Zitat von janaJa, ich finde es auch immer schwieriger, unbiolastete Produkte zu finden, man muß da - wie Sie richtig sagen - ganz höllisch aufpassen, lieber Zettel!
Unbiolastet ist ja mal eine tolle Wortschöpfung! Wird sofort in meinen Wortschatz aufgenommen ... herzlichen Dank dafür!
LG, Calimero
---------------------------------------------------- Mein derzeitiger Avatar bezeugt meine Solidarität mit unseren Jungs, die derzeit in irgendwelchen politisch-medial nicht unterstützten Kriegen verheizt werden. Das Truppenabzeichen im Hintergrund ist das des Fallschirmjägerbataillons 373, dem ich mich persönlich stark verbunden fühle. Kameraden, Glück ab!
Gern geschehen, Calimero. Wir Ketzer müssen zusammenhalten! (Aber nicht, daß jetzt der Eindruck entsteht, in den Flaschen wäre etwa Bionade oder ähnl. Sch.! Das thät mich untröstlich treffen thún, echt!) (Dann schon lieber Absinth ...)
Ich bin mir sicher Shell hatte vor allem das Wohlergehen irgendwelcher Tiefseebakterien im Sinn als sie den Plan fasten die Brent Spar im Meer zu versenken. Ueber Greenpeace und ihre Methoden und Pseudowissenschaft brauchen wir nicht weiter reden aber DNV, von Shell beauftragt die Mengen an Oel, Chemikalien, Schwermetallen etc an Bord der Brent Spar unabhaeging festzustellen kam immerhin zu dem Ergebnis dass sich rund zwerimal so vile Hydrocarbons an Bord befanden wie von Shell angegeben. Und wie auch immer diese oelverzehrenden Bakterien leben moegen, ich bin ueberzeugt dass sie nur eine gewisse Menge an Oel auf einmal vertragen - sonst waere der Exxon Valdez-Unfall ja geradezu eine umweltfreundliche Glanztat gewesen, zumindets aus Sicht eben jener Bakterien.
Wo ist das Problem? fragen sie. Hier: Sie leben in einer weiten, sehr duenn besiedelten Region, sagen wir mal Saskatchewan, Northwest Territories oder Manitoba in Kanada. Sie fahren ihr altes Auto, in das sie ihren alten Kuehlschrank und ein paar Eimer alte Farbe geladen haben, ein paar hundert Kilometer in den Busch und lassen es dort stehen nachdem sie ihr Nummerntaferl entfernt haben. Vielleicht nistet sich ja ein Marder oder ein Siebenschlaefer in dem Wrack ein und Voegel benutzen den Schaumstoff aus den Sitzen zum Nestbau.
Nehmen wir weiter an Shell haette die Brent Spar wie geplant versenkt. Wie haette man aehnliche Versenkungen von Industrieschrott in der Zukunft verhindern sollen? Was fuer Shell recht war haette man auch jedem anderen operator zugestehen muessen. Und nicht nur denen sondern der Industrie allgemein.
Was Shell mit der Brent Spar vor hatte war der Standard der 50er und 60er Jahre, vor allem was Offshore und Frontier-Erschliessungen betraf. Man entsorgte seinen Muell (und nicht nur den) einfach an Ort und Stelle. Kostenguenstig - fuer den operator auf jeden Fall. So wie es fuer sie persoenlich kostenguenstig ist ihr altes Auto im Busch zu lassen.
Wie gesagt mittlerweile ist dies nicht mehr der industry standard, schon allein weil oft der Schrottwert des Metalls so hoch ist dass sie die Zerlegung an Land lohnt.
Ueber die Irrungen und Wirrungen von Umweltschuetzern will ich mich nicht auslassen. Was Greenpeace betrifft bin ich auch im wesentlichen einer Meinung mit Zettel und wie ich sehe so ziemlich allen Kommentatoren hier.
Zitat von john jIch bin mir sicher Shell hatte vor allem das Wohlergehen irgendwelcher Tiefseebakterien im Sinn als sie den Plan fasten die Brent Spar im Meer zu versenken.
Das vermute ich eher nicht.
Aber es geht, lieber John, ja nicht darum, was Shell im Sinn hatte (vermutlich schlicht eine kostengünstige und nicht umweltschädliche Entsorgung). Es geht aus meiner Sicht um den objektiven Sachverhalt. Und der ist nun mal, daß die Versenkung keinen Schaden angerichtet hätte.
Zitat von john j Ueber Greenpeace und ihre Methoden und Pseudowissenschaft brauchen wir nicht weiter reden aber DNV, von Shell beauftragt die Mengen an Oel, Chemikalien, Schwermetallen etc an Bord der Brent Spar unabhaeging festzustellen kam immerhin zu dem Ergebnis dass sich rund zwerimal so vile Hydrocarbons an Bord befanden wie von Shell angegeben.
Hier ist ein Vergleich der Daten von Shell und von DNV. Wie bei solchen Messungen, deren Ergebnis von vielen Faktoren (zB der genauen Stelle, an der die Probe gezogen wird) abhängt, zu erwarten, sind die Werte nicht völlig identisch.
Sie greifen, lieber John, den einen Wert heraus, bei dem CNV ein höheres Ergebnis hatte als Shell. Schauen Sie sich bitte einmal die ganze Tabelle an. Dann finden Sie, daß bei vielen kritischen Stoffen DNV deutlich unter Shell liegt (Arsen: Shell 0,3 - DNV 0,0; Kadmium: Shell 16,4 - DNV 1,0 bis 3,8; Blei Shell 9,5 - DNV 0,11 usw).
Zitat von john jUnd wie auch immer diese oelverzehrenden Bakterien leben moegen, ich bin ueberzeugt dass sie nur eine gewisse Menge an Oel auf einmal vertragen - sonst waere der Exxon Valdez-Unfall ja geradezu eine umweltfreundliche Glanztat gewesen, zumindets aus Sicht eben jener Bakterien.
Es kommt, wie auch beim Onkel Doktor, halt immer auf die Dosis an. Die Brent Spar hätte bei einer Versenkung 50 Tonnen Rohöl ins Meer entlassen. Bei der Exxon Valdez waren es 40.000.000 Liter (das in Tonnen umzurechnen überlasse ich Ihnen, lieber John ). Außerdem entließ die Exxon Valdez das Öl schnell an die Meeresoberfläche, während es aus der Brent Spar allmählich in 1200 m Tiefe ausgetreten wäre.
Zitat von john jWo ist das Problem? fragen sie. Hier: Sie leben in einer weiten, sehr duenn besiedelten Region, sagen wir mal Saskatchewan, Northwest Territories oder Manitoba in Kanada. Sie fahren ihr altes Auto, in das sie ihren alten Kuehlschrank und ein paar Eimer alte Farbe geladen haben, ein paar hundert Kilometer in den Busch und lassen es dort stehen nachdem sie ihr Nummerntaferl entfernt haben. Vielleicht nistet sich ja ein Marder oder ein Siebenschlaefer in dem Wrack ein und Voegel benutzen den Schaumstoff aus den Sitzen zum Nestbau.
Ja, dann hätte ich ein Problem. Aber was in aller Welt hat das mit der Brent Spar zu tun?
Zitat von john jNehmen wir weiter an Shell haette die Brent Spar wie geplant versenkt. Wie haette man aehnliche Versenkungen von Industrieschrott in der Zukunft verhindern sollen? Was fuer Shell recht war haette man auch jedem anderen operator zugestehen muessen. Und nicht nur denen sondern der Industrie allgemein.
Wieso? Man hätte sich ja zusammensetzen und internationale Richtlinien für solche Entsorgungen festlegen können.
Zitat Ja, dann hätte ich ein Problem. Aber was in aller Welt hat das mit der Brent Spar zu tun?
Ganz einfach: Wo ist der grundsätzlich Unterschied, ob man eine Bohrinsel im Meer verschwinden lässt oder ob man ein altes Auto in einer dünn besiedelten Gegend im Wald oder in der Prärie stehenlässt? Ihr Argument "da ist genug Platz" gilt nicht nur für die See, sondern auch die Prärie.
Bei aller Ablehnung der Greenpeace-Praktiken halte ich das Versenken einer Bohrinsel für falsch - auch wenn nur 50 Tonnen Öl darin enthalten sind, denn auch 50 Tonnen Öl gehören nicht ins Meer. Ich denke aber vor allem an die Rohstoffe: Eine Bohrinsel dürfte wohl aus einigen hundert oder tausend Tonnen Metall bestehen, und mir ist schleierhaft, wie man auf die Idee kommen kann, die einfach fortzuwerfen.
Zitat Ja, dann hätte ich ein Problem. Aber was in aller Welt hat das mit der Brent Spar zu tun?
Ganz einfach: Wo ist der grundsätzlich Unterschied, ob man eine Bohrinsel im Meer verschwinden lässt oder ob man ein altes Auto in einer dünn besiedelten Gegend im Wald oder in der Prärie stehenlässt? Ihr Argument "da ist genug Platz" gilt nicht nur für die See, sondern auch die Prärie.
Es geht darum, ob Schaden entsteht. Bisher hat - auch in diesem Thread - noch niemand erklärt, welchen Schaden denn die Versenkung der Brent Spar hätte verursachen können. Sie argumentieren (wie auch John J) mit anderen Fällen. Diese anderen Fälle müßte man sich eben ansehen und klären, ob denn dort ein Schaden entstünde.
Zitat von GansguoterBei aller Ablehnung der Greenpeace-Praktiken halte ich das Versenken einer Bohrinsel für falsch - auch wenn nur 50 Tonnen Öl darin enthalten sind, denn auch 50 Tonnen Öl gehören nicht ins Meer.
Warum nicht? "Gehört nicht" erscheint mir ohne nähere Begründung kein Argument zu sein. Rund 230 Millionen Liter Erdöl gelangen jährlich durch Sickern aus erdölhaltigen Schichten weltweit in die Ozeane. Daß die 50 Tonnen im Bauch der Brent Spar irgendeinen Schaden angerichtet hätten, kann ich nicht sehen. Alle Szenarios waren von Shell sorgsam geprüft worden, und man hatte sich für die beste Lösung entschieden.
Zitat von GansguoterIch denke aber vor allem an die Rohstoffe: Eine Bohrinsel dürfte wohl aus einigen hundert oder tausend Tonnen Metall bestehen, und mir ist schleierhaft, wie man auf die Idee kommen kann, die einfach fortzuwerfen.
Ich nehme an, daß Shell eine Kosten-Nutzen-Analyse angestellt hatte, bevor man sich für die Versenkung entschied. Die Methode, die man unter dem öffentlichen Druck am Ende wählte, war immens teuer. Vielleicht finde ich noch genaue Angaben; jedenfalls mußte unter anderem erst einmal ein Kai gebaut werden, an dem die Plattform überhaupt angelandet werden konnte.
Was mich, lieber Gansguoter, an dieser ja nun schon alten Diskussion wundert, das ist ihre Irrationalität. Ich war ihr übrigens am Anfang auch verfallen, als ich das Argument in mich aufgenommen hatte "Sie können doch auch ihre alte Rostlaube nicht einfach in den nächsten See versenken". Ja, da war ich auch empört.
Erst als ich mich sozusagen zurückgelehnt und a bisserl nachgedacht habe und als dann die Daten kamen, bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß die ganze Aufregung unbegründet gewesen war. Man hätte die Plattform versenken sollen, und nichts wäre passiert.
Zitat Warum nicht? "Gehört nicht" erscheint mir ohne nähere Begründung kein Argument zu sein.
Das ist wohl richtig. Auch will ich gerne annehmen, dass die Versenkung vielleicht keinen direkt erkennbaren Schaden verursacht. Trotzdem bleibt ein merkwürdiges Gefühl, wenn einerseits eine Ölplattform im Meer versenkt werden darf, andererseits mir ein Apfelkitsch, den ich im Naturschutzgebiet ins Gebüsch werfe, wo er als biologisch abbaubar binnen kurzem den Weg alles Irdischen gegangen wäre, ein Knöllchen einbringen würde. Auch ist es verboten, Gartenabfälle oder alte Holzlatten im Wald abzulagern, wo die sicher auch nicht schädlich wären und vor den Blicken der Spaziergänger verborgen wären. Oder warum dann nicht auch alte Autos irgendwo in der Prärie abstellen?
Und das andere sind die Rohstoffe, die Metalle: Hier werden mittlerweile nachts Grabkreuze aus Bronze gestohlen oder meterweise metallene Gartenzäune demontiert, weil offenbar die Metalle derart wertvoll sind - und dort werden x Tonnen Metall versenkt? Das erscheint doch widersinnig.
Zitat von Zettel Was mich, lieber Gansguoter, an dieser ja nun schon alten Diskussion wundert, das ist ihre Irrationalität. Ich war ihr übrigens am Anfang auch verfallen, als ich das Argument in mich aufgenommen hatte "Sie können doch auch ihre alte Rostlaube nicht einfach in den nächsten See versenken". Ja, da war ich auch empört. Erst als ich mich sozusagen zurückgelehnt und a bisserl nachgedacht habe und als dann die Daten kamen, bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß die ganze Aufregung unbegründet gewesen war. Man hätte die Plattform versenken sollen, und nichts wäre passiert.
Ich erinnere mich, dass das für mich damals zum Erwachen meines kritischen Bewusstseins beigetragen hat. Ich habe das erste Mal wahrgenommen, wie mies und manipulativ da von Greenpeace eine Kampagne mit nachhaltiger Wirkung gefahren wurde. Noch Jahre später habe ich erlebt, dass Bekannte es vermieden haben, bei Shell zu tanken. Ich bin dann erst recht zu Shell gefahren
Zitat von HerrIch erinnere mich, dass das für mich damals zum Erwachen meines kritischen Bewusstseins beigetragen hat. Ich habe das erste Mal wahrgenommen, wie mies und manipulativ da von Greenpeace eine Kampagne mit nachhaltiger Wirkung gefahren wurde.
Das ging mir auch so. Und mir ist damals auch klargeworden, wie schlecht das kritische Bewußtsein noch immer gerade in Deutschland entwickelt ist. Dieser Hang zur kollektiven Empörtheit, der sich durch die deutsche Geschichte zieht, da war er wieder; wie dann auch beim Irakkrieg: Wir allein haben die richtige und vor allem die moralisch gute Sicht; wer sie nicht teilt, der ist ein (arglisgtiger Welscher, jüdischer Untermensch, Kapitalistenknecht, Umweltzerstörer, Kriegstreiber usw. usw.).
Ich habe heute wegen der Antwort an John J noch einmal in den "Brent Spar"-Artikel der Wikipedia geschaut. Wenn man sich da die Timeline ansieht, dann fällt auf, wie sehr Deutschland beteiligt war (Hervorhebungen von mir):
Zitat von Wikipedia 30 April 1995: Greenpeace wrongly asserts that the Brent Spar still contains 5500 tonnes of crude oil. 5 May 1995: British Government grants disposal license to Shell UK. 9 May 1995: German Ministry of the Environment protests against disposal plan. 11 June 1995: Shell UK begins to tow Spar to deep Atlantic disposal site. 15 June 1995: German chancellor Helmut Kohl protests to British Prime Minister John Major at G7 summit. 14 June 1995 – 20 June 1995: Protesters in Germany threaten to damage 200 Shell service stations. 50 are subsequently damaged, two fire-bombed and one raked with bullets. 26 June 1995 – 30 June 1995: Eleven states call for a moratorium on sea disposal of decommissioned offshore installations at meeting of Oslo and Paris Commissions. Opposed by Britain and Norway. 7 July 1995: Norway grants permission to moor Spar in Erfjord while Shell reconsiders options. 12 July 1995: Shell UK commissions independent Norwegian consultancy Det Norske Veritas (DNV) to conduct an audit of Spar's contents and investigate Greenpeace allegations. 5 September 1995: Greenpeace admits inaccurate claims that Spar contains 5,550 tonnes of oil and apologizes to Shell. 18 October 1995 - DNV present results of their audit, endorsing the original Spar inventory. DNV state that the amount of oil claimed by Greenpeace to be in the Spar was "grossly overestimated".
Wie schon ganz oben erwähnt, das Ganze hat Methode und die erzeugte Meinung gebiert Aktionen, füllt die Spendenkassen und erzeugt den Glauben, daß sich wenigstens Greenpeace um uns kümmert.
Beste Grüße B.
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