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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 18 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

27.09.2010 22:46
Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Wenn heute ein Bad neu bestückt wird, dann kann man einer "Spartaste" beim Klo kaum noch entgehen. Manche Leute packen ihre Spülmaschine bis zum letzten Eckchen voll, bevor sie das Spülen in Gang setzen, nur um "Wasser zu sparen".

Aber warum in aller Welt sollte man in Deutschland eigentlich Wasser sparen?

AndreasJ Offline



Beiträge: 28

27.09.2010 23:20
#2 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

In der ZEIT las ich zu ebendiesem Thema vor drei Jahren einen Artikel

Zitat von Cordula Tutt
Wenn Städte Einwohner verlieren, werden ihre Kanalisationssysteme zu groß – mit fatalen Folgen. Ein Beispiel aus Sachsen-Anhalt.



Zitat
»Stadtplaner haben solche Themen lang verdrängt«, sagt Stadtwerkechef Kempmann. »Sie denken, das Wasser kommt immer aus dem Hahn.«


So wie unser Strom auch aus der Steckdose kommt

Ich empfinde es zwar persönlich auch als Wasserverschwendung, den Hahn beim Zähneputzen aufgedreht zu lassen oder den Spüler nicht auszulasten. Allerdings dusche ich zum Ausgleich lange und helfe so der Kanalisation

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

28.09.2010 00:51
#3 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Zitat
Zitat Zettel:
(...)Selbst unsere Duschköpfe haben die EU-Bürokraten und ihre ökobewegten Verbündeten ins Visier genommen. Guido Kleinhubbert beschreibt das genüßlich:
Um nebenbei auch Energie für die Warmwasserbereitung zu sparen, wird in Brüssel unter anderem erwogen, künftig nur noch Duschköpfe mit Durchflussbegrenzer auf den Markt zu lassen.(...)



Dazu laß ich am besten Jean-Claude Juncker antworten:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert.
Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen,
was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”
(Jean-Claude Juncker erklärt seinen EU-Kollegen die Demokratie - SPIEGEL 52/1999)

♥lich Nola

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

28.09.2010 03:13
#4 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Zitat von AndreasJ
Ich empfinde es zwar persönlich auch als Wasserverschwendung, den Hahn beim Zähneputzen aufgedreht zu lassen oder den Spüler nicht auszulasten. Allerdings dusche ich zum Ausgleich lange und helfe so der Kanalisation


Na immerhin .

Was bedeutet, lieber Andreas, eigentlich das Wort "verschwenden" in diesem Zusammenhang?

"Verbraucht" jedenfalls wird das Wasser ja nicht (so wenig wie übrigens Energie; der Satz von der Erhaltung der Energie konnte bisher nicht einmal durch Claudia Roth außer Kraft gesetzt werden). Das Wasser, mit dem Sie beim Duschen Ihren Körper benetzen, kehrt via Kanalisation zurück in den Wasserkreislauf.

Ich habe allerdings aber immer wieder die Erfahrung gemacht, daß ich nachgerade Abscheu und Empörung auslöse, wenn ich darauf aufmerksam mache.

Denn dieses "Du sollst nicht verschwenden!" ist ja an die Stelle der zehn Gebote getreten und hat sich, während diese daraus entschwanden, in unserem kollektiven Überich festgesetzt.

Herzlich, Zettel

stuffi Offline



Beiträge: 27

28.09.2010 07:55
#5 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Eines der zugrundeliegenden Probleme ist die Kostenstruktur bei der Wasserversorgung:
Ein Wasserleitungsnetz ist sehr teuer - auch wenn im Endeffekt kaum Wasser transportiert wird, während die Grenzkosten für einen zusätzlichen Kubikmeter minimal sind - wenigstens so lange die bestehenden Kapazitäten ausreichen, darüber hinaus wird es wieder teuer (sprungfixe Kosten).

Würde man diese Kostenstruktur direkt auf die Wasserpreise umlegen, wäre das Geschrei groß (unsozial!, ungerecht!, verschwendungsfördernd!), also berechnet man die Kubikmeterkosten so, daß die Erzeugzungskosten in Summe gedeckt werden - der Kunde versucht, hohen Wasserkosten durch (in unseren Breiten tatsächlich unnötige) Sparmaßnahmen zu entgehen - der Verbrauch sinkt, die Kosten bleiben fast gleich - die Wasserpreise steigen und steigen. Dazu muß der Kunde mitansehen, daß die Mitarbeiter des Wasserwerks das für ihn so teure Wasser kubikmeterweise in den Kanal fließen lassen, um die Leitungen zu spülen.

Für den Einzelnen kann es also durchaus rational sein, Wasser zu sparen, für die Gesamtheit der Bürger ist es hierzulande eher kontraproduktiv.

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

28.09.2010 08:29
#6 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Zitat von Zettel
Ich habe allerdings aber immer wieder die Erfahrung gemacht, daß ich nachgerade Abscheu und Empörung auslöse, wenn ich darauf aufmerksam mache.

Das kenne ich auch. Ich traue mich auch noch kaum, darauf hinzuweisen, denn man darf ja heute auch die "Zuhör-Kredite" nicht verschwenden - bei denen handelt es sich ja wirklich um eine streng bewirtschaftete Mangeware.

Es beruhigt aber sehr, wenn nicht einmal Sie, mit der geballten wissenschaftlichen Autorität im Rücken, in diesem Fall nicht ernst genommen werden. Aber auch wenn es ausnahmsweise mal doch gelingen sollte, die technischen und natuwissenschaftlichen Zusammenhänge "rüberzubringen", es bleibt immer noch dieses übrig: "Aber wir zahlen doch Wasser und Abwasser auf Verbrauchsbasis, daher ist Wassersparen trotzdem richtig!"

So werden aus Gutmenschen blitzartig knallharte Marktwirtschaftler ;-)

Herzlich, Ungelt

Friedel B. Offline




Beiträge: 49

28.09.2010 08:39
#7 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Aber, lieber Zettel - das Wassersparen soll doch laut Super-Sigmar Gabriel so gut fürs Klima sein! Die eigene Erfahrung bestätigt Herrn Gabriels Auffassung übrigens in eindeutiger Weise - seit ich beim Zähneputzen das Wasser nicht mehr laufen lasse (also seit Mitte Juli dieses Jahres), ist es bereits deutlich kühler geworden (im Augenblick neun Grad Celsius bei uns in Nordfriesland).

Da auch am seinerzeitigen Ozonloch ist erster Linie mein Deo schuld war (die Abkürzung "FCKW" bedeutet nämlich - was viele nicht wissen - "Friedels Cooler Künstlicher Wohlgeruch") möchte ich weder durch "wasserläufiges" Zähneputzen noch durch die Verwendung eines herkömmlichen Duschkopfs weiterhin zu touristenabschreckenden sommerlichen Temperaturen in Büsum oder St. Peter-Ording frevelhaft beitragen.

DasPio Offline



Beiträge: 26

28.09.2010 08:40
#8 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Ein kleiner Einwand von meiner Stelle bezüglich Wasser laufen lassen beim Zähneputzen. Da bei uns niemand mit kalten Wasser die Zähne putzt (5 Personen Haushalt) wird auch bei uns das Wasser während des Putzens ausgemacht. Die Energiekosten (für das Heizen) kann man hier m.E. definitiv sparen.
Greetings'

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

28.09.2010 09:16
#9 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Zitat von stuffi
Eines der zugrundeliegenden Probleme ist die Kostenstruktur bei der Wasserversorgung:
Ein Wasserleitungsnetz ist sehr teuer - auch wenn im Endeffekt kaum Wasser transportiert wird, während die Grenzkosten für einen zusätzlichen Kubikmeter minimal sind - wenigstens so lange die bestehenden Kapazitäten ausreichen, darüber hinaus wird es wieder teuer (sprungfixe Kosten).
Würde man diese Kostenstruktur direkt auf die Wasserpreise umlegen, wäre das Geschrei groß (unsozial!, ungerecht!, verschwendungsfördernd!), also berechnet man die Kubikmeterkosten so, daß die Erzeugzungskosten in Summe gedeckt werden - der Kunde versucht, hohen Wasserkosten durch (in unseren Breiten tatsächlich unnötige) Sparmaßnahmen zu entgehen - der Verbrauch sinkt, die Kosten bleiben fast gleich - die Wasserpreise steigen und steigen. Dazu muß der Kunde mitansehen, daß die Mitarbeiter des Wasserwerks das für ihn so teure Wasser kubikmeterweise in den Kanal fließen lassen, um die Leitungen zu spülen.
Für den Einzelnen kann es also durchaus rational sein, Wasser zu sparen, für die Gesamtheit der Bürger ist es hierzulande eher kontraproduktiv.


Danke! So etwas Ähnliches hatte ich gerade schreiben wollen, aber ich hätte es nicht so betriebswirtschaftlich-fachlich gut formulieren können.

Herzlich, Zettel

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

28.09.2010 10:51
#10 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Lieber Zettel,

ich möchte noch auf eine kleine Randbemerkung in Ihrem völlig zutreffenden Beitrag eingehen, die ich mindestestens für genauso wichtig halte wie das Aufzeigen der Absurdität des Wassersparens, nämlich die Anmerkung, was einen guten Journalisten ausmacht:

Zitat
Und gelernt hat er nicht bei der "Tageszeitung", sondern als Lokalredakteur. Also dort, wo der Leser dem Schreiber auf die Finger sieht. Wo der Journalist zu berichten hat, was ist; statt den Journalismus als flankierende Maßnahme zur Verbesserung der Welt zu verstehen.


Besser könnte man es nicht ausdrücken, woran die chattering class in den heutigen "Qualitätsmedien" leidet, nämlich den Kontakt zu denen, die sie sich als "vierte Gewalt" zu vertreten berufen sehen. Wenn es eine Parallelgesellschaft gibt, die noch weiter entfernt von den Bürgern ist als Politiker und Bürokraten, dann sind es die ausschließlich um sich selbst kreisenden Vertreter von taz, Deutschlandradio Kultur und ähnlichen Kopfgeburts-Kreißsälen der deutschen Medienlandschaft.

Ich habe ein gutes Beispiel aus meinem Bekanntenkreis, da ein guter Freund von mir mittlerweile Ressortleiter bei einer oberbayerischen Heimatzeitung ist. Als er noch als fester Freier für den überregionalen Feuilleton-Teil geschrieben hat, hat er Film- und Theaterrezensionen auch häufig zur Welterklärung benutzt und vom Publikum begeistert gefeierte Veranstaltungen verrissen. Jetzt schreibt er neben dem Tagesgeschehen gelegentlich sehr einfühlsame Reportagen, denen man keinerlei intellektuellen Standesdünkel mehr anmerkt. Ich finde, seine Schreibe hat dadurch nur gewonnen.

Gruß Petz

hoegi1973 Offline



Beiträge: 17

28.09.2010 11:12
#11 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Zitat von AndreasJ
Allerdings dusche ich zum Ausgleich lange und helfe so der Kanalisation




Hihi, bei mir genauso.

Allerdings habe ich letztens auch strafende Blicke geerntet, als ich mein Geschirr (2 Töpfe, eine Handvoll Teller und dazugehöriges Besteck) unter fließendem Wasser abgespült habe...

C. Offline




Beiträge: 2.639

28.09.2010 12:38
#12 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

In der Ökoregion Pfalz geht man so weit, dass mittlerweile schon bei der Rieslingschorle am Wasser gespart wird.

http://www.iceagenow.com/

Martin Offline



Beiträge: 4.129

28.09.2010 13:59
#13 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Zitat von Meister Petz
Lieber Zettel,
ich möchte noch auf eine kleine Randbemerkung in Ihrem völlig zutreffenden Beitrag eingehen, die ich mindestestens für genauso wichtig halte wie das Aufzeigen der Absurdität des Wassersparens, nämlich die Anmerkung, was einen guten Journalisten ausmacht:

Zitat
Und gelernt hat er nicht bei der "Tageszeitung", sondern als Lokalredakteur. Also dort, wo der Leser dem Schreiber auf die Finger sieht. Wo der Journalist zu berichten hat, was ist; statt den Journalismus als flankierende Maßnahme zur Verbesserung der Welt zu verstehen.


Besser könnte man es nicht ausdrücken, woran die chattering class in den heutigen "Qualitätsmedien" leidet, nämlich den Kontakt zu denen, die sie sich als "vierte Gewalt" zu vertreten berufen sehen.




Lieber Petz,

ich glaube, es geht nicht um den 'Kontakt', den Stammtischkontakt haben die sogenannten 'Qualitätsmedien' durchaus. Der Unterschied zum Lokalredakteur dürfte aber der sein, dass er über Dinge berichtet, mit denen seine Leser recht intim vertraut sind, und über die er sich nicht leisten kann, unsauber zu berichten.

Ich hatte auch schon das Vergnügen, in der Presse Berichte aus meinem speziellen Arbeitsumfeld zu lesen. Da springt mir der Mist, der beim Schreiber angekommen ist, und den dieser wiedergibt, massiv ins Auge. Andere Leser merken das einfach nicht.

Ansonsten habe ich an die Redaktionen der 'Qualitätsmedien' heute nur einen kleinen Wunsch: Lasst endlich mal das Adjektiv 'Umstritten' (Sarazzin, Stuttgart 21, ..) aus Eurem Vokabular. Es ist merkwürdig, dass ein Gabriel u.a. nie 'umstritten' sind, also lasst es weg.

Gruß, Martin

AndreasJ Offline



Beiträge: 28

28.09.2010 16:04
#14 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Ich lasse den Wasserhahn laufen und das Wasser verschwindet direkt wieder im Ausguss statt im Zahnputzglas. Da das Wasser bezahlt werden will, empfinde ich es als Verschwendung. Es sind vielleicht nur wenige Cent im Jahr, aber da kommt der Raubtierkapitalist in mir durch (andere nennen es sicher Geiz *g)

Das Duschwasser hingegen wärmt, erfrischt und reinigt.

Das Wasser, das ich nutze, wird auch nicht "verbraucht", es wird gebraucht

Viele Gr

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

28.09.2010 16:14
#15 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Zitat von Meister Petz
Wenn es eine Parallelgesellschaft gibt, die noch weiter entfernt von den Bürgern ist als Politiker und Bürokraten, dann sind es die ausschließlich um sich selbst kreisenden Vertreter von taz, Deutschlandradio Kultur und ähnlichen Kopfgeburts-Kreißsälen der deutschen Medienlandschaft.


Da trifft das mit der "Parallelgesellschaft" wirklich gut.

Siehe auch dieser schöne Artikel:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...ehrende_klasse/

Geonaut Offline



Beiträge: 34

28.09.2010 19:54
#16 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

"Apelle zum Wassersparen bedienen die Verzichtsethik des protestantischen Bildungsbürgertums"
schrieben Maxeiner und Miersch mal.

(Des sentimentalen Bürgertums, müsste man sagen) denn ungebildet
sind Leute schon, die nichts über Wasserkreisläufe und die umgewälzten Mengen, über Neubildungsraten etc wissen.

Es ist sicher jammerschade, wundervolles Trinkwasser aus eiszeitlichen Sanden in 200 m Tiefe,
im Klo herunter zu spülen. Aber es geht nicht anders, man müsste sonst zwei getrennte Wasserversorgungen aufbauen.

Der persönliche Verbrauch von nur 122 Litern im Jahr ist eine Schande für die Deutschen. Wenn es so weitergeht sind wir wieder bei 70 Litern wie Ende
19. JH.
Die Verzichtsethik wird übrigens bald einen derben Schlag versetzt bekommen, wenn sich endlich herumspricht, wie preiswert
Meerwasserentsalzung geworden ist. Bei der Umkehrosmose betragen die Energiekosten (ohne Anlagen, Personal, Membranen etc)
nur noch 20-30 Cent pro cbm, also pro 1000 Liter!!!!!

Schon heute kann man entsalztes Meerwasser als Haushalt mühelos bezahlen, wenn es dereinst so billig ist wie Talsperrenwasser,
kann man es ökonomisch zum Bewässern von Feldern einsetzen (die Israelis können das heute schon, sind ja auch plietsch).

Dann haben wir (potentiell natürlich nur) drei Ozeane mit Süßwasser zur Verfügung!!
Eine Revolution, die der Erfindung des Rades, der Schrift, des Pfluges, etc ebenbürtig ist.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

28.09.2010 21:46
#17 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Zitat von C.
In der Ökoregion Pfalz geht man so weit, dass mittlerweile schon bei der Rieslingschorle am Wasser gespart wird.


Hm, und was ist mit dem Wasser, das die gierigen Reben dem Boden entzogen haben?

Herzlich, Zettel

(auf der Heimfahrt von einer kleinen Reise an die Bergstraße mit ihren exzellenten Weinen; du weißt ja, die Beckstros is wu die Pälzer sich die Foote lecke dasse da wohne döfte)

Popeye Offline



Beiträge: 207

04.10.2010 17:30
#18 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Hier noch ein kleiner Lesetipp, leider nur ein Ausschnitt:

Zitat
Deutschland soll ein weltweit führendes Agrarland werden schlägt der indische Gastprofessor und Unternehmensberater Arun Gairola vor. Das Land verfüge über Wasser im Überfluss und genügend Flächen im entvölkerten Ostdeutschland gebe es auch. „Die Deutschen behaupten immer, sie besäßen keine Bodenschätze“, sagt Gairola, „aber das ist ein riesiger Irrtum.“ Und dann fügt er hinzu: „Deutschland hat Wasser im Überfluss, Wasser ist das Öl des 21. Jahrhunderts“. „Das könnte eure Zukunft sein“, versucht Gairola seine deutschen Studenten an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt für unkonventionelles Denken zu begeistern, „Wer Lebensmittel exportiert, exportiert indirekt Wasser. Eine Scheibe Brot kostet 40 Liter Wasser und in einer Scheibe Käse stecken 50 Liter. Deutschland habe mehr Wasser als genug, Indien zu wenig. „Deutschland könnte führender Wasser-Exporteur und eine landwirtschaftliche Großmacht werden.“ Die Studenten sind dann ein wenig erschrocken, so hatten sie sich ihre Zukunft eigentlich nicht vorgestellt. Bei der Vorstellung von Deutschland als Agrarland schwingt immer noch der Gedanke an den bei den Deutschen berüchtigten Morgenthau-Plan mit, der vom amerikanischen Finanzministerium für die Zukunft nach dem zweiten Weltkrieg ersonnen wurde. Er sah die Deindustrialisierung und Umwandlung Deutschlands in ein Agrarland vor. Und jetzt kommt über 50 Jahre später ein indischer Professor mit der gleichen Idee? Nur unter anderen Vorzeichen?


http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...morgenthau_201/

Pentas ( gelöscht )
Beiträge:

05.10.2010 09:34
#19 RE: Marginalie: Absurde Logik des Wassersparens Antworten

Hierzulande scheinen aber leider Bio-Karotten wichtiger zu sein, als die steigende Weltbevökerung zu ernähren.


 Sprung  



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