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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 22 Antworten
und wurde 1.786 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

09.08.2010 09:55
Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zufällig habe ich mich gestern mit beiden befaßt. Daraus ist dieser kleine Artikel entstanden.

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

09.08.2010 10:44
#2 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von Zettel
Nein, "Schrecken" trifft es nicht; sie erzeugen wohl eher eine Reaktion, gemischt aus Faszination, Abscheu und Ressentiment.
...
Jetzt zeigt sie eine andere Seite. Vom einen Klischee in ein anderes zu purzeln, das geht mitunter blitzschnell.Jetzt zeigt sie eine andere Seite. Vom einen Klischee in ein anderes zu purzeln, das geht mitunter blitzschnell.


Eine sehr aufschlußreiche Beobachtung. Ich vermute, daß es auch eine Art "enttäuschte Liebe" ist, die für dieses blitzschnelle Purzeln verantwortlich ist. Und die ist wohl auch aufgrund rassistischer Vorurteile entstanden. Sie ist in ihren Augen einfach zur Verräterin geworden, hatte wohl auch einige geheime Hoffnungen der Frau Dreyer zerstört. Mit solchen "Abweichlern" muß ja besonders streng umgegangen werden, schon um vor Nachahmumng zu warnen. Und außerdem - die eigenen Emotionen müssen ja irgendwo hin, und da ist ja SPON immer ein guter Abladeplatz.

Herzlich, Ungelt

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

09.08.2010 11:31
#3 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von Ungelt
Ich vermute, daß es auch eine Art "enttäuschte Liebe" ist, die für dieses blitzschnelle Purzeln verantwortlich ist. Und die ist wohl auch aufgrund rassistischer Vorurteile entstanden. Sie ist in ihren Augen einfach zur Verräterin geworden, hatte wohl auch einige geheime Hoffnungen der Frau Dreyer zerstört.


Ja, dafür spricht wohl einiges, lieber Ungelt.

Ich würde es nicht auf Rasse einschränken, und auch nicht auf Politik.

Es gibt dieses allgemeine Phänomen, daß "einer von uns", der aufsteigt, zunächst Sympathie genießt, die aber blitzschnell in massive Antipathie umschlagen kann.

Zunächst ist man stolz auf ihn und identifiziert sich mit ihm. Dann bekommt man aber vielleicht den Eindruck, daß er gar nicht mehr "einer von uns" ist, und das Klischee purzelt. Aus dem Idol wird einer, den man mit negativen Affekten bedenkt.



Mir ist das zum ersten Mal vor Jahrzehnten beim Fußball aufgefallen. Man identifiziert sich mit den Spielern und gönnt ihnen ihr hohes Gehalt. Wenn man aber den Eindruck hat, daß der Betreffende sich nicht am Riemen reißt, daß er nicht für sein Geld rackert - dann schlägt das um. Dann wirft der treue Fan, der für seine Jahreskarte redlich geackert hat, den Stars vor, wieviel sie verdienen.

Bei den Kommunisten ist übrigens das aktuelle Beispiel der Ko-Parteivorsitzende Ernst. Er lebt gut, so wie das noch jeder Kommunist in einer Spitzenposition für sich beansprucht hat. Aber jetzt auf einmal wirft man ihm das auch innerparteilich vor.

Natürlich ist das Teil des Prozesses, in dem die ehemalige WASG ausgeschaltet werden soll; mit nützlichen Idioten verfährt man nun einmal so.

Bei Michelle Obama ist das Umschlagen wohl weniger ein parteipolitisches Phänomen. Aber der Mechanismus ist derselbe: Wir, das Volk, wollen schon, daß unsere Leute nach oben kommen. Aber wehe, wenn sie sich dann so benehmen, als seien sie nach oben gekommen.

Herzlich, Zettel

illness Offline



Beiträge: 9

09.08.2010 12:06
#4 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Naja, der Artikel erschließt sich mir nicht so ganz. Immerhin hat die Familie Obama mit Hope und Change und alles wird sich ändern Wahlkampf gemacht. Sie und er wollten alles anders machen, haben viele Vorschußlorbeeren eingesackt und den Punkt mit der einfachen Herkunft immer unterstrichen. Dass er seine eigenen Unterlagen unter verschluss hält ist dabei immer unter den Teppich gekehrt worden.

Wenn sie jetzt in dem Maße Steuergelder verwendet, um Urlaub zu machen ist das schon pervers.

Verwundert bin ich jetzt auch nicht, aber die parallelen zu Stars, die ja ihr selbst erarbeitetes Geld verwenden kann ich da nicht sehen. Dort können die Menschen selbst entscheiden, ob diese das Geld verdient haben. Wenn die Umfragewerten wie Verkaufszahlen funktionieren würden, wäre Familie Obama pleite.

Ich sehe da eher eine parallele zu Chelsea Clinton's 5.000.000 Dollar Hochzeit und die 12 % Wertsteigerung bei Aktiengeschäften der Senatoren. Was interessiert die ihr Geschwätz von gestern ? Aber Politiker find ich schon eklig genug, also hör ich jetzt lieber auf mit Beispielen.

Naja, und dass die Traumtänzer vom Spiegel sich aufregen ist wenig verwunderlich. Niemand wacht gern aus einem schönen Traum auf.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

09.08.2010 12:47
#5 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von illness
Wenn sie jetzt in dem Maße Steuergelder verwendet, um Urlaub zu machen ist das schon pervers.

Tut sie das denn?

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

09.08.2010 13:23
#6 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von illness
Wenn sie jetzt in dem Maße Steuergelder verwendet, um Urlaub zu machen ist das schon pervers.

Tut sie das denn?



Ja, das tut sie.

Zitat von NY Daily News
To be clear, what the Obamas do with their money is one thing; what they do with ours is another. Transporting and housing the estimated 70 Secret Service agents who will flank the material girl will cost the taxpayers a pretty penny.


http://www.nydailynews.com/opinions/2010...zy_spanish.html

Natürlich bringen die Sicherheitsleute Frau Obama persönlich nichts (außer ein bisschen mehr Privatsphäre für die Tochter beim Baden). Aber es sind Kosten, die sie dem Steuerzahler mit ihrem Urlaub verursacht. (Genauer sollte man sich natürlich nur über die Mehrkosten aufregen, die durch die Reise verursacht werden - wenn sie in den USA bliebe, würden die Secret Service-Leute dort ja auch auf sie aufpassen. Allerdings ist Camp David auf genau so etwas ausgelegt.)

Und:

Zitat von NY Daily News
Method of transportation? Air Force Two.

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La función didáctica del historiador está en enseñarle a toda época que el mundo no comenzó con ello. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Pentas ( gelöscht )
Beiträge:

09.08.2010 15:48
#7 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Jetzt bin ich verwirrt:

Zitat
Method of transportation? Air Force Two.


War Vizepräsident Joseph Biden auch mit?


Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

09.08.2010 16:12
#8 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von Pentas
Jetzt bin ich verwirrt:

Zitat
Method of transportation? Air Force Two.


War Vizepräsident Joseph Biden auch mit?



Nu, Verwirrung wollen wir hier natürlich nicht erzeugen Das scheint eines der Flugzeuge zu sein, die meistens als Air Force Two unterwegs sind; mangels Biden hat es diesmal natürlich ein anderes callsign:

Zitat von CBS
CBS News White House correspondent Mark Knoller reports the C-32A (757) the First Lady used to fly to Spain - one of the planes that usually serves as Air Force Two, and sometimes Air Force One - operates at a Department of Defense reimbursement rate of $11,351 per hour.

So a 6.5 hour flight to Spain would run $73,781.50 - double for the round trip.

The White House says that as a policy, official trips by the first family are paid by the government but all personal elements paid are personally. Since this is a private trip, the White House seems to be suggesting that the Obamas are personally paying all costs associated with the vacation.


http://www.cbsnews.com/8301-503544_162-20012789-503544.html

Ich würde ja einmal annehmen, dass in den nächsten Tagen offiziell verlautbart wird, dass die Obamas das privat zahlen.

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energist Offline




Beiträge: 322

10.08.2010 12:30
#9 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von Gorgasal
Ich würde ja einmal annehmen, dass in den nächsten Tagen offiziell verlautbart wird, dass die Obamas das privat zahlen.



Ich nehme das zwar auch an, es wäre jedoch – in meiner Sicht – hochgradig bescheuert.

Daß für Frau Obama die höchste Sicherheitsstufe gilt hat sie sich nicht ausgesucht. Ich bin absolut sicher, daß – gäbe es hier keine Vorschriften des Secret Service – sie nicht mit 70 Mann Sicherheit in den Urlaub geflogen wäre. Stattdessen ist es im eigensten Interesse der Nation der Vereinigten Staaten, Ihren Präsidenten und Oberbefehlshaber unerpressbar zu machen. Ähnliches gilt ja in gleichem Maße für die sonstigen „Tätigkeiten“ der First Lady. Karitative und Wahlkampfveranstaltungen sind auch kein offizieller Auftrag von Frau Obama, niemand wird jedoch in Frage stellen, daß sie dabei bewacht wird. Also warum nicht im Urlaub?

Die Aufrechnung der Kosten für die Air Force One Foxtrott ist eine klassische Milchmädchenrechnung: die Sondermaschinen sind genau dazu da, Personen mit höchster Sicherheitsklasse und den Kordon an Personenschützern nebst Ausrüstung von A nach B zu bringen. Vermutlich so komplett, daß (lediglich) eine (militärmische) Transportmaschine mit den restlichen Personenschützern, Fahrzeugen und einem Hubschrauber hinterherfliegen muß. Jede andere Lösung dürfte am Ende teurer kommen.

Außerdem dürfte Frau Obama bei so ziemlich jeder Airline abblitzen, wenn sie „mal ganz privat“ drei Tickets bestellt. Das Risiko ist einfach zu hoch. Alles in Allem eine m.E.n. typische Neiddebatte, vor allem wenn man bedenkt, daß die First Lady (ich lasse mich gerne korrigieren) nicht auf der Lohnliste der USA steht, jedoch faktisch als Vollzeitjob Repräsentation für ebenjene betreibt.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.08.2010 13:40
#10 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von energist
Alles in Allem eine m.E.n. typische Neiddebatte, vor allem wenn man bedenkt, daß die First Lady (ich lasse mich gerne korrigieren) nicht auf der Lohnliste der USA steht, jedoch faktisch als Vollzeitjob Repräsentation für ebenjene betreibt.


Exakt so sehe ich das auch, lieber Energist. Übrigens auch die Sache mit dem abgesperrten Strand für die Tochter Sasha. Natürlich würde die lieber mit anderen Kindern plantschen, aber auch da ist das Risiko halt zu groß.

Herzlich, Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

10.08.2010 14:12
#11 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von energist
Daß für Frau Obama die höchste Sicherheitsstufe gilt hat sie sich nicht ausgesucht.


Das war ihr aber klar, als ihr Mann bei den Wahlen kandidierte.

Zitat von energist
Also warum nicht im Urlaub?


Natürlich auch im Urlaub. Die Frage ist nur, ob der Urlaub dann unbedingt in Spanien stattfinden muss oder ob Frau Obama sich nicht anderswo entspannen kann.

Zitat von energist
Die Aufrechnung der Kosten für die Air Force One Foxtrott ist eine klassische Milchmädchenrechnung:


Ich hatte oben ja schon zugestimmt, dass sinnvollerweise nur die inkrementellen Kosten aufregenswert sind. Und selbst dann verursacht die Maschine (und das Begleitpersonal) sicher höhere Kosten, wenn sie nach Spanien fliegt als nach Camp David.

Zitat von energist
Alles in Allem eine m.E.n. typische Neiddebatte


Das Argument könnte ich ja nachvollziehen, wenn es um den Urlaub eines Konzernchefs geht. Aber Frau Obama hat meines Erachtens durchaus eine gewisse Verpflichtung, in den Kosten, die sie dem Steuerzahler verursacht, Augenmaß walten zu lassen.

--
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.08.2010 14:18
#12 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von Gorgasal
Aber Frau Obama hat meines Erachtens durchaus eine gewisse Verpflichtung, in den Kosten, die sie dem Steuerzahler verursacht, Augenmaß walten zu lassen.


Das sind doch Peanuts, lieber Gorgasal.

Mich ärgert an dieser Debatte - und deshalb habe ich den Artikel geschrieben -, daß jetzt Konservative in den USA auf einmal so argumentieren wie sonst die Linken, nämlich auf der Neidschiene.

Herzlich, Zettel

Pentas ( gelöscht )
Beiträge:

10.08.2010 14:21
#13 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von energist
Die Aufrechnung der Kosten für die Air Force One Foxtrott ist eine klassische Milchmädchenrechnung: die Sondermaschinen sind genau dazu da, Personen mit höchster Sicherheitsklasse und den Kordon an Personenschützern nebst Ausrüstung von A nach B zu bringen. Vermutlich so komplett, daß (lediglich) eine (militärmische) Transportmaschine mit den restlichen Personenschützern, Fahrzeugen und einem Hubschrauber hinterherfliegen muß. Jede andere Lösung dürfte am Ende teurer kommen.


Aber warum müssen es überhaupt soviele Personenschützer sein? Wieviele Bodyguards begleiten etwa die Kanzlerin auf Urlaub?

Zitat
Außerdem dürfte Frau Obama bei so ziemlich jeder Airline abblitzen, wenn sie „mal ganz privat“ drei Tickets bestellt.

Auch manche Airlines haben kleinere Business-Jets im Angebot. Auch die USAF. Kleinere, günstigere Lösungen wären durchaus denkbar gewesen.


Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

10.08.2010 14:38
#14 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal
Aber Frau Obama hat meines Erachtens durchaus eine gewisse Verpflichtung, in den Kosten, die sie dem Steuerzahler verursacht, Augenmaß walten zu lassen.


Das sind doch Peanuts, lieber Gorgasal.



Natürlich sind das Peanuts. Genauso wie das Glühbirnenverbot Peanuts ist (sind?). Hindert Sie das daran, sich darüber aufzuregen?

Zitat von Zettel
Mich ärgert an dieser Debatte - und deshalb habe ich den Artikel geschrieben -, daß jetzt Konservative in den USA auf einmal so argumentieren wie sonst die Linken, nämlich auf der Neidschiene.


Sagen Sie es ruhig: nicht nur in den USA, sondern auch in ZKZ

Ich habe diese naive Vorstellung, dass Volksvertreter mit gutem Beispiel vorangehen (darf ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ja gerade Obama sich als "not more of the same" verkauft hat?). Und in Zeiten sintflutartig anschwellender Staatsverschuldung und einer in den USA noch in keinster Weise überwundenen Wirtschaftskrise erscheint mir diese Art der conspicuous consumption nebst munterer Ausgabe von Steuergeldern einfach unanständig. Das können Sie natürlich gerne als Neid rezipieren.

Und ich gebe gerne zu, dass es mir am liebsten gewesen wäre, hätten die Obamas seit Januar 2009 Dauerurlaub in Spanien gemacht statt die politischen Vorhaben des Präsidenten umzusetzen...

--
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.08.2010 14:55
#15 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal
Aber Frau Obama hat meines Erachtens durchaus eine gewisse Verpflichtung, in den Kosten, die sie dem Steuerzahler verursacht, Augenmaß walten zu lassen.


Das sind doch Peanuts, lieber Gorgasal.



Natürlich sind das Peanuts. Genauso wie das Glühbirnenverbot Peanuts ist (sind?). Hindert Sie das daran, sich darüber aufzuregen?



Jedesmal, wenn eine dieser Ökofunzeln, die meine Frau irgendwo eingeschraubt hat, ein jämmerliches Licht liefert, ärgert mich das, lieber Gorgasal, in der Tat.

Ich lasse diese Lampen, soweit ich das kann, 24 Stunden von 24 Stunden brennen, das ist das Beste, was man tun kann. Aber auch dann ist ihr Licht weit schlechter als das richtiger Glühbirnen.

Und meine Frau schaltet sie dann gern aus. Ein ständiger Konflikt.

Zitat von Gorgasal

Zitat von Zettel
Mich ärgert an dieser Debatte - und deshalb habe ich den Artikel geschrieben -, daß jetzt Konservative in den USA auf einmal so argumentieren wie sonst die Linken, nämlich auf der Neidschiene.


Sagen Sie es ruhig: nicht nur in den USA, sondern auch in ZKZ



Sie kennen mich gut, lieber Gorgasal.

Ich habe das mit den USA eingefügt, bevor ich den Beitrag abgeschickt habe, um der Debatte ihre Schärfe zu nehmen.

Zitat von Gorgasal
Ich habe diese naive Vorstellung, dass Volksvertreter mit gutem Beispiel vorangehen (darf ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ja gerade Obama sich als "not more of the same" verkauft hat?). Und in Zeiten sintflutartig anschwellender Staatsverschuldung und einer in den USA noch in keinster Weise überwundenen Wirtschaftskrise erscheint mir diese Art der conspicuous consumption nebst munterer Ausgabe von Steuergeldern einfach unanständig. Das können Sie natürlich gerne als Neid rezipieren.


Ja, das tue ich. Weil es eben Peanuts sind.

Pentas kann das wahrscheinlich ausrechnen - aber dieser ganze Urlaub dürfte den US-Steuerzahler nicht mehr gekostet haben als X Flüge von Y Aufklärungsflugzeugen über Z. Wobei X und/oder Y möglicherweise < 1 sind.

Es geht natürlich nicht um die Kosten, sondern es geht um die Symbolik. Man gönnt den Obamas nicht, daß sie standesgemäß leben.

Weil man eben schon das "standesgemäß" verabscheut. Alle sollen gleich sein.

Schön und gut, nur ist dieses egalitäre Denken eben im allgemeinen die Domäne der Linken.

Zitat von Gorgasal
Und ich gebe gerne zu, dass es mir am liebsten gewesen wäre, hätten die Obamas seit Januar 2009 Dauerurlaub in Spanien gemacht statt die politischen Vorhaben des Präsidenten umzusetzen...

Na, da sind wir uns am Ende ja doch wieder einig.

Herzlich, Zettel

Elmar Offline



Beiträge: 282

10.08.2010 16:26
#16 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Ein Geschmäckle bekommt der Spanienurlaub aber dadurch, dass Michelle Obama erst vor ein paar Wochen während der Ölpest eine Rede gehalten hat und dort die Amerikaner aufforderte zuhause in den betroffenen Gebieten Urlaub zu machen und nicht im Ausland.
Neid ist eine Sache, doppelte Standards eine andere. Ich denke eher letzteres ist der Hauptgrund der Aufregung in den USA. Neid ist eher eine deutsche Angelegenheit.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.08.2010 17:20
#17 Neid Antworten

Zitat von Elmar
Ein Geschmäckle bekommt der Spanienurlaub aber dadurch, dass Michelle Obama erst vor ein paar Wochen während der Ölpest eine Rede gehalten hat und dort die Amerikaner aufforderte zuhause in den betroffenen Gebieten Urlaub zu machen und nicht im Ausland.
Neid ist eine Sache, doppelte Standards eine andere. Ich denke eher letzteres ist der Hauptgrund der Aufregung in den USA. Neid ist eher eine deutsche Angelegenheit.


Ich fürchte, lieber Elmar, daß Neid eine universelle Angelegenheit ist.

Ich glaube, das war meine wichtigste und überraschendste Lebenserfahrung: Wie stark das Motiv des Neids ist.

Ich habe lange gebraucht, das zu verstehen. Im Grunde verstehe ich es wahrscheinlich immer noch nicht: Daß es Menschen stört, wenn es anderen besser geht als ihnen selbst. Ja, bringt ihnen das denn Nachteile?

Es ist wohl so, wie es die französischen Moralisten aufgespießt haben: Die Menschen sind erstens vor allem eitel, und zweitens sind sie neidisch.

Das haben Autoren wie La Rochefoucauld, La Bruyère und Vauvenargues damals anhand der höfischen Gesellschaft ihrer Zeit konstatiert; aber es scheint nicht, daß sich seither viel geändert hat.

Wieso hat der, was ich nicht auch nicht habe? Das dürfte der Kern des Denkens einer Mehrheit sein; in Deutschland wie offenbar auch zunehmend, so sieht es aus, in den eigentlich freiheitlichen USA.

Und ausgerechnet die Konservativen betreiben in den USA dieses Obama-Bashing. Ausgerechnet die Konservativen sind auf einmal links und egalitär. Absurd.

Herzlich, Zettel

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

10.08.2010 19:47
#18 RE: Neid Antworten

Zitat von Zettel
Und ausgerechnet die Konservativen betreiben in den USA dieses Obama-Bashing. Ausgerechnet die Konservativen sind auf einmal links und egalitär. Absurd

Könnte es nicht sein, daß diese Konservativen einfach nur die Argumente einsetzen, von denen sie wissen, daß sie bei den potentiellen Linkswählern am besten funktionieren?

Ich verspüre manchmal im privaten Bereich auch eine Neigung dazu, und manchmal gebe ich ihr auch nach, mit einem

Herzlich Ungelt

Franz Offline



Beiträge: 44

11.08.2010 02:06
#19 RE: Neid Antworten

Lieber Zettel,

es gibt diesen lateinischen Spruch: Quod licet Iovi non licet bovi.

Um das mal umgedreht zu sehen: Was für eine Schauspielerin gilt, gilt noch lange nicht für die Frau eines Staatsoberhauptes. Da müssen doch andere Maßstäbe gelten. Vielleicht bin ich hoffnungslos reaktionär, aber es gibt doch Begriffe, wie Anstand und Würde. Das sehe auch für Frau Carla Bruni so.

FAB. Offline



Beiträge: 523

11.08.2010 07:36
#20 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von Zettel
Das sind doch Peanuts, lieber Gorgasal.
Mich ärgert an dieser Debatte - und deshalb habe ich den Artikel geschrieben -, daß jetzt Konservative in den USA auf einmal so argumentieren wie sonst die Linken, nämlich auf der Neidschiene.


Tun sie das? Ohne daß ich jetzt einen Überblick über die aktuellen Äußerungen konservativer Zeitungskommentatoren oder Blogger in den VSA hätte, vermute ich doch, daß bei etwaigen kritischen Anmerkungen zu Frau Obamas Urlauberei weniger der "Neid" auf Sozialaufsteiger im Vordergrund stehen dürfte, als vielmehr das Element der Steuergeldverschwendung; was ja nun zwei ganz verschiedene Topoi sind.
Nach meiner Wahrnehmung der amerikanischen Konservativen verbreiten diese - im Vergleich zu dem, was in Deutschland und Europa so als "konservativ" figuriert - kein auch nur annähernd vergleichbares Ausmaß an Sozialneid, nehmen dafür aber ungleich härter den Steuerstaat und seinen nachlässigen Umgang mit dem Geld der Bürger auf´s Korn.
Man kann, wie hier geschehen, durchaus die Frage stellen, ob solcher Repräsentationsaufwand der obersten Staatsspitze tatsächlich Anlaß für Steuerverschwendungsdebatten sein sollte. Aber eine egalitaristische Neidkampagne ist es deswegen nicht.

____________________________________________________
"I want my republic back!"

energist Offline




Beiträge: 322

11.08.2010 12:13
#21 RE: Neid Antworten

Zitat von Franz
Lieber Zettel,
es gibt diesen lateinischen Spruch: Quod licet Iovi non licet bovi.
Um das mal umgedreht zu sehen: Was für eine Schauspielerin gilt, gilt noch lange nicht für die Frau eines Staatsoberhauptes. Da müssen doch andere Maßstäbe gelten. Vielleicht bin ich hoffnungslos reaktionär, aber es gibt doch Begriffe, wie Anstand und Würde. Das sehe auch für Frau Carla Bruni so.



Andere Maßstäbe in Bezug auf was, werter Franz? Urlaub? Ansprüche? Rechte?

Wenn man dem englischen Wikipedia-Artikel Glauben schenken darf, war Frau Obama vor der Präsidentschaft ihres Mannes mit einem Jahreseinkommen von rund 325 000 USD Hauptverdienerin in der Familie. Seither arbeitet sie (wie gesagt, ich lasse mich gerne korrigieren) ehrenamtlich als Repräsentantin des Staates. Seit eineinhalb Jahren. Darf sie da nicht mal in Urlaub fahren? Und ist dann ein 5-Sterne-Hotel wirklich zu pompös? Verstößt es gegen Anstand und Würde?

[Korrektur: da eine genauere Aufschlüsselung der "investments and royalties from his books" i.H.v. 392 860 USD fehlt, kann meine Aussage über sie als Hauptverdienerin natürlich nicht aufrechterhalten werden. Verzeihung für die Ungenauigkeit.]

Reader Offline



Beiträge: 803

12.08.2010 10:14
#22 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Zitat von Elmar
Ein Geschmäckle bekommt der Spanienurlaub aber dadurch, dass Michelle Obama erst vor ein paar Wochen während der Ölpest eine Rede gehalten hat und dort die Amerikaner aufforderte zuhause in den betroffenen Gebieten Urlaub zu machen und nicht im Ausland.
Neid ist eine Sache, doppelte Standards eine andere. Ich denke eher letzteres ist der Hauptgrund der Aufregung in den USA. Neid ist eher eine deutsche Angelegenheit.




Würden Sie bitte die Quelle für diese Behauptung zitieren?
Danke,
R.r

Elmar Offline



Beiträge: 282

12.08.2010 10:22
#23 RE: Brigitte Bardot und Michelle Obama Antworten

Verzeihung, den Link hätte ich natürlich sofort mitliefern sollen.

http://www.guardian.co.uk/world/2010/jul...coast-oil-spill

 Sprung  



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