Das Ergebnis ist alarmierend. Erstmals ist die Mehrheit der Deutschen einer ARD-Umfrage zufolge nicht mehr zufrieden mit der Demokratie. Der Glaube an die Gerechtigkeit des Systems schwindet - und das Vertrauen in die Regierung.
Kommentar: mich wundert das Ergebnis, ehrlich gesagt, nicht. Allerdings wäre eine Wahlrechtsänderung nur ein erster Schritt. Wichtig wären auch die Einführung des Checks an Balances Prinzips nach US-Vorbild... und natürlich eine Bewußtseins-Reform, nach deren Vollendung die Parteien nicht mehr diesen fastschon gottgleichen Status haben.
Demokratie ist immer die Suche nach mehrheitsfähigen Meinungen. Weder hat die Mehrheit immer echt, niocht lässt sich herleiten dass die Mehrheit das Recht hat auf einer Minderheit herumzutrampeln. Diese Kritikpunkte treffen auf eine Basisdemokratie, bei welcher alle Entscheidungen demokratisch getroffen werden. Praktisch funktioniert soetwas nur bei kleinen Vereinen, aus 3 Gründen: 1. Vereine kann man freiwillig bei- und austretten. 2. In kleinen Gruppen lässt sich einfacher etwas entscheiden, als in einem Land mit Millionen Einwohnern. 3. Vereinsentscheidungen, z.B. Farbe des Fussballdresses, sind soetwas von unwichtig, dass man Niederlagen leicht verkraftet. Unser "demokratischer Rechtsstaat" befasst sich nicht nur mit unwichtigen Entscheidungen. Entscheidungen werden von gewählten Volksvertrettern gemacht, sollte man meinen in den Händen dieser Expertern ist unsere Stimme gut auggehoben. ist sie aber nicht. Damit komme ich zu gewichtigsten Kritikpunkt der Demokratie in der jetztigen Ausführungsform, der Bürger nimmt nicht aktiv daran teil, sondern gibt seine Stimme und somit auch seine Verantwortung ab. Gruß Thomas
Kommentar: mich wundert das Ergebnis, ehrlich gesagt, nicht
Welches Ergebnis??
Vielleicht zur Einarbeitung fogender Kommentar aus einem nettem, kleinem Forum: Die Überschrift passt nicht zur Umfrage, es ging um die Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie. Wenn die ARD noch nicht einmal ihre eigenen Umfragen versteht oder verstehen will, ist es auch kein Wunder und für sowas zahle ich GEZ
Noch toller treibt es natürlich SpOn, mittlerweile schon gemeingefährlich mit Nachrichtenverfälschungen, mit folgender Grafik:
Unterschrift:Zufriedenheit der Deutschen mit der Demokratie: Vom Höhepunkt in den siebziger Jahren ging es stetig bergab - vor allem nach der Einheit
Auch jemand, der noch nie etwas von Kurvendiskussion gehört hat erkennt blitzschnell das Maximum und das Minimum - richtig das Minimum liegt in den "siebziger Jahren", das Maximum wurde 1990 erreicht, auch von stetig kann keine Rede sein, sondern der richtige Begriff wäre schwankend und wir haben sogar einen kleinen Anstieg zu den Jahren 2004/2005 zu verzeichnen. Also beileibe kein Grund zur Panik, allerdings zur Selbstbesinnung, nicht nur bei den Politikern, sondern auch bei den Medien:
Auch die Medien spielen laut Bosbach eine große Rolle. "Es gibt so gut wie nichts, wo die Politik nicht in Verantwortung genommen wird", bemängelt er. "Wenn jede Diskussion in der Großen Koalition in den Medien als Streit dargestellt wird, dann verfestigt sich in der Bevölkerung der Eindruck der Unfähigkeit. Das schafft eine immer größere Distanz."
Da hat er Recht, der Herr Bosbach, allerdings tun auch die Politiker etwas dafür, nicht wahr, Herr Stoiber?
Allerdings geht die Dominanz der kritischen Bildungselite im öffentlichen Diskurs dem friedlichsten Geist auf den Nerv und stellt das Funktionieren von Demokratie in Frage.
Zitat von SparrowhawkDas Ergebnis ist alarmierend. Erstmals ist die Mehrheit der Deutschen einer ARD-Umfrage zufolge nicht mehr zufrieden mit der Demokratie. Der Glaube an die Gerechtigkeit des Systems schwindet - und das Vertrauen in die Regierung. Quelle: Spiegel
Lieber Sparrowhawk, du traust Spiegel-Online? Das ist mutig!
Ich lese da ja auch oft, wenn ich zB längere Zeit nicht online war und schnell einen Überblick über das Aktuelle bekommen will.
Wenn ich was Interessantes finde, dann gehe ich aber anschließend zu Google News, zur FAZ oder zur New York Times, um zu lesen, was objektive Quellen schreiben.
Spiegel-Online agitiert. Was die jetzige "Meldung" angeht, hat C. ja weiter unten in diesem Thread dankenswerterweise die Fakten zurechtgerückt.
allerdings sollte mich eine solche Agitation doch wundern... da SPON eher linkslastig ist, ist bekannt, aber daß SPON dann just gegen Links agitieren soll, würde mich sehr zum Wundernbringen... das wäre so, als würde die Bild-Zeitung gegen die Union agitieren...
Sparrowhawk,
der zwar nicht gefragt wurde, der aber auf jeden Fall zu den Unzufriedenen gehört, sowohl die EU als auch Deutschland betreffend... undzwar nicht in den 70´ern, sondern anno 2006.
Zitat von C.Vielleicht zur Einarbeitung folgender Kommentar aus einem nettem, kleinem Forum
Hm, der Link führt leider nur zur Hompage von Homepagemodules. Kannst du das vielleicht ergänzen, weil ich ja für nette, kleine Foren ein Faible habe.
In Antwort auf:Die Überschrift passt nicht zur Umfrage, es ging um die Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie. Wenn die ARD noch nicht einmal ihre eigenen Umfragen versteht oder verstehen will, ist es auch kein Wunder und für sowas zahle ich GEZ
Dieses Herumgejammer über die angebliche "Politikverdrossenheit", die "Wahlmüdigkeit", jetzt also die angeblich mangelnde Zustimmung zur Demokratie scheint mir ein typisches Beispiel für die Verostung unserer Medien zu sein.
Die DDR-Kultur war eine Kultur des Jammerns. Offiziell wurde darüber gejammert, wie schlecht es den Menschen im Kapitalismus geht. Dafür sollte man offiziell die Pracht des Sozialismus bejubeln. Tatsächlich wurde aber natürlich in der DDR nur über die eigenen Zustände gejammert, und zwar zu Recht.
Das ist 1989 zu uns rübergeschwappt. Statt zu sehen, daß es uns so gut geht wie nie in der deutschen Geschichte, besser als den Menschen in den meisten Ländern der Welt, daß wir eine funktionierende Demokratie und einen Rechtsstaat haben, nach dem sich die Menschen in den meisten Ländern die Finger lecken würden - stattdessen wird runtergemacht, kritikastert, alles schlecht gefunden.
Natürlich tun das die Links- und Rechtsextremisten strategisch, weil sie auf den Trümmern des demokratischen Rechtsstaats ihre jeweilige Variante einer totalitären Diktatur errichten wollen. Aber ich glaube, viele stimmen ein, die gar nicht dieses Ziel haben. Vielleicht ist das eine deutsche Untugend, diese Meckerei, diese Jammerei.
In Antwort auf:Noch toller treibt es natürlich SpOn, mittlerweile schon gemeingefährlich mit Nachrichtenverfälschungen
Ja, das ist mal wieder ein doller Klops. Zur Abhärtung gegen die Agitation von Spiegel-Online ist übrigens Davids Medienkritik sehr zu empfehlen.
In Antwort auf:Allerdings geht die Dominanz der kritischen Bildungselite im öffentlichen Diskurs dem friedlichsten Geist auf den Nerv und stellt das Funktionieren von Demokratie in Frage.
Meine Definition des Intellektuellen ist: Ein intelligenter und gut ausgebildete Mensch, der in seiner beruflichen und gesellschaftlichen Position nichts unmittelbar bewirken, vor allem keine relevanten Entscheidungen treffen kann.
All dieses Gejammer, diese Meckerei rühren daher, daß diejenigen, die meinen, Einsichten zu haben, sich nicht in der Lage sehen, etwas durch Handeln zu bewirken. Also räsonnieren sie. Also versuchen sie es mit der Beeinflussung von Menschen - Nachfahren der Priester; ich rechne mich durchaus auch dazu, versuche aber gegenzusteuern.
Ich habe darüber einen der ersten Blogs geschrieben: Der Intellektuelle als der Nachfahre des Propheten.
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