Eben meldet CNN, daß Rumsfeld seinen Rücktritt eingereicht hat.
In wenigen Minuten gibt Bush laut CNN eine Pressekonferenz, in der er den Rücktritt mitteilen wird.
Kommentar: Ein logischer Schritt. Rumsfeld ist ein rotes Tuch für die Demokraten. Bush muß jetzt zwei Jahre lang mit den Demokraten regieren. Dazu hat Rumsfeld den Weg freigemacht.
Zitat von ZettelIn wenigen Minuten gibt Bush laut CNN eine Pressekonferenz, in der er den Rücktritt mitteilen wird.
Bush beginnt jetzt seine Rede. Er gratuliert zunächst den Demokraten zu ihrem Sieg.
Er habe heute mit Führern beider Parteien gesprochen. Man müsse trotz aller Differenzen jetzt zusammenarbeiten, in a bipartisan way, also parteiübergreifend.
Die Themen seien jetzt Wirtschaft, Bildung, Globalisierung, Energiepolitik und vor allem der Schutz des amerikanischen Volks.
Jetzt wendet er sich dem Irak zu. Die USA würden keine Niederlage hinnehmen. Er werde jetzt mit der Iraq Study Group sprechen.
Nach einer Reihe von nachdenklichen Gesprächen hätten jetzt Minister Rumsfeld und er selbst entschieden, daß ein Wechsel an der Spitze des Verteidigungsministeriums sinnvoll sei. Rumsfeld sei ein Mitarbeiter und Freund, der immer sein Vertrauen gehabt habe.
Neuer Verteidigungsminister wird Robert Gates, bisher Präsident der Texas A&M University und früher CIA-Chef und Berater von sechs Präsidenten.
Bush warnte die Feinde Amerikas, in dieser Veränderung ein Zeichen der Schwäche zu sehen.
Jetzt beantwortet der Präsident Fragen.
Er habe die endgültige Entscheidung gestern getroffen, nachdem er mit Gates und ein letztes Mal mit Rumsfeld gesprochen habe.
Auf die Frage, was sich geändert habe, sagte Bush: "What has changed is that the election is over, and the Democats have won."
Zum Irak: Das Ziel - victory - bleibe unverändert. Aber die Taktik werde ständig angepaßt. Man suche jetzt nach neuen Perspektiven.
Die Wähler würden jetzt Zusammenarbeit zwischen den Parteien erwarten. Er habe bereits mit Nancy Pelosi telefoniert, der vermutlichen neuen Präsidentin des Repräsentantenhauses, die das genauso sehe.
Zitat von ZettelEben meldet CNN, daß Rumsfeld seinen Rücktritt eingereicht hat. In wenigen Minuten gibt Bush laut CNN eine Pressekonferenz, in der er den Rücktritt mitteilen wird. Kommentar: Ein logischer Schritt. Rumsfeld ist ein rotes Tuch für die Demokraten. Bush muß jetzt zwei Jahre lang mit den Demokraten Dazu hat Rumsfeld den Weg freigemacht.
Mein Kommentar: Vonwegen "den Weg freimachen". Irgendeiner mußte jetzt die Konsequenzen ziehen und zurücktreten. Bush war anscheinend nicht bereit. Rums-Failed. Punkt.
"Bush muß jetzt zwei Jahre lang mit den Demokraten regieren." Hätte Bush die parteienübergreifende Politik betrieben, die er während seines ersten Wahlkampfs ankündigte, hätte er den heutigen Tag wohl besser überstanden. Chickens do come home to roost.
Zitat von ReaderVonwegen "den Weg freimachen". Irgendeiner mußte jetzt die Konsequenzen ziehen und zurücktreten. Bush war anscheinend nicht bereit.
Rumsfeld hatte, dear Reader, schon nach Abu Ghuraib seinen Rücktritt angeboten und gesagt, er werde nur so lange bleiben, wie das von Nutzen für das Land sei.
Es liegt auf der Hand, daß sein Verbleiben die jetzt erforderliche Zusammenarbeit mit den Demokraten belastet hätte.
Übrigens hat David Brooks in diesem sehr guten Kommentar schon heute morgen das Ende von Rumsfelds Tätigkeit als Minister vorhergesagt.
Er erwähnt dort auch zwei andere wichtige Ergebnisse der Wahlen: Den Sieg Liebermans und die Zusammensetzung der neuen Fraktion der Demokraten, überwiegend moderate Leute, die Lieberman nahe stehen.
Es habe gestern keinen Tsunami gegeben, sondern nur einen Gezeitenwechsel (tide). In der Tat sind die Siege der Demokraten in vielen Fällen knapp gewesen.
Zitat von ZettelEs habe gestern keinen Tsunami gegeben, sondern nur einen Gezeitenwechsel (tide). In der Tat sind die Siege der Demokraten in vielen Fällen knapp gewesen. Herzlich, Zettel
"Es habe gestern keinen Tsunami gegeben"
Nur ein paar aufmüpfige Wähler.
"In der Tat sind die Siege der Demokraten in vielen Fällen knapp gewesen."
Das Höchstgericht mußten sie bis jetzt nicht bemühen.
Darauf lass uns einen heben, meint R.r Unser kleiner Computerkobold empfiehlt auf meinen Beitrag hin: "Hebräisch Sprachkurs CD - Lernen Sie Hebräisch, unkompliziert und leicht verständlich! Affiliate" You just got to love his sense of humor. :-)
Zitat von Zettel Es habe gestern keinen Tsunami gegeben, sondern nur einen Gezeitenwechsel (tide). In der Tat sind die Siege der Demokraten in vielen Fällen knapp gewesen. Herzlich, Zettel
"In der Tat sind die Siege der Demokraten in vielen Fällen knapp gewesen."
Kommt darauf an, was man unter knapp versteht. Oder beziehst du dich nicht auf die Senatswahlen? R.r
U.S. Senate Candidate Votes %
State Democratic candidate : Republican candidate Connecticut 50 : 10 Maryland 55 : 44 Michigan 57 : 41 Minnesota 58 : 38 Missouri 49 : 47 Montana 49 : 48 Nebraska 64 : 36 New Jersey 53 : 45 New York 67 : 31 Ohio 56 : 44 Pennsylvania 59 : 41 Rhode Island 53 : 47 Virginia 49.6 : 49.3 Washington State 58 : 39
Statt Rente mit 67 Rente mit 74, immerhin. Ich habe ihn gemocht, den alten Haudegen, auch wenn er nicht auf mich gehört hat, aber angeblich hat er auf niemand gehört, auch nicht auf Condi. Immerhin hat er als Verteidigungsminister, was die Landesverteidigung betrifft, einen guten Job gemacht, es sind durch Verlagerung der Schlachtfelder die USA vor weiteren Angriffen verschont geblieben, Saddam ist auch nicht mehr der Alte und es geht auch noch ein paar anderen die Düse. Aber bitte alles aus der Luft, den Boden kann man den Einheimischen überlassen, die kennen sich auch ohne GPS ganz gut aus.
Zitat von Reader"In der Tat sind die Siege der Demokraten in vielen Fällen knapp gewesen." Kommt darauf an, was man unter knapp versteht. Oder beziehst du dich nicht auf die Senatswahlen? R.r
Auf beide, dear Reader. (Die Gouverneurswahlen habe ich nicht verfolgt). In vielen Fällen waren es natürlich deutliche Siege, in vielen Fällen aber halt auch überraschend knappe. Brooks (in dem verlinkten Kommentar) sieht es genauso:
The exit polls suggested a complete blowout, but the results, as they stand at 9:45 suggest many swing races that are surprisingly close. Republicans are losing, but only by a little. Defeat with honor.
Interessant finde ich übrigens auch die Reaktion von Bush in der heutigen Pressekonferenz.
Eine Reporterin hat ihm einige der hübschen Kennzeichnungen vorgehalten, die ihm Pelosi im Wahlkampf hat zuteil werden lassen ("liar", "incompetent" usw.). Wie er denn jetzt mit dieser Frau zusammenarbeiten wolle? Darauf Bush heiter: Im Wahlkampf sage man halt manches, und jetzt sei der Wahltag vorbei, die Demokraten hätten gewonnen, und nun werde man zum Nutzen der Nation zusammenarbeiten.
Man vergleiche das mit der Reaktion Schröders am Wahlabend 2005! Da hat Bush doch ein entschieden anderes menschliches Format.
Zitat von C.Statt Rente mit 67 Rente mit 74, immerhin. Ich habe ihn gemocht, den alten Haudegen, auch wenn er nicht auf mich gehört hat, aber angeblich hat er auf niemand gehört, auch nicht auf Condi.
Endlich jemand, der ihn ungefähr so sieht wie ich. Die Interviews mit Rumsfeld auf CNN waren das Beste, was es in dieser Sparte da überhauot zu sehen gab. Kurze, präzise und ehrliche Antworten, oft auch zynische. Als ihn einmal nach der Irak-Invasion ein Interviewer fragte, ob er sich denn der Risiken bewußt gewesen sei, zog er einen Zettel aus der Tasche: Da habe er alles aufgeschrieben, was schief gehen könne. Und das würde er jeden Morgen einmal lesen, so ungefähr.
In Antwort auf:Immerhin hat er als Verteidigungsminister, was die Landesverteidigung betrifft, einen guten Job gemacht,
Ja. Seine Doktrin, mit wenigen, aber hochtechnisierten und schnellen Truppen zu operieren, hat sich ja bei der Invasion glanzvoll bewährt.
Nur hat auch er offenbar nicht alle Möglichkeiten berücksichtigt, die sich nach dem Sieg ergeben könnten, trotz Notizzetteln. Er hat wohl vor allem unterschätzt, welche Gefahren sich aus der Weigerung der Türkei ergeben würden, die Invasion von Norden her zu erlauben. Dadurch blieb ein Teil der militärischen Infrastruktur Saddams intakt, standen für den Terrorismus Elitesoldaten Saddams aus der Republikanischen Garde, standen Waffenlager zur Verfügung. Saddams Truppen nördlich von Bagdad wurden nie besiegt oder gefangengenommen; das ist, neben der El Kaida, die Basis des Terrorismus.
Und für die Besatzung, dann für den Kampf gegen den Terrorismus waren die US-Truppen weder ausgebildet noch ausgerüstet. Es waren und sind auch zu wenige. Was zuerst genau richtig war, drehte sich jetzt gegen Rumsfeld. McCaine hat meines Erachtens Recht: Es müssen mehr Truppen in den Irak geschickt werden. Man kann doch die Terroristen nicht gewinnen lassen.
In Antwort auf: es sind durch Verlagerung der Schlachtfelder die USA vor weiteren Angriffen verschont geblieben,
Die Terroristen scheinen ja langfristig zu planen: Gelingt es ihnen, im Irak wieder Ausbildungslager einzurichten, wie sie sie in Afghanistan hatten, dann haben sie die Basis für neue große Attacken à la 9/11. Diese stehen also jetzt nicht auf der Tagesordnung. Erst müssen sie es schaffen, daß die US-Truppen abgezogen werden, bevor der Irak sich selbst verteidigen kann. Das ist, soweit ich das sehe, für den Terrorismus absolut vorrangig, und deshalb verschwendet man jetzt keine Ressourcen auf Anschläge.
In Antwort auf:Saddam ist auch nicht mehr der Alte und es geht auch noch ein paar anderen die Düse. Aber bitte alles aus der Luft, den Boden kann man den Einheimischen überlassen, die kennen sich auch ohne GPS ganz gut aus.
Das Problem ist meines Erachtens, daß sich im Irak im Augenblick zwei Konflikte überlagern: Der Kampf der Terroristen gegen den demokratischen Staat und die USA, und zweitens die zunehmend gewaltsamen konfessionellen Konflikte.
Sie überlagern sich nicht nur, sondern sie beeinflussen einander. Dadurch, daß der Terrorismus nicht so schnell besiegt werden konnte, wie man das im Irak erwartet hatte, erscheint den Irakern der neue, demokratische Staat zunehmend als schwach. Und je mehr er als schwach erscheint, umso mehr geht die faktische exekutive Gewalt auf Milizen über, was die konfessionellen Konflikte anheizt.
Die Stärkung der Regierung El Maliki ist, soweit ich das beurteilen kann, der Angelpunkt. Sie muß die Milizen in die Armee integrieren, sie muß Schiiten und Sunniten davon überzeugen, daß sie keine Angst vor der Gegenseite zu haben brauchen, weil der Staat für Ordnung sorgt.
Scheitert das, dann wird es im Irak schwer werden. Und wenn jetzt, nach den Wahlen, im Irak der Eindruck entstehen sollte, daß die USA vor dem Abzug stehen, dann ist es schon so gut wie gescheitert.
Es wird deshalb viel davon abhängen, ob die Führer der Demokraten im Kongreß sich jetzt hinter das Ziel stellen, diesen Krieg zu gewinnen, oder ob sie dem Feind den Eindruck vermitteln, er habe schon so gut wie gewonnen. Wenn dieser Eindruck entsteht, dann wird die Regierung El Maliki keine Chance mehr haben. Dann gibt es eine große Wahrscheinlichkeit dafür, daß der Irak zum neuen Stützpunkt des Terrorismus wird.
Und nicht gleich, aber in ein paar Jahren sollten die Amerikaner sich dann auf Anschläge einrichten, gegen die 9/11 Peanuts gewesen ist.
Zitat von ZettelDie Interviews mit Rumsfeld auf CNN waren das Beste, was es in dieser Sparte da überhauot zu sehen gab. Kurze, präzise und ehrliche Antworten, oft auch zynische.
Eine Sammlung solcher Äußerungen von Rumsfeld ist hier zu finden. Hier habe ich ein paar davon zitiert und übersetzt.
In Antwort auf:Im Wahlkampf sage man halt manches, und jetzt sei der Wahltag vorbei, die Demokraten hätten gewonnen, und nun werde man zum Nutzen der Nation zusammenarbeiten.
Man vergleiche das mit der Reaktion Schröders am Wahlabend 2005! Da hat Bush doch ein entschieden anderes menschliches Format
Ich denke, ein parteiübergreifendes Arbeiten zum Nutze der Nation, das hätte auch von einem Kandidaten der Demokraten kommen können... in Deutschland wäre so ein Statement eher eine große Überraschung, und ich würde es derzeit von keinem deutschen Politiker erwarten, unabhängig der Parteizugehörigkeit.
Das alles hat nämlich weniger was mit Bush zu tun, sondern mit dem Unterschied in der unterschiedlichen (Selbst-)Wahrnehmung der Parteien in Deutschland und den USA. Das sieht man ja auch z.B. am Abstimmungsverhalten; Abweichler von der Parteilinie sind in den USA nichts Ungewöhnliches, bei uns unterliegen die Abgeordneten faktisch den Weisungen von Partei und Fraktion (Grundgesetz ? Was ist das ?). Das Liedchen, daß "die Partei immer recht" hätte, stammt zwar aus D"D"R-Zeiten und würde im osten angestimmt, aber genau das ist die Grundeinstellung aller Politiker hier bei uns... die jeweils eigene Partei hat (angeblich) immer recht.
Zitat von SparrowhawkIch denke, ein parteiübergreifendes Arbeiten zum Nutze der Nation, das hätte auch von einem Kandidaten der Demokraten kommen können...
Glaube ich auch. Die Republikaner haben das bipartisanship ja nicht gepachtet. Joe Lieberman zum Beispiel ...
In Antwort auf:... in Deutschland wäre so ein Statement eher eine große Überraschung, und ich würde es derzeit von keinem deutschen Politiker erwarten, unabhängig der Parteizugehörigkeit.
Angela Merkel hat es ja getan. Als Schröder seine Suada losließ, hat sie sich nüchtern und beherrscht verhalten, wie immer. Sie gehört in meinen Augen zu den "amerikanischsten" deutschen Politikern, obwohl - oder vielmehr vermutlich gerade weil - sie aus der DDR kommt.
Was für uns selbstverständlich ist - Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Anstand im Umgang mit Andersdenkenden, die Begrenzung der Macht - , das waren ja für diese liberal Denkenden in der DDR Werte, über die man diskutiert hat, die man zu erreichen versucht hat.
Wer im Sozialismus gelebt hat, der ist vom Sozialismus geheilt. Und hat deshalb logischerweise mehr Sympathie und Verständnis für die Demokratie in den USA als viele in der alten Bundesrepublik, die immer noch sozialistische Flausen im Kopf haben. Nicht nur in der SPD und in der PDS.
In Antwort auf:Das alles hat nämlich weniger was mit Bush zu tun, sondern mit dem Unterschied in der unterschiedlichen (Selbst-)Wahrnehmung der Parteien in Deutschland und den USA. Das sieht man ja auch z.B. am Abstimmungsverhalten; Abweichler von der Parteilinie sind in den USA nichts Ungewöhnliches, bei uns unterliegen die Abgeordneten faktisch den Weisungen von Partei und Fraktion [
Im Prinzip stimme ich zu. Aber es gibt in beiden Systemen eine, sagen wir, Variationsbreite. Die Art, wie Gore 1998 seine Niederlage nicht hinnehmen wollte, war jämmerlich (man vergleiche das mit der noblen Art, wie sich Allen jetzt in Virginia verhalten hat); und sein heutiges Wirken als eine Art grüner Showstar sollte es jedem deutlich machen, welches Glück die Amis gehabt haben, daß ihnen dieser Präsident erspart blieb. Und zu Deutschland - s.o. Auch Leute wie Helmut Schmidt oder, um eine noch aktiven SPD-Politiker zu nennen, Hans-Ulrich-Klose hätten sich so verhalten wie jetzt Bush. (Klose ist im Augenblick so ungefähr der einzige SPD-Politiker, den ich bei einer Persönlichkeitswahl wählen würde).
In Antwort auf:Das Liedchen, daß "die Partei immer recht" hätte, stammt zwar aus D"D"R-Zeiten und würde im osten angestimmt, aber genau das ist die Grundeinstellung aller Politiker hier bei uns... die jeweils eigene Partei hat (angeblich) immer recht.
Das ist, lieber Sparrowhawk, in gewissem Umfang unvermeidlich und ja auch in den USA nicht anders. Wenn man politische Durchschlagkraft entfalten will, dann muß man sich nun mal zusammentun und innerhalb der jeweiligen Partei auch koordiniert agieren.
Sonst ist man nicht mehr regierungsfähig. Was zB Rüttgers im Augenblick treibt, ist aus meiner Sicht hart an der Grenze parteischädigenden Verhaltens.
Zitat von SparrowhawkIch denke, ein parteiübergreifendes Arbeiten zum Nutze der Nation, das hätte auch von einem Kandidaten der Demokraten kommen können...
Glaube ich auch. Die Republikaner haben das bipartisanship ja nicht gepachtet.
Da musste ich spontan herzlich lachen (zum Glück keine Kaffeetasse in der Hand gehabt!): "Die Republikaner haben das bipartisanship ja nicht gepachtet" - Milde gesagt, während der letzten sechs langen Jahre ist für die Republikanische Partei das Wort "bipartisanship" ein unpatriotisches Fremdwort gewesen. Sehr herzlich, R.r
Sparrowhawk
(
Gast
)
Beiträge:
12.11.2006 14:14
#14 RE: Understatement of the Year Nomination :-))))
In Antwort auf: Was für uns selbstverständlich ist - Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Anstand im Umgang mit Andersdenkenden, die Begrenzung der Macht - , das waren ja für diese liberal Denkenden in der DDR Werte, über die man diskutiert hat, die man zu erreichen versucht hat. Wer im Sozialismus gelebt hat, der ist vom Sozialismus geheilt. Und hat deshalb logischerweise mehr Sympathie und Verständnis für die Demokratie in den USA als viele in der alten Bundesrepublik, die immer noch sozialistische Flausen im Kopf haben. Nicht nur in der SPD und in der PDS.
Na, SO groß ist die Heilung wohl nicht vorangeschritten, wenn ich die Wahlergebnisse im Osten und im Bund so sehe... das können ja nicht alles Profiteure gewesen sein, die die SED gewählt haben. Wäre die Heilung da, dann htte die SED heute die Prozentzahlen einer kleinen Splittergruppe á la MLPD oder so.
Was die Parteien angeht... parteiübergreifendes Verhalten, ja Abstimmen, ist in den USA weitaus üblicher als hier. Wie verlogen das bei uns ist, sieht man daran, daß erstens nicht um der Sachlage gemeckert wird, sondern um des Weckerns willen (nach dem Motto "Das kommt von der Gegenseite, das ist per se schlecht") und daß zweitens die Seite, die erst meckert, praktisch genau das das macht, wogegen sie gewettert hatte, wenn sie die Regierungsverantwortung hat.
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