal etwas passiert, diejenigen, die für Maßnahmen gegen den Terrorismus eintreten. Aus dem Vorspann des Artikels:
Zitat von Marc PitzkeDer mutmaßliche Todesschütze war den Behörden bekannt. Sie wussten von Major Hasans E-Mail-Kontakt mit einem radikalen Imam. Auch seine psychischen Probleme waren kein Geheimnis - dennoch unternahm die US-Armee nichts.
Jetzt auf einmal ist er offensichtlich ein Anhänger von Bush und Cheney, der Marc Pitzke. Vor Tisch las man's anders.
Zitat von Marc PitzkeHasan, 39, Armeepsychiater, soll am vergangenen Donnerstag auf dem texanischen Stützpunkt Fort Hood ein Blutbad angerichtet haben.
Vielleicht waren's ja auch Aliens.
In Wikipedia ist Hasan auch noch immer "the sole suspect". Bloß keine Vorverurteilungen.
-- La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
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