Vor einer Woche hat Dirk Kurbjuweit im "Spiegel" den "Wutbürger" entdeckt; in der aktuellen "Zeit" beschreibt jetzt Thomas Assheuer, wie wir Bürger uns vor der Komplexität der modernen Welt fürchten und drum in "militante Nostalgie" verfallen.
In diesem Zitat des Tages mache ich auf das Offensichtliche aufmerksam, das Kurbjuweit und Assheuer offenbar entgeht, weil es nicht in ihr Weltbild paßt:
Die Bürger graulen sich nicht vor Komplexität und fürchten auch nicht die Anforderungen der modernen Welt (mit denen, nebenbei gesagt, die meisten Bürger besser vertraut sein dürften als viele Politiker und die meisten Journalisten). Sie sind es nur leid, von selbsternannten Volkserziehern bevormundet zu werden.
Na, ein bisschen was ist schon dran an dem, was Assheuer sagt: die Proteste gegen Stuttgart 21 haben durchaus etwas von militanter Nostalgie, ebenso das Erstarken der "Linkspartei". Die Immigrations-/Integrationsdebatte ist ja nicht der einzige Punkt, wo diese Unruhe sichtbar wird.
Zitat von lukasNa, ein bisschen was ist schon dran an dem, was Assheuer sagt: die Proteste gegen Stuttgart 21 haben durchaus etwas von militanter Nostalgie, ebenso das Erstarken der "Linkspartei". Die Immigrations-/Integrationsdebatte ist ja nicht der einzige Punkt, wo diese Unruhe sichtbar wird.
Das mag stimmen, lieber Lukas. Was Stuttgart 21 angeht, habe ich den Eindruck, daß sich da sehr viel vermengt - schwäbisches Kostenbewußtsein, alternative Verkehrspolitik, die bevorstehenden Wahlen, linke Agitation.
Nostalgie kann ich allerdings nicht erkennen. Dieser Bahnhof (ich kenne ihn gut, weil ich u.a. in Tübingen studiert habe und Dutzende Male dort umgestiegen bin) ist übrigens aus meiner Sicht ein häßliches, pompöses Monstrum, das abgerissen werden sollte. Aber es soll ja größtenteils stehenbleiben. Wieso also nostalgische Empfindungen durch S 21 berührt werden sollten, weiß ich wirklich nicht. Wer das Ding liebt, der wird es ja weiter stehen sehen.
Unverständlich ist mir, warum dieses lokalpolitische Thema so viel Aufsehen in ganz Deutschland erregt.
Wo gehen nicht Bürger auf die Straße, weil sie irgendein Projekt nicht wollen? Ich erinnere mich, wie in Bochum in den siebziger Jahren die Serra-Plastik vor dem Hauptbahnhof aufgestellt werden sollte; da gab es auch wochenlange Proteste.
Nur gab nicht die Rückkopplung über die Medien, die so etwas hochschaukelt:
Die Demonstranten sehen sich und ihre Sprecher staunend abends im TV, ihre Freunde und Bekannten sehen das. Man freut sich, wie wichtig man offenbar ist, und das nächste Mal gehen ein paar Tausend mehr mit. Dann wird erst recht groß berichtet usw. usw.
Zitat von ZettelDas mag stimmen, lieber Lukas. Was Stuttgart 21 angeht, habe ich den Eindruck, daß sich da sehr viel vermengt - schwäbisches Kostenbewußtsein, alternative Verkehrspolitik, die bevorstehenden Wahlen, linke Agitation. Nostalgie kann ich allerdings nicht erkennen.
Zitat von FAZDenn wirklich entscheidend ist, dass - lange bevor wir "Stuttgart 21" haben werden - der Bau dieses unterirdischen Bahnhofs das Leben jedes Stuttgarters verändern wird. Man hat Erfahrung. Die Stuttgarter Innenstadt wurde in den letzten Jahrzehnten von Nord nach Süd und von West nach Ost immer wieder "untertunnelt". Und das war für die Menschen im Tal eine schlimme Plage.
Bei Stuttgart 21 wird es nicht anders sein. Es wird sogar länger dauern: Verkehr und Umwelt werden durch den Bau belastet. Es wird Lärm geben. Jeder am Nesenbach ist betroffen. Das ruft Angst und Wut hervor. Es erklärt, warum diesmal auch viele ältere Bürger auf die Straße gehen. Manche von ihnen werden ihr Leben nicht im neuen "Stuttgart 21" zu Ende bringen, sondern auf einer Baustelle.
So etwas passiert immer wieder, wie schon geschrieben; in unserer Nähe wird gerade eine Autobahn gebaut, wo der "Kampf" buchstäblich über Jahrzehnte ging. Nur wird normalerweise dazu nicht solch ein Medientheater veranstaltet.
Zitat von Zettel Wo gehen nicht Bürger auf die Straße, weil sie irgendein Projekt nicht wollen? Ich erinnere mich, wie in Bochum in den siebziger Jahren die Serra-Plastik vor dem Hauptbahnhof aufgestellt werden sollte; da gab es auch wochenlange Proteste. Nur gab nicht die Rückkopplung über die Medien, die so etwas hochschaukelt: Die Demonstranten sehen sich und ihre Sprecher staunend abends im TV, ihre Freunde und Bekannten sehen das. Man freut sich, wie wichtig man offenbar ist, und das nächste Mal gehen ein paar Tausend mehr mit. Dann wird erst recht groß berichtet usw. usw. Herzlich, Zettel
Ist das nicht der eigentliche Hauptgrund all dieser Aufreger-Themen?
Die berühmte Sau, die durchs Dorf getrieben wird. Sie gab es allerdings schon in Vor-Internetzeiten. Nur wird sie heute wesentlich schneller durchs Dorf getrieben. Dies hat allerdings zur Folge, dass sie das Dorf wesentlich schneller durchquert und ausserdem jede Menge konkurriender Säue darauf warten ebenfalls durch unsere Dörfer zu hetzen.
Die Google-Streetview-Sau ist durch. Noch vor Monaten wurde sie uns als größtmögliche Bedrohung dargestellt. Ist GSV ersteinmal online werden uns diese Diskussionen fast schon archaisch erscheinen. Solche "Säue" oder Aufreger-Themen sind in Deutschland anscheinend weit populärer als in Nachbarländern. Oder vielleicht haben die ganz einfach nur andere Säue als wir.
Hier ist übrigens eine Art Wette: "welche Sau wird als nächstes durch die (Medien-)Dörfer getrieben?"
Zwischen St. Goar und St. Goarshausen soll eine neue Rheinbrücke gebaut werden (übrigens auf der längsten brückenfreien Flusstrecke Europas). Ich weiss zwar nicht was gegen eine solche Brücke spräche insofern sie harmonisch ins Rheintal eingepasst würde... und so schlimm sieht sie nicht aus.
Die Grünen in Rheinland Pfalz haben sich diesbezüglich allerdings schon zu Wort gemeldet:
Zitat von Reiner aus dem SaarlandBUND, LINKE und die üblichen Verdächtigen werden sich mit Sicherheit anschliessen.
Was wäre wohl alles nicht gebaut worden, wenn damals schon das Säuetreiben so perfekt funktioniert hätte wie heute?
Hätte Haussmann dann das heutige Paris bauen können, für das praktisch das ganze mittelalterliche Paris abgerissen wurde? Wäre gar der Eiffelturm gebaut worden?
Ob wir überhaupt Luftverkehr hätten, oder hätten Anfang des Jahrhunderts diese üblichen Verdächtigen nicht schon den Bau der ersten Flughäfen verhindert?
Von den Autobahnen ganz zu schweigen, durch die doch dieser schlimme "Individualverkehr" überhaupt erst überhand nahm.
usw. usw.
Herzlich, Zettel
PS: Verschandeln nicht auch die Pyramiden die wunderbare ägyptische Landschaft?
Zitat von Reiner aus dem SaarlandIst das nicht der eigentliche Hauptgrund all dieser Aufreger-Themen?
Die berühmte Sau, die durchs Dorf getrieben wird. Sie gab es allerdings schon in Vor-Internetzeiten
Die Sau, die das Feuilleton gerade durchs Dorf treibt, ist der renitente Bürger oder Wutbürger, ansonsten ist nichts neues unter der Sonne, zumindest nicht für die, die ein intaktes Gedächtnis oder ein gutes Archiv haben.
Wenn Thomas Assheuer schon einen Untoten wie Oskar Negt, der geistlos "in der Gesellschaft brodelt es" vor sich hinbrabbelt, ans Sonnenlicht zerren muß, um für einen Kronzeugen seine Gesellschaftsbeschreibung zu finden, sagt das mir mehr über den Zustand der Autoren aus, die voyeueristisch jede Zuckung des gelangweilten Volks registrieren.
da die Renitenz des Volkes oder das Auftreten des Wutbürgers sich sehr stark an S21 festmacht, hier erst mal eine Fleißarbeit zu S21 / K21, auf die ich in einem anderen Forum aufmerksam gemacht wurde : http://freepdfhosting.com/330bd5dac0.pdf
Bei der andeutungsweise erkennbaren Fülle der Fakten kann man getrost davon ausgehen, dass sich von den zahlreichen Gegnern von S21 nur ein nicht nennenswerter Teil damit beschäftigt hat. Das heißt, der Protest ist nur von Emotion und Agitation getragen.
Ähnlich sehe ich das beim Sarrazin-Buch: Vermutlich haben nur 10% der Käufer das Buch zu Ende gelesen, und davon wiederum konnten wohl auch nur 10% die Fakten nachvollziehen.
Derwieweil in beiden Fällen (S21 / Sarrazin) die Resonanz in der Bevölkerung kaum auf fundierter Faktenkenntnis beruht, sehe ich doch zwei große Unterschiede: - S21 ist ein relativ transparentes Projekt, bei dem Bürgerbeteiligung eingefordert, aber kaum wahrgenommen wurde, und das erst mit dem Beginn der Realisierung bei einigen Bürgern die Aufmerksamkeitsschwelle überschritten hat. - Sarrazin (oder seine übereifrigen Kritiker) befeuert ein Thema, das den Großstadtbevölkerungen seit Jahrzehnten offensichtlich ist, von Medien und Politik aber zum Tabuthema erklärt wurde. Nein, es ist nicht die Sorge vor der Zukunftsfähigkeit Deutschlands, sondern der erkennbare Bildungsnotstand muslimischer Zuwanderer, der begleitenden unzumutbaren Verhältnisse an den Schulen und auf den Straßen, die die Bevölkerung primär umtreiben. Insofern ist Sarrazin nur der Katalysator.
In Stuttgart haben die Politiker in ihrem Alltagstrott vergessen, die Bevölkerung mit dem Auftakt der Baurealisierung mitzunehmen und medial zu begleiten, und versuchen dies nun verzweifelt nachzuholen. Aus der Mischung aus Agitation von erfahrenen Protestlern, einer Bevölkerung, die nichts von einer Holschuld (Informationsangebot) wissen will und plötzlich aufwachender Lust am Mitbestimmen hat sich eine gegen die Regierenden (und die Bahn) gerichtete Stimmung aufgebaut, aus der die einen (Grüne, Linke, SPD) ihren Profit schlagen wollen, während die Regierung um Schadensbegrenzung bemüht ist.
In der Integrationsdebatte geht es um die Vertuschung und Ideologisierung eines für die Bevölkerung wichtigen Themas durch Grüne und Linke. Die wichtigsten Mittel: Tabuisierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung der Tabubrecher. Das Volk wehrt sich gegen Bevormundung. Wer sich in den letzten 12 Jahren in Internetdiskussionen beteiligt hat, der weiß zur Genüge, dass zum Thema 'Integration' im Internet eine Parallelwelt zur Medienwelt existiert. Da hat Sarrazin nur eine Nadel in den Ballon gesteckt. Während die eine Seite agressiv auf jegliche Enttabuisierung reagiert, versucht sich die Regierung in Schadensbegrenzung, während andere bereits das nächste Wahlkampfthema entdecken.
Man kann beide Themen auf zunehmende Renitenz der Bürger reduzieren, ich sehe aber - wie gehabt - Unterschiede: In Stuttgart wird die anfängliche Unruhe von Bürgern von Profiaktivisten aufgebaut, bei Sarrazin stehen die Profiaktivisten auf der anderen Seite. Im ersten Fall sind die Bürger eher in der Rolle der Kinder im 'Rattenfänger zu Hameln', im zweiten Fall treiben die Bürger (noch) ohne Leitfigur (Sarrazin ist dafür untauglich) den noch stillen Widerstand. Wenn schon, dann ist die Renitenz eher gegensätzlich motiviert. Dabei finde ich das Integrationsthema spanneder: Es hat mehr von einem revolutionärem Geist.
Ebenfalls als Gewächs der Stuttgarter Zeitung spricht Professor Karasek:
Zitat Diese Wutgesellschaft ist etwas Neues, und so gut ich verstehen kann, dass die Bürger in Stuttgart sich vor dem jahrelangen Chaos und Baulärm fürchten (inzwischen ist ja selbst die Gartenpflege so laut geworden, dass die Gärtner sich mit Ohrenschützern wappnen müssen, früher der leiseste Beruf), so sehr bin ich erschrocken, wie sehr diese Proteste die Zukunft verweigern. Einfach so! Zum Trotz. "Zum Possen", wie man Schwäbisch sagt. All diesen Antibewegungen - sie haben sich vor Jahren auch gegen den Berliner Hauptbahnhof gerichtet, sie haben den Transrapid von Deutschland nach China vertrieben, sie wehren sich gegen den Ausbau der S-Bahn in München - haben etwas bedrückend Rückwärtsgewandtes. Alles soll bleiben, wie es jetzt ist. Der Fortschritt soll zu Ende sein. Sind das nicht Zeichen einer überalterten Gesellschaft, die nicht mehr sagt: "Unsere Kinder sollen es besser haben" und die sich grummelnd in aktive Wut redet, dass man ihr die vorhandene Idylle wegnehmen will. "Es soll alles bleiben, wie es ist!"
Nun gut. Fairerweise sollte man auch Beispiele zitieren, wo durch Bürgerprotest schlimme Bausünden verhindert werden konnten. Rund um Göttingen sollte in den 70er Jahren ein vierspuriger Ring für den Autoverkehr gebaut werden. Samt weiträumigen Abrissen von Wohnhäusern. Daraus ist letztlich nur ein Zweidrittelring geworden, weil renitente Studenten genügend für den Abriß vorgesehene Häuser besetzten. Heute muß man sagen, daß das wohl nicht die schlechteste Entscheidung war. Die Gegenden, wo der Ring letztlich wie geplant gebaut wurde, sind nicht so lebenswert wie die im ursprünglichen Zustand belassenen. Eine ganze Serie von vermeintlich modernen, fortschrittlichen Bauten im Stadtzentrum muß man leider auch als völlig mißlungene Bausünde bezeichnen und man würde sich heute wünschen, daß die Bürger auch an diesen Stellen etwas renitenter gewesen wären, als es um den Abriß der Vorgängergebäude ging.
Die aktuellen und vergangenen Protestbewegungen werden, genauso wie ihre Anlässe, von den Medien als Aufhänger für Beiträge genutzt, über die sich trefflich streiten lässt. Bei Großprojekten wie S21 oder den zugehörigen Protesten geht es um nicht mehr als ein paar Milliarden und einen Bahnhof, selbst das Thema Integration war Thilo Sarazzin nur einen kleinen Teil seines Buches wert, genügt aber, um die entscheidende Frage in der Diskussion auszublenden: Wie wird das Leben in Deutschland für die kommenden Generationen aussehen? Oder spezieller: Wie können Wohlstand und Freiheit in Deutschland langfristig gesichert werden?
Einerseits drücken sich Politiker vor dem Thema mit Floskeln wie "Auf Sicht fahren", oder es werden Nebenkriegsschauplätze (Klimawandel, Terrorismus, Kampf gegen Kinderpornographie) geschaffen, an denen man sich in der Öffentlichkeit abarbeiten kann. Die Medien sind dann begeistert zur Stelle.
Während z.B. China sich Zugriff auf Rohstoffe sichert, um eine Basis für die fortschreitende Industrialisierung zu haben, würde ein robustes Auftreten Europas/Deutschlands mit diesem Ziel von der Presse sofort als Neokolonialismus stigmatisiert.
Ähnlich schizophren wir auch in anderen Bereichen Meinung gemacht. Da wird einerseits eine Förderung für Elektroautos gefordert, andererseits die Laufzeitverlängerung von Atommeilern als Einknicken der Regierung vor der Atomlobby bezeichnet. Wie die Autos nachts mit Solarstrom aufgeladen werden können, wissen die Spanier.
Wenn in verschiedenen Artikeln behauptet wird, die Proteste gegen Großprojekte gefährdeten die Zukunftsfähigkeit Deutschlands, so ist es in Wahrheit die Debatte über diese Proteste, die vom eigentlichen Thema ablenkt und damit gefährlich ist. Die Renitenz vieler Bürger würde ich daher eher der Weigerung unserer Meinungsschaffenden zuschreiben, Zukunftsfragen zu thematisieren. Thilo Sarrazin ist genau das bestens gelungen.
Danke für den Link zum Solarstrom-Artikel... ich muss ehrlich gestehen, dass ich heute davon zum ersten mal gehört habe, und ich bin vermutlich bei weitem nicht der einzige. Die Propaganda-Maschinerie scheint zu funktionieren.
Zitat von F.AlfonzoGab's diesen Herbst eigentlich keine Überschwemmungen in Deutschland? Hatte mich schon auf die alljährliche Jahrtausend-Flutkatastrophe gefreut...
Hallo? Südbrandenburg und Nordsachsen stand doch flächendeckend unter Wasser! Weiß nicht mehr, ob Herzberg oder Elsterwerda, aber irgendwo da musste die Innenstadt evakuiert werden. Einige Kollegen haben Urlaub nehmen müssen um Sandsäcke zu schleppen. Kam das garnicht auf CNN?
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von F.AlfonzoGab's diesen Herbst eigentlich keine Überschwemmungen in Deutschland? Hatte mich schon auf die alljährliche Jahrtausend-Flutkatastrophe gefreut...
Hallo? Südbrandenburg und Nordsachsen stand doch flächendeckend unter Wasser! Weiß nicht mehr, ob Herzberg oder Elsterwerda, aber irgendwo da musste die Innenstadt evakuiert werden. Einige Kollegen haben Urlaub nehmen müssen um Sandsäcke zu schleppen. Kam das garnicht auf CNN?
Kann mich nicht erinnern, darüber etwas gehört oder gelesen zu haben. Lag aber vielleicht daran, dass diesmal kein Politiker beim Sandsackschleppen mitgemacht hat
Nun, das mit der Bürgerbeteiligung kann ich so nicht stehen lassen. An andererstelle schon mal erwähnt, mir wurde von Stuttgartern (keine Linken!) schon vor vielen Jahren erklärt, dass S21 Planungsfehler hat oder haben könnte. Bürgerbeteiligung heisst hier doch nur, dass die Bürger bitteschön fressen, was ihnen vorgeworfen ist. Sie sollen die Planung nicht stören, aber durch vermeintliche Beteiligung auf Werbeveranstaltungen überzeugt werden. Was sie wollen oder worauf sie hinweisen egal, Bürger sind dumme Stammtischidioten... ok, ich formuliere vermutlich wiedermal zu salopp.
Und auch ich hätte gerne eine Erklärung zu der knapp bemessenen Gleisanzahl. Die Argumentation in dem Link ist nur bedingt überzeugend. Darüberhinaus beschweren sich einige Gegner über einen Tunnelabschnitt als Engpass (Single-Point-of-Failure), der jetzt gravierender wäre.
Zitat von ZettelNostalgie kann ich allerdings nicht erkennen. Dieser Bahnhof (ich kenne ihn gut, weil ich u.a. in Tübingen studiert habe und Dutzende Male dort umgestiegen bin) ist übrigens aus meiner Sicht ein häßliches, pompöses Monstrum, das abgerissen werden sollte. Aber es soll ja größtenteils stehenbleiben. Wieso also nostalgische Empfindungen durch S 21 berührt werden sollten, weiß ich wirklich nicht. Wer das Ding liebt, der wird es ja weiter stehen sehen.
Es geht nicht nur um den Bahnhof selbst, sondern zum Beispiel auch um die notwendige Umgestaltung und teilweise auch Umwidmung des Schlossgartens, des bisher erträglichsten Teils des Stadtzentrums. Das ist ja der Ansatzpunkt der "Parkschützer."
Ond iberhaupt: Zwischa Schtuagert ond Cannstatt do steht a Tunnel, wenn mer nei fahrt wirds donkel, wenn mer naus fahrt wirds hell. So ischs ond so bleibts au.
Zitat von BlubUnd auch ich hätte gerne eine Erklärung zu der knapp bemessenen Gleisanzahl. Die Argumentation in dem Link ist nur bedingt überzeugend.
Lieber Blub,
und wie hätten's denn gerne serviert? Es ist ja manchmal nicht einfach zu wissen, welche Argumente überzeugen. Manche Leute sind ja nicht nur renitent, sondern auch Überzeugungsresistent.
Zitat Darüberhinaus beschweren sich einige Gegner über einen Tunnelabschnitt als Engpass (Single-Point-of-Failure), der jetzt gravierender wäre.
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