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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 16 Antworten
und wurde 1.759 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.10.2010 21:02
Deutschland im Öko-Würgegriff (23): Transfers Antworten

Im kommenden Jahr werden die Strompreise kräftig steigen. Wir zahlen dann noch mehr als bisher schon über den Preis hinaus, den ein freier Markt für Strom ergeben würde; denn die Regierung zwingt uns, unwirtschaftliche Methoden der Stromerzeugung über den Strompreis zu subventionieren; d.h. einen Teil unseres Einkommens auf die Konten der betreffenden Produzenten und sonstigen Nutznießer einzuzahlen.

Das ist ungefähr so, als würde ein Aufschlag auf den Preis für industriell produzierte Pullover erhoben, der an die Heimarbeiter überwiesen würde, welche die Pullover, die sie verkaufen wollen, zu Hause mit der Stricknadel stricken; so daß diese Pullover dann zum selben Preis angeboten werden können wie die aus der Strickmaschine. (Naja, vielleicht erleben wir das ja auch noch).

Und der Effekt des Ganzen? Werden wir so "das Klima retten"? Falls dieses denn der Rettung bedarf - Zweifel sind angezeigt.

C. Offline




Beiträge: 2.639

15.10.2010 21:28
#2 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (23): Transfers Antworten

Zitat von Zettel
Ob diese Konsumenten es auch dann noch so demütig hinnehmen würden, wie der ökologisch-industrielle Komplex sie mit kräftiger Schützenhilfe des Staats abzockt, wenn ihnen die tatsächlichen Zahlen und Sachverhalte bekannt wären?



Was sollen sie denn tun, die Wütbürger? Eine Wutbürger-Armee-Fraktion gründen?


Anstelle eines Nachrufs:

Zitat von Eurosolar
Was kostet den Stromkunden eigentlich die Förderung nach dem EEG?
Scheer: Die Kosten des Umlagesystems sind minimal. Die EEG-Umlage macht pro Vier-Personen-Haushalt etwas über einen Euro pro Monat aus. Das ist niedriger als die Rückstellungen der Atomwirtschaft für die atomare Entsorgung, die natürlich auch im Strompreis inbegriffen sind.

http://www.iceagenow.com/

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

15.10.2010 23:17
#3 Den PV-Wahn in seinem Lauf hält garantiert nicht Mutti auf Antworten

Zitat von Ostsee-Zeitung
In Grimmen (Landkreis Nordvorpommern) setzte Merkel den ersten Spatenstich für einen 19 Hektar großen Solarpark. Nach Angaben des bayrischen Unternehmens IBC Solar soll das rund 20 Millionen Euro kostende Projekt in den nächsten drei Monaten auf dem Gelände einer ehemaligen Tonhalde entstehen. Der Solarpark soll Ende 2010 ans Netz gehen und Strom für 2200 Haushalte liefern.


Genau, tagsüber (Sonnenschein vorausgesetzt) werden die 2200 Haushalte dann knapp 50 cent je kWh an die IBC-Solar zahlen dürfen ... oder?

Foto: Frau Merkel bearbeitet die Grimmener Krume

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Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire

Reiner aus dem Saarland Offline



Beiträge: 272

15.10.2010 23:22
#4 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (23): Transfers Antworten

Sehr schöne Zusammenfassung. Ob dieses EEG-Gesetz wohl jemals abgeschafft wird? Schliesslich mauern ja selbst die CSU-Bayern dagegen, da das sonnige Bayern überproportional stark von der Photovoltaik-Förderung profitiert


Hier ist übrigens ein Vergleich des Pro-Kopf-CO2-Ausstosses dreier Industrieländer für das Jahr 2009:

USA : 19,6 t
Deutschland: 9,9 t
Frankreich: 5,8 t

Rund 80% des französischen Stromes stammen aus Kernkraftwerken.

Und damit erzeugt Frankreich 40% weniger CO2 pro Kopf als Deutschland und dies bei konkurrenzlos niedrigen Strom-Gestehungskosten. Es benötigt keine "Klimaziele" da Frankreich diese Klimaziele längst erreicht hat. Bis Deutschland soweit wie Frankreich ist wird noch sehr viel Wasser die Seine und den Rhein hinunter fliessen. Die Laufzeit von Cattenom an der Mosel, mit 5200 MW die Nr. 2 in Frankreich, wurde letzte Woche um weitere 40 Jahre auf insgesamt 60 Jahre erhöht.

Solange in Deutschland Energie- und Forschungspolitik überwiegend von Politologen und Soziologen bestimmt wird, dürfte sich an den hiesigen Misständen herzlich weniger ändern. Der Industriestandort Deutschland wird allerdings durch diese grün-gefärbten Ideologen an den Rand seiner Belastungsfähigkeit gebracht werden.

(Edit)
Solarstrom wird auch in Zukunft nur einen verschwindend kleinen Teil des Verbrauchs decken (Größenordnung 1,5 Prozent), aber von uns Verbrauchern bis 2020 mit fast 30 Milliarden Euro subventioniert werden.

Es sind über 100 Milliarden Euro, Herr Zettel. Unglaublich aber wahr.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.10.2010 01:51
#5 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (23): Transfers Antworten

Zitat von Reiner aus dem Saarland
Solarstrom wird auch in Zukunft nur einen verschwindend kleinen Teil des Verbrauchs decken (Größenordnung 1,5 Prozent), aber von uns Verbrauchern bis 2020 mit fast 30 Milliarden Euro subventioniert werden.
Es sind über 100 Milliarden Euro, Herr Zettel. Unglaublich aber wahr.

Ich hatte die Zahl aus der verlinkten Quelle, die aber schon glaube ich vier Jahre alt ist; dort stand der Wert 28 Milliarden bis 2020. Können Sie, lieber Reiner, vielleicht für die 100 Milliarden eine zitierfähige Quelle angeben? Dann würde ich das korrigieren, mit Dank an Sie.

Herzlich, Zettel

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

16.10.2010 01:54
#6 Thema Biomasse Antworten

Ich kenne ein Biomasse-Heizkraftwerk aus eigener Anschauung. Politisch gewollt (resp. aus Öko-PR-Gründen) errichtet soll es Wärme für die benachbarte Gemeinde bereitstellen und nebenbei noch Öko-Strom erzeugen.
Beheizt wird es mit Holzhackschnitzeln, die dort in der Gegend sowieso anfallen. So gesehen ist es ja eine runde Sache … sollte man meinen.

Man könnte die Hackschnitzel ja kompostieren oder in Wiederaufforstungsflächen unterpflügen, so aber gewinnt man Wärme und Strom daraus, was jeden Umweltbewegten erfreuen dürfte. Nun ja.

Der Haken daran ist, dass dieses Werk erstens rund um die Uhr besetzt sein muss. Hackschnitzel sind halt keine aufbereiteten Pellets, und eine Dampfturbine muss auch überwacht werden. Heißt: Hohe Personalkosten.

Zweitens ist das Teil in etwa so groß wie ein mittelgroßer Wohnblock und braucht auch einen größeren Logistik-Aufwand für die Ver- und Entsorgung als der ebenfalls dort integrierte Reserve-Öl-Heizkessel. Dieser ist in einem etwa wohnzimmergroßen Raum untergebracht und kann allein die gesamte notwendige Wärme erzeugen (vollautomatisch, ohne Personal), wobei er noch nicht einmal halb ausgelastet ist (nichtmal bei minus 20°C). Heißt: Hohe Fixkosten.

Drittens braucht so ein Ding ja auch selbst Elektroenergie für sämtliche Pumpen, Lüfter und allen anderen Elektrokram. Den selbst hergestellten Strom dafür zu nutzen wäre erstens zu teuer und zweitens zu unsicher. Darum bezieht man dafür den „billigen“ Strom aus dem öffentlichen Netz, während man den eigenen als „Öko“ labelt und über einen Extrazähler in ebendieses Netz einspeist. Heißt: Ökonomie folgt „ökologischer“ Absurdität.

Viertens und dollstens: Man sollte meinen, dass bei der Verbrennung von naturbelassenem Holz keine ökologisch relevanten Rückstände zurückbleiben, aber weit gefehlt. Wenn ein Baum im Wald verbrennt, oder umfällt und verrottet ist das dem Wald egal (jedenfalls stört das keine Umweltbürokratie). Wenn er aber (oder Teile von ihm) kontrolliert und möglichst verlustarm verfeuert wird, dann sammelt sich am Ende hochkonzentrierte Asche, die alles beinhaltet, was der Baum in seinem Leben so an Nichtbrennbarem aufgenommen hat.
Unter anderem auch Schwermetalle in messbaren Dosen. So darf die Asche natürlich nicht einfach so irgendwohin gekippt werden, sondern muss per LKW hunderte Kilometer durch Deutschland gekutscht werden um dann irgendwo deponiert zu werden.



Um den Schwachsinn zu komplettieren: Die Gemeinde hätte auch an eine bestehende Fernwärmetrasse angeschlossen werden können, aber man wollte ja unbedingt ein Öko-Projekt. Auch wollten sich einige Haushalte partout nicht an ein zentrales Werk anschließen lassen und heizen weiterhin mit Öl oder Gas im Keller. Wer sich aber anschließen ließ bekommt bis heute einen Rabatt auf Wärme angerechnet, denn dieses Werk ist ein beliebter Imageträger für den Betreiber. Es wird also konzernintern weiter fleißig quersubventioniert, denn Öko darf nicht sterben.

Öko? Logisch!

Beste Grüße, Calimero

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Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire

RexCramer ( gelöscht )
Beiträge:

16.10.2010 04:28
#7 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (23): Transfers Antworten

Lieber Zettel,

Zitat von Zettel
Im kommenden Jahr werden die Strompreise kräftig steigen. Wir zahlen dann noch mehr als bisher schon über den Preis hinaus, den ein freier Markt für Strom ergeben würde; denn die Regierung zwingt uns, unwirtschaftliche Methoden der Stromerzeugung über den Strompreis zu subventionieren; d.h. einen Teil unseres Einkommens auf die Konten der betreffenden Produzenten und sonstigen Nutznießer einzuzahlen.



nur, um sicher zu sein, daß ich Sie auch richtig verstanden habe: Sprechen Sie hier von jener Regierung mit der Kanzlerin Merkel, der Sie gelegentlich "tolle Arbeit" bescheinigen?

MfG

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.10.2010 04:47
#8 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (23): Transfers Antworten

Zitat von RexCramer
Lieber Zettel,

Zitat von Zettel
Im kommenden Jahr werden die Strompreise kräftig steigen. Wir zahlen dann noch mehr als bisher schon über den Preis hinaus, den ein freier Markt für Strom ergeben würde; denn die Regierung zwingt uns, unwirtschaftliche Methoden der Stromerzeugung über den Strompreis zu subventionieren; d.h. einen Teil unseres Einkommens auf die Konten der betreffenden Produzenten und sonstigen Nutznießer einzuzahlen.


nur, um sicher zu sein, daß ich Sie auch richtig verstanden habe: Sprechen Sie hier von jener Regierung mit der Kanzlerin Merkel, der Sie gelegentlich "tolle Arbeit" bescheinigen?
MfG



Ja.

Herzlich, Zettel

dirk Offline



Beiträge: 1.538

16.10.2010 09:48
#9 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (23): Transfers Antworten

Zitat von Zettel
Können Sie, lieber Reiner, vielleicht für die 100 Milliarden eine zitierfähige Quelle angeben?



Ich hatte eine Zahl dieser Größenordnung auch in Erinnerung. Hier ist eine Quelle dafür.

Macht sich in Diskussionen gegen die bösen Banken immer gut darauf hinzuweisen, wo denn die wahren Kosten liegen. Zumal bei den Banken die Verluste weit unter der Bürgschaftshöhe liegen werden.

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

16.10.2010 12:05
#10 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (23): Transfers Antworten

Zitat von Reiner aus dem Saarland
Solarstrom wird auch in Zukunft nur einen verschwindend kleinen Teil des Verbrauchs decken (Größenordnung 1,5 Prozent), aber von uns Verbrauchern bis 2020 mit fast 30 Milliarden Euro subventioniert werden. Es sind über 100 Milliarden Euro, Herr Zettel. Unglaublich aber wahr.



Noch ein Detail welches nahezu unterging:

Solaranlagen können eine große Gefahr für die Feuerwehr darstellen

06.08.10|Stromschläge

von Richard Haimann
Das Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien hat der Solarindustrie einen Absatzboom in Deutschland beschert – und stellt die Feuerwehren im Brandfall vor erhebliche Probleme: Denn Photovoltaikanlagen, die bis zu 1000 Volt Gleichstrom erzeugen, lassen sich bei einem Feuer nicht abschalten. Beim Löscheinsatz sind die Einsatzkräfte deshalb durch Stromschläge gefährdet. Eigenheimbesitzer mit Solaranlagen auf dem Dach müssen damit rechnen, dass die Brandschützer ihr Haus bei einem Feuer nicht schützen können. Das ist bereits in mehreren Fällen geschehen.

♥lich Nola



"Die Wahrheit vor der Wahl - das hätten Sie wohl gerne gehabt." – Sigmar Gabriel, zu angeblichen rot-grünen Steuererhöhungsplänen, Rheinische Post, 1. Oktober 2002

Reiner aus dem Saarland Offline



Beiträge: 272

16.10.2010 12:22
#11 RE: Thema Biomasse Antworten

Zitat von Calimero
Ich kenne ein Biomasse-Heizkraftwerk aus eigener Anschauung. Politisch gewollt (resp. aus Öko-PR-Gründen) errichtet soll es Wärme für die benachbarte Gemeinde bereitstellen und nebenbei noch Öko-Strom erzeugen.Öko? Logisch!
Beste Grüße, Calimero



Klasse Beitrag!
Warum hört oder sieht man einen solchen Beitrag niemals in den öffentlich-rechtlichen Anstalten? In ZDF Umwelt oder 3SAT Nano würde man ganz doll glückliche Menschen mit ganz doll glücklichen Kindern sehen, die in basisdemokratischer Eigenintitiative ein ganz dolles Ökoholzschnitzelkleinkraftwerk gebaut haben... und es den gaaaanz bösen EVUs und der Atomlobby ganz doll zeigen.

Rundfunkgebühren sind mittlerweilen ähnlich sinnfrei wie die EEG-Zulage.

Reiner aus dem Saarland Offline



Beiträge: 272

16.10.2010 12:39
#12 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (23): Transfers Antworten

http://www.focus.de/immobilien/energiesp...aid_527285.html

Die Förderung der Solarenergie wird durch eine Umlage auf alle Verbraucher bezahlt. Wegen des rasanten Wachstums summieren sich die Beträge in den kommenden 20 Jahren auf schätzungsweise mehr als 100 Milliarden Euro. Daher sprach auch das Umweltministerium von einer guten Lösung, mit der jetzt Planungssicherheit gewonnen werde.

Das wären 20 Jahre. Allerdings wächst die Zahl der installierten PV-Anlagen mittlerweilen so rapide, dass die 100 Milliarden Euro für 2020 m.E. durchaus realistisch sind.

Zitat eines FAZ-Kommentars:
http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E...~Ekom~SKom.html

Im laufenden Jahr wird sich die EEG-Strommenge um 22 % gegenüber 2009 erhöhen, so daß die EEG-Vergütung an Betreiber von Windenergie-, Photovoltaik- und Biomasseanlagen auf insgesamt 13 Mrd. € ansteigen dürfte.

Die 100 Milliarden dürften wie gesagt realistisch sein.


(EDIT)
Hier ist ein sehr konkreter Hinweis gefunden auf http://wilfriedheck.tripod.com/ :

http://www.eeg-kwk.net/cps/rde/xbcr/eeg_...chung_final.pdf

Wie konkret die zu für 2011 zu erwarteten Vergütungszahlen aussehen, das zeigt eine Studie des Leipziger Institut für Energie GmbH: "Jahresprognose EEG-Einspeisung zur Bestimmung der EEG-Umlage 2011". Ergebnis: Erwartete Vergütungszahlungen für 2011: 16.703 Mio. Euro. Ca. 200 Euro pro Kopf der deutschen Bevölkerung. Schließlich sind alle Stromverbraucher. Darunter fallen für die Windstromerzeugung 4.321 Mio. € und für Solarstrom 7.937 Mio. € an. Wie sich diese Entwicklung für die Übertragungsnetzbetreiber darstellt, das offenbaren deren Zahlen zur Prognose der EEG-Umlage nach AusglMechV.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.10.2010 14:05
#13 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (23): Transfers Antworten

Zitat von Reiner aus dem Saarland
Die 100 Milliarden dürften wie gesagt realistisch sein.


Vielen Dank an Sie und auch Dirk! Inzwischen habe ich den Artikel ergänzt, mit Dank an Sie beide.

Herzlich, Zettel

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

16.10.2010 15:36
#14 RE: Thema Biomasse Antworten

Da kommen einem die Schildbürger doch noch richtig rational vor! Hätten die damals ihr Rathaus nur mit Heatballs geheizt...

Herzliche Grüße

Thomas

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.10.2010 16:04
#15 RE: Thema Biomasse Antworten

Zitat von Thomas Pauli
Da kommen einem die Schildbürger doch noch richtig rational vor! Hätten die damals ihr Rathaus nur mit Heatballs geheizt...


*lol*

Du hast ja schon gerühmt, wie prima deine Heatballs heizen, und daß man dafür dieses Leuchten halt in Kauf nimmt.

Dummerweise brauchen wir nirgends im Haus Heatballs von mehr als 60 Watt, weil es eh schon mollig warm ist. Ich hoffe, da kommt noch was auf den Markt.

Vor allem Heatballs matt; da ist dieses unangehme Leuchten wenigstens etwas gedämmt.

Herzlich, Zettel

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

16.10.2010 16:38
#16 RE: Thema Biomasse Antworten

Zitat von Reiner aus dem Saarland
In ZDF Umwelt oder 3SAT Nano würde man ganz doll glückliche Menschen mit ganz doll glücklichen Kindern sehen, die in basisdemokratischer Eigenintitiative ein ganz dolles Ökoholzschnitzelkleinkraftwerk gebaut haben... und es den gaaaanz bösen EVUs und der Atomlobby ganz doll zeigen.



Bitte nicht falsch verstehen, lieber Reiner. Dieses BHKW wird von einem EVU betrieben, nicht von den Bürgern. Die Hackschnitzel fallen bei Tagebaurodungen sowieso an und die Bürger der Gemeinde sind großenteils Umsiedler, aus einem, dem Tagebau zum Opfer gefallenen, Altdorf. Die wünschten sich dann halt zu ihren neuen Häusern und Grundstücken auch eine (semi-)dezentrale Öko-Wärmeversorgung. Der Konzern hats gebaut um erstens die Gemüter zu beruhigen und außerdem um ein dolles Öko-Projekt vorweisen zu können. Dass sich diese Investition kaum jemals rechnen würde war bestimmt von vornherein klar, aber die Probleme, die dort mittlerweile anfallen hatte wohl keiner komplett auf dem Schirm.

Ich kenne übrigens noch ein zweites Hackschnitzel-KW, dass von einem großen Holzverarbeiter betrieben wird. Da ist es ja noch besser, weil die Schnitzel gleich nebenan in der Produktion anfallen, diese sowieso rund um die Uhr betrieben wird und weil die Prozesswärme für die Produktion gebraucht wird (Thermalölbereitstellung für MDF-Platten-Herstellung). Da ist alles eigentlich prima aufeinander abgestimmt, aber trotzdem haben die Probleme mit ihrem Wirkungsgrad (Abwärmeverluste) und Heizflächen- sowie Brennerverschmutzung.

Die Probleme mit der Biomasseverbrennung werden wirklich weitgehend totgeschwiegen, oder mindestens verniedlicht. Der Brennstoff ist halt sehr inhomogen und trägt viel inertes Material mit sich. Da wird die Regelung schwierig und man bekommt Probleme durch Verschmutzung (Wärmeübergang) und teilweise Erosion. Ist halt nicht immer alles so vernünftig wie es scheint.

Beste Grüße, Calimero

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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.257

16.10.2010 17:54
#17 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (23): Transfers Antworten

@ Dirk:

Macht in Diskussionen nicht wirklich was her, weil die Fakten, die du anführst (in beiden Fällen) ja nur schöngerechnete/falsche Zahlen von Lobbygruppen sind... merke: Ein Wirtschaftsforschungsinstitut macht immer Lobbyarbeit für die anderen.

Die bösen Banken sind auch ein gutes Beispiel: Es wird immer (noch) gegen den Ackermann als Verantwortlichen der Spekulation von Banken gewettert, obwohl es ja inzwischen Fakt ist, dass die Probleme zu 90% bei den Staatsbanken liegen. Die Tatsache macht aber die Argumentation kaputt, deshalb wird sie einfach verschwiegen, in der Hoffnung, dass es keiner merkt. Einfach peinlich.

Nach meiner Erfahrung kann Person A, die trocken analysiert (wovon ich bei den meisten Volkswirten ausgehe, denn das ist ja das einzige, was sie wirklich gut können) keine Diskussion auf Augenhöhe mit Person B führen, die politisch Argumentiert und einfach alle Quellen, die der eigenen Weltanschauung schädlich sind, als gefälscht bewertet.
Da gibt's dann zwei Möglichkeiten: Den unermüdlichen Kampf gegen die Windmühlen (H-W Sinn, bspw.) oder die Resignation (ich, bspw.).

Grüße,
Fonzo

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