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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 408 mal aufgerufen
 Gesellschaft und Medien
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

30.11.2006 11:21
Zettels Meckerecke: Hilfssheriffs Antworten


Der Mannesmann-Prozeß ist zu Ende, bevor er - bevor seine Neuauflage - richtig in die Puschen kam. Jetzt ist die Enttäuschung groß, argumentiere ich in diesem Blog, denn wir wurden um das Vergnügen gebracht, einen Reichen, einen Mächtigen fallen zu sehen.

Wie im Western, wo der Verurteilte entspringt, bevor er am Galgen baumelt. Und nun machen sich die Hilfssheriffs auf den Weg ...

Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

30.11.2006 19:40
#2 RE: Zettels Meckerecke: Hilfssheriffs Antworten

*g*
naja, wenn Ackermann, Esser und Co sooo unschuldig sind - warum müssen sie dann zahlen ?

Viel mehr gefiel mir allerdings, das geb ich gern zu, das Enron-Urteil... ja, manchmal kann man hier von den USA noch was lernen. Nicht nur in Sachen politisches System und "checks and balances," sondern auch damit, wie man mit raffgierigen Pleitemanagern umgeht.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

30.11.2006 21:03
#3 RE: Zettels Meckerecke: Hilfssheriffs Antworten

Zitat von Sparrowhawk
naja, wenn Ackermann, Esser und Co sooo unschuldig sind - warum müssen sie dann zahlen ?

Lieber Sparrowhawk,

in einem Strafprozess geht es ja immer um zweierlei: Erstens, was hat der Angeklagte gemacht? Zweitens, wie ist das rechtlich zu bewerten?

Im Mannesmann-Prozeß war vollkommen unstreitig, was die Angeklagten gemacht hatten. Bei Ackermann bestand es darin, daß er im Aufsichtsrat den Sonderzahlungen an Esser & Co. zugestimmt hat.

Das kann ja niemand bestreiten, daß er das getan hat. Nur, wie ist es rechtlich zu werten? Da sind sich offensichtlich die Juristen nicht einig. Folglich kann niemand sagen, ob Ackermann nun "schuldig" oder "unschuldig" ist. Auch er selbst nicht, logischerweise.

Er stand vor der Wahl, sich einem erneuten, monate- wenn nicht jahrelangen Prozeß auszusetzen oder dem Deal zuzustimmen.

Einem Prozeß, der vielleicht mit einem Freispruch geendet hätte, vielleicht mit einer Verurteilung; weil eben die Juristen unterschiedlicher Meinung sind. Ackermann hat es vorgezogen, es darauf nicht ankommen zu lassen, sondern die Sache hinter sich zu bringen. Ein "Schuldeingeständnis" ist das nicht. Es gibt ja keine "Schuld", so wie ein Einbrecher "schuldig" ist. Sondern es geht um die Frage, wie das Verhalten des Aufsichtsrats juristisch einzuordnen ist.



Wie schwer es ist, juristische Bewertungen zu antizipieren, sieht man ja am Fall Hoyzer. Auch da steht fest, was er getan hat; er hat ja umfassend gestanden. Aber ob das als Betrug zu werten ist, das ist offenbar nicht klar. Wenn selbst die zuständige Staatsanwaltschaft das verneint, dann vermutlich nicht.

Obwohl mir mein "gesundes Volksempfinden" sagt, daß der Bursche nach Strich und Faden betrogen hat.

Herzlich, Zettel


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