Ich warte darauf, wie all die Schumi-Fans (nicht "Formel1-Fans"), die es sicher auch in Deiner Leserschaft gibt, über Dich herfallen, Zettel. Immer wieder ein Erlebnis - der Personenkult um diesen Mann würde manche Diktatoren neidisch machen, denn die brauchen immerhin bewaffneten Zwang dazu, den ihren zu etablieren.
Ich habe übrigens nicht den Eindruck, dass Schumacher sehr belastet ist von den sicherlich nicht optimalen Ergebnissen. Im Gegenteil, er scheint einen riesigen Spaß dabei zu empfinden, mitzufahren, um Positionen zu erkämpfen und wieder an der Stelle zu arbeiten, die seinen Lebensinhalt darstellt.
Der Baumarktvergleich zieht nicht: Denn Schumacher muss nicht unbedingt aus früheren Erfolgen Geld ziehen, um seinen Lebensunterhalt zu sichern.
Ich finde es etwas voreilig, bereits nach 3 Rennen vom "Scheitern" zu sprechen. Hat denn niemand mehr auch nur ein bißchen Geduld? (Ich erinnere mich gut, Ende letzten Jahres über das "Scheitern" von Friedhelm Funkel als Hertha-Trainer gelesen zu haben. Dann kam die Winterpause, und inzwischen besteht wieder eine wirkliche Chance auf den Klassenerhalt.) Wenn Schumi in 4 Monaten immer noch nicht über Platz 5 hinausgekommen ist und ständig schlechter abschneidet als sein Teamkollege - OK, dann ist er vielleicht zu weit über seinen Zenit hinaus. Aber noch hat er sich ja kaum warmgefahren....
ich habe keine Ahnung, warum Sie das bisherige Abschneiden von Schumacher so negativ bewerten. Ich habe auch keine Ahnung, warum Sie "man soll auf dem Höhepunkt aufhören" für eine gute Idee halten. Und ich habe keine Ahnung, warum Sie Schumacher für die restliche Saison eine so düstere Zukunft prophezeien. Wer hat ernsthaft erwartet, dass ein Ex-Champion nach 3 Jahren Abwesenheit und weitgehendem Testverbot seinen Teamkollegen, der nach aller Erfahrung ein sehr guter Rennfahrer ist, umgehend in Grund und Boden fährt?
Mir scheint, dass Sie Ihrem Credo, nur bei jenen Dingen eine dedizierte Meinung zu äußern, bei denen Sie sich gut auskennen, hier untreu werden.
Zitat von hubersnMir scheint, dass Sie Ihrem Credo, nur bei jenen Dingen eine dedizierte Meinung zu äußern, bei denen Sie sich gut auskennen, hier untreu werden.
Schauen Sie sich, lieber Hubersn, bitte einmal diesen Artikel an, besonders die CRT-Daten auf S. 67:
Die Informationsverarbeitung wird nun einmal ab Mitte zwanzig langsamer. Vermutlich kann Schumacher immer noch schneller Informationen verarbeiten als die meisten Mittzwanziger, aber eben nicht schneller als diejenigen Mittzwanziger bis Mittdreißiger, die in der Formel 1 ganz vorn sind.
Die CRT (Wahlreaktionszeit) ist nur ein relativ grobes Maß; hinzu kommen die Einbußen bei Multitasking, das bei solchen Rennen in hohem Maß verlangt wird.
Zitat von hubersnMir scheint, dass Sie Ihrem Credo, nur bei jenen Dingen eine dedizierte Meinung zu äußern, bei denen Sie sich gut auskennen, hier untreu werden.
Schauen Sie sich, lieber Hubersn, bitte einmal diesen Artikel an, besonders die CRT-Daten auf S. 67: http://www.psy.ed.ac.uk/people/iand/Der%20(2006)%20Psychology%20and%20Aging%20reaction%20time%20age%20hals.pdf Die Informationsverarbeitung wird nun einmal ab Mitte zwanzig langsamer. Vermutlich kann Schumacher immer noch schneller Informationen verarbeiten als die meisten Mittzwanziger, aber eben nicht schneller als diejenigen Mittzwanziger bis Mittdreißiger, die in der Formel 1 ganz vorn sind. Die CRT (Wahlreaktionszeit) ist nur ein relativ grobes Maß; hinzu kommen die Einbußen bei Multitasking, das bei solchen Rennen in hohem Maß verlangt wird.
Das ist alles hochinteressant, aber Sie werden nicht ernsthaft aus diesen Erkenntnissen ein Erfolgsmaß für Rennfahrer ableiten wollen? Es spielen hier tausende Faktoren eine Rolle. Sie haben einen davon identifiziert und folgern daraus ziemlich weitreichende Schlüsse.
Machen Sie doch mal über die letzten 30 Formel 1-Jahre eine Korrelation "Fahreralter <-> WM-Punkte". Was glauben Sie, was dabei rauskommt?
Zitat von ZettelSchauen Sie sich, lieber Hubersn, bitte einmal diesen Artikel an, besonders die CRT-Daten auf S. 67: http://www.psy.ed.ac.uk/people/iand/Der%20(2006)%20Psychology%20and%20Aging%20reaction%20time%20age%20hals.pdf Die Informationsverarbeitung wird nun einmal ab Mitte zwanzig langsamer. Vermutlich kann Schumacher immer noch schneller Informationen verarbeiten als die meisten Mittzwanziger, aber eben nicht schneller als diejenigen Mittzwanziger bis Mittdreißiger, die in der Formel 1 ganz vorn sind. Die CRT (Wahlreaktionszeit) ist nur ein relativ grobes Maß; hinzu kommen die Einbußen bei Multitasking, das bei solchen Rennen in hohem Maß verlangt wird.
Das ist alles hochinteressant, aber Sie werden nicht ernsthaft aus diesen Erkenntnissen ein Erfolgsmaß für Rennfahrer ableiten wollen? Es spielen hier tausende Faktoren eine Rolle. Sie haben einen davon identifiziert und folgern daraus ziemlich weitreichende Schlüsse.
Es gibt, lieber Hubersn, bei jeder Sportart Faktoren, die conditio sine qua non sind. Natürlich macht Schnelligkeit der Informationsübertragung nicht den guten Rennfahrer aus. Aber sie ist eine Grundvoraussetzung, ohne die alle Erfahrung wenig wert ist. Man wird ja auch nicht durch Bodybuilding zum guten Boxer; aber wer keine Kraft in den Muskeln hat, der kann kein Spitzenboxer sein.
Aber warten wir's ab. Wenn Schumi am Ende der Saison unter den ersten Drei ist, leiste ich Ihnen Abbitte. Sie können sich ja schon mal eine Sühnestrafe für mich überlegen.
Zitat von ReaderDeine Überschrift hat mich zuerst geschockt (Was ist passiert?!?), dann habe ich - vom Schrecken befreit - erleichtert gelacht: I believe in Schumi!
Sorry for worrying you. Aber schau, es hieß doch nur Abgang, nicht Heimgang.
Ich wünsch ihm ja auch alles Gute, unserem Schumi. Ich hatte bewundert, wie er auf der Höhe seines Ruhms abtrat; ganz wie seinerzeit Genscher. Und nicht solange blieb (wie Kohl), daß kaum einer ihn noch sehen wollte,
Dann war ich ergo enttäuscht, als er das nicht durchhielt.
Nun gut, er hat es so gewollt, und es ist ja sein Bier. Ich denke, am Ende der Saison wird man ihm einen zweiten großen Abschied bescheren. Nur diesmal mit Mitleid in die Bewunderung gemischt.
@ Zettel: Ziemlich schneller Schluss, ironischerweise zu schnell für die Formel 1. Schumi ist auch mit Ferrari am Anfang hinterhergefahren. Top 10 Plätze (bei diesem großen Starterfeld) sind eigentlich nicht zu verachten. Und wenn's dieses Jahr nix wird, dann vielleicht nächstes Jahr? Schumacher wurde im Laufe seiner Karriere schon oft hoch angepriesen und abgeschrieben.
Und wenn er nicht mehr Weltmeister wird, sondern in der Rente dem Rosberg zu dessen erstem Titel verhilft, würde das seine Legende zerstören?
Grüße, F.Alfonzo
EDIT: ich glaube Schumacher macht das, was ich an seiner Stelle auch machen würde: Was ich will. Der lacht sich vermutlich tot über die Presseartikel.
Zitat von ZettelEs gibt, lieber Hubersn, bei jeder Sportart Faktoren, die conditio sine qua non sind. Natürlich macht Schnelligkeit der Informationsübertragung nicht den guten Rennfahrer aus. Aber sie ist eine Grundvoraussetzung, ohne die alle Erfahrung wenig wert ist. Man wird ja auch nicht durch Bodybuilding zum guten Boxer; aber wer keine Kraft in den Muskeln hat, der kann kein Spitzenboxer sein.
Es würde mich ja nur interessieren, warum Sie gerade diesen Faktor so herausheben. In der Vergangenheit sind schon junge Fahrer und alte Fahrer erfolgreich gewesen. Genau wie junge und alte Fußballer. Es spielen zig Faktoren eine Rolle. In der Formel 1 ist es zuallererst das zur Verfügung stehende Material.
Zitat Aber warten wir's ab. Wenn Schumi am Ende der Saison unter den ersten Drei ist, leiste ich Ihnen Abbitte. Sie können sich ja schon mal eine Sühnestrafe für mich überlegen.
Tja, lieber Zettel, im Moment sitzt Schumacher grob geschätzt im viert- bis fünftschnellsten Auto. Wenn er wirklich am Ende des Jahres Dritter werden würde (das hat er ja nun auch nicht zu seinen Hochzeiten immer hinbekommen), dann würde ich das als mittleres Weltwunder betrachten. Und zwar sowohl von der Fahrer- als auch von der Materialseite. Nur Phantasten, Über-Schumi-Fans oder fachlich komplett ahnungslose Leute könnten einen dritten Platz für möglich halten - suchen Sie sich eins aus
Ich würde als Maßstab den Teamkollegen ansetzen. Wenn Schumacher am Ende der Saison nicht mindestens einmal in Training und Rennen vor seinem Teamkollegen liegt, dann werde ich Ihrer bisherigen Analyse gerne zustimmen. Derweil halte ich sie für etwas verfrüht.
Zitat von hubersnTja, lieber Zettel, im Moment sitzt Schumacher grob geschätzt im viert- bis fünftschnellsten Auto. Wenn er wirklich am Ende des Jahres Dritter werden würde (das hat er ja nun auch nicht zu seinen Hochzeiten immer hinbekommen), dann würde ich das als mittleres Weltwunder betrachten.
Zitat von hubersnUnd ich habe keine Ahnung, warum Sie Schumacher für die restliche Saison eine so düstere Zukunft prophezeien. Wer hat ernsthaft erwartet, dass ein Ex-Champion nach 3 Jahren Abwesenheit und weitgehendem Testverbot seinen Teamkollegen, der nach aller Erfahrung ein sehr guter Rennfahrer ist, umgehend in Grund und Boden fährt?
Mir scheint, dass Sie Ihrem Credo, nur bei jenen Dingen eine dedizierte Meinung zu äußern, bei denen Sie sich gut auskennen, hier untreu werden.
Es scheint, lieber Hubersn, daß sie aber nicht ganz falsch war, diese Meinung; und inzwischen auch von denen geäußert wird, die sich gut auskennen.
Zitat von hubersnUnd ich habe keine Ahnung, warum Sie Schumacher für die restliche Saison eine so düstere Zukunft prophezeien. Wer hat ernsthaft erwartet, dass ein Ex-Champion nach 3 Jahren Abwesenheit und weitgehendem Testverbot seinen Teamkollegen, der nach aller Erfahrung ein sehr guter Rennfahrer ist, umgehend in Grund und Boden fährt? Mir scheint, dass Sie Ihrem Credo, nur bei jenen Dingen eine dedizierte Meinung zu äußern, bei denen Sie sich gut auskennen, hier untreu werden.
Es scheint, lieber Hubersn, daß sie aber nicht ganz falsch war, diese Meinung; und inzwischen auch von denen geäußert wird, die sich gut auskennen. Herzlich, Zettel
Also, lieber Zettel, da müssen Sie schon mit etwas mehr aufwarten als mit diesem windigen Artikel, der nicht recht weiss, welches Thema er eigentlich behandeln will: die angebliche Unbeliebtheit von Schumi bei den Fans, die juristischen Probleme seines Ex-Managers, ein angeblich existierender Schumacher-Mythos der entzaubert wird, das Problem der Langsamkeit seines Gefährts, oder die Tatsache, dass sein Teamkollege auch ein guter Rennfahrer ist. Oder ist es doch das RTL-Quotenproblem, oder das Hockenheim-Geldproblem, oder oder oder?
Schumachers aktuelles Problem ist das Auto. Das ist einfach nicht gut genug für Siege - wenn alles optimal läuft und die Konkurrenz patzt, ist maximal Platz 3 drin, und die zwei Mal, die Schumacher das erreichen hätte können, ist es für ihn etwas unglücklich gelaufen.
Daraus jetzt den entzauberten Mythos zu machen, scheint mir etwas...wie soll ich sagen...boulevardesque.
Formel 1 ist ein schwieriges Geschaeft, wenn man keinen grossen Erfolg hat. - Erfolg hat, wer auf das Podest kommt und das sind 3 Fahrer. Jetzt stellt jedes Team schon 2 Fahrer, es tummeln sich rund 20 Autos auf der Rennstrecke. Im Schnitt duerften so 1.5 Teams aufs Podest kommen und damit in die Medien, Presse etc. Wer zwar erfolgreich faehrt, aber eben nicht unter die ersten 3 wird schon nicht mehr richtig wahrgenommen. Ein fuenfter Platz ist in der Fussball-Bundesliga noch hart umkaempft und garantiert Aufmerksamkeit, da man sich fuer den UEFA-Cup qualifizieren kann. In der Formel1 ist ein fuenfter Platz weit, weit weniger wert.
Es ist schade, dass Schuhmacher nicht weiter vorne mitfahrt. Auch wenn ich Ihm glaube, dass er Spass daran haben kann.
Zitat Michael Schumacher, 43, ist so einer, den Geld allein nicht glücklich macht. Deshalb kehrte er 2010 vier Jahre nach seinem Abgang in die Formel 1 zurück. Ein Fehler. Er konnte zwar mithalten, war aber nicht mehr Weltklasse.
They never come back; das gilt für Rennfahrer noch mehr als für Boxer. Denn es gibt nun einmal keinen Sport, der so hohe Anforderungen an die Schnelligkeit der Informationsverarbeitung stellt, an die Fähigkeit zum Multitasking. Und auch wenn ein 43jähriger ein noch so großartiger Fahrer ist - sein Gehirn ist eben nicht mehr das eines 25jährigen.
Schumi hat die vier Jahre lang immer versichert, das Fahren mache ihm unverändert riesigen Spaß. Ich glaube ihm das nicht. Jemand, der derart leistungsmotiviert ist, der so lange der Beste der Welt war, dürfte das Hinterherfahren schwer verkraftet haben.
Er hätte als Idol seine Karriere abschließen können; jetzt tut er es als einer, dem "Mercedes die Papiere ausgehändigt" hat. Jammerschade.
Zitat von Zettel im Beitrag #19(...) They never come back; das gilt für Rennfahrer noch mehr als für Boxer. (...)
Ich stimme Ihnen zu, es ist schade, dass Schuhmacher seine eigene Legende selbst zerkratzt hat.
Dem 'They never come back' für Rennfahrer, von dem Sie sprachen, möchte ich jedoch widersprechen und auf die Karriere von Niki Lauda verweisen. Der trat nach zwei Titeln und dem schweren Unfall 1979 vom Rennsport zurück ("Ich will nicht mehr im Kreis fahren") und gründete eine Fluglinie. Nachdem seine Fluglinie finanziell angeschlagen war, kehrte er drei Jahre später wegen des fetten Gehalts in die Formel 1 zurück, um dann nach zwei weiteren Jahren 1984 erneut (zum dritten Mal) Weltmeister zu werden.
Ich spekuliere mal. Vielleicht wollte Schumi ja Laudas Comeback nachmachen und sich auf diese Weise noch höher auf den Olymp des Rennsports zu begeben. Zu hoch gepokert und leider verloren.
Zitat von Zettel im Beitrag #19(...) Er hätte als Idol seine Karriere abschließen können; jetzt tut er es als einer, dem "Mercedes die Papiere ausgehändigt" hat. Jammerschade.
Eine Nachbemerkung noch: Ich verstehe nicht, warum Mercedes aus Gründen der Gesichtswahrung nicht Schuhmacher die Möglichkeit zur Kündigung gegeben hat oder wenigstens diese Sprachregelung verabredet hat. Nun wirkt es von außen so, als hätten sie ihn "vom Hof" gejagt. Ich finde das unschön und unsensibel.
Zitat von rakatak im Beitrag #20Dem 'They never come back' für Rennfahrer, von dem Sie sprachen, möchte ich jedoch widersprechen und auf die Karriere von Niki Lauda verweisen.
Der trat nach zwei Titeln und dem schweren Unfall 1979 vom Rennsport zurück ("Ich will nicht mehr im Kreis fahren") und gründete eine Fluglinie. Nachdem seine Fluglinie finanziell angeschlagen war, kehrte er drei Jahre später wegen des fetten Gehalts in die Formel 1 zurück, um dann nach zwei weiteren Jahren 1984 erneut (zum dritten Mal) Weltmeister zu werden.
Ja, das stimmt; ich hätte es nicht so pauschal formulieren sollen. Der Unterschied ist, daß Lauda bei seinem Comeback 33 war und bei seiner letzten Weltmeisterschaft 35.
Meine These, lieber rakatak, ist ja, daß in diesem Sport die Schnelligkeit der Informationsverarbeitung und die Fähigkeit zum Multitasking von entscheidender Bedeutung sind. Und beides ist ungefähr Mitte zwanzig optimal und läßt dann langsam nach. Schumacher war bei seinem Comaback-Versuch 41, also acht Jahre älter als damals Lauda. Das ist ein entscheidender Unterschied.
Zitat von Zettel im Beitrag #22(...) Meine These, lieber rakatak, ist ja, daß in diesem Sport die Schnelligkeit der Informationsverarbeitung und die Fähigkeit zum Multitasking von entscheidender Bedeutung sind. Und beides ist ungefähr Mitte zwanzig optimal und läßt dann langsam nach. Schumacher war bei seinem Comaback-Versuch 41, also acht Jahre älter als damals Lauda. Das ist ein entscheidender Unterschied.
Herzlich, Zettel
Da haben Sie recht, lieber Zettel.
Wenn ich allein das Lenkrad von Schuhmachers Boliden sehe, das bei Geschwindigkeiten von über 300 km/h bedient werden will, dann wird mir ganz anders. Ich käme damit nicht mal um die erste Kurve ...
Zitat Meine These, lieber rakatak, ist ja, daß in diesem Sport die Schnelligkeit der Informationsverarbeitung und die Fähigkeit zum Multitasking von entscheidender Bedeutung sind. Und beides ist ungefähr Mitte zwanzig optimal und läßt dann langsam nach.
Es ist übrigens in vielen Sportarten interessant, wie sich das Höchstleistungs-Alter aufgrund externer Faktoren verändern kann. Ein weiteres Beispiel: Schach.
Schach war vor 100 Jahren die Domäne alter Männer. Emanuel Lasker war eine Ewigkeit 1894-1921 Weltmeister (1921 war er über 50). Sein Vorgänger Steinitz war noch mit 58 Weltmeister - und das in einer Zeit, als man mit 60 WIRKLICH alt war.
In der Nachkriegszeit waren die besten Schachspieler dann um die 30. (Bobby Fischer war als Weltmeister 29. Sein WM-Gegner Spassly war in Reijkiavik 35. Dass Kasparov schon mit 22 Jahren Weltmeister wurde, hat viele überrascht).
Heutzutage wimmelt es in der Schachwelt von Wunderkindern. (Magnus Carlsen, die aktuelle Nummer 1 der Weltrangliste, wurde mit 13 Großmeister und mit 20 der weltbeste Spieler. Der amtierende Weltmeister Anand widerspricht mit seinen 43 Jahren diesem Trend zwar, gilt in der Branche mittlerweile allerdings auch als "alt". Hou Yilan, die beste Frau der Welt, wurde mit 14 Großmeisterin, mit 16 Weltmeisterin und ist jetzt 18).
Die Änderung hat folgenden Grund: Jüngere Gehirne sind schneller und kreativer. Ältere Spieler gleichen das durch Erfahrng aus. Im Zeitalter des Internet kann nun aber auch ein 18-Jähriger bereits mehr Partien gespielt oder analysiert haben, als vor 100 Jahren ein Schachgroßmeister in seinem ganzen Leben. Die Erfahrungs-Prämie älterer Spieler wird dadurch entwertet - und es bleibt der Vorsprung an Kreaitivität und Schnelligkeit der jüngeren Spieler.
Zitat Michael Schumacher, 43, ist so einer, den Geld allein nicht glücklich macht. Deshalb kehrte er 2010 vier Jahre nach seinem Abgang in die Formel 1 zurück. Ein Fehler. Er konnte zwar mithalten, war aber nicht mehr Weltklasse.
They never come back; das gilt für Rennfahrer noch mehr als für Boxer. Denn es gibt nun einmal keinen Sport, der so hohe Anforderungen an die Schnelligkeit der Informationsverarbeitung stellt, an die Fähigkeit zum Multitasking. Und auch wenn ein 43jähriger ein noch so großartiger Fahrer ist - sein Gehirn ist eben nicht mehr das eines 25jährigen.
Schumi hat die vier Jahre lang immer versichert, das Fahren mache ihm unverändert riesigen Spaß. Ich glaube ihm das nicht. Jemand, der derart leistungsmotiviert ist, der so lange der Beste der Welt war, dürfte das Hinterherfahren schwer verkraftet haben.
Er hätte als Idol seine Karriere abschließen können; jetzt tut er es als einer, dem "Mercedes die Papiere ausgehändigt" hat. Jammerschade.
Gerade die letzten Ergebnisse, und die Tendenz seit dieser Saison, falsifiziert eigentlich Ihre Aussage: Schumacher ist absolut auf Augenhöhe mit Rosberg, was die Geschwindigkeit angeht. Dass Mercedes nun Hamilton holt, wird uns aber endlich Aufschluss darüber geben, wie gut Rosberg wirklich ist - dann können wir danach auch endgültig einordnen, wie die Leistung von Schumacher einzuordnen ist.
Aber nächste Saison, wenn Schumacher mit dem Sauber dann Weltmeister wird, haben sich die Diskussionen eh erledigt ;-)
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.