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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 4 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Kallias Offline




Beiträge: 2.300

29.01.2010 14:32
Kleines Klima-Kaleidoskop (3): Wasserdampf Antworten

Eine vor einigen Tagen von der Zeitschrift Science im Internet veröffentlichte Studie liefert eine neue Erklärung dafür, daß die Erdatmosphäre im vergangenen Jahrzehnt nicht wärmer wurde: die Wasserdampfkonzentration in der oberen Atmosphäre hat abgenommen. Ausgerechnet der Wasserdampf läßt die Klimatheorie im Stich! In diesem Beitrag zum Klima-Kaleidoskop wundere ich mich über die Ergebnisse, und stelle abschließend den Begriff des "Jahrzehnts" in Frage.

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

29.01.2010 19:06
#2 RE: Kleines Klima-Kaleidoskop (3): Wasserdampf Antworten

Meines Wissens ist der Einfluss von Wasserdampf unter russischen Wissenschaftlern seit Jahren staerker beachtet, als der CO2 Einfluss. (quelle muesste man googeln). Auch wird derzeit am CERN ein Experiment gestartet um Zusaemmenhaenge zwischen Wolkenbildung und Kosmischer Strahlung zu erforschen.

Florian Offline



Beiträge: 3.136

29.01.2010 19:19
#3 RE: Kleines Klima-Kaleidoskop (3): Wasserdampf Antworten

Jetzt auch mal ohne Quelle (kann mich aber sicher daran erinnern, dass so in einer seriösen Publikation gelesen zu haben):

Es ist ja so, dass man in ein quantitatives Modell (und auch in die Klimamodelle) jeweils gewisse Input-Daten eingibt und aus diesen dann Output-Daten errechnet werden.

Bei komplexen Modellen ist es dabei zur Komplexitätsreduktion nötig, gewisse Input-Faktoren als Konstanten zu nehmen.
Vermutlich wird (sagen wir mal) die vulkanische Aktivität auf der Erde in allen Klimamodellen als konstant angenommen.
Soweit so unspannend.

Nun scheint es aber so zu sein, dass in vielen Klimamodellen viele Umweltfaktoren die außerhalb der menschlichen Kontrolle liegen als Konstant angenommen werden. Grundsätzlich ist diese Methodik auch nicht ganz verkehrt. Ganz pratisch interessiert uns schließlich, WAS wir WIE beeinflussen können.
(z.B. gab es ja jüngst eine Diskussion über die Sonnenaktivität: Deren Schwankungen werden in den Klimamodellen i.d.R. nicht berücksichtigt, obwohl sie potenziell wesentlich bedeutsamer sind als jeder menschliche Einfluss).

Und ein ähnliches Schicksal hat in den Modellen wohl auch der Wasserdampf getroffen:
Anders als CO2 ist seine Produktion im wesentlichen dem menschlichen Zugriff entzogen - also wird er nicht groß berücksichtigt.

Kann man bedauern, liegt aber wohl in der Natur solcher Modelle.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

29.01.2010 20:38
#4 RE: Kleines Klima-Kaleidoskop (3): Wasserdampf Antworten

Zitat von Florian
Kann man bedauern, liegt aber wohl in der Natur solcher Modelle.


Wäre ja im Prinzip auch völlig unproblematisch - wenn man diese Restriktionen bei der Interpretation der Modelle berücksichtigt.

Und da kommen wir dann zur zentralen IPCC-Aussage: An der bisher gemessenen Erwärmung kann nur die menschlichen CO2-Emissionen schuld sein, WEIL wir keine andere Erklärung haben.

Das ist natürlich abstrus, wenn alle möglichen anderen Erklärungen nicht bekannt sind / nicht gemessen werden können / als konstant ins Modell eingehen.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

29.01.2010 21:38
#5 RE: Kleines Klima-Kaleidoskop (3): Wasserdampf Antworten

Zitat von Florian
Kann man bedauern, liegt aber wohl in der Natur solcher Modelle.


Wenn dem so ist (ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber ohne Quelle bin ich da skeptisch), dann liegt das ganz und gar nicht in der Natur der Modelle, sondern ist einfach haarsträubende Schlamperei. Vom Menschen nicht beeinflussbare oder schlecht verstandene Faktoren kann man nicht einfach weglassen oder als konstant annehmen. Das mindeste ist, dass man in diesem Falle etwa unterschiedliche Szenarien der Wasserdampfentwicklung in die Modelle einfüttert (wenn man kein Kausalmodell hat, nimmt man historische Beobachtungen) und sich anschaut, wie die Resultate variieren. Das macht man für alle Faktoren, die etwas mit der Outputgröße zu tun haben könnten und berichtet nachher die Varianz der Prognosen.

Allerdings bin ich mir relativ sicher, dass genau solche Anstrengungen, möglichst alle Quellen von Prognoseungenauigkeit einzubeziehen, nicht unternommen wurden. Sonst kämen wahrscheinlich Prognosen einer Erwärmung von, sagen wir, zwei Grad Celsius über das nächste Jahrhundert heraus - aber mit einem 95%-Konfidenzintervall von +/- zehn Grad. Und mit solchen Ergebnissen kann man zwar wunderbar neue Forschungsgelder einwerben ("More research is needed", taucht in praktisch jedem wissenschaftlichen Artikel im letzten Absatz auf ), aber man kommt nicht in die Talkshows.

--
La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

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