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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 6 Antworten
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Reader Offline



Beiträge: 803

12.11.2006 13:10
Wahlen 2008: Sen. Barack Obama & Sen. Hillary Rodham Clinton Antworten


The Washington Post
THE NEXT CAMPAIGN ISSUE

Is America too Racist for Barack? Too Sexist for Hillary?
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/con...6111001387.html

By Benjamin Wallace-Wells
Sunday, November 12, 2006; Page B01




Ein neutraler Hinweis auf Namen, die im nächsten Wahlkampf, dem um die Präsidentschaft 2008, eine Rolle spielen werden,
bei Gelegenheit selbstverständlich auch auf Artikel über republikanische potentielle Kandidaten.
R.r

-

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

12.11.2006 15:59
#2 Amerikas Mini-Revolutionen Antworten

Zitat von Reader
Ein neutraler Hinweis auf Namen, die im nächsten Wahlkampf, dem um die Präsidentschaft 2008, eine Rolle spielen werden

Dear Reader,

mir scheint, hier zeigt sich wieder eine Neigung, die die Amerikaner sehr oft bei der Wahl ihres Präsideten gehabt haben: Nicht nur einfach den Wechsel zu wählen, als Wechsel von der GOP zu den Demokraten oder umgekehrt. Sondern auch jemanden zu wählen, der das ganz Neue verspricht.

Kaum ein demokratisches Land der Welt ist politisch so stabil wie die USA, was die Verfassung und die Institutionen angeht. Aber innerhalb dieses politischen Systems, das so gut ist, daß man es ja nicht gut durch ein ganz anderes ersetzen kann, finden ständig sozusagen Mini-Revolutionen statt.



Nach dem Ostküsten-Intellektuellen und Sozialreformer Roosevelt wählte man (nach dem Zwischenspiel Truman) den Soldaten Eisenhower. Nach dem Soldaten den Intellektuellen und Volkstribun Kennedy.

Auf den salbungsvollen Superpolitiker Johnson, der die Great Society schaffen wollte, folgte der kaltschnäuzige Advokat Nixon. Als dieser sich als Schurke entpuppt hatte, wählte man den fromm-sanften Billy Carter.

Als dessen sanfte Politik im Wüstensand des Iran endgültig zerstoben war, wandte man sich dem Cowboy Reagan zu. Auf diesen väterlichen Patriarchen folgte der jugendliche Clinton.



Und so fort. Fast jede Präsidentschaftswahl ist im Grunde, sofern der incumbent President nicht bestätigt wurde, eine kleine Revolution gewesen; der Versuch, es jetzt mal mit einem zu probieren, der es ganz anders anpackt.

Insofern liegt es in der Logik des Wählerverhaltens, daß man auf einen evangelikalen Konservativen jetzt jemanden folgen läßt, der/die ebenso eingängig das andere - das feministische, multikulturelle, im US-Sinn "liberale", also linke - Amerika verkörpert.

Das wäre Hillary, das wäre Barack. Nicht Gore, nicht Kerry, nicht Lieberman, nicht Dean oder Edwards.

Daß sie das Präsidentenamt besser ausfüllen könnten als viele andere in der Demokratischen Partei, glauben vermutlich auch viele Wähler der Demokraten nicht. Aber den Glamour des radikalen Wechsels, eben der Mini-Revolution hätte eine(r) dieser beiden.

Ich denke, beide haben ausgezeichnete Chancen, nicht nur nominiert, sondern auch gewählt zu werden.

Es sei denn, der Terrorismus kehrt in die USA zurück. Das wäre dann vermutlich die Stunde McCains oder Giulianis als Gegenkandidat.

Herzlich, Zettel





Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

12.11.2006 16:43
#3 RE: Amerikas Mini-Revolutionen Antworten
In Antwort auf:
wählte man den fromm-sanften Billy Carter.

Als dessen sanfte Politik im Wüstensand des Iran endgültig zerstoben war, wandte man sich dem Cowboy Reagan zu. Auf diesen väterlichen Patriarchen folgte der jugendliche Clinton.


Einspruch...


1.) Der Herr hieß James E. Carter, genannt "Jimmy" Carter, nicht Billy *smile*

2.) Auf Nixon folgte nichtT Carter, sondern Gerald Ford. Carter kam erst danach.

3.) Und auf Reagan folgte nicht Clinton, sondern George Bush senior, Vater des jetzigen Präsidenten... da war doch schonmal was mit dem Irak *g*


Und ob Carters Abwahl die Folge seiner Politik war... naja... so ganz erfolglos war sie ja nicht, wenn ich an die Nahost-Verhandlungen in Camp David denke. Wer weiß, wie es bei einem anderen Gegenkandidaten gewesen wäre... aber Regan war ein, gerade in den USA, bekannter Western-Darsteller und genoß auch lange Zeit nach seinem Hollywood-Ruhestand durchaus noch eine gewisse Popularität, die ihm sicher im Wahlkampf half... ähnlich wie bei Schwarzenegger in Kalifornien.

Reader Offline



Beiträge: 803

12.11.2006 19:18
#4 Harris S Truman's " Marshall Plan" Antworten

Zitat von Zettel

Nach dem Ostküsten-Intellektuellen und Sozialreformer Roosevelt wählte man (nach dem Zwischenspiel Truman) den Soldaten Eisenhower. Nach dem Soldaten den Intellektuellen und Volkstribun Kennedy.



Aus deutscher Sicht mag, trotz großzügiger Marshallplanhilfe, Harry S. Truman nur ein "Zwischenspiel" gewesen sein, aus amerikanischer aber nicht. Ich empfehle allen Interessierten McCulloghs Truman-Biographie:

David McCULLOUGH, Truman
http://www.amazon.com/Truman-David-McCullough/dp/0671869205

-

Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

12.11.2006 20:22
#5 RE: Harris S Truman's " Marshall Plan" Antworten
Ja, die Containment-Politik (a.k.a. Truman-Doktrin), die dann später durch das "Roll back" (a.k.a. Eisenhower-Doktrin) abgelöst wurde, war ja eine der Säulen für den Kalten Krieg. Und Die Japaner sehen in Truman sicherlich auch nicht unbedingt eine "Randerscheinung."

Von daher würde ich die durchaus ereignisreiche Zeit Trumans, immerhin zwei volle Amtszeiten (1945 - 1953) nicht unbedingt als "Zwischenspiel" abqualifizieren wollen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

12.11.2006 21:30
#6 RE: Amerikas Mini-Revolutionen Antworten

Zitat von Sparrowhawk
1.) Der Herr hieß James E. Carter, genannt "Jimmy" Carter, nicht Billy *smile*

So ist es, dear Sparrowhawk. Da muß beim Tippen wohl mein Blick auf ein Regal gefallen sein.
In Antwort auf:
2.) Auf Nixon folgte nichtT Carter, sondern Gerald Ford. Carter kam erst danach.
3.) Und auf Reagan folgte nicht Clinton, sondern George Bush senior, Vater des jetzigen Präsidenten...


Ja, das war so, und ich wollte sie ja auch gar nicht alle aufzählen, die US-Präsidenten. Ich hätte genauer schreiben sollen, "... nach dem Zwischenspiel Ford ...", "... nach dem Zwischenspiel Bush senior ...".

Ford war ja nie gewählt worden, und Bush sen wurde nach einer Amtszeit wieder abgewählt. Beide waren sozusagen als Erben ins Präsidentenamt geraten - Ford als der Nixons, als dieser zurücktrat; Bush sen als der Reagans, dessen Vizepräsident er gewesen war.

Wie auch Truman, der durch den Tod Roosevelts Präsident wurde. Alle drei - Truman, Ford, Bush sen. - sind insofern atypisch: Als Erben ins Amt gekommen, ohne diesen Glamour des ganz Neuen, des ganz Anderen, halt der Mini-Revolution, wie ich sie zu beschreiben versucht habe.

In Antwort auf:
Und ob Carters Abwahl die Folge seiner Politik war... naja... so ganz erfolglos war sie ja nicht, wenn ich an die Nahost-Verhandlungen in Camp David denke. Wer weiß, wie es bei einem anderen Gegenkandidaten gewesen wäre... aber Regan war ein, gerade in den USA, bekannter Western-Darsteller und genoß auch lange Zeit nach seinem Hollywood-Ruhestand durchaus noch eine gewisse Popularität, die ihm sicher im Wahlkampf half... ähnlich wie bei Schwarzenegger in Kalifornien.

Mag eine Rolle gespielt haben. Aber entscheidend war wohl, daß die USA reif waren für einen Rechtsruck, innen- wie außenpolitisch.

Das Ansehen der USA, ihre globale Macht waren damals ungleich geringer als heute; geringer, als man es sich vermutlich heute überhaupt vorstellen kann, wenn man es nicht erlebt habe. Selbst Helmut Schmidt verachtete Carter, den er für eine ökonomischen Laien hielt. Das Desaster im Iran, als die USA erst hilflos ihre Botschaft haben besetzen lassen und dann einen dilettantischen Versucht machten, die dortigen Geiseln zu befreien, war nur das Symbol für die allgemeine Lage.

Ich erinnere mich, daß ich damals zu einem Freund gesagt habe: Wer hätte das für möglich gehalten, wie schnell eine Weltmacht absteigen kann? Und ein amerikanischer Kollege, der damals in Deutschland arbeitete und mit dem wir befreundet war, hat mich sehr damit verblüfft, daß er für Carter war und erklärte, so schlecht sei der doch gar nicht. Die allgemeine Haltung war, daß die USA auf dem absteigenden Ast sind, und daß Carter dazu sozusagen der passende Präsident ist.

Und das änderte Reagan. Er wurde damals genauso angefeindet wie heute Bush; und wie bei der heutigen Anti-Bush-Propaganda wurde auch er als Trottel hingestellt; mit denselben propandistischen Mitteln (zB das Sich-Lustigmachen über Versprecher, wie sie jedem passieren, wie sie aber von Agitatoren nur gegen bestimmte Politiker verwendet werden).

Die Stimmung in der europäischen Linken war nach dem Rückzug aus Vietnam und dem darauf folgenden Niedergang der Macht der USA weniger antiamerikanisch geworden; unter Reagan wurden die USA für sie wieder zum altbösen Feind, wie zuvor während des Vietnamkriegs, und wie heute wieder.

Herzlich, Zettel




Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

12.11.2006 21:36
#7 RE: Amerikas Mini-Revolutionen Antworten

In Antwort auf:

1.) Der Herr hieß James E. Carter, genannt "Jimmy" Carter, nicht Billy *smile*

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So ist es, dear Sparrowhawk. Da muß beim Tippen wohl mein Blick auf ein Regal gefallen sein.



Du hast ein Regal namens "Billy" ?

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