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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 19 Antworten
und wurde 1.218 mal aufgerufen
 Pro und Contra
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

22.11.2006 22:36
Hochrechnung für Holland Antworten

Die aktuelle Hochrechnung von 22 Uhr ergibt 40 Sitze für die Christdemokraten und 22 Sitze für die mit ihnen verbündeten Rechten.

Die Sozialdemokraten sind auf 33 Sitze abgerutscht; die Linkssozialsten haben sich massiv auf 22 Sitze verbessert.

Das Rechtsbündnis liegt also vor der Linken; aber keine Seite hat eine Mehrheit. Es wird auf die vielen Kleinen ankommen - die Freiheitspartei mit 8 Sitzen, eine Liste "Fortuyn lebt" mit einem Sitz, eine Tierschutzpartei mit 2, die Liberalen D66 (die mal sehr stark waren) mit 2 Sitzen.

Die Grünen bekommen 2 Sitze, nach dieser Hochrechnung. Jedenfalls in dieser Hinsicht geht's den Holländern besser als uns.

Ansonsten wird es jetzt eine wacklige Regierung werden, egal wie zusammengesetzt.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

23.11.2006 00:08
#2 Israelische Verhältnisse in Holland? Antworten

Die aktuelle Hochrechnung aufgrund von 75 Prozent ausgezählten Stimmen (die ich, wie auch die vorige, dem NRC Handelsblad entnehme), sieht folgendermaßen aus:


Christdemokraten: 41 Sitze

Rechtspopulisten (VVD): 22 Sitze

Freiheitspartei (Geert Wilders): 8 Sitze

Fortuyn-Partei: 1 Sitze

D66: 3 Sitz

Liberale und Konservative zusammen also 75 Sitze

Sozialdemokraten (PvdA): 33 Sitze

Linkssozialisten: 25 Sitze

Grüne: 7 Sitze

Linke zusammen: 65 Sitze

Christenunion: 7 Sitze

SGP (Fundamentalistische Christen): 2 Sitze

Tierschutzpartei: 2 Sitze

Sonstige zusammen: 11 Sitze

Wenn das so bleibt, dann drohen in Holland israelische Verhältnisse: Die Frommen könnten das Zünglein an der Waage sein.



Als ich mir eben übrigens die Parteiprogramme angesehen habe, gefiel mir das der Partei voor de Vrijheid ausnehmend gut:

Liberal; für weniger Staat. Für Deregulierung, Freihandel, Subventionsabbau, Dezentralisierung. Für einen einheitlichen Steuersatz, offenbar à la Kirchhof-Modell

Konservativ; für Förderung der christlichen und humanistischen kulturellen Werte, für Einwanderungsstopp.

Nicht fremdenfeindlich, aber dafür, daß zB in holländischen Moscheen nur in der Landessprache gepredigt werden darf. Offenbar also tolerant gegenüber dem Islam, aber kämpferisch gegen den Islamismus.

Die würde ich wählen, wenn ich Holländer wäre.


Zettel Offline




Beiträge: 20.200

23.11.2006 03:32
#3 RE: Israelische Verhältnisse in Holland? Antworten

Hier das vorläufige amtliche Endergebnis:

Christdemokraten: 41 Sitze
Rechtspopulisten (VVD): 22 Sitze
Freiheitspartei (Geert Wilders): 9 Sitze
Fortuyn-Partei: 1 Sitze
D66: 3 Sitz

Liberale und Konservative zusammen also 76 Sitze

Sozialdemokraten (PvdA): 32 Sitze
Linkssozialisten: 26 Sitze
Grüne: 7 Sitze

Linke zusammen: 65 Sitze

Christenunion: 6 Sitze
SGP (Fundamentalistische Christen): 2 Sitze
Tierschutzpartei: 2 Sitze
Sonstige zusammen: 10 Sitze


Das NRC Handelsblad resümiert die Situation, wie ich sie schon beschrieben habe:
Met deze verhoudingen, zei premier Balkenende gisteravond, is „een uiterst complexe situatie” ontstaan. Zo is er geen ‘links’ meerderheidskabinet mogelijk van PvdA, SP en GroenLinks. Maar ook geen ‘rechts’ meerderheidskabinet van CDA, VVD en bijvoorbeeld de ChristenUnie.Een ‘rooms rood’ kabinet van CDA en PvdA is óók niet mogelijk.

Mit diesen Verhältnissen, sagte Premierminister Balkenende gestern Abend, sei eine "äußerst komplexe Situation entstanden". So ist kein "linkes" Mehrheitskabinett aus der [sozialdemokratischen] PvdA, der [linkssozialistischen] PS und den Grünen möglich. Aber auch kein "rechtes" Mehrheitskabinett aus der [christdemokratischen] CDA, der [rechtspopulistischen] VVD und zum Beispiel der Christenunion. Eine "Große Koalition" von Christ- und Sozialdemokraten ist auch nicht möglich.

Tja. Irgendwie scheinen die Parteiensysteme überall dort schwierig zu werden, wo nicht endlich das einzig rationale Wahlrecht eingeführt ist, das Mehrheitswahlrecht.


Turbofee Offline



Beiträge: 329

23.11.2006 20:51
#4 RE: in der Landessprache predigen? Antworten
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C. Offline




Beiträge: 2.639

24.11.2006 07:31
#5 RE: in der Landessprache predigen? Antworten
Wer so etwas fordert, zeigt, daß er vom Islam nicht besonders viel versteht.

Nein, er zeigt, das er vom Islam alles versteht, nur nicht arabisch.

Die Rezitation des Korans gilt als fromme Tat und darf nur auf Arabisch erfolgen. Hier selber lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Koran.

Wikipedia kannst Du in die Tonne kicken, nicht nur beim Islam, auch generell, Politik betrifft. Ich lese bei wikipedia meist die Diskussion, selten den Hauptartikel.


Im übrigen spielt es keine Rolle, in welcher Sprache der Koran gelesen wird: Der Inhalt ist immer der gleiche.

Kann ich nicht beurteilen, da ich kein arabisch kann



Und ein großer Teil der anwesenden Muslime würde ja eine Predigt oder einen Korantext in der Landessprache gar nicht gut verstehen ...

Die meisten verstehen auch kein arabisch, aber das wird nicht so eng gesehen


wenn wir es einmal auf Deutschland beziehen, so könnten viele Imame gar nicht auf deutsch predigen, weil sie die Sprache nicht verstehen.

Auf arabisch wäre allerdings auch schlecht, siehe oben.



Der hohe Zuwachs der "Linkssozialisten" rührt wahrscheinlich zu einem großen Teil von den Stimmen der Zuwanderer her. Ähnlich war es neulich bei den Kommunalwahlen in Belgien

Die allergrößten Schlächter wählen ihre Kälber selber.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.11.2006 16:23
#6 RE: in der Landessprache predigen? Antworten

Zitat von Turbofee
In Antwort auf:
aber dafür, daß zB in holländischen Moscheen nur in der Landessprache gepredigt werden darf.

Wer so etwas fordert, zeigt, daß er vom Islam nicht besonders viel versteht. Die Rezitation des Korans gilt als fromme Tat und darf nur auf Arabisch erfolgen. Hier selber lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Koran.

Liebe Turbofee, ich kenne aus eigener Erfahrung zwar nur die evangelische Liturgie; aber ich vermute, daß es auch im islamischen Gottesdienst den Unterschied zwischen Koran-Lesung und Predigt gibt.

Die Koran-Lesung ist auf arabisch; so wie die katholische Lithurgie ja bis vor wenigen Jahrzehnten (wenn ich mich recht erinnere, hat Johannes XXIII die Liberalisierung herbeigeführt) nur auf Latein gesprochen bzw. gesungen wurde. Aber die Predigt ist, soweit ich das verstehe, auch im islamischen Gottesdienst etwas anderes; und um die Sprache, in der gepredigt wird, geht es wohl.
In Antwort auf:
Und ein großer Teil der anwesenden Muslime würde ja eine Predigt oder einen Korantext in der Landessprache gar nicht gut verstehen ... wenn wir es einmal auf Deutschland beziehen, so könnten viele Imame gar nicht auf deutsch predigen, weil sie die Sprache nicht verstehen.

Ja eben. Und genau das könnte es nicht mehr geben, wenn das Predigen in der Landessprache Pflicht würde. Dann müßten die Imame eben Deutsch lernen.
In Antwort auf:
Der hohe Zuwachs der "Linkssozialisten" rührt wahrscheinlich zu einem großen Teil von den Stimmen der Zuwanderer her. Ähnlich war es neulich bei den Kommunalwahlen in Belgien (Antwerpen).

Allerdings hat die PS einen Sprung von, wenn ich mich recht erinnere, 6 auf 26 Sitze gemacht. Das kann allenfalls zum Teil auf die Stimmen von Zuwanderern zurückgehen (was der Fall sein dürfte; das steht auch in der holländischen Presse).

Ich glaube eher, daß in Holland jetzt eine sehr problematische (und eigentlich der holländischen Tradition widersprechende) Polarisierung stattfindet: Rechtsaußen hat sich schon bei den letzten Wahlen die VVD als eine starke Kraft etabliert; und linksaußen jetzt spiegelbildlich die PS.

Die logische Folge ist ein Schrumpfen der Mitte. Und die Folge hiervon wiederum ist, daß es außer einer Großen (oder gar einer Ganz Großen) Koalition keine Mehrheit mehr gibt.

In Frankreich wäre das auch so, wenn es dort nicht ein Mehrheitswahlrecht gäbe. In Österreich ist es jetzt so; nach den nächsten Wahlen vielleicht in Deutschland.
Ceterum censeo: Wir brauchen ein Mehrheitswahlrecht.

Am besten in der französischen Variante, die eine Vielfalt von Parteien bestehen läßt und dennoch stabile Mehrheiten erzeugt. Aber ich weiß, das ist ein frommer Wunsch.

Herzlich, Zettel


Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

24.11.2006 16:32
#7 RE: in der Landessprache predigen? Antworten

Richtig, es ist ein frommer Wunsch... weil es zwar stabile mehrheiten gibt, aber weniger Parteien an die Macht läßt... und was unsere Parteien angeht: sie hätten gern ersteres, wollen aber zweiteres nicht hergeben.

Mit anderen Worten: Unseren Partei-Oligarchen steht das eigene Wohl höher als das Wohl des Volkes.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.11.2006 16:33
#8 RE: in der Landessprache predigen? Antworten

Zitat von C.
Wikipedia kannst Du in die Tonne kicken, nicht nur beim Islam, auch generell, Politik betrifft. Ich lese bei wikipedia meist die Diskussion, selten den Hauptartikel.

Stimmt für die deutsche Wikipedia, dear C. Stimmt nach meiner Erfahrung aber nicht für die internationale. Auch dort gibt es parteiliche Artikel; aber da steht dann drüber, daß die Unparteilichkeit angezweifelt wird. Die meisten sind aber objektiv, weil bei so vielen Bearbeitern eben Parteilichkeit automatisch abgeschliffen wird.
In Antwort auf:
Der hohe Zuwachs der "Linkssozialisten" rührt wahrscheinlich zu einem großen Teil von den Stimmen der Zuwanderer her. Ähnlich war es neulich bei den Kommunalwahlen in Belgien
Die allergrößten Schlächter wählen ihre Kälber selber.


Schön gesagt.

Auf den ersten Blick mag diese Nähe zwischen extremen Linken und Islamisten ja wirklich seltsam sein. Aber letztlich haben sie halt das totalitäre Weltbild gemeinsam. Die Schläuche sind verschieden, aber drin ist derselbe Wein (oder, sagen wir, Essig).

Herzlich, Zettel


Turbofee Offline



Beiträge: 329

24.11.2006 22:43
#9 RE: in der Landessprache predigen? Antworten
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Wamba Offline



Beiträge: 295

24.11.2006 23:10
#10 Probleme beim Schreiben Antworten

Zitat von Turbofee
Ich kann das Zitieren hier nicht, sofern ich mehr als eine Stelle zitieren will.

Liebe Turbofee, markiere einfach den Text, der als Zitat erscheinen soll, und klicke dann auf die Schaltfläche "quote" unterhalb der Smiley-Galerie.

Zuvor müßtest du, falls du nicht den gesamten Beitrag zitierst, den Tag "(quote="xyz")", der automatisch am Anfang des Zitats eingesetzt wird, durch "(/quote)" dort schließen, wo das Zitat enden soll.

Alternativ kannst du auch "(quote)" und "(/quote)" genauso per Hand einsetzen, wie du es mit den entsprechenden HTML-tags machen würdest. (Statt der runden Klammern natürlich eckige verwenden).
In Antwort auf:
Das hängt zum Teil auch damit zusammen, daß ich das Eingabefenster nur zu einem Teil sehe, es gäbe ein unglaubliches Herumscrollen, wenn ich stets das ganze Eingabefenster sehen wollte; ich schreibe also einen Teil des Textes immer in eine Stelle des Fensters, die ich nicht sehen kann.

Ich vermute, daß das an deiner Bildschirmauflösung liegt. Ich kann versuchen, das gesamte Display horizontal zu verkleinern, fürchte aber, daß das dann für die Besucher mit höherer Bildschirmauflösung (das waren heute zum Beispiel 40 von 52 bisherigen Besuchern) ungünstig wäre.

Vielleicht können wir uns einmal verabreden; ich probiere Änderungen aus, und du sagst mir online, ob es für dich OK ist? Wenn du das magst, schick mir bitte eine mail.

Herzlich, Wamba


Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.11.2006 23:43
#11 RE: in der Landessprache predigen? Antworten
Zitat von Turbofee
Natürlich gibt es einen Unterschied. Insbesondere nach dem Freitagsgebet erfolgt durch den Imam i.d. R. eine kleine Ansprache, die sich oft auch auf die Politik bezieht. Diese Ansprache erfolgt natürlich nicht auf arabisch, sondern in der jeweiligen Landessprache, das dürfte in Deutschland überwiegend türkisch sein.

Ja, und türkisch ist nun mal hier nicht Landessprache. So wenig, wie arabisch oder indonesisch in NL. Deshalb ja der Vorstoß der Freiheitspartei, deren Programm mir, wie gesagt, ausnehmend gut gefällt.

Ein Problem ist natürlich, einem solchen Gesetz Geltung zu verschaffen. Wenn man einen Imam festnimmt oder eine Moschee schließt, weil auf türkisch gepredigt wurde, dann kann das zu einem Solidarisierungseffekt führen. Vielleicht müßte man sowas als Übertretung einstufen, sagen wir wie Falschparken. Einen "sittenbildenden Effekt", wie das die Juristen wohl nennen, hätte es allemal.
In Antwort auf:
Und ein großer Teil der anwesenden Muslime würde ja eine Predigt oder einen Korantext in der Landessprache gar nicht gut verstehen ... wenn wir es einmal auf Deutschland beziehen, so könnten viele Imame gar nicht auf deutsch predigen, weil sie die Sprache nicht verstehen.

Ja eben. Sie sollen ja dazu veranlaßt werden, deutsch zu lernen.
In Antwort auf:
Zettel: "Ja eben. Und genau das könnte es nicht mehr geben, wenn das Predigen in der Landessprache Pflicht würde. Dann müßten die Imame eben Deutsch lernen."

meine Antwort: Ja, freilich. Dann sollte man das der Türkei bzw. der DITIB einmal beibringen. Noch mehr sollte man die Frage stellen, warum die Imame alle fünf Jahre ausgewechselt werden. Das muß doch einen Grund haben. Würden sie das nicht, so gäbe es für den einzelnen mehr Ansporn, deutsch zu lernen.

Das wußte ich nicht, daßt die ständig ausgewechselt werden. Überhaupt erscheint es mir sehr seltsam, daß der laizistische türkische Staat überhaupt in Gestalt der DITIB religiöse Angelegenheit der in Deutschland lebenden Türken managt.

Ein Sprecher der DITIB hat kürzlich im TV argumentiert, daß gerade dadurch dem Einfluß der Islamisten entgegengewirkt werde, weil der türkische Staat eben gemäßigte Imams entsendet. Das ist freilich ein Argument, das nicht von der Hand zu weisen ist.

Formal würde ich also sagen: Sowas geht nicht. Die Türkei hat sich nicht in die Religionsausübung in Deutschland einzumischen; so wenig, wie der deutsche Staat für die christliche Lehre in der Türkei verantwortlich sein kann. Praktisch andererseits erscheint mir der jetzige Zustand besser, als wenn zum Beispiel der Einfluß Saudi-Arabiens wachsen würde.
In Antwort auf:
Im übrigen: Ob man auf türkisch oder arabisch oder auf deutsch aus dem Koran zitiert: "Vorgeschrieben ist euch der Kampf, obwohl er euch zuwider ist. Aber vielleicht ist euch etwas zuwider, während es gut für euch ist" oder ähnliche Stellen - das ist doch nun wirklich egal.

Darüber haben wir, liebe Turbofee, ja schon oft diskutiert. Ich bin halt der Überzeugung, daß es "den Islam" so wenig gibt wie "das Christentum".

Aus der Bibel kann man herauslesen, daß die Welt vor 6000 Jahren erschaffen wurde, und man kann aus einer christlichen Motivation heraus Abtreibungsärzte ermorden. Man kann auch aus dem AT zitieren "Auge um Auge, Zahn um Zahn" und alle diese Aufforderungen Gottes, die Feinde zu "würgen" und zu "vertilgen". Man kann sogar Christus zitieren mit "Wer das Schwert erhebt, der soll durch das Schwert umkommen". Damit könnte notfalls sogar die El Kaida ihre Tätigkeit motivieren, weil sie ja der Überzeugung ist, nur die Untatens der USA an Arabern zu rächen.

Man kann aber auch - und das tun glücklicherweise heute die allermeisten Christen - das Christentum so interpretieren, daß es mit dem Humanismus und der Aufklärung im Einklang steht. Der Papst ist auf eine bewundernswerte Weise dabei, diese Interpretation des Christentums zu befördern.

Warum soll das nicht auch mit dem Islam möglich sein? Die islamischen Länder sind durch die Bank rückständig, zum Teil noch Feudalgesellschaften. Also ist der Islam rückständig, und der Islamismus als seine totalitäre Variante ist aus der Konfrontation dieser Rückständigkeit mit der Moderne hervorgegangen.

Ich bin überzeugt, daß sich der Islam der Moderne anpassen wird. Auf Dauer können die islamischen Länder nicht in Rückständigkeit verharren; und sobald sie sich modernisieren, tut das notwendig auch ihre Religion.

Sehr herzlich, Zettel

Turbofee Offline



Beiträge: 329

25.11.2006 18:52
#12 RE: Probleme beim Schreiben Antworten
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Turbofee Offline



Beiträge: 329

25.11.2006 19:53
#13 RE: DITIB – Gegen Integration, für die Interessen des türkischen Staates Antworten
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.11.2006 23:03
#14 Zitieren Antworten

Liebe Turbofee,

aufs Inhaltliche gehe ich später in einer eigenen Antwort ein. Jetzt nur kurz etwas zum Zitieren.

Ich finden den Beitrag http://europenews.blogg.de/eintrag.php?id=82 , den du verlinkt hast, interessant. Er ist offensichtlich aber auch parteilich. Also muß man die Zitate mit Vorsicht nehmen. Ich habe mir angewöhnt, Zitate grundsätzlich nachzuprüfen - nicht so sehr, weil sie falsch sein könnten. Sondern weil der Kontext oft ein ganz anders Bild ergibt, als es das Zitat suggeriert.

Wir haben das ja mal in der Churchill-Diskussion im alten Schrippe-Forum ausführlich durchexerziert, wo sich fast alle "Churchill-Zitate", die durchs Web vagabundieren, als sinnentstellend aus dem Zusammenhang gerissen, wenn nicht als falsch übersetzt oder sonstwie verändert erwiesen.

Und deshalb kann ich vorerst zu dem, was in dem verlinkten Artikel steht, nichts sagen. Es wird dort zum Beispiel ein Artikel aus der "Zeit" zitiert, dh es wird ein einziger Satz zitiert. Aber es wird nicht angegeben, welchen Titel der Artikel hatte und wo genau er stand, erst recht fehlt ein Link. Das macht der Autor leider durchgängig so, auch wenn er zB die Konrad-Adenauer-Stiftung zitiert.

Es wird also a bisserl dauern, bis ich mir ein eigenes Bild von der DITIB gemacht habe; und der verlinkte Artikel ist leider wenig hilfreich. Aber ich melde mich, wenn ich genug dazu gelesen habe.

Herzlich, Zettel

PS: Es hat schon Sinn, wenn wir den Studenten einbläuen, daß man beim Zitieren die Quelle immer so genau angeben muß, daß der Leser sie auffinden und das Zitat nachprüfen kann.


Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

26.11.2006 00:59
#15 RE: Zitieren Antworten

"Es hat schon Sinn, wenn wir den Studenten einbläuen, daß man beim Zitieren die Quelle immer so genau angeben muß, daß der Leser sie auffinden und das Zitat nachprüfen kann."


Und außerdem ist es "geistiger Diebstahl", wenn man die Ergebnisse anderer als seine eigenen ausgibt.

Turbofee Offline



Beiträge: 329

26.11.2006 01:43
#16 RE: Zitieren Antworten
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

27.11.2006 23:23
#17 RE: Zitieren Antworten

Liebe Turbofee;

Zitat von Turbofee
Natürlich hat der Autor die Quelle einwandfrei angegeben. Einen Link braucht er nicht zu setzen.

Er "brauchte" nicht, das stimmt. Es gibt ja keinen Professor, der ihm die Arbeit deshalb zurückgeben würde.

Nur sollte er. Weil Zitate halt nachprüfbar sein sollten; und zwar ohne Recherchieren.
In Antwort auf:
Ebenso habe ich nicht den geringsten Zweifel, daß auch die anderen Literaturhinweise stimmen.

Ich habe solche Zweifel bei jedem Text, dessen Autor oder dessen WebSite ich nicht kenne. Und bei einigen habe ich Zweifel, gerade weil ich sie kenne.



Danke für den Link! Ich habe den Artikel überflogen, aber noch keine Zeit gehabt, ihn gründlich zu lesen. Wenn ich es getan habe, melde ich mich noch einmal.

Generell habe ich zu diesem ganzen Themenkomplex keine abgeschlossene Meinung. Auch mangels von Kenntnissen. Ich merke immer wieder, daß der Islam mich nicht interessiert, so wie alle Religionen mich nicht besonders interessieren. Ich muß mich regelrecht zwingen, mich damit zu beschäftigen.

Was soll's, denke ich immer wieder - das sind rückständige Leute, aus unterentwickelten Ländern, aus unterentwickelten Regionen der Türkei. Dieser ganze Islamismus ist ein vorübergehendes Phänomen, das verschwinden wird, sobald sie anfangen, sich zu industrialisieren; so wie der Kommunismus in China und Vietnam im Verschwinden ist.

Also, das interessiert mich nicht - aber ich sehe andererseits ein, daß noch für ein paar Jahrzehnte die extremstische, die terroristische Variante des Islam hochgefährlich ist. Also muß man sich leider wohl damit beschäftigen.

Herzlich, Zettel

Turbofee Offline



Beiträge: 329

28.11.2006 22:50
#18 RE: Zitieren Antworten
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C. Offline




Beiträge: 2.639

28.11.2006 23:56
#19 RE: Zitieren Antworten
Etwas off topic:

Selbst beim sauberen Zitieren via link ist ja noch nichts gewonnen, weil selbst die seriöseste Quelle unseriöse Spitzbuben beschäftigen kann, die linkeritis trägt mehr zur Verwirrung bei als hilfreich zu sein.

Woher soll ich wissen, ob der zitierte Redakteur mich nicht manipulieren will und ob seines Recherchevorsprungs davon heftig Gebrauch macht oder, was ich für wahrscheinlicher halte, intellektuell gar nicht in der Lage ist selbst einfache Texte zu verstehen. Selbstverständlich ist es aus Zeitgründen nicht möglich alle Primärquellen ungekürzt zur begutachten und deshalb sind wir auf eine einigermaßen objektive Berichterstattung von Fachleuten angewiesen.

Ich behaupte jetzt, diese findet nicht statt, die Schwäche in der Recherche und im Textverständniss wird durch eine forsche Kommentierung ersetzt und oft sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied machen.

Was wäre das Leben ohne Beispiele - ich greife ein x-beliebiges heraus:

In Antwort auf:
Ankara (dpa) - Papst Benedikt hat sich am ersten Tag seines Besuchs in der Türkei um Versöhnung und Ausgleich mit dem Islam bemüht. Fast drei Monate nach seinen umstrittenen Äußerungen zum Thema Islam und Gewalt in Regensburg betonte er in Ankara die Gemeinsamkeiten zwischen Christen und Islam. Beide Religionen teilten den Glauben an den einen Gott.


Quelle: Papst betont in Türkei Gemeinsamkeiten mit Islam

Klingt harmlos, ist es aber nicht, weil der Papst etwas ganz anderes gesagt hat, glücklicherweise hat er seinen eigenen Sender:

In Antwort auf:
Christen und Moslems gehören zu der Familie jener, die an einen Gott glauben und die, entsprechend ihrer jeweiligen Tradition, ihre Abstammung auf Abraham zurückführen. Diese menschliche und spirituelle Einheit in unseren Ursprüngen veranlasst uns, einen gemeinsamen Weg zu suchen; denn wir spielen eine Rolle im Streben nach grundlegenden Werten, die so bezeichnend für die Menschen unserer Zeit sind.


http://www.oecumene.radiovaticana.org/te...lo.asp?c=105895

Aber wer schaut schon bei einer DPA-Meldung bei Radio Vatikan nach? Hier geht es um grundlegende theologische Differenzen, nicht um Feinheiten. Aber wie oben geschrieben, hier ist nicht die böse Absicht die Mutter der Irreführung, sondern Dummheit.

Ich könnte jetzt aus dem Stegreif hunderte dieser Beispiele vorführen, beginnend vom bildungsfernen Blog bis zur renommierten Fachzeitschrift und habe für mich beschlossen, dass ich lediglich der Primärquelle insoweit vertraue, dass sie diese Aussage getätigt hat, ohne von der Richtigkeit überzeugt zu sein, bei der Sekundär-, Tertiär- ... -Weiterverwurstung im Internet bleibt in der Regel trotz des Verlinkungshypes nur Gebrabbel übrig, dass der Verdummung oder gar der Manipulation dient und es wird auch durch ständige Wiederholung nur insoweit besser, dass rechts und links die Mitdiskutanten erschöpft zu Boden sankten und der Endverwurster mit stolzgeschwellter Brust seinen Rechner herunterfährt beseelt vom Irrglauben die Welt gerettet zu haben.

Turbofee Offline



Beiträge: 329

29.11.2006 18:30
#20 RE: Zitieren Antworten
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