Die Bedrohung von Bundesbahn-Chef Grube und seiner Familie hat mich zu dieser Marginalie veranlaßt, in der ich vor allem die Informationen verarbeitet habe, die C. hier im Forum am Freitag zusammengestellt hat.
Das eigentlich ekelhafte an der Geschichte sind mitnichten die trotzkistischen Versuche "sich an die Spitze der Bewegung" zu stellen, sondern die große, ideologisch im Gleichschritt marschierende Koalition im Zentrum der journalistischen Macht.
Warum darf ich die Hintergründe und Zusammenhänge hier in Zettels Raum lesen und nicht in den MSM?
Mit freundlichem Gruß
-- „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann
Zitat von Uwe RichardDas eigentlich ekelhafte an der Geschichte sind mitnichten die trotzkistischen Versuche "sich an die Spitze der Bewegung" zu stellen,
Nö, das ist das mindeste was ich von Revolutionären erwarte. Es ging mir lediglich darum die Tränendrüsengeschichten von jammernden Ex-CDU-Wählerinnen, die anscheined die letzten 15 Jahre im Tiefschlaf verbracht haben, etwas aufzulockern. Da ich SAV/linksruck/PSG und sonstige trotzkistische Fragmente schon seit vielen Jahren ins Herz geschlossen habe, freue ich mich jedesmal, wenn sie irgendwo fast unter eigenem Namen auftauchen und nicht im sozialistischen Einerlei von WASG/solid/Linke versumpfen. Ist es nicht allerliebst, wenn Sascha Stanicic unter dem Motto Lasalles „Die revolutionärste Tat bleibt es, die Wahrheit auszusprechen!” sein schönstes Schülerstreikerlebnis in die Tasten haut:
Zitat von Genosse SaschaGanz Stuttgart ist stolz auf diese SchülerInnen und Jugendlichen, die das Vorrücken der Polizei am Donnerstag vormittag so lange verzögerten bis viele tausend weitere DemonstrantInnen aller Altersklassen den Weg in den Park gefunden hatten
...
SAV-Mitglieder aus dem ganzen Bundesgebiet waren zu dieser Demonstration angereist, um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen und die Bewegung gegen das Milliardengrab Stuttgart 21 zu unterstützen. Dazu war ein für dieses Wochenende seit langem geplantes Jugendseminar abgesagt und die TeilnehmerInnen zur Fahrt nach Stuttgart aufgefordert worden. SAV-Mitglieder und -Unterstützer aus Hamburg, Berlin, Bremen, Köln, Aachen, Essen, Dortmund, Kassel, München, Bamberg und eine Genossin der Socialist Party aus London waren nach Stuttgart gekommen. In vielen Städten nahmen SAV-Gruppen an örtlichen Solidaritätsaktionen mit den Protesten in Stuttgart teil.
Zumindest die Junge Welt gibt sich die Ehre um dieses selbstlose Engagement junger Menschen zu würdigen:Heldenstadt Stuttgart
Zitat von Junge WeltToniutti verwahrte sich gegen Vorwürfe der Polizei, die Schüler seien »instrumentalisiert« und »von Aktivisten in den Park gelockt« worden. »Das Gegenteil ist der Fall: Die Entscheidung, ausgerechnet an diesem Tag den Park polizeilich zu besetzen ist ein Mißbrauch unseres berechtigten Protests durch die Staatsmacht, die Bilder von Auseinandersetzungen provozieren will, um die Bewegung zu spalten.«
Alles gemeine Verschwörung, meint die Junge Welt
Zitat Diese Versuche gehen derweil weiter. Landesverfassungsschutzpräsidentin Beate Stube behauptet im Focus laut Vorabmeldung vom Wochenende, daß »linksextremistische Organisationen wie die Jugendorganisation der Linkspartei ›Linksjugend.[solid]‹ und die trotzkistisch ausgerichtete Sozialistische Alternative (SAV) an der Jugendoffensive gegen S21 beteiligt« gewesen seien.
Ich sehe es unseren Qualitätsmedien gerne nach, dass sie ihre intellektuell brilliante Leserschaft nicht mit den Brunftlauten linker Splittergruppen überfordern und lieber die Illusion eines Angriffs der Klonkrieger des Imperiums auf friedlich spielende Kinder und herumbummelnden Omas aufrechterhalten wollen.
Zitat von C. Diese Versuche gehen derweil weiter. Landesverfassungsschutzpräsidentin Beate Stube behauptet im Focus laut Vorabmeldung vom Wochenende, daß »linksextremistische Organisationen wie die Jugendorganisation der Linkspartei ›Linksjugend.[solid]‹ und die trotzkistisch ausgerichtete Sozialistische Alternative (SAV) an der Jugendoffensive gegen S21 beteiligt« gewesen seien. Ich sehe es unseren Qualitätsmedien gerne nach, dass sie ihre intellektuell brilliante Leserschaft nicht mit den Brunftlauten linker Splittergruppen überfordern und lieber die Illusion eines Angriffs der Klonkrieger des Imperiums auf friedlich spielende Kinder und herumbummelnden Omas aufrechterhalten wollen.
Zitat Das gibt dem Ganzen eine andere Dimension", sagt Ursel Beck mit fester Stimme. Ihr Vorwurf ist nicht dazu geeignet, nach dem gewaltsamen Polizeieinsatz vom 30. September in Stuttgart Ruhe einkehren zu lassen. Ganz im Gegenteil.
Natürlich im Gegenteil, da Ursel Beck federführend in der SAV tätig ist:
Zitat von SAVDer von SAV-Mitglied Ursel Beck am Morgen des 26. Augusts verlesene Offene Brief an die Gewerkschaften, der von diesen Aktivitäten bis hin zu Streiks gegen S 21 einfordert, fand die Zustimmung der 200 Anwesenden und macht jetzt in einigen Verteilern von Gewerkschaftsaktiven die Runde.
Aber der Druck auf die Apparate muss noch enorm gesteigert werden. Als konkreten Schritt, um die Streikfrage zum Thema zu machen, treten SAV-Mitglieder gemeinsam mit anderen Jugendlichen der „Jugendoffensive gegen S 21“ für einen Schülerstreik gegen Stuttgart 21 ein.
Zitat von SAVUrsel Beck, Mitglied im Vorstand der LINKEN in Stuttgart Bad Canstatt und in der SAV, konnte auf der Kundgebung reden und erzählte von der letzten Aktion von S21-GegnerInnen aus Stuttgart und Esslingen vor dem Abrissunternehmer GL-Abbruch. Eine Radikalisierung der Aktionen sei jetzt auch notwendig. (Video der Rede hier)
Der STERN lässt Ursel Beck als betroffene Mutter zu Wort kommen, ohne ein Wort darüber zu verlieren, dass, wie mehrfach dokumentiert Frau Beck eine linksextreme Aktivistin ist und ihre Organisation federführend an dem Schülerstreik beteiligt war.
Zitat von Stern"Da waren Agents Provocateurs", schimpft sie (Ursel Beck*), und andere Eltern, deren Kinder auf der Demo vom 30. September verletzt wurden, pflichten ihr bei. Sie haben eine Pressekonferenz angesetzt, die zeitweise zu einer Kundgebung gegen das Bahnhofsprojekt S21 mutiert. Fünf bis acht Männer in Zivil hätten Schüler geschubst, angerempelt. Sie hätten gelbe Warnwesten getragen - mit der Aufschrift Polizei.
*Name ergänzt
Nachtrag: Auch die Stuttgarter Zeitung, Frankfurter Rundschau und ZEIT verzichten auf nähere Recherche zu der Mutter, die wenige Tage vorher zur Radikalisierung der Aktionen aufgerufen hat.
Zitat von FRDie Sozialistische Jugendoffensive als Organisatorin der Schülerdemonstration sowie der Sprecher der Initiative „Parkschützer“, Matthias von Herrmann, haben am Freitag schwere Vorwürfe gegen Verantwortliche des Polizeieinsatzes vom 30. September erhoben. Sie werfen den Einsatzkräften vor, gezielt „Provokateure“ eingesetzt zu haben, um die friedliche Demonstration aufzuwiegeln. Ursel Beck, die Mutter eines demonstrierenden Schülers, kündigte an, zusammen mit anderen Eltern Klage einreichen. Sie berichtete von Traumatisierungen unter den Schülern. Alexander Schlager, einer der vier schwer an den Augen Verletzten, forderte einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Ein entsprechendes Schreiben sei an die Landtagsfraktionen gegangen.
Es wurden also völlig unreflektiert die Aussagen auf einer Pressekonferenz einer verfassungsfeindlichen Organisation übernommen:
Zitat von SAVHeute fand um 14 Uhr eine einstündige Pressekonferenz der Jugendoffensive gemeinsam mit Vertretern des Bündnisses der Parkschützer statt. Anlass dazu war der brutale Einsatz, mit dem die Polizei in Stuttgart am 30. September den Schlossgarten in der Nähe des Stuttgarter Hauptbahnhofes räumte. Ebenso wurde die Pressekonferenz der Polizei vom 5. Oktober zum Anlass genommen, eine Gegendarstellung der Ereignisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein Live-Mitschnitt der Konferenz wurde auf den Nachrichtensendern ntv und N24 übertragen
So erfährt man, dass auch der Chefplaner von S21 bedroht worden war und nur unter Personenschutz arbeiten konnte. Heute morgen wurden Interviews von S21 Gegnern vom SWR1 ausgestrahlt. Eine Grüne hat sich befriedigt geäußert, eine andere Gegnerin: "Er stand auf unserer Liste, jetzt ist er abgehakt".
Ich weiß nicht, ob ich der einzige bin, aber diese Zustände, diese Sprache scheinen keinen politischen Protest hinter dem Ofen hervorzulocken. Es sind aber keine Zustände, die ein demokratischer Staat tolerieren darf.
auch ich finde es beängsthgend, wieviele offene Rechtsbrüche mittlerweile vom Mainstream toleriert werden. Das Unrechtsbewußtsein scheint auf ganzer Linie im Rückzug; wahrscheinlich haben wir alle mit unserer Toleranzigkeit erheblich dazu beigetragen.
Zitat von MartinIch weiß nicht, ob ich der einzige bin, aber diese Zustände, diese Sprache scheinen keinen politischen Protest hinter dem Ofen hervorzulocken. Es sind aber keine Zustände, die ein demokratischer Staat tolerieren darf.
Auch Broder hat sich in seiner aktuellen Kolumne in der Welt damit befasst und es in seiner typischen Art auf den Punkt gebracht.
Zitat von R.A.Broders Kommentar ist mir (sehr ungewöhnlich!) fast zu zahm. Morddrohungen gehen weit über das hinaus, was heute als "Mobbing" diskutiert wird.
Trotzdem listet Broder noch einige weitere Beobachtungen auf, die alle irgendwie in die Richtung gehen, dass der Mob aufgehetzt wird, und dann die Drecksarbeit erledigt. Due Exekutive hält sich vornehm zurück. Das erinnert irgendwie an schlechtere Zeiten in diesem Land, wirft man den damaligen Bürgern nicht vor, sie hätten zu viel 'weggesehen'?.
Und wie ich offensichtlich gemeinsam mit Broder feststelle: Es scheint niemanden zu interessieren. Selbst amnesty International schaut in die andere Richtung.
Zitat von MartinHeute morgen wurden Interviews von S21 Gegnern vom SWR1 ausgestrahlt. Eine Grüne hat sich befriedigt geäußert, eine andere Gegnerin: "Er stand auf unserer Liste, jetzt ist er abgehakt".
Es wäre sehr gut, wenn man solche Zitate auch als verwertbare Quelle irgendwo finden würde. Würde mich besonders interessieren, wie die Grüne (offizielle Funktion?) ihre Befriedigung genau formuliert.
die Grüne hatte sich befriedigt geäußert, aber dann nur ihre Vermutung nachgeschoben, dass der Rücktritt wohl darauf zurückzuführen sei, dass es finanzielle Probleme beim Projekt geben werde. Die bedrohliche Lage des Chefplaners war für sie kein Thema. Der Beitrag kam hute morgen ca. 6:15 Uhr
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