Zitat von Zettel Das Malieveld ist, wie Sie richtig vermuten, lieber FTT, eine Art Wiese; besser gesagt: eine Freifläche, auf der vor allem Märkte stattfinden, wo der Zirkus seine Zelte errichtet und dergleichen. Wir haben dort einmal einen hervorragenden Zirkus gesehen; wenn ich mich recht erinnere, war es der chinesische Staatszirkus. Mit Demonstrationen hat die Äußerung von Wilders also wohl eher nichts zu tun (obwohl ich nicht ausschließen will, daß dort welche stattfanden); er will die Kopftücher einfach dort flattern lassen, wo man sie gut sieht.
Sind Sie da sicher?
Nein. Bei Textinterpretationen kann man selten sicher sein, die richtige Interpretation zu treffen.
Zitat von FTT_2.0
Zitat Bekendheid heeft het vooral als verzamelplaats voor demonstraties. De grootste massademonstratie telde 550.000 betogers. Hij werd op 29 oktober 1983 gehouden en was gericht tegen de plaatsing van nieuwe kernwapens in Nederland.
Ich habe es, lieber FTT, ja nicht ausgeschlossen, daß dort auch Demonstrationen stattfanden. Aber eine Stadt richtet eine solche Freifläche ja nicht dazu ein, daß dort demonstriert wird.
Ich habe jetzt mal gegoogelt. Hier ist die Beschreibung aus einem Stadtführer:
Zitat von Max CityGuideHier finden die meisten mobilen Events, die Den Haag besuchen, statt. Mal ein Zirkus, mal ein Rummelplatz, mal eine Messe. Praktisch: Das Malieveld liegt in Sichtweite des Bahnhofs. Eine Anreise ist also auch für Nicht-Den-Haager kein Problem.
Und hier können Sie sich ein kurzes Video von einer Kirmes auf dem Malieveld ansehen:
Zitat von ZettelUnd nun kam am Abend um kurz vor sechs Uhr die Meldung, daß in einer bundesweiten Razzia in Moscheen und anderen islamischen Einrichtungen unter anderem ein Buch beschlagnahmt wurde, das genaue Anweisungen zum Schlagen von Frauen enthält.
Laut "Spiegel" der kommenden Woche ("Panorama", S. 18) wurden bei der Razzia allein in einem Lager in Braunschweig über 100 Exemplare des Buchs "Frauen im Schutz des Islam" beschlagnahmt. "Spiegel": "Der Chef der dortigen Islamschule, Muhamed Ciftci, verteidigte sich, die Schriften würden unter anderem von der saudi-arabischen Botschaft vertrieben. Er selber habe schon vor dem Buch gewarnt und seine Glaubensbrüder aufgerufen, die Werke abzugeben. Die gesammelten Bücher seien lediglich noch nicht vernichtet worden".
Zitat von ZettelWie es der Zufall will, hatte ich mir heute vorgenommen, in ZR auf zwei Artikel zum Thema "Frauen und Islam" hinzuweisen; einen in der taz und einen in der FAZ. Und nun kam am Abend um kurz vor sechs Uhr die Meldung, daß in einer bundesweiten Razzia in Moscheen und anderen islamischen Einrichtungen unter anderem ein Buch beschlagnahmt wurde, das genaue Anweisungen zum Schlagen von Frauen enthält.
Monika Maron erwähnt die Artikel in der FAZ und in der taz sowie einen weiteren in der SZ in einem Kommentar im "Spiegel" der kommenden Woche (Titel: "Die Besserfundis"; S. 106f).
Maron schlägt darin in dieselbe Kerbe wie ich in meinem Artikel und weist zusätzlich darauf hin, daß sie derselben "toleranten" Haltung gegenüber "staatliche und klerikale Despotien" auch schon begegnet sei, als sie als Frau aus der DDR deren Regime im Westen kritisiert hatte. Sie konstatiert ein allgemeines Problem:
Zitat von Monika MaronEs geht in der Debatte also gar nicht um den Islam und seine Kritiker, sondern es geht um uns, um unser Vertrauen in die Demokratie und in unser Recht, auf Gesetzen und einer Lebensform zu bestehen, die in jahrhundertelangen Kämpfen gegen staatliche und klerikale Despotien erobert wurden. (...)
Und wer nicht den Mut hat, die Werte einer freiheitlichen Gesellschaft gegen intolerante Ansprüche zu verteidigen - oder wenigstens von anderen verteidigen zu lassen -, verhält sich nicht wie ein Demokrat.
Wären die kämpferischen Kritiker der Islamkritiker in einer islamischen Kultur aufgewachsen, wie Necla Kelek, oder hätten sie, wie ich, den größten Teil ihres Lebens in der DDR verbracht, wären ihnen die westlichen Werte, bei all ihrer Unvollkommenheit, vielleicht wertvoller.
Vielleicht. Aber ich komme zunehmend zu der Überzeugung, daß allen diesen "Linksliberalen" in der "Zeit", in der F.A.S., der SZ und der taz der Wert der Freiheit wenig bedeutet.
Viele von ihnen, die keine eigenen starken Wertüberzeugungen haben, waren und sind umso mehr fasziniert von totalitären Ideologien. Sie waren Apologeten der DDR und allgemein des real existierenden Sozialismus. Sie sind heute Apologeten des fundamentalistischen Islamismus.
Und nicht wenige ihrer Vorgänger, der "linksliberalen" Intellektuellen der dreißiger Jahre, waren in den USA und in England Apologeten Hitlers.
Pentas
(
gelöscht
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Beiträge:
24.01.2010 09:06
#29 RE: Aktuelle Ergänzung: Muhamed Ciftci hat eine Erklärung
Zitat von ZettelLaut "Spiegel" der kommenden Woche ("Panorama", S. 18) wurden bei der Razzia allein in einem Lager in Braunschweig über 100 Exemplare des Buchs "Frauen im Schutz des Islam" beschlagnahmt.
Findet es niemand sonderbar, dass Bücher beschlagnahmt werden? Widerspricht das nicht dem Artikel 5 des Grundgesetzes? Frag ich mal naiv als Nichtjurist.
Nicht dass ich verlange würde, dass Zensur geübt wird, aber ich wundere mich auch über die Naivität zu glauben, das Verbot eines Buches könne bei Milliaredn von gläubigen Menschen eine Gesinnungsänderung bewirken. Ich glaube im Gegenteil, dass die restlichen Milliarden diese Texte auch lesen sollten. Das wäre gelebte Aufklärung.
Zitat von ZettelLaut "Spiegel" der kommenden Woche ("Panorama", S. 18) wurden bei der Razzia allein in einem Lager in Braunschweig über 100 Exemplare des Buchs "Frauen im Schutz des Islam" beschlagnahmt.
Findet es niemand sonderbar, dass Bücher beschlagnahmt werden? Widerspricht das nicht dem Artikel 5 des Grundgesetzes? Frag ich mal naiv als Nichtjurist.
Artikel 5: (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
Zum Schutze der Jugend und der persönlichen Ehre darf also auch Zensur ausgeübt werden.
-- Der Weg zur Hölle beginnt mit dem Monopol auf Moral.
Zitat von PentasFindet es niemand sonderbar, dass Bücher beschlagnahmt werden? Widerspricht das nicht dem Artikel 5 des Grundgesetzes? Frag ich mal naiv als Nichtjurist.
Artikel 5: (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre. Zum Schutze der Jugend und der persönlichen Ehre darf also auch Zensur ausgeübt werden.
Wobei es in diesem konkreten Fall wohl weniger um den Schutz der Jugend oder der persönlichen Ehre geht, sondern um die Vorschriften der allgemeinen Gesetze, insbesondere § 111 StGB:
Zitat von § 111(1) StGBWer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) zu einer rechtswidrigen Tat auffordert, wird wie ein Anstifter (§ 26) bestraft.
Aber wir können sicher auch ausführlich darüber diskutieren, inwieweit Zensur zum Schutz der Jugend gerechtfertigt ist
-- La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Nola
(
gelöscht
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24.01.2010 10:53
#33 RE: Zitat des Tages: Wann Moslems ihre Frau schlagen dürfen
Konvertiten sind eine Minderheit unter den knapp vier Millionen Muslimen in Deutschland. Das Islamarchiv in Soest schätzt ihre Zahl auf 25 000, zwei Drittel davon seien Frauen. Vor zehn Jahren waren es 12 000. Vor dem 11. September 2001 seien jährlich 200 bis 250 Deutsche übergetreten, heißt es in Soest, danach seien es sprunghaft mehr geworden, 1000, 2000, auch mal 4000 in einem Jahr.
… und hier noch ein Auszug aus einem sehr lesenswerten Artikel von: Claudia Keller - 05. Januar – ebenfalls badische Zeituung
(…)Ulrike wollte der Leistungsgesellschaft entfliehen. Ulrike heißt heute Jasmin (…)
Die Angst vor dem Versagen hat aber auch die neue Religion nicht heilen können. Jasmin glaubt, "dass der Weltuntergang bald kommt", und sie hat "große Angst" vor der Hölle. Deshalb bemüht sie sich, alle Regeln zu befolgen. Aber immer wieder stößt sie auf ungeklärte Fragen. Zuerst dachte sie, sie dürfe ihre Eltern nicht mehr sehen. Die Al-Nur-Gemeinde gehört zu den Salafiten, die das islamische Recht ähnlich rigoros wie die Gruppe der saudischen Wahhabiten auslegen. Auf Salafiten-Internetseiten ist zu lesen, dass, wer mit einem Ungläubigen befreundet ist, selbst ungläubig wird. Aber was ist mit den ungläubigen Eltern? Abdul Adhim beruhigte sie: Es gebe schließlich das Gebot, Vater und Mutter zu ehren.
Gegen die Regel, dass Frauen nur arbeiten sollen, wenn das Geld des Mannes nicht reicht, hat Jasmin nichts. Und dass der Mann die Frau schlagen darf, wenn sie ihm nicht gehorcht und vom rechten Weg abweicht, das gelte ja nur im "allerletzten Fall", wenn sonst nichts helfe. Ihr selbst drohe derlei sowieso nicht, denn sie, die Konvertierte, sei viel frommer als ihr Mann. Der nehme es mit der Religion nicht so ernst und gehe auch nicht in die Moschee. "Das macht mir große Sorgen", sagt Jasmin. Sie würde ihren Mann gerne vor der Hölle retten. Aber bislang haben ihre Gespräche nicht gefruchtet.
In einem Offenen Brief an Beck sowie Frauenministerin Renate Schmidt und Justizministerin Brigitte Zypries fordern die Feministinnen Halina Bendkowski und Helke Sander sowie der Gewerkschafter Günter Langer daher die Durchsetzung von Freiheitsrechten für Migrantinnen. Mitunterzeichnet haben den Aufruf rund hundert Feministinnen und AntirassistInnen wie Viola Roggenkamp, Seyran Ates, Serap Cileli sowie die Frauenrechtsorganisation Terre des femmes. Nach ihrer Auffassung sollen alle MigrantInnen, die nach Deutschland wollen und aus »Ländern kommen, in denen Männer gegenüber Frauen rechtlich privilegiert sind«, ab sofort das Gleichheitsgebot des Grundgesetzes anerkennen – andernfalls »verwirken sie ihr Aufenthaltsrecht«. Der Vorschlag läuft, falls er ernst gemeint sein sollte, unweigerlich auf die Abschiebung von MigrantInnen hinaus, die dagegen verstoßen. (…)
17. Dezember 2003 Die Liste der UnterzeichnerInnen war einsehbar unter http://www.members.partisan.net/sds/sds06203.html. Die Seite wurde zwischenzeitlich aufgrund von Konflikten um den Offenen Brief abgeschaltet.
(…) Der Vorschlag, dass alle EinwanderInnen aus Ländern, in denen Männer rechtlich privilegiert sind, unterschreiben sollen, dass sie das Gleichheitsgebot des Grundgesetzes anerkennen, unterstellt zudem, dass diese Einwanderinnen nicht wüssten, welches Recht hier gilt. Eine kühne These, wissen doch die MigrantInnen in der Regel, dass sie mit dem neuen Land auch einen anderen Rechtsraum betreten.(…)
(...) Die AutorInnen stellen sich in eine fatale deutsche Tradition: Es gibt in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern eine Unzahl von Regelungen und Bestimmungen, die das Aufenthaltsrecht für EinwanderInnen prekär machen. Und wie oft waren politische, volkswirtschaftliche, kulturelle und nicht zuletzt »völkische« Gesichtspunkte entscheidend, um den »Anderen« ein Eintrittsbillet für diese Gesellschaft zu verweigern. Nun tritt das Postulat des Feminismus hinzu. (…)
Soweit also ein Auszug der Antwort auf den offenen Brief von Birgit Rommelspacher - sie ist Professorin für Psychologie an der Alice Salomon Hochschule Berlin und Autorin von Anerkennung und Ausgrenzung.
edit:
auch diese Aussage fand ich noch im Netz:
"Innerhalb der muslimischen Community sollte man dem möglichen Missbrauch der Religion mehr Beachtung schenken und Aufklärungsarbeit dagegen leisten. Denkbar wären hier aus der Perspektive der Islamischen Verbände z.B. eine Fatwa gegen häusliche Gewalt und Zwangsverheiratungen und verschiedene Projekte, die sich gegen Gewalt richten".
Auch bei längere Recherche habe ich so eine Fatwa* nicht finden können, dabei wäre es ein mögliches Instrument das es anzustreben gilt von Muslimen, die ihre Gewaltablehnung wirklich ernst meinen.
Wikipedia: *Eine Fatwa (arabisch فتوى fatwā, pl. fatāwā) ist ein islamisches Rechtsgutachten, das in der Regel von einem Mufti (Verfasser eines Rechtsgutachtens als Spezialist für die islamische Jurisprudenz Fiqh) zu einem speziellen Thema herausgegeben wird. Üblicherweise wird eine Fatwa auf Anfrage einer Einzelperson oder eines Juristen (die um eine Fatwa bittende Person wird Mustafti genannt) angefertigt, um ein Problem, das im Rahmen der islamischen Religion aufgetreten ist, zu klären.
Vielen Dank, liebe Nola, für diese ausgezeichnete Recherche. Nur zwei Anmerkungen:
Zitat von NolaZitat:http://www.badische-zeitung.de/konvertiten-in-deutschland--25160149.html Konvertiten sind eine Minderheit unter den knapp vier Millionen Muslimen in Deutschland. Das Islamarchiv in Soest schätzt ihre Zahl auf 25 000, zwei Drittel davon seien Frauen. Vor zehn Jahren waren es 12 000. Vor dem 11. September 2001 seien jährlich 200 bis 250 Deutsche übergetreten, heißt es in Soest, danach seien es sprunghaft mehr geworden, 1000, 2000, auch mal 4000 in einem Jahr.
25.000 von (ohne die Moslems) ungefähr 75 Millionen Deutschen - das scheint mir noch nicht bedenklich zu sein. Wenn 4000 Personen im Jahr konvertieren, dann würde es - wenn ich richtig rechne - tausend Jahre dauern, bis etwas mehr als fünf Prozent der Deutschen konvertiert wären. ( - nur um die Größenordnung zu illustrieren).
Daß es überwiegend Frauen sind, könnte - ich kenne aber keine Zahlen - vielleicht daran liegen, daß deutsche Frauen häufiger einen Moslem heiraten als deutsche Männer eine Frau moslemischen Glaubens (falls es denn so ist; ich weiß auch das nicht).
Zitat von NolaSoweit also ein Auszug der Antwort auf den offenen Brief von Birgit Rommelspacher - sie ist Professorin für Psychologie an der Alice Salomon Hochschule Berlin und Autorin von Anerkennung und Ausgrenzung.
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