Zitat von Thomas Pauli"Kinder durch den Fleischwolf gedreht - BILD sprach als erster mit den Klopsen"
Tja, lieber Thomas, wir sind offenbar dieselbe Generation.
Nur hätten wir es uns wahrscheinlich nicht träumen lassen, daß der Revolverjournalismus einmal Standard werden würde.
Ich glaube übrigens nicht, daß das funktioniert. Auf dem Markt der journalistischen Billigprodukte drängen sich zu viele.
Meine Vermutung ist, daß sich am Ende nur Qualität behaupten wird. Wenn alles von Albernheiten à la "Welt-Online" überrollt wird, dann zahlt man nur noch für das, was sein Geld wert ist,
Cicero zum Beispiel war so ein Versuch, bevor man es der Linken übergeben hat.
Zitat Ich glaube übrigens nicht, daß das funktioniert. Auf dem Markt der journalistischen Billigprodukte drängen sich zu viele.
Ich bin ja wirklich sehr gespannt, was in der Journalismus-Branche noch so alles passieren wird.
Zum Beispiel glaube ich, dass der Bereich "Kommentar" in Zeitungen keine große Zukunft mehr hat. Warum soll ich für etwas bezahlen, dass ich in Blogs gratis und viel besser(*) bekomme? Ein intelligentes kommentarlastiges Magazin wie Cicero hat es da dann einfach schwer.
(*) "besser" in soweit, dass jeder Mensch gerne Kommentare liest, die sein Weltbild bestätigen. Und das geht im Internet halt ganz leicht: jeder sucht sich die Blogs, die seinem Weltbild entsprechen. Noch ein Grund, warum ich so gerne Zettel lese...
Zitat Meine Vermutung ist, daß sich am Ende nur Qualität behaupten wird. Wenn alles von Albernheiten à la "Welt-Online" überrollt wird, dann zahlt man nur noch für das, was sein Geld wert ist...
Nur. lieber Zettel, woher nehmen? Qualitätsmedien scheinen überall im Schwinden zu sein, kämpfen mit verringerten Auflagen und versuchen, das geringere Budget mit Sparmaßnahmen auzufangen. Mir scheint, als Erstes wird immer der Lektor entlassen ;-) Recherche findet wohl kaum noch statt und Agenturmeldungen werden ungeprüft übernommen - wir haben hier ja oft genug über entsprechende Beispiele lesen können. Wie soll in solch einem Umfeld noch Qualität entstehen? Wo werden Jornalisten noch dafür ausgebildet? Wo gibt es die Journalisten, die sich mehr der unangenehmen Wahrheit als dem Wunsch, die Welt zu verbessern, verpflichtet sehen? Ich glaube, wir erleben das Ende des konventionellen Journalismus und werden Zeuge, wie irgendetwas völlig Neues entsteht. Bis dahin werden wir ohne die Segnungen der vierten Gewalt überleben, aber ihre Exzesse ertragen müssen.
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