Als der Präsident noch George W. Bush hieß, fand jede noch so kleine Umfrage, wenn sie negativ für ihn ausfiel, ein breites Echo in den deutschen Medien.
Über das Hätschelkind Obama wird dergleichen selten berichtet. Eine Aufgabe also für Blogger, in die Bresche zu springen.
Zitat von ZettelÜber das Hätschelkind Obama wird dergleichen selten berichtet. Eine Aufgabe also für Blogger, in die Bresche zu springen.
Richtig - vielen Dank für diese Information.
Wobei ich nicht weiß, ob diese Zahlen wirklich verheerend sind, mir fehlen da die Vergleiche. Denn Obama wird ja hier nicht gegen einen konkreten Gegenkandidaten gemessen, sondern abstrakt gegen "irgendjemand". Da würden m. E. alle deutschen Politiker noch viel niedrigere Werte kriegen - nur daß die Wähler völlig unterschiedliche Vorstellungen haben, wen sie lieber hätten ...
wenn das "verheerende" Ergebnisse für Obama sein sollen, wie würden Sie dann die Umfragewerte für George W. Bush in seiner zweiten Amtszeit bezeichnen?
Zitat von Abrahamwenn das "verheerende" Ergebnisse für Obama sein sollen, wie würden Sie dann die Umfragewerte für George W. Bush in seiner zweiten Amtszeit bezeichnen?
Na, die waren bekanntlich erbärmlich. Aber nach vier Jahren hatten ihn die Amerikaner wiedergewählt, was für Obama zunehmend unwahrscheinlich wird.
Daß es mit den Werten von Bush gegen Ende der zweiten Amtszeit rapide abwärts ging, lag bekanntlich daran, daß die Situation im Irak völlig verfahren zu sein schien und man das Bush attribuierte. Die Wende zum Besseren wurde von den Amerikanern zu Bushs Amtszeit nicht mehr wahrgenommen.
Zitat von R.A.Wobei ich nicht weiß, ob diese Zahlen wirklich verheerend sind, mir fehlen da die Vergleiche. Denn Obama wird ja hier nicht gegen einen konkreten Gegenkandidaten gemessen, sondern abstrakt gegen "irgendjemand".
Ja, das stimmt. Aber da noch niemand weiß, wer gegen Obama antreten wird, hätte es nicht viel Sinn, konkreter zu fragen.
Wahrscheinlich gibt es auch schon Umfragen, die zB nach Obama vs Palin fragen; aber das sind so lange vor den Wahlen Spielereien.
Was die jetzige Umfrage mißt, das ist, ob man den Präsidenten behalten oder ihn weg haben möchte.
Zitat von R.A.Da würden m. E. alle deutschen Politiker noch viel niedrigere Werte kriegen - nur daß die Wähler völlig unterschiedliche Vorstellungen haben, wen sie lieber hätten ...
Da bin ich nicht sicher. Wenn gefragt würde, ob man Merkel als Kanzlerin haben möchte oder jemanden Neuen - würden Sie wetten, lieber R.A., daß die Mehrheit gegen Merkel wäre?
wahrlich interessant wäre ja eine vergleichbare Umfrage in der Bundesrepublik zur aktuellen Koalitionsregierung, die ja schon allein in der Sonntagsfrage im Mittel aller Umfrageinstitute auf 45% abgesackt ist.
In diesem Zusammenhang würde mich dann auch die Argumentation des Blogautors hinsichtlich der vergleichbaren Tendenz sehr interessieren. Ob unsere momentane Regierung vielleicht auch nur noch Unterstützung von den Spießbürgern, Besserverdienenden, Steuerschwindlern, etc. pp. genießt?
Wer weiß, wer weiß
Ganz herzliche Grüße und einen schönen Freitagabend wünscht das lischen.
Zitat von lischenGuten Abend, wahrlich interessant wäre ja eine vergleichbare Umfrage in der Bundesrepublik zur aktuellen Koalitionsregierung, die ja schon allein in der Sonntagsfrage im Mittel aller Umfrageinstitute auf 45% abgesackt ist. In diesem Zusammenhang würde mich dann auch die Argumentation des Blogautors hinsichtlich der vergleichbaren Tendenz sehr interessieren. Ob unsere momentane Regierung vielleicht auch nur noch Unterstützung von den Spießbürgern, Besserverdienenden, Steuerschwindlern, etc. pp. genießt? Wer weiß, wer weiß
Ja, wer weiß, liebes Lischen.
Ich vermute, daß in Deutschland die Trennlinie gar nicht so sehr anders als in den USA verläuft. Wer (noch) Steuern zahlt, der wird keine Regierung haben wollen, von der Steuererhöhungen zu erwarten sind, statt Senkungen. Aber es sind ja immer weniger, die noch Steuern zahlen.
Daß in einer Umfrage sich eine Mehrheit der Bürger gegen Steuersenkungen ausgesprochen hat, hätte man noch vor ein paar Jahrzehnten für einen Aprilscherz gehalten. Lewis Carroll hat es noch in "Sylvie & Bruno" als Witz verwendet; dort läßt er die verrückten Bürger rufen: "Less bread, more taxes", oder so ähnlich.
Die meisten, die finden, daß sie mit wenig oder gar keinem Beitrag zur Wertschöpfung, also zum allgemeinen Wohlstand, immer mehr von diesem Wohlstand abkriegen sollten, werden links wählen.
Zunächst bescheren linke Regierungen ja auch ihren Wählern einen größeren Anteil am Kuchen; zu besichtigen in Frankreich nach 1981 und in Deutschland nach 1998. Nur wird dadurch leider der Kuchen immer kleiner; so ungefähr wie bei Alice im Wunderland die Alice, wenn sie von der falschen Seite des Kuchens naschte.
Und dann bleibt nur der Weg Venezuelas in den Sozialismus oder der Weg, den Mitterand und Schröder gegangen sind: Austérité, Agenda 2010.
Herzlich, Zettel
PS: Besonders herzlich willkommen im kleinen Zimmer!
Zitat Ich vermute, daß in Deutschland die Trennlinie gar nicht so sehr anders als in den USA verläuft. Wer (noch) Steuern zahlt, der wird keine Regierung haben wollen, von der Steuererhöhungen zu erwarten sind, statt Senkungen. Aber es sind ja immer weniger, die noch Steuern zahlen.
Insofern ist zu vermuten, dass Schwarz-Gelb nur In Bayern und Baden-Württemberg, wenn besonders gut läuft Hessen und Sachsen eine Mehrheit hätte.
Zitat Ich vermute, daß in Deutschland die Trennlinie gar nicht so sehr anders als in den USA verläuft. Wer (noch) Steuern zahlt, der wird keine Regierung haben wollen, von der Steuererhöhungen zu erwarten sind, statt Senkungen. Aber es sind ja immer weniger, die noch Steuern zahlen.
Hier tut sich allerdings ein gefährliches Paradox der Steuersenkungspolitik auf. Deren erklärtes Ziel ist es ja, dass Geringverdiener mit Familie möglichst "gar keine (Einkommen-)Steuer" mehr zahlen. Gerade Guido Westerwelle hat das im Bundestagswahlkampf immer wieder herausgestellt. Ob diese Gruppe dadurch langfristig für eine staatsskeptische Politik gewonnen werden kann? Wahrscheinlicher ist das genaue Gegenteil: Wo es vom Staat something for nothing gibt, werden die Anforderungen an den Staat immer größer.
In den USA lässt sich das an den Umfragewerten für Obama ja schön beobachten.
Und apropos Obama: Wie sehen dessen Umfragewerte in Deutschland wohl aus? Gefühlt liegt die Begeisterung noch immer bei 80%+
Zitat von JunoOb diese Gruppe dadurch langfristig für eine staatsskeptische Politik gewonnen werden kann? Wahrscheinlicher ist das genaue Gegenteil: Wo es vom Staat something for nothing gibt, werden die Anforderungen an den Staat immer größer.
Damit haben Sie, lieber Juno, glaube ich den zentralen Punkt benannt: Die Staatsgläubigkeit ist ja etwas durchaus Rationales. Sie ist rational für alle, die vom Staat mehr erwarten können, als sie sich selbst zu erarbeiten in der Lage sind.
Ich habe es erlebt, wie im Deutschen die Redensart "zum Nulltarif" entstanden ist. Im Juni 1969 war ich in Hannover, als dort die Aktion "roter Punkt" lief. Die privaten Nahverkehrsbetriebe hatten die Fahrpreise erhöht. Dagegen gab es in der damaligen revolutionären Stimmung Proteste, die in der Forderung nach eben jenem "Nulltarif" gipfelten, also der kostenlosen Benutzung des Nahverkehrs.
Das fand damals breite Zustimmung. In Hannover herrschte eine geradezu aufgekratzte Stimmung. Viele Autos hatten den roten Punkt an der Windschutzscheibe, was signalisierte, daß man bereit war, andere kostenlos mitzunehmen. Man träumte von der schönen neuen Welt, in der alles, was "Grundbedürfnisse" befriedigt, kostenlos sein würde.
Die privaten Nahverkehrsbetriebe wurden damals von der Stadt Hannover übernommen und die Preise drastisch gesenkt. Ein Stück Sozialismus war eingeführt worden, wie in unterschiedlichem Ausmaß in den meisten Kommunen. Das legte den Grundstein für deren heutige finanzielle Misere.
Man hatte in der damaligen Euphorie den simplen Sachverhalt übersehen, daß dann, wenn ein Teil der Bevölkerung mehr vom Staat erwarten kann, als man sich selbst erarbeiten könnte, ein anderer Teil das ja erarbeiten muß. Je sozialistischer die Gesellschaft wird, umso weniger ist dieser andere Teil aber dazu willens oder überhaupt noch in der Lage.
Zitat von Juno Und apropos Obama: Wie sehen dessen Umfragewerte in Deutschland wohl aus? Gefühlt liegt die Begeisterung noch immer bei 80%+
Viel interessanter fänd ichs zu erfahren wie eine Umfrage zu Obamas Politik in den Länder aussieht, die er im Stich lässt um sich bei Theokratien und Diktaturen beliebt zu machen, und dass auch noch erfolglos.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Polen, Tschechien, Großbritanien, Israel und nicht zuletzt die Bevölkerung in Agypten, Afghanistan und Iran nicht allzu begeister vom Wirken Obamas sein dürften.
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