393.000 Kriegstote? Da waren die Prognostiker aber etwas schlampig. Ich habe noch etwas genauer hingesehen und finde 393.067,53 Tote.
Was mich am meisten wundert ist, dass dieser Unfug durch die Medien durchgeht. Ich fühle mich als Leser regelmäßig beleidigt wenn mir hochgradig spekulative Szenarien mit exakten Todeszahlen als seriöse Studie präsentiert werden.
In Antwort auf:Our results suggest an urgent need to reform African governments' and foreign aid donors' policies to deal with rising temperatures.
Die Implikation "wir sollten die Folgen des Klimawandels beherrschen, nicht den Klimawandel selbst" hätte wohl nicht so gut zu Kopenhagen gepasst.
-- La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von dirk393.000 Kriegstote? Da waren die Prognostiker aber etwas schlampig. Ich habe noch etwas genauer hingesehen und finde 393.067,53 Tote. Was mich am meisten wundert ist, dass dieser Unfug durch die Medien durchgeht. Ich fühle mich als Leser regelmäßig beleidigt wenn mir hochgradig spekulative Szenarien mit exakten Todeszahlen als seriöse Studie präsentiert werden.
Ich kenne nur das Abstract und vermute, daß man halt irgendeine lineare Regressionsanalyse berechnet hat, und die lieferte diese Daten. Oder irgendwas Ähnliches.
Das Schlimme ist, daß wissenschaftliche Laien ja nicht beurteilen können, daß solche Zahlen ungefähr so seriös sind, als würde jemand die Lottozahlen für die erste Kalenderwoche des Jahres 2017 vorhersagen. Das wird geglaubt, weil es doch "wissenschaftliche Erkenntnisse" sind.
In Antwort auf:Our results suggest an urgent need to reform African governments' and foreign aid donors' policies to deal with rising temperatures.
Die Implikation "wir sollten die Folgen des Klimawandels beherrschen, nicht den Klimawandel selbst" hätte wohl nicht so gut zu Kopenhagen gepasst.
Exakt. Das ist ja das nachgerade Gespenstische: Da wird ein Klimwandel mit angeblich fürchterlichen Folgen an die Wand gemalt. Aber niemand scheint es für erforderlich zu halten, gegen diese Folgen etwas zu unternehmen.
Warum bereitet man nicht die Umsiedlung von Bewohnern des Male-Atolls vor? Wo sind die Programme für die Erschließung Nordsibiriens für die Landwirtschaft? Wo die Programme für die Bewässerung von Gebieten, denen angeblich die Austrocknung bevorsteht?
Mir kommt das vor wie eine mittelalterliche Stadt, gegen die von allen Seiten angeblich gewaltige Armeen heranrücken. Aber niemand bereitet die Verteidigung vor, sondern alle versammeln sich in den Kirchen und bekennen ihre Sünden, für die Gott sie jetzt offenbar strafen wolle.
@ Zettel: Das Horrorszenario funktioniert natürlich nur dann, wenn man den Folgen ohnmächtig gegenübersteht; wird der Eindruck erweckt, man könnte die Folgen beherrschen, wird das ganze Schreckgespenst doch zur Lachnummer.
Natürlich haben wir Handlungsoptionen. Wir müssen unbedingt die grünlackierten Sozen wählen, noch größere Unsummen in Klima-Hokuspokus versenken, noch mehr Aktionismus ertragen, noch mehr...
Zitat von ZettelIch kenne nur das Abstract und vermute, daß man halt irgendeine lineare Regressionsanalyse berechnet hat, und die lieferte diese Daten. Oder irgendwas Ähnliches.
Zum Glück ist das Paper im Open Access frei zugänglich.
Das ist eine Panelanalyse, völlig angemessen. Dass es unterschiedliche Prognosen für die zukünftigen Temperaturen und Niederschläge gibt, haben die Autoren berücksichtigt, indem sie einen Bootstrap aus den verschiedenen Prognosen gezogen und dann Konfidenzintervalle für den Effekt gezogen haben. Sie haben drei unterschiedliche Modelle gerechnet, und alle drei haben Temperatureffekte ergeben. Die Analyse ist relativ sauber.
Unschön finde ich, dass sie einen linearen Zusammenhang zwischen Temperatur und Bürgerkriegsinzidenz (modulo der logistischen Linkfunktion) unterstellen (da hätte man zumindest einmal Splines anschauen sollen) und dass Niederschlag nicht signifikant ist und in den Modellen unterschiedliche Vorzeichen hat (obwohl der Treiber von Konfliken sicher eher Wasser und Weideland und weniger die Temperatur ist - aber dieses Problem diskutieren die Autoren auch adäquat).
-- La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von GorgasalZum Glück ist das Paper im Open Access frei zugänglich.
Ich halte es für eine Schande und ein Armutszeugnis, dass sich sogenannte Wissenschaftler für solche Publikationen hergeben. Das ganze Dokument besteht nur aus Mutmassungen über zukünfige Entwicklungen (Orakel von Delphi) eines chaotischen Systems. Der ganze Artikel ist hohles Geschwätz. Man kann einerseits nichts vorhersagen, weil man nichts Genaues weiss, andererseits gibt man aber trotzdem eine "wissenschaftliche" Prognose ab. Die Autoren sind kein Klimatologen!
more than two-thirds of the countries in sub-Saharan Africa have experienced civil conflict since 1960, resulting in millions of deaths and monumental human suffering. Diese vielen Konflikte und Opfer sollen also in Zukunft alle vom Klimawandel verursacht werden? Sind denn die Konflikte in der Vergangenheit und Gegenwart auf den Klimawandel nach der kleinen Eiszeit zurückzuführen?
such as through possible declines in global food production and significant sea level rise, such findings have encouraged claims that climate change will worsen instability in already volatile regions. Höhere CO2-Konzentration fördert Pflanzenwachstum, der Meeresspiegel steigt seit der letzten Eiszeit. Es gibt keine plausible Erklärung dafür, weshalb eine leicht höhere Temperatur (höher als was?) Instabilitäten verursachen sollte. Es gibt keine Norm- oder Idealtemperatur, seit Jahrmillionen veruscht das chaotische System unseres Planeten ein Equilibrum zu finden. Das Equilibrum besteht offensichtlich in einer Art Schwingungen, deren Amplitude sehr langfristig voraussichtlich dem Menschen keine Überlebens-Chancen lässt (Ich stelle hiermit mein Orakel zu Delphi zur Diskussion mit der Herausforderung, diese Vorhersage zu falsifizieren).
Given that African countries remain highly dependent on rain-fed agriculture [...], this focus on precipitation is understandable. But such a focus bears uncertain implications for changes in conflict risk under global climate change, as climate models disagree on both the sign and magnitude of future precipitation change over most of the African continent. This uncertainty confuses efforts ... Beide wirklich erforderlichen und dominanten Parameter für das Orakel sind also unsicher und die Vorzeichen sind unbekannt (Nullhypothese).
With recent studies emphasizing the particular role of temperature in explaining past spatial and temporal variation in agricultural yields
Eine Studie der in den Verweisen angegebenen Autoren kommt offenbar zu einem anderen Schluss (Ökonomen, keine Klimatologen!): This paper measures the economic impact of climate change on US agricultural land by estimating the effect of random year-to-year variation in temperature and precipitation on agricultural profits. The preferred estimates indicate that climate change will increase annual profits by $1.3 billion in 2002 dollars (2002$) or 4 percent. This estimate is robust to numerous specification checks and relatively precise, so large negative or positive effects are unlikely.
Wie es bereits andere Kommentatoren hier angedeutet haben: Die Milliarden, die man in die Klimaforschung steckt und die Hunderte von Milliarden, die man in Kopenhagen umverteilen will mit Hilfe einer höchst spekulativen weltweiten Cap & Trade Börse, würde man besser investieren, um die bereits heute bestehende Misere zu beheben. Aber das interessiert kaum jemanden und vor allem kann damit nicht nebenher noch Geld verdienen. Erst seit man uns die Gefahren von Massenmigration und Überschwemmung unserer Städte, Wälder une Felder mit hungernden Menschen an die Wand malt, wird an die armen Menschen in unterentwickelten Ländern gedacht. Nicht weil man ihnen helfen will, sondern weil man sie dort festhalten will, wo sie sind, damit sie uns das Brot nicht vom Teller essen. Angst, aber nicht vor den milderen Temperaturen, die wir um Urlaub so gerne geniessen!
Alle 5 Sekunden stirbt ein Kind an Hunger oder dessen Folgen (UN World Food Program) Alle 15 Sekunden stirbt ein Kind an Wassermangel oder ungenügender Hygiene (UNICEF) Alle 30 Sekunden stirbt ein Kind an Malaria (WHO) Alle 120 Sekunden stirbt ein Mensch am Feinstaub in Europa (EU) Jede Sekunde sterben 21 Menschen in dieser Welt an irgendeiner Ursache
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