Die Sache hinter der Kuriosität scheint mir ernst zu sein:
Niemandem läßt man Unwissenheit im Bereich der Literatur, der Kunst usw. durchgehen. Das ist eine Frage der Bildung.
Ignoranz im Bereich der Naturwissenschaften, der Mathematik, erst recht der Technik wird hingegen mit Schulterzucken hingenommen. Manche rühmen sich ja sogar, daß sie "in Mathe eine fünf" hatten.
Ich musste, als ich Ungelts Artikel las, spontan an eine Abfahrt (der Kapsel) vom Weltraumbahnhof denken, und an ein "vor Anker gehen" (der Trägerrakete) an der Station.
Hab dann aber doch nix geschrieben, weils mir zu albern schien.
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Unabhängig vom technischen Unsinn in diesem Artikel ist mir ein anderer Gedanke durch den Kopf gegangen. Obwohl ich technisch interessiert bin und die erste Mondlandung live (am Fernseher!) miterlebt habe, war mir nicht bewusst, dass seit dem jahr 2000 eine dauernd bemannte (nicht befraute?) Kapsel um unseren Planeten fliegt. Wenn wissenschaftliche Spitzenleistungen zur Banalität verkommen ...
Bewundernswert und für mich nicht nachvollziehbar ist die Tatsache, dass Menschen Monate oder gar Jahre ihres Lebens dafür hergeben, auf engstem Raum zu verbringen, in intimster Nähe zu einer oder mehreren Personen, die sie nicht selbst ausgewählt haben und wohlwissend, dass ein Entrinnen nicht möglich ist. Im Vergleich dazu ist eine Gefängniszelle ein Paradies.
Zitat von CalimeroIch musste, als ich Ungelts Artikel las, spontan an eine Abfahrt (der Kapsel) vom Weltraumbahnhof denken, und an ein "vor Anker gehen" (der Trägerrakete) an der Station. Hab dann aber doch nix geschrieben, weils mir zu albern schien.
Ja, es mag albern sein, lieber Calimero.
Aber die Mißachtung von Naturwissenschaften, von Mathematik, von Technik ist ja nun eine deutsche Realität.
Zitat von vivendiBewundernswert und für mich nicht nachvollziehbar ist die Tatsache, dass Menschen Monate oder gar Jahre ihres Lebens dafür hergeben, auf engstem Raum zu verbringen, in intimster Nähe zu einer oder mehreren Personen, die sie nicht selbst ausgewählt haben und wohlwissend, dass ein Entrinnen nicht möglich ist. Im Vergleich dazu ist eine Gefängniszelle ein Paradies.
Ja, so ist es. Und ein Marsflug von mindestens zwei Jahren wäre die Hölle. Ohne jeden Sinn, denn man kann ja alles mit Automaten viel besser erforschen.
Die Vorstellung, daß man zur Erforschung des Weltalls Menschen dorthin schicken muß, ist so absurd wie die Vorstellung, daß man nur über Reitende Boten miteinander kommunizieren kann. Ich weiß nicht, ob Sie diesen Artikel in ZR kennen.
Die bemannte Raumfahrt ist wissenschaftlich gesehen eine Absurdität. Aber politisch wird das Abendland gar keine andere Wahl haben, als den Chinesen die Vorherrschaft streitig zu machen.
Zitat von vivendiBewundernswert und für mich nicht nachvollziehbar ist die Tatsache, dass Menschen Monate oder gar Jahre ihres Lebens dafür hergeben, auf engstem Raum zu verbringen, in intimster Nähe zu einer oder mehreren Personen, die sie nicht selbst ausgewählt haben und wohlwissend, dass ein Entrinnen nicht möglich ist. Im Vergleich dazu ist eine Gefängniszelle ein Paradies.
Ja, so ist es. Und ein Marsflug von mindestens zwei Jahren wäre die Hölle. Ohne jeden Sinn, denn man kann ja alles mit Automaten viel besser erforschen.
Ich teile ihren Ärger über die öffentliche Geringschätzung der Naturwissenschaften hundertprozentig. Ferner verstehe ich auch nicht, wie man sich mit 'ner Fünf in Mathe brüsten kann. Dieses "Ranwanzen" ans Publikum kann doch nur heißen:
A) Ich bin noch dümmer als ihr, aber ich bin im Fernsehen.
oder
B) Ich bin genauso doof wie mein Publikum ... "Lasst uns jetzt doch alle mal befreit lachen!"
Was den zitierten RP-Bericht angeht, nun ja. Da hat sicher irgendwer standartmäßig 'ne dpa-Meldung in druckbares Format gebracht und dabei ohne nachzudenken mit den Begrifflichkeiten rumgespielt. Ist ja nicht grad eine Knallermeldung, von daher wird routiniert was in die Tastatur gehackt und unter Wissen abgespeichert worden sein.
Von einem Lokalblatt kann man auch nicht erwarten, dass es eine hochkarätige Wissenschaftsredaktion unterhält - da tun sich die "Großen" ja schon schwer damit. (Ich trauere z.B. dem mittlerweile arg geschrumpften "Wissen(schafts?)-Teil" der FAS hinterher)
Aber auch bei den "Großen" merkt man erst wenn es ums eigene Fachgebiet geht, dass Journalisten halt nur Journalisten sind (nicht despektierlich gemeint) ... die sind halt keine Fachleute für alles, sondern müssen ein weites Feld beackern. Und das noch unter Zeitdruck! Da sind die Ergebnisse halt vereinfacht (ist ja auch nur fürs uninformierte Publikum), unscharf, eventuell sogar fehlerhaft.
Bei einer Tageszeitung würde ich da keine so hohe Messlatte anlegen wollen, bei einem Wochen-, oder Monatsmagazin schon eher. Und ... wenn ich was genau wissen will: Es gibt ja Zettels diverse Räumlichkeiten.
Beste Grüße, Calimero
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Ich nehme mal die Ermunterung ernst, auch mal rücksichtslos uralte Threads wieder aufzugreifen:
Heute früh bin ich zunächst erschrocken:
Zitat von Google newsISS ist einen Tag zu spät zur Erde zurückgekehrt WELT ONLINE - Vor 43 Minuten? - Alle 362 Artikel
Natürlich habe ich mir sofort die Welt-Online Seite angeschaut. Hier gab es glücklicherweise bereits eine Richtigstellung:
Zitat von Welt-OnlineRaumsonde kehrt einen Tag zu spät von ISS zurück Im zweiten Anlauf ist die russische Raumsonde von der ISS sicher auf der Erde gelandet. Trotz Störungen soll die Mission ein Erfolg sein.
Das war natürlich eine Erleichterung. Offenbar hat die ISS Besatzung (berechtigterweise, muß man sagen) einfach nur aus zuverlässiger Quelle erfahren wollen, was auf dem Planeten Erde so los ist. Ich nehme an, daß es jetzt nicht mehr lange dauern wird, bis sie die Rückkehr in die Vergangenheit einleitet, um dort noch rechtzeitig bestimmte Korrekturen vorzunehmen.
Herzlich Ungelt
Nachtrag 13:53: Welt-Online hat sich zu einer dritten Variante durchgerungen:
Zitat von Welt-OnlineSojus-Rakete mit ISS-Besatzung an Bord sicher gelandet
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