Socialists Pick New Face for French Presidency Ségolène Royal Wins Nomination With Help of Glamour, Web and Desire for Change http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/con...6111600880.html By John Ward Anderson Washington Post Foreign Service Friday, November 17, 2006; Page A15
PARIS, Nov. 17 -- Riding a wave of popular disgust with France's political status quo, Ségolène Royal on Thursday used an Internet-fueled, personality-driven campaign to capture the Socialist Party's nomination for president and boost her bid to become France's first female head of state.
By ELAINE SCIOLINO Published: November 17, 2006 PARIS, Friday, Nov. 17 — Ségolène Royal moved a step closer to becoming the first female president of France early Friday, crushing her two male rivals for the Socialist Party nomination in next April’s election.
Zitat von ReaderRiding a wave of popular disgust with France's political status quo, Ségolène Royal on Thursday used an Internet-fueled, personality-driven campaign to capture the Socialist Party's nomination for president and boost her bid to become France's first female head of state.
Kleiner Kommentar (statt des Blogs, den ich eigentlich dazu schon in der Frankreich-Serie hatte schreiben wollen):
Die französische PS setzt sich aus vielen courants, zusammen; Strömungen, die oft auf die früheren eigenständigen Parteien zurückgehen, die Mitterand unter dem Dach der Sozialisten vereint hat - die alte Arbeiterpartei S.F.I.O., die linksintellektuelle PSU, zahlreiche republikanische clubs und andere. Gemeinsam haben aber alle diese Komponenten, daß sie ausgesprochen rückschrittlich sind, auch für eine sozialdemokratische Partei.
Man ist staatsgläubig, sieht die Globalisierung als Bedrohung, will die Wirtschaft dirigieren; darin sind sich alle diese Strömungen mehr oder weniger einig. Unter den jetzigen Kandidaten war Fabius der Kandidat des Parteiapparats, der sich wie Lafontaine vom Mann der Mitte zum Linken gemausert hatte; Strauss-Kahn war der Wirtschaftsfachmann, aber beileibe kein Liberaler.
Und Ségolène? Niemand weiß, wo sie steht. Sie ist irgendwie alles und wirkt hauptsächlich durch ihr Auftreten - eine seltsame Mischung aus Entschlossenheit und Sanftmut, aus Pathos und Schüchternheit, aus Mädchenhaftigkeit und Rafinesse.
Sie hatte sich zunächst populistisch gegeben und - für eine Sozialistin sehr mutig - zB hartes Vorgehen gegen die Kriminalität propagiert. Jetzt hofiert sie die extreme Linke, weil sie einen Teil von deren Stimmen schon im ersten Wahlgang braucht, um nicht das Schicksal Jospins zu erleiden, der hinter Le Pen als Dritter ins Ziel kam und damit für den zweiten Wahlgang ausschied.
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