Zum einjährigen Regierungsjubiläum des schwarzroten Kabinetts geht dieser Blog der Lage und der Stimmung in Deutschland nach.
Die Lage ist gut; viel besser, als die meisten es vor einem Jahr erwartet hätten. Die Stimmung aber ist, vor allem, was die Beurteilung der Regierung angeht, schlecht.
Wie kommt's? Ich diskutiere die Rolle von Medien, die in ihrer Mehrheit heute so geworden sind, wie es früher nur der SPIEGEL war: Investigativ, rundum kritisch; ständig darauf bedacht, Schlechtes zu finden und es zu berichten.
Das ist zwar in einer Demokratie unbedingt nötig; aber es sollte einer dafür sozusagen spezialisierten Presse, wie eben früher dem SPIEGEL, vorbehalten bleiben. Bedient wird heutzutage aber quer durch die Medien der Neid, das Herumräsonnieren, eine Haltung allgemeinen Mißtrauens in die Wirtschaft, in die Politik, in die gesellschaftlichen Institutionen.
Freilich, so argumentiere ich, würde das nicht funktionieren, wenn es nicht eine negative Grundstimmung gäbe, die wohl etwas mit den objektiven Schwierigkeiten zu tun hat, in denen sich Deutschland, wie ganz Westeuropa, im heutigen Zeitalter befindet.
Zitat von ZettelDie Lage ist gut; viel besser, als die meisten es vor einem Jahr erwartet hätten. Die Stimmung aber ist, vor allem, was die Beurteilung der Regierung angeht, schlecht.
Langsam, gaaanz langsam scheinen die Werte zumindest für die CDU besser zu werden. Wenn auch immer noch auf niedrigem Niveau. Bei Forsa hatte die CDU am 29. November mit 32 Prozent immerhin den besten Wert seit Mitte September. Bei der der Forschungsgruppe Wahlen lag sie am 24. November bei 36 Prozent, ebenfalls der beste Wert seit Anfang September. Emnid sieht die CDU am 28. November bei 31 Prozent, dem besten Wert seit Ende August. (Dank an C. für den Hinweis in einem anderen Thread).
Der Anstieg ist gering, aber alle drei Institute zeigen ihn an, was ein gewisses Vertrauen in die Daten rechtfertigt.
Man sollte aber nicht vergessen, daß das Herumkrebsen knapp über 30 Prozent immer noch reichlich armselig ist - für die größere Regierungspartei, bei einer erfolgreichen Regierungsarbeit, bei einem Wirtschaftsaufschwung, wie Deutschland ihn so plötzlich und so kräftig schon lange nicht mehr erlebt hat.
Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Mag sein, daß auch die Medien irgendwann umschwenken und dann eine positive Rückkopplung eintritt, anstelle der jetzigen negativen: Die Medien erwarten, daß die Leute Meckerei lesen wollen und liefern sie folglich. Und die Leute werden dadurch wirklich immer unzufriedener. Was wiederum die Presse ... usw.
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