Ich verwende in diesem Beitrag einmal bewußt den Begriff "linke Gewalt", obwohl er unscharf ist; denn es handelt sich ja nicht einfach um Linke, sondern um Linksextreme, die sich krimineller Methoden bedienen. Aber es hat sich eingebürgert, im spiegelbildlichen Fall grundsätzlich von "rechter Gewalt" zu sprechen, was natürlich ebenso falsch ist. Worauf ich mit meiner Wortwahl gern wieder einmal aufmerksam machen wollte.
Es geht in dem Artikel um den aktuellen Anschlag auf drei Berliner Polizisten. Ich verweise auf einen dort verlinkten früheren Artikel zum selben Thema der Gewalt von Linksextremen, der ausführlicher ist und dieselbe Botschaft enthält: Die Gewalt von Linksextremen ist deutlich gefährlicher, als das von der Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen wird.
das eigentliche problem scheint mir zu sein,dass linke gewalt in weiten teilen des schulwesens,der universitäten,der gewerkschaften,des journalismus verharmlost oder weggeschwiegen wird.der überwiegende teil (nicht alle) dieser meinungsbildner und multiplikatoren sind auf dem linken auge stark sehbehindert. gruss patzer
Wobei die Berichterstattung auch zu dem Vorfall selbst ziemlich alarmistisch war. Das war alles, aber keine Bombe und schon gar keine "Splitterbombe". Ich würde mal auf einen in D-Land nicht zugelassenen Knallkörper tippen. Auch nicht schön und ändert auch nichts an der fehlenden Distanzierung bei "den Linken" und dem taktischen Verhältnis zur Gewalt das viele haben.
Die Berliner Situation ist auch komplex. Es gibt spezielle Einsatzhundertschaften in Berlin, wie die 23., die scheinbar wirklich aus Beamten besteht, die Spass daran haben anderen Leuten mal ordentlich eins in die Fresse zu geben. Und so lange es für einen Demonstranten nicht möglich sich gegen Fehlverhalten von Beamten auf dem Rechtsweg zu wehren, und das ist momentan durch fehlende Kennzeichnung und Korpsgeist de facto ausgeschlossen, treibt das die Gewalt zusätzlich an und schweißt die andere Seite auch zusammen. Alles keine Entschuldigung, aber ein Aspekt in diesem politischen Spektrum oft untergeht.
Man kann nicht beweisen, dass die offiziellen Zahlen falsch sind. Zweifel sind dennoch angebracht.
Um die linke Gewalt zu sehen, reicht es die Augen davor nicht zu verschließen. Um die sagenumwobene rechte Gewalt festzustellen braucht´s des Verfassungsschutzes und der unentbehrlichen Rechtsextremismusexperten.
Im letzten Jahr wurden bei ... ja, wie nennt man das eigentlich? „Randale“ ist eine unpassende Verniedlichung, Pogrom wäre überzogen ... jedenfalls wurden am 1. Mai 2009 in Berlin über 400 Polizisten von linken Schlägern verletzt. Beim Schanzenfest im Hamburg traf es über 30 Beamte (http://www.hamburg.de/sicherheit/1585918...hanzenfest.html), im September in Dortmund hatten die Genossen ihren gnädigen Tag und beließen es bei 10 (http://www.derwesten.de/nachrichten/2009...311/detail.html).
Man darf fragen, wie linke Gewalttaten gezählt werden. Zählt nur der „Erfolg“ des Angriffs oder auch die Tat? Im ersten Fall dürfte die Zahl von 1822 stimmen, im zweiten ist sie stark untertrieben. Es sei denn, die Linken sind Präzisionswerfer und landen mit jedem Pflastersteinwurf einen Treffer.
Kennt jemand Beispiele, wo Rechtsradikale auch nur annähernd solche Dinger gedreht hätten wie die Linken in Berlin, Hamburg und Dortmund? Ich meine jetzt nicht Albernheiten wie das abfackeln von georgischen Irakern in Möhlau, Hakenkreuzschmierereien an der Synagoge in Dresden, Ausländerkinderertränken in Sebnitz, Synagogesprengen in Düsseldorf, Dönerimbissabfackeln in Karow oder die lustigen Hakenkreuz-, Lebkuchenmesser- und wasweisichnochfürbizarre Ritzungen - sondern wirkliche Gewaltverbrechen mit dem für Linke typischen Ausmaß. Ich denke nicht. Trotzdem erfreute uns der Verfassungsschutz jahrelang mit Horrorzahlen über angebl. Rechte Gewalt mit den obligatorisch alljährlich zweistelligen Zuwachsraten.
Aber wo findet die statt? Sehen wir mal nach München. Da gab es 2008 44 politisch motivierte Angriffe gegen die Polizei (http://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/ANTRAG/1701109.doc). In einem Fall ging der Angriff von Ausländern aus, in den anderen 43 Fällen – na, von wem schon? Und hier http://www.sueddeutsche.de/muenchen/rech...walt-1.404340-6 berichtet die irgendwelcher Sympathien für Nichtlinke 100% unverdächtige SZ über die schröckliche Rechte Gewalt. Da lesen wir zum Beispiel: „In einem Wirtshaus im Hasenbergl versammeln sich mehr als 300 Rechtsextremisten aus dem ganzen Bundesgebiet zum sogenannten politischen Aschermittwoch“ oder „Neonazis beleidigen Ude“ oder (ganz schlimm!) „Neonazi in Stadtrat gewählt“. Unerfreulich - das ja. Aber Gewalt?
Tut mir leid, ich werde den Verdacht nicht los, dass mit der offiziellen Statistik was nicht stimmt. Diesen Eindruck kann man auch gewinnen, wenn man mal auf die Website der Gewerkschaft der Polizei in Sachsen sieht. Man sollte das regelmäßig in Abständen von 3 Tagen oder weniger tun, dann dort wütet (siehe GG Art. 5) die Zensur. Unter dieser Adresse http://www.dpolg-sachsen.de/aktuelles/15...rung/index.html konnte man 3 Tage einen Text lesen, der seit dem 18.02.2010 nur noch außerhalb des DPolG-Servers zu finden ist (z.B. hier http://ef-magazin.de/2010/02/20/1878-dok...n-am-13-februar).
Aber keine Panik, es wird sich nichts ändern. Alle Projekte gegen die rechte Geheimgewalt werden weiterhin großzügig mit Steuermillionen gefördert, Projekte gegen die für jedermann sichtbare linke Gewalt wird es nicht geben. Ebenso die Strafverfolgung. Für jeden F. wandern Rechte in den Knast; zweimal zeigen des Keltenkreuzes oder eines CONSDAPLE-Pullovers reicht da schon. Von den linken Gewaltverbrechern hingegen werden so um die 1% bestraft - wenn es hochkommt. Wer´s nicht glaubt kann gern beim Berliner Justizsenator nachfragen, wie viele Verbrecher des 1. Mai 2009 rechtskräftig verurteilt wurden; oder treffender: wie wenige.
Nachfragen darf man auch im sächsischen Innenministerium. 2007 bestand die SoKoRex (die Sonderkommission zur Bekämpfung des Rechtsextremismus) noch aus 18 Beamten. Am 13. Februar 2009 haben die couragierten Antifaschisten in Dresden wieder mal so richtig gegen Hitler gekämpft. Am Ende des Tages 32 verletzte Polizisten und 42 demolierte Autos. Das Innenministerium reagierte angemessen. Die SoKoRex besteht jetzt aus 40 Beamten.
Wie stark die Gewalt in der linksextremen Szene verwurzelt ist und welche erschreckenden Ausmaße das Ganze inzwischen angenommen hat läßt sich beim Eintauchen in die Tiefen von Indymedia eindeutig belegen. Man muß sich nur mal die Zeit nehmen, auch auf den Nebenseiten, einzelne Kommentare und Bemerkungen zu lesen. BullInnen habe ich da noch nie gelesen, obwohl diese alberne Endung dort zum allgemeinen Sprachgebrauch gehört. Da freut man sich ganz allgemein über Entglasungen oder Belüftungen oder möchten diesen oder jenen Staatsorganen mal so richtig, im wahrsten Sinne des Wortes Einheizen.
Da aber diese radikale Sprachwahl mit den Handlungsweisen durchaus übereinstimmt und oft schon im Vorfeld die dann auch eintretende Gewalt angekündigt wird, verstehe ich die Freundschaftsbekundungen einiger linker Kräfte mit dieser Bande überhaupt nicht. Es geht hier nicht mehr um politische Aktionen, sondern ganz klar um Gesellschaftszersetzung, bis zum Ziel der Auflösung der Gesellschaftstruktur. Diesen Kräften wird zum Beispiel an Universitäten, auch wenn es nur durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten ist, klar zunehmend ein öffentliches Podium geboten. Leipzig ist dafür ein gutes Beispiel, wo fast täglich verwunderliche Veranstaltungen angeboten werden.
Beste Grüße B.
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