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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 1.159 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

26.12.2009 14:27
Marginalie: Flug 253 Antworten

Ein junger Mann hat auf Flug 253 möglicherweise eine Katastrophe verhindert.

Eine mutige Tat, auch wenn er vielleicht - wir wissen das noch nicht - ein Sicherheitsbeamter oder ein trainierter Soldat oder Polizist ist. Ich hoffe, man erfährt bald Näheres.

c@lvin Offline



Beiträge: 26

26.12.2009 22:25
#2 RE: Marginalie: Flug 253 Antworten

Jasper Schuringa ist des Herren Name. Soldat ist er laut der unten genannten Quelle nicht - sondern Regisseur.
http://bazonline.ch/panorama/vermischtes.../story/29106627

vivendi Offline



Beiträge: 663

26.12.2009 22:44
#3 RE: Marginalie: Flug 253 Antworten

In den Medien heisst es, die USA wollten jetzt die Sicherheitsmassnahmen verstärken. Man wird wohl in Zukunft überhaupt besser auf das Fliegen verzichten.
- Schipol gilt als einer der sichersten Flughäfen. Es kommen Ganzkörperscanner zum Einsatz, die die Kleider bis auf den Körper durchleuchten.
- Flüssigkeiten vom Nagellack über Nasensprays bis hin zur Säuglingsflasche sind in der Kabine verboten
- Passagiere in die USA müssen sich vor dem Flug per Internet anmelden und praktisch ihre ganze Vergangenheit aufdecken und einen Reiseplan für die USA vorlegen.

Und nun erfahren wir, dass der Vater des vermutlichen Attentäters die USA-Behörden gewarnt hatte:
The terror suspect who tried to blow up a Detroit-bound plane is the son of a Nigerian banker who alerted U.S. authorities to his "extreme religious views" months ago, it was reported Saturday.
The father, Alhaji Umaru Mutallab, a former minister and chairman of First Bank in Nigeria, is shocked that his son was even was allowed to fly to the U.S., family members told the Nigerian newspaper This Day.
The dad was meeting with security officials to discuss his son, identified as Umar Farouk Abdul Mutallab, 23.
The younger Mutallab was not on any no-fly list when he flew from Nigeria to Detroit through Amsterdam, Rep. Pete King (R-L.I.) told the Daily News. When he tried to ignite powder strapped to his leg with a a chemical-filled syringe, he was tackled by a heroic passenger aboard Northwest Flight 253. - http://strata-sphere.com/blog/index.php/archives/11991


Ja, der neben ihm sitzende Passagier hatte Mut und die richtigen Reflexe.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

26.12.2009 22:55
#4 RE: Marginalie: Flug 253 Antworten

Zitat von c@lvin
Jasper Schuringa ist des Herren Name. Soldat ist er laut der unten genannten Quelle nicht - sondern Regisseur.
http://bazonline.ch/panorama/vermischtes.../story/29106627


Vielen Dank! Also wirklich ein Fall von Zivilcourage.

Herzlich, Zettel

PS: Herzlich willkommen im kleinen Zimmer!

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

26.12.2009 23:24
#5 RE: Marginalie: Flug 253 Antworten

Zitat von vivendi
- Schipol gilt als einer der sichersten Flughäfen. Es kommen Ganzkörperscanner zum Einsatz, die die Kleider bis auf den Körper durchleuchten.
- Flüssigkeiten vom Nagellack über Nasensprays bis hin zur Säuglingsflasche sind in der Kabine verboten
- Passagiere in die USA müssen sich vor dem Flug per Internet anmelden und praktisch ihre ganze Vergangenheit aufdecken und einen Reiseplan für die USA vorlegen.
Und nun erfahren wir, dass der Vater des vermutlichen Attentäters die USA-Behörden gewarnt hatte.


Ein Teil des Problems scheint mir zu sein, daß zu unselektiv überprüft wird. Ein großer Teil des Sicherheitsaufwands geht dafür drauf, Passagiere zu überprüfen, die als Täter kaum in Frage kommen. Sagen wir, die Oma aus dem Schwarzwald mit ihrem Enkelkind.

Der Zoll geht da anders vor. Er pickt sich gezielt diejenigen heraus, die gründlich überprüft werden.

Eine andere Frage: Werden in Schipol Umsteiger, die den Transitbereich gar nicht verlassen, genauso streng kontrolliert wie diejenigen, die in Schipol einchecken?

Herzlich, Zettel

Kaa Offline




Beiträge: 658

27.12.2009 09:47
#6 RE: Marginalie: Flug 253 Antworten

Diese Tat finde ich ja in erster Linie vernünftig. Die Frage von Mut stellt sich mir da gar nicht.

Nach einem Bombenabwurf über Berlin saßen ein kleines Mädchen, soweit ich mich aus den Erzählungen erinnere, ungefär 7 Jahre alt und ein Mann in einem Luftschutzkeller. Es brannte. Die Tür war schon ganz heiß. Der Mann konnte sich nicht überwinden, die Tür anzufassen. Das Mädchen öffnete die Tür. Es verbrannte sich natürlich auch die Hand. Doch nur so haben die beiden überlebt.

Mein Problem in der Situatin des rettenden Passagiers wäre eher gewesen, ob ich glauben könnte, was ich da sehe oder ob ich das richtig interpretiere.

Nach den Angriffen auf die Towers haben sich viele Menschen gefragt, wie sie in der Situation der Passagiere in den Flugzeugen besser reagiert hätten. Denn gestorben sind sie doch alle.

Liebe Grüße

Kaa


Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus Autor im Netz bekannt

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

27.12.2009 16:04
#7 RE: Marginalie: Flug 253 Antworten

Zitat von Zettel
Ein junger Mann hat auf Flug 253 möglicherweise eine Katastrophe verhindert.


Inzwischen findet erfährt Jasper Schuringa die Bewunderung, die er verdient.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

27.12.2009 19:18
#8 RE: Marginalie: Flug 253 Antworten

Zitat von Kaa
Diese Tat finde ich ja in erster Linie vernünftig. Die Frage von Mut stellt sich mir da gar nicht.


Aber gehört nicht, liebe Kaa, manchmal Mut dazu, das Vernünftige zu tun?

Zitat von Kaa
Nach den Angriffen auf die Towers haben sich viele Menschen gefragt, wie sie in der Situation der Passagiere in den Flugzeugen besser reagiert hätten. Denn gestorben sind sie doch alle.


Danach hat darüber ja eine Diskussion eingesetzt. Die Passagiere von United Airlines Flug 93 haben gehandelt und immerhin verhindert, daß das Flugzeug über dem Weißen Haus oder dem Capitol abstürzte.

Herzlich, Zettel

Kaa Offline




Beiträge: 658

28.12.2009 10:10
#9 RE: Marginalie: Flug 253 Antworten

Lieber Zettel

Ja, wörtlich die Frage beantwortet gehört _manchmal_ Mut dazu das Gute zu tun. Und ich will den Einsatz und den glücklichen Erfolg Herrn Schuringas nicht schmälern. Es geht mir um Mut.

Ich glaube in gefährlichen Situationen, die schnelles Eingreifen fordern, ist kein Mut vorhanden. Und auch keine Hemmnisse. Es muß aber das Wissen vorhanden sein, was zu tun ist. Dann kann man schnell handeln, viel schneller, als wenn noch Mut aktiviert würde. Mut ist glaube ich eine Funktion, die ein wenig Berechnung braucht, deswegen geht es mit Mut auch langsamer.

In Wie kommt das Gute in die Welt wird beschrieben, wie ein Mann, Herr Autrey, einen Fremden unter Einsatz seines Lebens vor einer einfahrenden U-Bahn rettet. Auf der letzten Seite des Zeitartikels steht: Hätte sich Autrey bewusst entschieden, den Gestürzten vom Gleis zu retten, wäre er sicher nicht rechtzeitig vor dem Zug zur Stelle gewesen. Während nämlich die evolutionär alten Schaltungen in unserem Gehirn rasch Emotionen und Handlungen auslösen, arbeitet das Denken viel langsamer. So wie ein bedrohtes Tier instinktiv flieht, ließ vermutlich ein automatisches Programm Autrey zu Hilfe eilen.

Ich glaube, daß beherzter, schneller Einsatz in Gefahrensituation möglich ist, wenn die Vorraussetzungen im Menschen da sind - er ist altruistisch, wie der U-Bahn Retter, oder gefahrenbewußt (und natürlich möglicherweise auch altruistisch) wie Herr Schuringa. Und er ist nicht gehemmt. Die Hemmung kann die archaische, schnelle Aktion stören, die sonst automatisch ausgeführt würde. Weiterhin glaube ich eine Grundvorstellung, wie man der Gefahr begegnen kann, muß da sein. Sie muß nicht richtig sein, Menschen schütten oft Wasser auf Brände, die nicht mit Wasser gelöscht werden können, doch sie muß sofort abrufbar sein. Die Idee, daß man zwischen den Rädern eines Zuges liegen kann, muß vorhanden sein. Das Wissen, daß es Leute gibt, die Flugzeuge, in denen sie selbst sitzen, abstürzen lassen wollen, muß vorhanden sein.

Mut, so wie ich ihn erfahre, ist eine bewußte Entscheidung. Wenn ich mutig bin, merkt das meist keiner. Ich wurde aber schon öfter für mutig gehalten, wenn ich nur zornig war, oder wußte, daß keine Gefahr bestand.

Herr Schuringa hat etwas Großartiges getan. Er ist ein Held. Er hat jedes Lob verdient und auch alle Auszeichnungen, die er bekommen wird. Er ist vielleicht oft in seinem Leben mutig. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß er es da in dem Flugzeug war.

Liebe Grüße

Kaa


Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus Autor im Netz bekannt

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

28.12.2009 10:25
#10 RE: Marginalie: Flug 253 Antworten

Zitat
Zitat Kaa:
Ich glaube, daß beherzter, schneller Einsatz in Gefahrensituation möglich ist, wenn die Vorraussetzungen im Menschen da sind - er ist altruistisch, wie der U-Bahn Retter, oder gefahrenbewußt (und natürlich möglicherweise auch altruistisch) wie Herr Schuringa. Und er ist nicht gehemmt. Die Hemmung kann die archaische, schnelle Aktion stören, die sonst automatisch ausgeführt würde. Weiterhin glaube ich eine Grundvorstellung, wie man der Gefahr begegnen kann, muß da sein. Sie muß nicht richtig sein, Menschen schütten oft Wasser auf Brände, die nicht mit Wasser gelöscht werden können, doch sie muß sofort abrufbar sein.



Ich würde es, liebe Kaa, sogar Reflex nennen, in einem Moment, der schnelles Handeln erfordert. Das ist nicht jedem gegeben, genau wie Du es erklärt hast.

♥lich Nola




Dagny Offline



Beiträge: 1.096

31.12.2009 18:24
#11 RE: Marginalie: Flug 253 Antworten

Zitat
Eine andere Frage: Werden in Schipol Umsteiger, die den Transitbereich gar nicht verlassen, genauso streng kontrolliert wie diejenigen, die in Schipol einchecken?



Schipol hat Handgepaeckkontrollen direkt vor dem Gate beim Umsteigen.

Hermann ( gelöscht )
Beiträge:

31.12.2009 22:29
#12 RE: Marginalie: Flug 253 Antworten

Ich glaube nicht, daß man hier von Zivilcourage sprechen kann. Unter Zivilcourage, an der es den Deutschen nach den Worten Bismarcks mangelt, verstehe ich eher den Mannesmut vor Königsthronen, das Gegenteil von Katzbuckelei und Duckmäusertum. Womit wir es hier zu tun haben, ist Entschlossenheit im Angesicht einer Gefahr für Leib und Leben, vielleicht auch Mut.

 Sprung  



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