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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 15 Antworten
und wurde 1.025 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.08.2010 17:52
Marginalie: Zweifel Antworten
Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

10.08.2010 17:55
#2 RE: Marginalie: Zweifel Antworten

Na, verehrter Zettel, Sie scheinen ja ein gesundes Vertrauen in die Macht Ihrer Empfehlungen zu haben, wenn Sie hier nicht einmal einen Auszug zitieren

--
La función didáctica del historiador está en enseñarle a toda época que el mundo no comenzó con ello. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.08.2010 18:00
#3 RE: Marginalie: Zweifel Antworten

Zitat von Gorgasal
Na, verehrter Zettel, Sie scheinen ja ein gesundes Vertrauen in die Macht Ihrer Empfehlungen zu haben, wenn Sie hier nicht einmal einen Auszug zitieren


Ich habe, lieber Gorgasal, ein schier grenzenloses Vertrauen in die Macht des Verlinkens.

Mit ungebrochener Herzlichkeit, Zettel

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

11.08.2010 08:58
#4 RE: Marginalie: Zweifel Antworten

Zitat
Ich habe ... ein schier grenzenloses Vertrauen in die Macht des Verlinkens.


Funktioniert ja auch! Biete mich als Zeugen an.

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

11.08.2010 11:52
#5 RE: Marginalie: Zweifel Antworten

Zitat von Thomas Pauli

Zitat
Ich habe ... ein schier grenzenloses Vertrauen in die Macht des Verlinkens.


Funktioniert ja auch! Biete mich als Zeugen an.



Ja, tatsächlich, bei mir geht es auch.

Und es lohnt sich sehr, dem Link zu folgen. Es ist auch genau das Thema, das (für mich) über allen anderen Themen steht und mich seit Jahren umtreibt.

Mir ist überhaupt nicht klar, wie man dieser dort geschilderten Zwickmühle mit logisch sauberen Mitteln entkommen kann: "Spinne ich jetzt, oder sehe ich tatsächlich etwas, was die Anderen noch nicht sehen, weil sie mit anderen Dingen beschäftigt sind". "Beweise" gibt es da keine, zu denen es komplementär keine "Gegenbeweise" geben würde. Und ich kenne auch Keinen, der mir in diesem Sinne etwas "beweisen" könnte, nicht einmal Zettel

Wenn die Beweislage aber so ist, wie sie ist, was bleibt dann übrig? Der trotzige Wille doch nur. Ich habe aber mein ganzes leben immer brav argumentiert, und wenn die Beweislage nicht eindeutig für mich sprach, lenkte ich ein, habe mich "überzeugen" lassen. Jetzt fürchte ich, daß dieses Prinzip nicht immer anwendbar ist, und möglicherweise gerade in den wichtigen Dingen. Nur - wo bleibt da die Rationalität, womöglich auch die Aufklärung?

Herzlich Ungelt

EDIT: PS: Ich bin für jeden verwendbaren Hinweis wirklich dankbar.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

11.08.2010 13:15
#6 RE: Marginalie: Zweifel Antworten

Zitat
Wenn man die Beweislage aber so ist, wie sie ist, was bleibt dann übrig? Der trotzige Wille doch nur. Ich habe aber mein ganzes leben immer brav argumentiert, und wenn die Beweislage nicht eindeutig für mich sprach, lenkte ich ein, habe mich "überzeugen" lassen. Jetzt fürchte ich, daß dieses Prinzip nicht immer anwendbar ist, und möglicherweise gerade in den wichtigen Dingen. Nur - wo bleibt da die Rationalität, womöglich auch die Aufklärung?


Lieber Ungelt,

an die Türe meines Kinderzimmers (naja, Jugendlichenzimmers) hatte ich den Konfuziusspruch "Zu sehen, was recht ist, und nicht danach handeln, ist Mangel an Mut" gemalt. Als ich älter wurde, kam ich darauf, daß das eigentliche Problem dabei war, die gute Laune nicht zu verlieren.

Herzliche Grüße

Thomas

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

11.08.2010 16:32
#7 RE: Marginalie: Zweifel Antworten

Zitat von Thomas Pauli
.. an die Türe meines Kinderzimmers (naja, Jugendlichenzimmers) hatte ich den Konfuziusspruch "Zu sehen, was recht ist, und nicht danach handeln, ist Mangel an Mut" gemalt.

Danke für den guten Hinweis. An meiner virtuellen Jugendzimmertür stand "Man kann ja über Alles reden" und etwas weiter unten dann "Für Alles gibt es eine vernünftige Lösung." Und durch das Fenster konnte man "das Kollektiv ist alles, der Einzelne aber nichts" hören. Das könnte das Problem sein. Wenn ich nur den tollen Konfuzius-Spruch gekannt und verinnerlicht hätte! (Ich vermute aber, daß meine Eltern in dem Umfeld den Spruch als lebensgefährlich eingestuft hätten.)

Zitat von Thomas Pauli
Als ich älter wurde, kam ich darauf, daß das eigentliche Problem dabei war, die gute Laune nicht zu verlieren.

Das kenne ich leider auch, wobei aber Wut bei mir jetzt zeitweise die gute Laune durchaus ersetzen kann und manchmal sogar zur guten Laune führt. Und Wut zu bekommen ist ja heute relativ preiswert und einfach. ;-)

Einen schönen Tag noch, Ungelt

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.08.2010 18:07
#8 Wut und gute Laune. Mich wundert, daß ich fröhlich bin Antworten

Zitat von Ungelt
Das kenne ich leider auch, wobei aber Wut bei mir jetzt zeitweise die gute Laune durchaus ersetzen kann und manchmal sogar zur guten Laune führt.


Lieber Thomas und lieber Ungelt,

wir sind ja, glaube ich, so ungefähr Generationsgenossen, und wir haben alle drei, scheint mir, eine ähnliche, sagen wir, Sicht auf das Leben: Vernunft regiert nun mal im Augenblick nicht die Welt. Nicht so, wie wir das gern hätten.

Wenn man, durch Erfahrung gereift , diese Einsicht gewonnen hat, dann kann man verschieden reagieren.

Man kann in eine konservative Resignation verfallen, wie ich sie aus den Beiträgen Mancher hier im Kleinen Zimmer herauszuhören vermeine. Man kann Zyniker werden, auch das lese ich.

Was mich angeht, bin ich auf eine Weise, die mich im Grunde selbst wundert, naiv.

Ich glaube an die Macht der Vernunft. Ich bin überzeugt, daß sich Freiheit und Rechtsstaatlichkeit durchsetzen werden, weltweit. Das hakt halt manchmal a bisserl. Der unselige amerikanische Präsident wirft diesen Prozeß weit zurück, beispielsweise.

Aber es ist selten, daß ein Land jemanden wählt, der dermaßen inkompetent ist. Die USA werden Obama überleben, und auch dort wird wieder die Vernunft einkehren.



Ich glaube also an die Zukunft unserer westlichen Kultur, der besten, die es in der Geschichte der Menschheit gab.

Natürlich gibt es da Widerstände, zum Beispiel islamistische. Aber das sind doch - so sehe ich das - die letzten Zuckungen untergehender Denk- und Glaubensformen. Chancenlos.

Drum, lieber Thomas und lieber Ungelt, bin ich fröhlich.

Ich komme ich weiß nicht woher, ich gehe ich weiß nicht wohin, mich wundert, daß ich so fröhlich bin.

Das ist von einem, dessen Namen Herr (wo ist er eigentlich abgeblieben?) uns vermutlich nennen könnte. Ich habe es irgendwann im Religionsunterricht aufgeschnappt.

Herzlich, Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

11.08.2010 20:47
#9 RE: Wut und gute Laune. Mich wundert, daß ich fröhlich bin Antworten

Zitat von Zettel
Man kann in eine konservative Resignation verfallen, wie ich sie aus den Beiträgen Mancher hier im Kleinen Zimmer herauszuhören vermeine.


Ich glaube, es gibt auch liberal Resignierte. Ich weiß beispielsweise nie, ob ich eher konservativ oder liberal hoffnungslos bin...

--
La función didáctica del historiador está en enseñarle a toda época que el mundo no comenzó con ello. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.08.2010 20:57
#10 RE: Wut und gute Laune. Mich wundert, daß ich fröhlich bin Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Zettel
Man kann in eine konservative Resignation verfallen, wie ich sie aus den Beiträgen Mancher hier im Kleinen Zimmer herauszuhören vermeine.


Ich glaube, es gibt auch liberal Resignierte. Ich weiß beispielsweise nie, ob ich eher konservativ oder liberal hoffnungslos bin...



Ach was, lieber Gorgasal.

Laßt ihr junge Spunde euch nicht so hängen.

Es geht euch, es geht uns so gut, wie es noch nie Menschen gegangen ist.

Herzlich, Zettel

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

11.08.2010 21:15
#11 RE: Wut und gute Laune. Mich wundert, daß ich fröhlich bin Antworten

Zitat von Zettel
Drum, lieber Thomas und lieber Ungelt, bin ich fröhlich.
Ich komme ich weiß nicht woher, ich gehe ich weiß nicht wohin, mich wundert, daß ich so fröhlich bin.
Das ist von einem, dessen Namen Herr (wo ist er eigentlich abgeblieben?) uns vermutlich nennen könnte. Ich habe es irgendwann im Religionsunterricht aufgeschnappt.

Ich bedanke mich für den freundlichen Zuspruch. Um es aber nachempfinden zu können, müßte man wohl richtig gläubig sein. Ob es sich dabei aber um eine echte Religion handeln muß, oder ob auch der Glaube an die Wissenschaft schon ausreicht, das wäre noch zu klären.

Dennoch sehr herzlich, Ungelt

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

11.08.2010 21:20
#12 RE: Wut und gute Laune. Mich wundert, daß ich fröhlich bin Antworten

Zitat von Zettel
Es geht euch, es geht uns so gut, wie es noch nie Menschen gegangen ist.


Und was folgt daraus, wenn wir das Zettelsche Pendelgesetz zur Hand nehmen?

Lassen sie sich von mir aber den schönen Abend nicht verderben..

Herzlich, Ungelt

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

11.08.2010 21:39
#13 RE: Wut und gute Laune. Mich wundert, daß ich fröhlich bin Antworten

Danke, lieber Zettel, für Deine Offenheit! Es wird für mich wohl Zeit, etwas Altersweisheit zu akkumulieren ;-) und zwar darum:
Ich habe es nie aufgegeben, Apfelbäumchen zu pflanzen, aber fröhlich bin ich dabei selten gewesen! Ich habe, glaube ich, das Glück, immer wieder gutgelaunt aufzuwachen und den neuen Tag unbeschwert beginnen zu können. Deshalb vermeide ich Ernsthaftes wie etwa Nachrichten vor dem ersten Kaffee. Wer's dennoch zu früh versucht, wird den Glauben aufgeben, man könne mit mir überhaupt ein ernsthaften Wort reden, das rettet die Unbeschwertheit locker bis in den Vormittag. Glücklicherweise arbeite ich mit einigen Freunden, die erst in zweiter Linie Kollegen sind, was mich manchmal an Mozart denken läßt: "In diesen heil'gen Hallen kennt man die Rache nicht". Ich habe eine wunderbare Frau mit dem besten Herzen der Welt. Ganz wunderbare Lebensumstände, oder?
Deprimierend ist halt der Rest. Einmal diese panzerstahlpenetrierende allerbiederste Dummheit von Radionachrichten an sich herangelassen - Puls 200.

Fröhlichkeit kann nur überleben, wenn sie mit einer gehörigen Portion Dickfelligkeit gepaart ist, oder?

Herzlich, Thomas

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

11.08.2010 21:41
#14 RE: Wut und gute Laune. Mich wundert, daß ich fröhlich bin Antworten

Zitat von Zettel
Es geht euch, es geht uns so gut, wie es noch nie Menschen gegangen ist.


Damit haben Sie ja völlig recht, und darüber bin ich sehr glücklich. Aber Freude über den aktuellen Zustand und Optimismus für die Zukunft sind ja zwei verschiedene Dinge, so wie Funktionswert und erste Ableitung...

--
La función didáctica del historiador está en enseñarle a toda época que el mundo no comenzó con ello. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Herr Offline




Beiträge: 406

12.08.2010 16:40
#15 RE: Wut und gute Laune. Mich wundert, daß ich fröhlich bin Antworten

Zitat von Zettel
Ich komme ich weiß nicht woher, ich gehe ich weiß nicht wohin, mich wundert, daß ich so fröhlich bin.

Das ist von einem, dessen Namen Herr (wo ist er eigentlich abgeblieben?) uns vermutlich nennen könnte. Ich habe es irgendwann im Religionsunterricht aufgeschnappt.



Bin hier!

Für dieses Verslein gilt offenbar, was es selber aussagt: "Ich komme, ich weiß nicht woher ..." Ich hatte es intuitiv mit Angelus Silesius in Verbindung gebracht; die Herkunftsgeschichte scheint aber etwas komplizierter zu sein: http://freiburger-anthologie.ub.uni-freiburg.de/fa/fa.pl?cmd=forum&sub=discussion&add=327 (ergoogelt).

Im Übrigen möchte ich an diesen Beitrag ein ganz großes "Gefällt mir!" anhängen.

Lassen Sie uns weiter optimistisch, naiv und trotzdem kritisch bleiben!

Herzliche Grüße!
Herr

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

12.08.2010 18:27
#16 RE: Wut und gute Laune. Mich wundert, daß ich fröhlich bin Antworten

Zitat von Herr

Zitat von Zettel
Ich komme ich weiß nicht woher, ich gehe ich weiß nicht wohin, mich wundert, daß ich so fröhlich bin.
Das ist von einem, dessen Namen Herr (wo ist er eigentlich abgeblieben?) uns vermutlich nennen könnte. Ich habe es irgendwann im Religionsunterricht aufgeschnappt.


Bin hier!


Fein! Und bestimmt gut erholt.

Zitat von Herr
Für dieses Verslein gilt offenbar, was es selber aussagt: "Ich komme, ich weiß nicht woher ..." Ich hatte es intuitiv mit Angelus Silesius in Verbindung gebracht; die Herkunftsgeschichte scheint aber etwas komplizierter zu sein: http://freiburger-anthologie.ub.uni-freiburg.de/fa/fa.pl?cmd=forum&sub=discussion&add=327 (ergoogelt).


Ich hatte Paul Gerhardt im Verdacht, weil ich immer Paul Gerhardt im Verdacht habe.

Das ist auch so ein Thema: Diese großartigen Lyriker, Dichter, Schriftsteller, die wir nur aus dem Gesangbuch kennen, weit unter Wert also.

Zitat von Herr
Lassen Sie uns weiter optimistisch, naiv und trotzdem kritisch bleiben!


Ja nu gucken Sie. Sie können das als Lutheraner, ich kann es als kantianischer Agnostiker.

Herzlich, Zettel

 Sprung  



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