While falling birthrates threaten to undermine economies and social stability across much of an aging Europe, French fertility rates are increasing. France now has the second-highest fertility rate in Europe -- 1.94 children born per woman, exceeded slightly by Ireland's rate of 1.99. The U.S. fertility rate is 2.01 children.
In many European countries, park benches are filled with elderly residents. In France, parks overflow with boisterous children, making it an international model for countries struggling with the threat of zero population growth.
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France heavily subsidizes children and families from pregnancy to young adulthood with liberal maternity leaves and part-time work laws for women. The government also covers some child-care costs of toddlers up to 3 years old and offers free child-care centers from age 3 to kindergarten, in addition to tax breaks and discounts on transportation, cultural events and shopping.
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Most of the subsidies and allowances are income-based, giving low-income families the most help. But higher-income families also receive substantial benefits so that only a fraction of a working mother's salary goes to child-care costs.
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"The child-care system in France is very well thought out," said Staub, ...
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Wenn man diesen Artikel in der heutigen Washington Post liest, fragt man sich, warum andere Länder den "französischen Weg" nicht kopieren anstatt über Nachwuchsmangel die Hände zu ringen. Ist sie zu logisch, praktisch und erfolgreich? What are other European countries so afraid of? Fragt sich R.r
Zitat von ReaderWenn man diesen Artikel in der heutigen Washington Post liest, fragt man sich, warum andere Länder den "französischen Weg" nicht kopieren anstatt über Nachwuchsmangel die Hände zu ringen. Ist sie zu logisch, praktisch und erfolgreich? What are other European countries so afraid of? Fragt sich R.r
Berechtigte Frage, dear Reader. Soviel ich weiß, gibt es im Grunde keine guten Erklärungen für Unterschiede in der Geburtenrate. Vor Jahren habe ich mal einen holländischen Bevölkerungswissenschaftler gefragt, warum die Geburtenrate in Deutschland seiner Ansicht nach so ungewöhnlich niedrig ist - Achselzucken war die Antwort.
Frankreich galt in den zwanziger, dreißiger Jahren als "sterbende Nation", weil es damals das europäische Land mit der niedrigsten (jedenfalls einer der niedrigsten) Geburtenrate war. Es wurde dann - ich glaube, die Volksfront-Regierung war wesentlich daran beteiligt - alles das eingerichtet, was in dem Artikel der Washington Post steht, und seitdem hat sich die französische Geburtenrate langsam normalisiert.
Daß sie inzwischen eine der höchsten in Europa ist, wußte ich nicht. Allein an diesen äußeren Bedingungen liegt es vermutlich nicht - in Deutschland zum Beispiel waren die vor 1970 ja auch nicht besser als danach, aber die Geburtenrate ging damals abrupt zurück.
Ich denke, es ist wohl ein sehr komplexes Geflecht von einander beeinflussenden Faktoren, das sich in der Entscheidung niederschlägt, Kinder haben zu wollen. "Harte" Faktoren wie Kosten und Nutzen der Kinderaufzucht. Aber auch ganz "weiche" wie die Änderung im sozialen Ansehen, die man durch Kinder erfährt, wie das Selbstbild von Frauen und Männern.
In Frankreich gilt es nach meinem Eindruck als ausgesprochen positiv, Kinder zu haben. Es erhöht das soziale Ansehen, es verbessert das Selbstbild der Eltern. In Deutschland ist das Bild des kinderlosen Singles als ein doch sehr positiv gewerter Lebensentwurf seit 1970 zunehmend akzeptiert worden. Kinderreiche Familien werden eher als Kuriosum, wenn nicht gar als leicht asozial, gesehen. Die Mutter, die sich dem Haushalt und ihren Kindern widmet, ist ja in diesen Jahrzehnten systematisch abgewertet worden; als Opfer einer frauenfeindlichen Gesellschaft angeblich.
Hier ist ein ganz interessanter Beitrag einer Soziologin, Corinna Onnen-Isemann, die den Unterschied zwischen Deutschland und Frankreich hauptsächlich darauf zurückführt, daß in Frankreich Frauen traditionell in größerem Umfang berufstätig waren als in Deutschland, so daß es dort sozusagen eine lange Tradition der Vereinbarkeit von Mutterschaft und Beruf gibt. Weiterhin sei (das ist wohl in der Tat ein entscheidender Faktor) in Frankreich Erziehung mehr Sache des Staats.
Die beiden Abbildungen (bitte Anklicken) zeigen die Geburtenentwicklung in Deutschland West/Ost und in den USA/Kanada.
Man sieht, daß der "Pillenknick" in Nordamerika schon Anfang der sechziger Jahre beginnt, in Deutschland erst Ende der sechziger Jahre. Die Entwicklung in der DDR hat sich um 1975 herum von der in der Bundesrepublik entfernt; damals wurden in der DDR die berühmten "sozialpolitischen Maßnahmen" eingeführt ("Abkindern" usw.). Aber das ergab nur einen kurzfristigen Anstieg. Bei der Wiedervereinigung war die Geburtenrate in der DDR wieder auf das Niveau der Bundesrepublik gesunken.
Interessant auch der Vergleich zwischen den USA und Kanada, die einen ähnlichen Verlauf zeigen. Aber in den USA gibt es seit ungefähr 1980 wieder einen Anstieg - Ausdruck der konservativen Wende in den USA?
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