Zitat von califaxEin Kommentar von Sven gibt vielleicht ein schönes Pro/Contra ab:
Zitat Kann es sein, dass wir gerade dabei sind, die altlinke Debatte um Gewalt gegen Personen vs. Gewalt gegen Sachen auf Afghanistan zu projizieren?
Meinungen? Ich bin gespannt.
In Afghanistan, lieber Califax, geht es nicht um Gewalt gegen Personen oder Gewalt gegen Sachen, sondern es ist ein richtiger Krieg.
Ich habe das in einem anderen Thread zu sagen versucht - mir scheint zunehmend, daß diejenigen, die nie einen Krieg erlebt haben, keine Ahnung davon haben, was das ist. Egoshooter, so stellen sie sich das vielleicht vor.
Krieg ist aber so entsetzlich, daß jemand, der ihn nicht erlebt hat, ihn vermutlich nicht fassen kann. Es übersteigt das Vorstellungsvermögen, daß jemand, der nicht kriminell ist, Menschen die Eingeweide zerreißt, ihnen den Kopf wegschießt, sie bei lebendigem Leib verbrennt, ihnen den Körper so weit wegschießt, daß nur noch ein talking head übrigbleibt.
Das tut der normale Soldat, Menschen wie du und ich. Gewalt gegen Sachen? Gewalt gegen Personen?
Krieg ist eine Ungeheuerlichkeit, das habe ich jetzt schon mehrfach geschrieben. Es gibt nichts Wichtigeres, als diese Geißel der Menschheit zu bekämpfen. Aber Kampf bedeutet eben im Extremfall Krieg. Das ist das Dilemma.
Zitat von califaxEin Kommentar von Sven gibt vielleicht ein schönes Pro/Contra ab:
Zitat Kann es sein, dass wir gerade dabei sind, die altlinke Debatte um Gewalt gegen Personen vs. Gewalt gegen Sachen auf Afghanistan zu projizieren?
Meinungen? Ich bin gespannt.
In Afghanistan, lieber Califax, geht es nicht um Gewalt gegen Personen oder Gewalt gegen Sachen, sondern es ist ein richtiger Krieg.
Richtig, aber darum geht es nicht. Es geht ja darum, ob Teile der Gesellschaft diese seltsamen Gewaltdebatten der 70er und 80er nach Afghanistan projizieren, ob so eine Projektion vielleicht den die Debatte beeinflußt.
-- Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.
Zitat von Spiegel OnlineEr habe wiederholt darauf hingewiesen, dass es in Afghanistan derzeit "kriegsähnliche Zustände" gebe und es nicht allein darum gehe, Brunnen zu bohren. In solchen Situationen sei der "Einsatz der Waffe auch gegenüber Menschen nicht auszuschließen". Er sei aber "an klaren und strengen Kriterien zu bemessen", sagte Guttenberg.
Zitat von Zettel Krieg ist eine Ungeheuerlichkeit, das habe ich jetzt schon mehrfach geschrieben. Es gibt nichts Wichtigeres, als diese Geißel der Menschheit zu bekämpfen. Aber Kampf bedeutet eben im Extremfall Krieg. Das ist das Dilemma.
Krieg ist die Hölle!
Gerade Soldaten sind sich dessen sehr bewusst. Ich habe diesen Spruch das erste Mal als Rekrut von einem meiner Ausbilder gehört. Dieser Fallschirmjäger-StUffz hat dabei nicht überlegen gegrinst, sondern uns eindringlich geschildert was passieren kann, wenn wir z.B. in tiefster Gangart unsere Fersen nicht am Boden haben, wenn wir uns nicht vernünftig tarnen, oder Schanzen.
Ein Soldat weiß, wie der Einschlag eines 7.62 mm Vollmantelgeschosses aussieht. Wer schon mal eine 20 mm MK im Häuserkampf (nur) gehört hat weiß, wie sich Schrecken anfühlt. Zivilisten können sich aber sehr gelungene Hollywood-Produktionen, wie "Band of Brothers", oder "Der Soldat James Ryan" ansehen. Die Lektüre Ernst Jüngers "In Stahlgewittern" vermittelt auch ein plastisches Bild des Horrors.
Das letzte, was ein Soldat möchte ist Krieg, denn Krieg ist die Hölle!
Unser Problem liegt bei den Zivilisten. Gerade im "Fall Kundus" wird das offenbar. Erst schickt man unsere Jungs in ein Kriegsgebiet, und dann ereifert man sich, wenn sie auch Feinde töten. Dann wird man nicht müde, von den armen Opfern zu labern, dann sind Soldaten wieder Mörder. Es ist zum k*****!
Wenn nicht das Ehrgefühl der Männer es nicht zuließe, müssten sie eigentlich reihenweise desertieren. Mein Verständnis hätten sie. Für so eine Führung kann man nicht guten Gewissens kämpfen.
Mit allen guten Wünschen für eine gesegnete Weihnacht, an all unsere Jungs im Einsatz ... Kamerad Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
So ist es, lieber Calimero. Es ist eine unglaubliche Zumutung, jemanden in diese Hölle zu schicken.
Die meisten, die sich bei der Bundeswehr verpflichtet haben, dachten nie daran, daß sie kämpfen müßten. Jetzt müssen sie es.
Wir müssen sie unterstützen, so gut wir können. Diese absurde Diskussion über Kunduz dient allein dazu, der kämpfenden Truppe in den Rücken zu fallen. Man will die Bundeswehr fertigmachen.
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