Was heute in "Spiegel-Online" über die sogenannten Ökodesign-Regeln der EU zu lesen ist, das konnten Sie ausführlicher und mit Hinweisen auf die Hintergründe schon im vergangenen September in ZR lesen. Also beschränke ich mich in diesem Zitat des Tages darauf, noch einmal auf den Teufelspakt aufmerksam zu machen, den auf der Ebene der EU die Bürokraten und die Ideologen geschlossen haben.
Ich muß immer an den Film Brazil denken, den ich schon vor ca 20 Jahren gesehen habe. An die komplette Handlung kann ich mich nicht erinnern, aber eine Szene mit einem "illegalen Handwerker", der an einer alles herrschenden despotischen Bürokratie vorbei agiert, sehr gut. Und die kommt mir auch leider immer öfter in den Sinn.
Nur an einer Kleinigkeit möchte ich leise Kritik üben::
Zitat von ZettelGewiß steht uns noch nicht ein totalitäres System bevor,
Wenn Etwas "bevor steht", oder auch "nicht bevor steht", dann gibt es nach meinem Verständnis kein "noch". Nur in dem Sinne, möglicherweise, daß die Entwicklung noch umkehrbar ist. Hier gibt es aber, für mich zumindest, wieder leider kein "gewiß". Das kann doch nur eine reine Glaubensangelegenheit sein.
"Nur an einer Kleinigkeit möchte ich leise Kritik üben::"
Lustig, mir ging es beim Lesen genauso wie Ungelt: auch ich bin über den gleichen Satz gestolpert. Wir haben uns ja mittlerweile so an die präzise Sprache in Zettels Artikel gewöhnt, dass einem auch schon kleine sprachliche Ungenauigkeiten (die man in einem SpiegelOnline-Artikel einfach überlesen würde) auffallen.
Und wenn ich gerade schon bei der leisen Kritik bin (die wie gesagt überhaupt nur deshalb angebracht scheint, weil Zettel ja ansonsten durchgehend ein sprachliches und inhaltliches Niveau hat, dass auch in der sog. "Qualitätspresse" nur selten erreicht wird):
Ganz oben in Zettels Raum lese ich als Wahlspruch "Gedanken von Gott(...)". Richtig wäre hier wohl "Gedanken zu Gott" (es sei denn, Zettel nimmt an, seine Gedanken wären sämtlich von Gott inspiriert?)
Zitat von FlorianWir haben uns ja mittlerweile so an die präzise Sprache in Zettels Artikel gewöhnt, dass einem auch schon kleine sprachliche Ungenauigkeiten (die man in einem SpiegelOnline-Artikel einfach überlesen würde) auffallen.
So ist es sicher. Was vom Inhaltlichen schon so daneben liegt, braucht man doch nicht auch noch auf die Goldwage zu legen.
Wenn ich meine Vermutung außern darf: Zettel hat versucht, an der Grenze des menschenmöglichen, dem Artikel doch noch einen einigermaßen optimistischen Schluß zu verpassen.
Zitat von Florian Ganz oben in Zettels Raum lese ich als Wahlspruch "Gedanken von Gott(...)". Richtig wäre hier wohl "Gedanken zu Gott" (es sei denn, Zettel nimmt an, seine Gedanken wären sämtlich von Gott inspiriert?)
Das ist, glaube ich, ein wörtliches Zitat (auch von Arno Schmidt?).
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von ZettelGewiß steht uns noch nicht ein totalitäres System bevor,
Wenn Etwas "bevor steht", oder auch "nicht bevor steht", dann gibt es nach meinem Verständnis kein "noch". Nur in dem Sinne, möglicherweise, daß die Entwicklung noch umkehrbar ist.
Sie haben Recht, lieber Ungelt. Ich habe das "noch" gestrichen.
Zitat von UngeltHier gibt es aber, für mich zumindest, wieder leider kein "gewiß". Das kann doch nur eine reine Glaubensangelegenheit sein.
Das "gewiß" habe ich nicht gestrichen. Sie kennen ja meine Meinung dazu: Bei aller Kritik an bedenklichen Entwicklungen in Deutschland und in der EU leben wir doch in einer freien Gesellschaft und in einem demokratischen Rechtsstaat. Deshalb sehe ich Tendenzen, die von jenen beiden Gruppen ausgehen, die sich in diesem Teufelspakt verbündet haben. Aber ein totalitäres System sehe ich nicht heraufziehen. Mit so viel subjektiver Sicherheit, daß ich ein "gewiß" verantworten kann.
Tja, da hätte ich mal lieber erst etwas gegoogelt, bevor ich meine "kleine Kritik" geschrieben habe.
Bei der wörtlichen Suche auf Google taucht zwar auf Platz 3 bereits Zettel auf (was ein Indiz dafür ist, dass das Zitat nicht allzu gebräuchlich ist), es ist allerdings tatsächlich nicht Zettels eigene Schöpfung. Die ursprüngliche Quelle scheint das gleichnamige Werk von Christian Wolff aus dem Jahr 1720 zu sein (http://de.wikisource.org/wiki/Christian_Wolff).
Christian Wolff war laut Wikipedia ein "Universalgelehrter" - was ja recht schön zu Zettels breitem Interessenspektrum passt. (Ich weiß vom geheimnisumwitterten Zettel nur, dass er eine akademische Karriere hatte. Ich bin mir aber nicht einmal sicher, ob er Geistes- oder Naturwissenschaftler ist. Was ja eigentlich sehr beeindruckend zeigt, auf welch hohem Niveau Zettel für ihn offenbar fremde Wissensfelder durchdringt).
Chritian Wolffs Buchtitel aus dem Jahr 1720 würde man heutzutage wohl nicht mehr wörtlich so verwenden. Immerhin ist damit wohl entschuldbar, dass ich darüber gestolpert bin.
Zitat von FlorianGanz oben in Zettels Raum lese ich als Wahlspruch "Gedanken von Gott(...)". Richtig wäre hier wohl "Gedanken zu Gott" (es sei denn, Zettel nimmt an, seine Gedanken wären sämtlich von Gott inspiriert?)
Es ist, wie Calimero zu Recht vermutet, ein Zitat, lieber Florian. Allerdings nicht von Arno Schmidt, sondern a bisserl älter. Die Aufklärung finden Sie hier.
Eine feine Sache, dieses kleine liberale Blogaggregat, auf das ich bei dieser Gelegenheit einmal hinweisen möchte. Und da wir gerade bei der Stiftung für die Freiheit sind: Bei der Wahl zum Autor der Freiheit ist das Feld inzwischen zusammengerückt; und vorn fahren im Augenblick Bökenkamp und Ebert.
Zitat von ZettelDas "gewiß" habe ich nicht gestrichen. Sie kennen ja meine Meinung dazu:.. Mit so viel subjektiver Sicherheit, daß ich ein "gewiß" verantworten kann.
An Ihrer subjektiven Sicherheit kann und will ich natürlich nichts ändern. Ich sehe nur leider die Gefahr, daß wenn alle mit Authorität ausgestatteten "Multiplikatoren" diese Meinung vertreten, sie damit im Ergebnis das Gegenteil ihrer subjektiven Erwartung befördern. ("So, liebe Kinder, jetzt habe ich euch ein schlimmes Schauermärchen erzählt, aber fürchtet euch nicht, morgen ist wieder ein sonniger Tag und das Leben geht wie immer weiter..")
Ich erwarte natürlich nicht, daß Sie Zweckbehauptungen aufstellen, halte es aber persönlich lieber so, daß ich mich zum möglichen Ergebnis nicht äußere. Es kommt mir einfach "wissenschaftlicher" vor.
Zitat von Florian(es sei denn, Zettel nimmt an, seine Gedanken wären sämtlich von Gott inspiriert?)
Es ist, wie Calimero zu Recht vermutet, ein Zitat, lieber Florian. Allerdings nicht von Arno Schmidt, sondern a bisserl älter. Die Aufklärung finden Sie hier.
Da habe ich a bisserl herumgetrödelt, bevor ich diese Antwort abgeschickt habe - und siehe, Sie hatten die Lösung bereits selbst gefunden.
Christian Wolff wird oft als Epigone von Leibniz gesehen; er war aber ein durchaus eigenständiger Kopf und hat viel für die Verbreitung der Aufklärung in Deutschland getan. Ich bin so ziemlich am Anfang meiner wissenschaftlichen Bemühungen mit ihm vertraut geworden, als ich für ein philosophisches () Lexikon ein paar naturwissenschaftliche () Artikel schreiben mußte oder durfte.
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) Lexikon ein paar naturwissenschaftliche (
) Artikel schreiben mußte oder durfte.