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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 1 Antworten
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Reader Offline



Beiträge: 803

18.11.2006 08:29
Why Iraq Is Crumbling Antworten

THE WASHINGTON POST
OPINION

Why Iraq Is Crumbling
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/con...6111601359.html
By Charles Krauthammer
Friday, November 17, 2006; Page A25

"We have given the Iraqis a republic, and they do not appear able to keep it."

"Our objectives in Iraq were twofold and always simple: Depose Saddam Hussein and replace his murderous regime with a self-sustaining, democratic government."

"One can tinker with American tactics or troop levels from today until doomsday. But unless the Iraqis can put together a government of unitary purpose and resolute action, the simple objective of this war -- to leave behind a self-sustaining democratic government -- is not attainable."




Zitiert aus dem obigen Artikel.

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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

21.11.2006 21:41
#2 RE: Why Iraq Is Crumbling Antworten

Dear Reader,

der aus meiner Sicht entscheidende Absatz in Krauthammers Kolumne ist:

What was left in its wake was a social desert, a dearth of the trust and good will and sheer human capital required for democratic governance. All that was left for the individual Iraqi to attach himself to was the mosque or clan or militia. At this earliest stage of democratic development, Iraqi national consciousness is as yet too weak and the culture of compromise too undeveloped to produce an effective government enjoying broad allegiance.

Was in der Zeit [nach dem Fall Husseins] übrigblieb, das war eine gesellschaftliche Wüstenei, eine Ödnis an Vertrauen und gutem Willen, an dem schlichten Grundstock menschlicher Fähigkeiten, der für die demokratische Regierungsform unabdingbar ist. In dieser Frühphase der Entwicklung hin zur Demokratie ist das irakische Nationalgefühl noch zu schwach und die Kultur des Kompromisses zu unterentwickelt, um eine effektive Regierung hervorzubringen, die sich breiter Unterstützung erfreut.

Das scheint mir in der Tat das Kardinalproblem zu sein. Das Vertrauen der USA in die Kraft der Demokratie war wahrscheinlich wirklich zu groß. Man hatte den demokratischen Aufbau in Deutschland und in Japan nach dem Zweiten Weltkrieg vor Augen, und natürlich die weltweite Entwicklung hin zum Kapitalismus und zum demokratischen Rechtsstaat, die in seit ungefähr zwei Jahrzehnten im Gang ist.

Aber die Voraussetzungen im Irak sind halt ungewöhnlich ungünstig. Welche psychologischen Zestörungen selbst eine vergleichsweise milde Diktatur anrichtet, sieht man ja an der DDR. Die viel schlimmere Dikatur hat gesellschaftliche und menschliche Strukturen zerstört, den Menschens ihr Selbstvertrauen genommen, sie auf die Familie, den Clan, ihre religiöse Gruppe zurückgeworfen.

Daß es in einem solchen Land schwer sein würde, funktionierende demokratische Strukturen zu schaffen, hätte man vielleicht klarer sehen können (ich auch; ich war da auch zu optimistisch).

Aber die USA haben es eben gewagt, dennoch auf eine demokratische Entwicklung zu setzen. Man mag sich gesagt haben: Wenn es dort gelingt, dann wird es überall sonst im Nahen Osten auch gelingen.

Eben das hohe Risiko, das einzugehen mir ein Grundzug der Politik Bushs zu sein scheint. Und was - ich habe kürzlich hier darauf hingewiesen - eine seiner vielen verblüffenden Ähnlichkeiten mit John F. Kennedy ausmacht.

Herzlich, Zettel

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