Da Sie den relativen Armutsbegriff suboptimal finden, was wäre denn Ihrer Meinung nach besser? Ein Warenkorb, der die Grundbedürfnisse abdeckt? Wer sich den leisten kann, ist nicht arm? Oder verschiedene Warenkörbe als Meßlatten für arm -> mittelreich -> reich? Das ist wahrscheinlich gar nicht so trivial, eine gute Alternativreferenz zum Medianeinkommen zu finden. Was diese angeblich so tolle Elektronikausstattung von Hartz-IV-Empfängern betrifft: Ich glaube, das sind Ausnahmen. Fernseher mögen oft vorkommen (werden ja auch vom Amt bezahlt), aber Luxuselektronik ist doch wohl recht selten. Behaupte ich jetzt einfach mal so, bis ich Gegenbeweise präsentiert bekomme. Beste Grüße, Diskus
Zitat von DiskusDa Sie den relativen Armutsbegriff suboptimal finden, was wäre denn Ihrer Meinung nach besser?
Ich bin dafür, den Begriff "arm" nur in seinem herkömmlichen Sinn zu verwenden; also für Menschen, die ihre Grundbedürfnisse nicht befriedigen können.
Das ist auch die Armutsdefinition der Weltbank; gegenwärtig liegt die Armutsgrenze bei einem Einkommen von 1,25 Dollar pro Tag zu Preisen von 2005.
Wer nicht in diesem absoluten Sinn arm ist, der ist aus meiner Sicht überhaupt nicht arm. Er hat weniger Einkommen als andere; er ist also, wenn man unbedingt einen Begriff braucht "einkommensschwach". Aber eine Grenze läßt sich da nicht ziehen. Unter den Hausbesitzern in Kampen ist vermutlich jeder einkommensschwach, dessen Vermögen unterhalb einer Million liegt, oder irgendwie in dieser Größenordnung.
Zitat von DiskusWas diese angeblich so tolle Elektronikausstattung von Hartz-IV-Empfängern betrifft: Ich glaube, das sind Ausnahmen. Fernseher mögen oft vorkommen (werden ja auch vom Amt bezahlt), aber Luxuselektronik ist doch wohl recht selten. Behaupte ich jetzt einfach mal so, bis ich Gegenbeweise präsentiert bekomme.
Ich habe ja eine Erhebung verlinkt, nach der in der Unterschicht prozentual mehr Kinder und Jugendliche einen eigenen Fernseher haben als in der Mittel- und der Oberschicht und nach der in der Unterschicht mehr Kinder und Jugendliche einen eigenen PC besitzen als in der Oberschicht (die Mittelschicht lag hier gleichauf mit der Unterschicht).
Zitat Was diese angeblich so tolle Elektronikausstattung von Hartz-IV-Empfängern betrifft: Ich glaube, das sind Ausnahmen. Fernseher mögen oft vorkommen (werden ja auch vom Amt bezahlt), aber Luxuselektronik ist doch wohl recht selten. Behaupte ich jetzt einfach mal so, bis ich Gegenbeweise präsentiert bekomme
Und beim Glauben wird es wohl bleiben. Denn der Staat überprüft ja nicht wie luxuriös viele Hartzer tatsächlich leben. Aber ich kann Ihnen versichern, daß genau das, die üppige Ausstattung mit Unterhaltungselektronik, völlig normal ist bei den "armen" Dauer-Hartzern, speziell wenn es sich um Familien-Hartzer handelt. Ab 4er-Familien ist das Hartz-Einkommen fast Durchschnitt. Mit 4 Kindern schon leicht darüber. Ist man clever und zieht in süddeutsche Unistädte bekommt man erstklassigen Wohnraum aufgedrängt, weil es dort die "Ghettogegenden" einfach nicht gibt. Man bekommt zwar kein Kindergeld (wird verrechnet mit den Regelsätzen), hat dafür aber keinerlei Fahrtkosten, plus bekommt alle Nebenkosten immer ersetzt, egal wie teuer der Ökostrom wird, oder ob man den Winter bei offenem Fenster auf 26 Grad einheizt plus täglicher Heißbäder.
Ja, und was ist eigentlich Armut ? Ich finde arm ist man, wenn man den ganzen Tag arbeitet, das Wochenende vor Erschöpfung zur Erholung nötig hat, und dann noch fast alles was man erwirtschaftet vom Staat unter Strafandrohung abgenommen bekommt (Gesamtsteuerbelastung knapp 70% Verbrauchssteuern incl.), um unter anderem die "armen Hatzer" mit 12 Monaten Urlaub zu finanzieren. Ein materiell angenehmes Leben ohne Arbeit war früher Privileg weniger Superreicher - heute ist es Alltag für Millionen.
Und sonst: Hatzer tragen vielfach die gleichen Luxusklamotten wie alle anderen auch, haben die ganzen teuren Handys ect., können sich täglich eine Packung Zigaretten oben drauf leisten. Natürlich nicht die alleinstehenden Hartzer, oder die Paare. Nur die Familien sind derartig gut ausgestattet. Und - das ist ein Tabuthema, aber in vielen Fällen muß es zusätzliche Einkünfte geben. Aber die Sozialämter zeigen bisweilen kaum bis kein Interesse da zu recherchieren. Und da packt auch keiner von den Insidern aus, weil das karriereschädlich wäre in einem inzwischen total rotgrünen Staat.
@ Zettel: klasse recherchiert und auf den Punkt gebracht. Schlimm wie man Sarrazin permanent diffamiert. Ist er sachlich, wirft man ihm "Mitleidslosigkeit und Zahlenlastigkeit" vor, nur um seine substanzielle Argumentation in Verruf zu bringen. Wäre er emotional, würde man ihm eben das vorwerfen. So funktioniert demagogischer Rufmord, systematische Ausgrenzung und Propaganda wenn man eine totalitäre Weltanschauung vertritt, die nur überdauern kann in einem Klima der Diffamierung und Unterdrückung.
In der Tat ist es genau so wie Sarrazin analysiert: Wer sich nicht mehr anstrengen muß, der verkümmert leider oft in seinen Fähigkeiten. Aber das ist ja genau das, wovon die Sozialindustrie profitiert. Heute gibt es Ernährungsberater, die in die Kindergärten und Schulen gehen, und den Lehrern erzählen, was eine gesunde Ernährung sein soll. Und die sollen das den Kindern und Eltern weiter erzählen, weil die angeblich nicht wissen, daß Schokolade, Cola und Flipps auf Dauer eine gewisse Körperdeformation zur Folge haben. So kümmert sich dieser Staat schon um das was wir essen, und die Lobbyisten dieser "Fürsorge" verdienen sich eine goldene Nase daran. Ob überhaupt eine Verhaltensänderung erzielt wird, wird natürlich nicht überprüft. Käme dabei heraus, daß die Leute weiter essen was ihnen schmeckt, wäre das wohl Anlaß für noch mehr Indoktrination. Wäre man erfolgreich, würde das ebenfalls als Argument für den Ausbau dieser "Dienste" interpretiert.
Für den Ausbau des Sozialstaates und seiner Dienstleistungen spricht allerdings: Im Sozialstaat ist der Mensch quasi verstaatlicht. Ein Kostenfaktor, der verwalter sein muß. Und so schließt sich der sozialstaatliche Teufelskreis. Zuerst enthebt man die Menschen ihrer Selbstverantwortung, dann organisiert man deren staatliche Fürsorge, und genau das verstärkt nochmals die Tendenz zur Verantwortungsabgabe,.....
Sarrazin hat das erkannt, und mit gradezu übermenschlichem Mut und Leidensbereitschaft (denn die vorhersehbaren grausamen, hetzerischen Haß- und Rufmordkampagnen sind extrem schmerzhaft, und zwar nicht nur für Sarrazin selbst, sondern auch für seine Familienangehörigen und Freunde - und das widerum muß Sarrazin Schmerz bereiten) öffentlich gemacht. Sein Buch ist darum ein Plädoyer für mehr, für echte Menschlichkeit, weil es nicht nur oberflächliche Symptome aufzeigt, sondern Tiefenwirkungen sozialstaatlich kalter Destruktiv-Mechanismen als eigentlicher Problemursache aufzeigt.
Damit gefährdet er natürlich die Profit- und Machtinteressen aller, denen diese Mißstände nützen. Entsprechend brutal ist die Reaktion auf Sarrazin. Es geht um die totale Macht der Deutungshoheit und Milliardenprofite - wie die Linken immer so schön vorwurfsvoll sagen.
Ich habe nur eine Anmerkung, immer wenn es um die Hartz IV Leistungen geht, denke ich auch an die Millionen Arbeitslosen, die unverschuldet dem Mißmanagement oder der Wirtschaftskrise oder einer Pleite schlechthin zum Opfer gefallen sind. Die sitzen dann, zum Teil nach +/- 40 Jahren Arbeit, im Job-Center, erleiden Demütigungen und bekommen den Hartz IV Satz. Das halte ich einfach für sehr ungerecht. Das hätte Politik anders lösen müssen, und sei es z.B. nur, daß das bis dahin erarbeitete Häuschen etc. unantastbar geblieben wäre. Diese jahrzehntelangen Beiträgen sind sonstwo verdattelt und man beeilt sich auf den Ämtern immer wieder zu erklären, das das ja keine Versicherung ist und war. Den Betroffenen hilft das alles wenig, sie haben nur zu dem berühmten Wirtschaftswunder beigetragen.
♥lich Nola
"Die Wahrheit vor der Wahl - das hätten Sie wohl gerne gehabt." – Sigmar Gabriel, zu angeblichen rot-grünen Steuererhöhungsplänen, Rheinische Post, 1. Oktober 2002
Zitat von ZettelWer nicht in diesem absoluten Sinn arm ist, der ist aus meiner Sicht überhaupt nicht arm. Er hat weniger Einkommen als andere; er ist also, wenn man unbedingt einen Begriff braucht "einkommensschwach".
Genaugenommen misst "relative Armut" eher Verteilung.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von DiskusDa Sie den relativen Armutsbegriff suboptimal finden, was wäre denn Ihrer Meinung nach besser?
Ich bin gerade Zettels Link zu seiner Serie über "Armut" gefolgt. Im fünften und letzten Teil geht es um die Absurdität des relativen Armutsbegriffes. In der Kommentarspalte steht ergänzend möglicherweise eine Antwort auf ihre Frage (damals gab es offensichtlich das Forum noch nicht):
Zitat von ZettelZur Ergänzung möchte ich auf diese Armutsdefition des Census Bureau hinweisen, das sehr sorgfältig und ohne politische Einseitigkeit in den USA statistische Daten erhebt.
Dort wird ein absolutes Maß für Armut verwendet, das folgendermaßen zustandekommt: Ermittelt wird, was es jeweils kostet, einen Menschen gesund zu ernähren, wobei die jeweils günstigsten Nahrungsmittel zugrundegelegt werden. Weiterhin wird von dem Erfahrungswert ausgegangen, daß in den unteren Einkommensbereichen ungefähr ein Drittel des Einkommens für Nahrung ausgegeben wird.
Als arm wird nun definiert, wer ein Einkommen hat, das das Dreifache der ermittelten Kosten für eine gesunde Ernährung unterschreitet.
Diese Schwelle wird für bestimmte Berufsgruppen (zum Beispiel Landwirte) und Familienstrukturen (zum Beispiel bei Alleinerziehenden) modifiziert und wird regelmäßig aufgrund der tatsächlichen Preis- und Kaufkraftentwicklung angepaßt.
Das ist die überzeugendste Defintion von Armut, die ich bisher gefunden habe.
Ich jedenfalls schließe mich an.
Immer wieder erstaunlich auf was man in diesem Blog alles stößt.
Ja, die von den vorgeblich sozialen Linksgrünen geschaffenen Hartz-Gesetze sind in extremster Weise genau das, als was sich die Linksgrünen immer darstellen: Sozial Ungerecht.
Wer fleißig war das Leben lang, wer Verantwortung übernahm, gespart hat statt versoffen, der muß zuerst das gesamte Vermögen aufwenden, bevor ihm der Staat nach dem einen Jahr Arbeitslosengeld hilft. Da geht die gesamte Altersvorsorge drauf, speziell bei älteren Arbeitslosen ab 50, die kaum noch eine Chance auf eine Stelle haben. (Altersdiskriminierung - aber hier gibt es keine Lobby).
Dieser "Sozialstaat" ist nur sozial gegenüber jenen, die ihn skrupellos für sich ausnutzen. Wer jedoch für die Gesellschaft viel geleistet hat, dem gegenüber zeigt sich dieser "Sozialstaat" linksgrüner Prägung äußerst kalt, ja gradezu brutal. "menschenverachtend" - wie die Grünen immer so gern sagen über Andersdenkende.
Leider gibt es niemand der diese Thematik aufgreift, und moralischen Druck ausübt auf die Parteien. Grade mit dem Schlagwort der "sozialen Gerechtigkeit" wäre dies ein Leichtes. Aber da fehlen Cleverness bei den Ex-Bürgerlichen von CDU,FDP, und die Konfliktbereitschaft mit den Linken, vor denen sie nur noch buckeln.
Es müsste zumindest eine Gleichstellung der Ansprüche unabhängig vom Vermögen stattfinden, weil eben sonst der Verantwortungslose, der sich selbst in eine Notlage bringt, dazu ermutigt wird. Aber genau diese Leute sind eben die Lieblinge von Medien, Politikern und Sozialindustrie. Mit denen profilieren sie sich, von denen profitieren sie.
Gäbe es eine seriöse Partei die wirklich in der Mitte steht (anstatt am linken Rand), sie könnte mit einer Reform der Hartz-Gesetze ganz erheblich Stimmen für sich gewinnen. Eben weil sie den etablierten Begriff der sozialen Gerechtigkeit inhaltlich glaubwürdig vermittelt, und Millionen vom Abstieg bedrohten wieder Hoffnung gäbe. Und eben wirklich sozial und gerecht wäre.
Zitat von NolaHallo 123, Gut auf den Punkt gebracht. Ich habe nur eine Anmerkung, immer wenn es um die Hartz IV Leistungen geht, denke ich auch an die Millionen Arbeitslosen, die unverschuldet dem Mißmanagement oder der Wirtschaftskrise oder einer Pleite schlechthin zum Opfer gefallen sind. Die sitzen dann, zum Teil nach +/- 40 Jahren Arbeit, im Job-Center, erleiden Demütigungen und bekommen den Hartz IV Satz. Das halte ich einfach für sehr ungerecht. Das hätte Politik anders lösen müssen, und sei es z.B. nur, daß das bis dahin erarbeitete Häuschen etc. unantastbar geblieben wäre. Diese jahrzehntelangen Beiträgen sind sonstwo verdattelt und man beeilt sich auf den Ämtern immer wieder zu erklären, das das ja keine Versicherung ist und war. Den Betroffenen hilft das alles wenig, sie haben nur zu dem berühmten Wirtschaftswunder beigetragen.
Liebe Nola,
'unverschuldet' ist immer der Versuch Verantwortung auf Andere abzuwälzen. Grundsätzlichgehören Mißmanagement, Krisen und Pleiten zum Leben. Der Staat sollte nicht derjenige sein, der die Folgen daraus bedingungslos abfedert.
Zunächst allerdings eine kleine Anmerkung:
1. Wer mit +/- 40 arbeitslos wird, hat mindestens ein Jahr, sich eine neue Arbeitsstelle zu finden und / oder sich auf Hartz IV einzustellen. Das letztere heißt, er kann vorhandenes Vermögen in dieser Zeit entweder 'in Sicherheit' bringen, vorhandene Schulden tilgen (die werden nämlich bei Hartz IV nur in Ausnahmen berücksichtigt), sich generell auf bescheidenere Verhältnisse einstellen. 2. Angemessenes, selbstgenutztes Wohneigentum darf er behalten, über Hartz IV werden sogar Zinsen, Versicherungen, Grundsteuern abgedeckt. Solange es ein 'Häuschen' und keine mondäne Villa ist, ist die Chance groß, dass dieses unantastbar bleibt.
Das Problem liegt nicht in Hartz IV. Das Problem liegt darin, dass wir ganz offensichtlich ab Familiengründung oder Arbeitseinstieg ein möglichst wenig dynamisches Leben haben wollen, und der Sozialstaat dieses Bestreben durch allerlei Gesetzgebung und Anreize kräftig unterstützt. Die Gegenseite dazu ist die, dass dann, wenn das vom Staat noch nicht ganz kontrollierbare Schicksal zuschlägt, eine Dynamik wünschenswert wäre, die es jetzt nicht mehr gibt.
Wir, der Staat, müssen unsere Vorstellungen von dem, was sein soll, vielleicht ein bisschen besser ausbalancieren. Störend ist bei einem solchen Prozess allerdings, wenn wir noch in Schemata von 'schuldig' und 'unschuldig' gefangen sind.
Zitat Was diese angeblich so tolle Elektronikausstattung von Hartz-IV-Empfängern betrifft: Ich glaube, das sind Ausnahmen. Fernseher mögen oft vorkommen (werden ja auch vom Amt bezahlt), aber Luxuselektronik ist doch wohl recht selten. Behaupte ich jetzt einfach mal so, bis ich Gegenbeweise präsentiert bekomme.
Ich mal wieder: Bei uns gibt es Schüler, deren Eltern Hartz IV bekommen; diese Fälle sind für die Schule daran zu erkennen, dass diese Schüler keine Schulbücher aus dem sog. "Eigenanteil" kaufen müssen (24 Euro / Schuljahr), sondern diese Bücher über die Schule / das Schulamt gestellt bekommen, und daran, dass die ARGE die Kosten für die Klassenfahrt überweist.
Diese Schüler fallen ansonsten in der Regel dadurch auf, dass sie a) immer die neuesten Handys haben; b) über einen iPod oder vergleichbare elektronische Spielwaren verfügen; c) die gleichen Markenklamotten tragen wie viele andere auch [wobei es eher die Nicht-HartzIV-Kinder sind, die bescheidener gekleidet sind]. Besonders in der Erinnerung ist mir eine Schülerin, deren Teilnahme an der Fahrt nach England von der ARGE bezahlt wurde; diese Schülerin hat sich besonders hervorgetan beim "Shoppen" in Brighton und London und deutlich mehr Geld unters Volk gebracht als ich es getan habe.
Zitat Was diese angeblich so tolle Elektronikausstattung von Hartz-IV-Empfängern betrifft: Ich glaube, das sind Ausnahmen. Fernseher mögen oft vorkommen (werden ja auch vom Amt bezahlt), aber Luxuselektronik ist doch wohl recht selten. Behaupte ich jetzt einfach mal so, bis ich Gegenbeweise präsentiert bekomme.
Durch meine Töchter bin ich etwas im Bilde was andere Eltern + Kindern an Elektonikspielkram besitzen. Meist sind es "ärmere" Kinder die einen eigenen Fernseher(incl. TV Empfang nach eigenen Gutdünken!) und ein Nintendo DS im Kinderzimmer haben. Meistens sind es "ärmere" Familien in denen in der Wohnung geraucht wird und der TV immer an ist. Wer jetzt wirklich Hartz4 bezieht kann ich leider nicht beurteilen, aber dieses Schema kann ich so bestätigen.
Ich lese jetzt seit ein paar Tagen Sarrazins Buch und ich muss sagen, die Diskrepanz zwischen den Behauptungen der Kritiker und der tatsächlichen Aussagen in seinem Buch dürfte kaum zu beschreiben sein. Seit dem Interview im "Lettre International" und die Reaktionen darauf war ich ja auf einiges vorbereitet, aber das jetzt macht mich einfach nur sprachlos. Ich weiß gar nicht, wie ich das aufarbeiten soll, wenn ich jede Stelle, die die Kritiker widerlegt, mit einem Lesezeichen kennzeichne, wird das Buch doppelt so dick!
Zitat von GansguoterDiese Schüler fallen ansonsten in der Regel dadurch auf, dass sie a) immer die neuesten Handys haben; b) über einen iPod oder vergleichbare elektronische Spielwaren verfügen; c) die gleichen Markenklamotten tragen wie viele andere auch [wobei es eher die Nicht-HartzIV-Kinder sind, die bescheidener gekleidet sind]. Besonders in der Erinnerung ist mir eine Schülerin, deren Teilnahme an der Fahrt nach England von der ARGE bezahlt wurde; diese Schülerin hat sich besonders hervorgetan beim "Shoppen" in Brighton und London und deutlich mehr Geld unters Volk gebracht als ich es getan habe.
Ähnliche Beobachtungen, lieber Gansguoter, höre ich immer wieder aus dem Bekanntenkreis oder wenn ich in der Eckkneipe das eine oder andere Bier trinke.
Und die Leute, die solche Beobachtungen machen, werden nun von den Medien ständig belehrt, daß das alles gar nicht so sei. Da hat sich im Lauf der Jahre viel angestaut, was sich jetzt in der Sarrazin-Diskussion Luft macht.
Zitat von PopeyeIch lese jetzt seit ein paar Tagen Sarrazins Buch und ich muss sagen, die Diskrepanz zwischen den Behauptungen der Kritiker und der tatsächlichen Aussagen in seinem Buch dürfte kaum zu beschreiben sein. Seit dem Interview im "Lettre International" und die Reaktionen darauf war ich ja auf einiges vorbereitet, aber das jetzt macht mich einfach nur sprachlos.
Es wird, lieber Popeye, vermutlich vielen so gehen, wenn sie die Zeit finden, das Buch zu lesen. Und wenn sie sich durch die, sagen wir, Schwergängigkeit mancher Passagen nicht abschrecken lassen.
Auch deshalb schreibe ich die Serie "Notizen zu Sarrazin": Um dazu anzuregen, das gekaufte oder geschenkte Buch auch wirklich zu lesen.
Nachtrag: Die Eltern besagter Shopping-freudiger Schülerin mit von der ARGE bezahlter Klassenfahrt holten die Tochter in einem Kombi eines bekannten Stuttgarter Automobilherstellers ab.
Zitat von GansguoterNachtrag: Die Eltern besagter Shopping-freudiger Schülerin mit von der ARGE bezahlter Klassenfahrt holten die Tochter in einem Kombi eines bekannten Stuttgarter Automobilherstellers ab.
Während meiner Freundin die Arge einen Umzugskostenzuschuss von Nürnberg nach München (ca. 170 km) verweigerte mit der Begründung "Tagespendlerbereich". Es ist also einer Kinderpflegerin mit was weiß ich 1500 brutto zuzumuten, jeden Tag mit dem ICE nach München zu reisen und dafür mehrere Hundert Euro im Monat zu bezahlen. Unser Sozialstaat ist schon was Tolles!
Zitat von GansguoterNachtrag: Die Eltern besagter Shopping-freudiger Schülerin mit von der ARGE bezahlter Klassenfahrt holten die Tochter in einem Kombi eines bekannten Stuttgarter Automobilherstellers ab.
Auch von mir noch ein Nachtrag, lieber Gansguoter: Es gibt auch die andere Seite.
Meine Frau ist in einem Literatur-Gesprächskreis. Sie hat mir vor ein paar Tagen von einer Frau dort erzählt, die jetzt ihren Internetzugang gekündigt hat, weil sie ihn nicht bezahlen kann. Alleinstehend, Langzeitarbeitslose. Offenbar ohne irgendwelche weiteren Einkünfte außer AG II.
Das ist, so scheint mir, der eine Pol auf einem Kontinuum: Menschen, die alleinstehend sind, keine Kinder haben, nicht schwarz arbeiten. Der andere Pol sind Familien wie die von Ihnen geschilderte. Dazwischen liegen viele Stufen.
Schon einem Ehepaar geht es besser als Alleinstehenden, weil man zu zweit an vielen Ausgaben sparen kann. Mit jedem Kind steigt der Lebensstandard. Arbeitet man (ein oder mehr Mitglieder der Familie) "nebenher", dann kann es richtig gut werden.
Man hilft eben Verwandten und Bekannten, unentgeltlich natürlich. Was bar vom einen Geldbeutel in den anderen wandert - wer will das kontrollieren?
So jedenfalls mein Eindruck aus dem, was ich "so höre". Wieweit es stimmt und verallgemeinerbar ist, kann ich nicht beurteilen.
Zitat Das ist, so scheint mir, der eine Pol auf einem Kontinuum: Menschen, die alleinstehend sind, keine Kinder haben, nicht schwarz arbeiten. Der andere Pol sind Familien wie die von Ihnen geschilderte. Dazwischen liegen viele Stufen.
Natürlich. Es war auch nicht meine Intention, HartzIV als Luxus darzustellen, sondern Beispiele zu nennen, dass es grundsätzlich unter HartzIV-Empfängern Fälle gibt, wo trotz HartzIV offenbar Geld vorhanden ist für Elektronik, überteuerte Klamotten in London und große Limousinen. Pauschal mehr HartzIV zu fordern ist offenbar verkehrt bzw. damit einhergehen müsste eine Überprüfung sonstiger und evtl. schwarzer Einkünfte.
Auch stimme ich Ihnen zu, dass HartzIV für Alleinstehende sicher viel knapper bemessen ist als für große Familien; und ich kenne in der Verwandtschaft auch entsprechende Fälle wie der von Ihnen genannte.
Als mein Bruder seine inzwischen fünfköpfige Familie gegründet hatte, wohnte er ein paar Jahre Tür an Tür mit einer achtköpfigen Hartz IV-Familie. Es war im eher ländlichen Bereich im Südwesten. Die Eltern waren wohl wegen starker Fehlsichtigkeit ständig arbeitsunfähig. Es war für meine Schwägerin schon etwas krass: Mein Bruder war in der Selbständigkeit gestartet, mit langen Arbeitstagen, inklusive Samstagen. Meine Schwägerin hat in Mutterschaft ihre Kinder betreut, mit den noch knappen Einünften wurde gut gewirtschaftet, d..h., Spielsachen gab es nicht üppig. Nebenan gab es Elektronik und Spielsachen im Überfluss, die älteren Kinder hatten alle Handys, die Kinder waren sich selbst überlassen, weil sich die Eltern den ganzen Tag anderweitig 'herumtrieben'. Dieselben Eltern hatten sich am Ort beklagt, dass sie gerne ein Gartenstück zum Bewirtschaften hätten. Das Gartenstück wurde ihnen zur Verfügung gestellt, die Bewirtschaftung blieb aus. Das haben dann andere Leute übernommen. Wenn meine Schwägerin heute noch davon erzählt, kann sie ihre Empörung kaum zurückhalten. Im selben Haus gab es einen Lebensmittelmarkt, der regelmäßig jemanden zum Tragen und Stapeln brauchte. Sie war sich sicher, dass der Familienvater diese Tätigkeit locker hätte ausführen können.
Es gibt auch die andere Seite, die ich kenne: Eine Frau, die nach einigen Berufsjahren zur alleinerziehenden Mutter wird, die sich wegen Schwangerschaftskomplikationen und Frühgeburt wenig um ihre Belange kümmern kann, die von Ämtern und entsprechenden Organisationen routinemäßig, aber nicht ausreichend beraten wird. Obwohl sie die klare Perspektive hat, ihren Beruf nach drei Jahren wieder aufnehmen zu können, muss sie ihr Erspartes bis auf Freibeträge aufbrauchen, bis sie staatliche Hilfsleistungen bekommt. Da die Laufzeit ihrer Lebensversicherung nicht exakt den Kriterien der ARGE entspricht, geht deren Restwert in das anzusetzende Vermögen ein. Ein Freibetrag für das Kind wird nicht gewährt, weil bei der Geburt dafür kein eigenes Konto für das Kind besteht. Die zu große Wohnung muss sie für eine kleinere aufgeben. Sie war dafür, dass sie sich für ihr Kind entschieden hat, auf den Stand eines Berufsanfängers zurückgesetzt, obwohl ihr Zustand definiert temporär war. Wie sie mir später sagte, hätte sie das Kind nicht ausgetragen, wenn sie das alles am Anfang überschaut gehabt hätte.
Unter dem Strich habe ich mit Sarrazin den Eindruck, dass bei den staatlichen Hilfeleistungen etwas schief läuft, wollte aber ein typisches und nicht seltenes Beispiel hinzufügen, das er wohl nicht auf seinem Radarschirm hatte.
Zitat von Martin...'unverschuldet' ist immer der Versuch Verantwortung auf Andere abzuwälzen. Grundsätzlich gehören Mißmanagement, Krisen und Pleiten zum Leben. Der Staat sollte nicht derjenige sein, der die Folgen daraus bedingungslos abfedert.
Das ist alles schon irgendwie richtig. Die staatliche Fürsorge sollte nicht ausarten, wie z.B. heutzutage, wo überall mit der Geldgießkanne rumgeschwenkt wird, um die Sozialindustrie zum austreiben zu bringen. Aber das Abfedern von wirklichen Notlagen wird wohl der Staat bewerkstelligen müssen, da die starken, rückhaltenden Familienbande leider kaum noch existent sind.
Zitat von Martin1. Wer mit +/- 40 arbeitslos wird, hat mindestens ein Jahr, sich eine neue Arbeitsstelle zu finden und / oder sich auf Hartz IV einzustellen. Das letztere heißt, er kann vorhandenes Vermögen in dieser Zeit entweder 'in Sicherheit' bringen, vorhandene Schulden tilgen (die werden nämlich bei Hartz IV nur in Ausnahmen berücksichtigt), sich generell auf bescheidenere Verhältnisse einstellen.
Nun ja, mit ca 40 Jahren wird es wohl doch schon schwierig, einen neuen Job zu finden, oder? Zumindest nach dem was man so hört, beginnt da schon die Altersselektion bei Einstellungen. Und, was die Schulden angeht - denken sie, dass man einen Schuldbetrag, den man während der Zeit des "normalen" Gehaltseingangs nicht tilgen konnte, nun bei verringertem Einkommen einfach so auslösen können wird? Selbst bei einer gezahlten Abfindung dürfte der Betrag vielleicht für einen Auto-, oder Konsumkredit ausreichen ... aber wenn ein Haus oder eine Eigentumswohnung abzuzahlen ist? Naja, und die bescheideneren Verhältnisse - nur noch bei Aldi einkaufen, okay, aber wenn es z.B. um die eigene Behausung geht? Wer zieht denn schon in ein "Notquartier", wenn es nicht finanziell wirklich schon lichterloh brennt? Erstens bringt ein Umzug in eine billigere Gegend eventuell auch ein mieseres Scoring mit sich (Schufa, potentieller Arbeitgeber), und außerdem heißt es nicht umsonst "zweimal umgezogen ist wie einmal abgebrannt". Sowas gibt man sich erst, wenn es echt nicht mehr anders geht.
Zitat von MartinDas Problem liegt nicht in Hartz IV. Das Problem liegt darin, dass wir ganz offensichtlich ab Familiengründung oder Arbeitseinstieg ein möglichst wenig dynamisches Leben haben wollen, und der Sozialstaat dieses Bestreben durch allerlei Gesetzgebung und Anreize kräftig unterstützt. Die Gegenseite dazu ist die, dass dann, wenn das vom Staat noch nicht ganz kontrollierbare Schicksal zuschlägt, eine Dynamik wünschenswert wäre, die es jetzt nicht mehr gibt.
Ja nun, da müsste ich erstmal fragen, welche Art von dynamischem Leben ihnen da so vorschwebt. Meinen sie die Flexibilität bei der Berufs-, oder der Wohnortwahl ... oder gar beide? Also ich glaube schon, dass es in den meisten Menschen angelegt ist irgenwann mal sesshaft werden zu wollen. Als Jungdynamiker mag häufiger Tapetenwechsel ja durchaus spannend sein (auch, weil man noch mit weniger auskommt), aber sobald man sich fest bindet wird das Nomadendasein zunehmend unattraktiver oder sogar verunmöglicht. Ein sehr gut Verdienender kann seinen Partner da sicherlich erstmal mitnehmen und dann am neuen Wohnort entspannt nach einer Beschäftigung suchen lassen, aber zwei Normalverdiener? Die müssten ja beide gleichzeitig was neues finden. Aber so oder so, spätestens mit schulpflichtigen Kindern wird der Bewegungsspielraum dann doch eng, und wenn so ein Lebensmittelpunkt dann erstmal gefunden ist bleibt man im Allgemeinen auch möglichst dabei.
Na ja, und die berufliche Flexibilität? Wieviele Leute können schon von sich sagen beruflich flexibel zu sein? Die oberen und unteren 15% vielleicht? Ich weiß es nicht, aber ich denke mal, dass man entweder flexibel ist, wenn die erwartbare Arbeit kaum Ansprüche stellt, oder wenn die potentiellen Jobsucher so grandios sind, dass man sie quasi überall braucht aber nicht in entsprechender Anzahl findet. Der große übriggebliebene Rest ist erstmal froh, überhaupt einen vernünftigen Job im eigenen Fachgebiet sicher zu haben.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von Calimero Nun ja, mit ca 40 Jahren wird es wohl doch schon schwierig, einen neuen Job zu finden, oder? Zumindest nach dem was man so hört, beginnt da schon die Altersselektion bei Einstellungen. Und, was die Schulden angeht - denken sie, dass man einen Schuldbetrag, den man während der Zeit des "normalen" Gehaltseingangs nicht tilgen konnte, nun bei verringertem Einkommen einfach so auslösen können wird? Selbst bei einer gezahlten Abfindung dürfte der Betrag vielleicht für einen Auto-, oder Konsumkredit ausreichen ... aber wenn ein Haus oder eine Eigentumswohnung abzuzahlen ist? Naja, und die bescheideneren Verhältnisse - nur noch bei Aldi einkaufen, okay, aber wenn es z.B. um die eigene Behausung geht? Wer zieht denn schon in ein "Notquartier", wenn es nicht finanziell wirklich schon lichterloh brennt? Erstens bringt ein Umzug in eine billigere Gegend eventuell auch ein mieseres Scoring mit sich (Schufa, potentieller Arbeitgeber), und außerdem heißt es nicht umsonst "zweimal umgezogen ist wie einmal abgebrannt". Sowas gibt man sich erst, wenn es echt nicht mehr anders geht.
Ich habe keine Statistiken präsent. Ich halte aber aus meinem Erfahrungsbereich Schwierigkeiten ab 40 Jahre für übertrieben. Ich selbst bin knapp 60 und ungekündigt, scheine aber intern und extern gut nachgefragt zu sein. In Verhandlungen geht es nur darum, dass ich mich verpflichten soll, noch mindestens vier Jahre zu arbeiten. Es ist sicher abhängig von der Qualifikation, vielleicht spielt bei uns auch das Etikett 'entlassen' eine zu große Rolle.
Was die 'Vorbereitung' auf Hartz IV angeht: Alle finanziellen Rücklagen, die nicht als unantastbar gelten (wie beispielsweise Lebensversicherungen ausreichender Laufzeit) müssen vor der Gewährung von ALG II bis auf einen Freibetrag verbraucht werden. Habe ich also Schulden, die ich vorzeitig tilgen kann, dann tilge ich die, bevor das Geld verpufft. Vorzeitig tilgen kann ich in der Regel Hypotheken, wenn ich mein für Hartz IV zu großes und verschuldetes Haus veräußere, und mir vom restlichen Geld eine angemessene Wohnung kaufe, die ich anschließend behalten darf. Sie können natürlich auch das Zuviel an Vermögen rechtzeitig Ihrer Mutter schenken, die Ihnen dann im Gegenzug später gelegentlich unter die Arme greift.
Zitat Ja nun, da müsste ich erstmal fragen, welche Art von dynamischem Leben ihnen da so vorschwebt. Meinen sie die Flexibilität bei der Berufs-, oder der Wohnortwahl ... oder gar beide? Also ich glaube schon, dass es in den meisten Menschen angelegt ist irgenwann mal sesshaft werden zu wollen. Als Jungdynamiker mag häufiger Tapetenwechsel ja durchaus spannend sein (auch, weil man noch mit weniger auskommt), aber sobald man sich fest bindet wird das Nomadendasein zunehmend unattraktiver oder sogar verunmöglicht. Ein sehr gut Verdienender kann seinen Partner da sicherlich erstmal mitnehmen und dann am neuen Wohnort entspannt nach einer Beschäftigung suchen lassen, aber zwei Normalverdiener? Die müssten ja beide gleichzeitig was neues finden. Aber so oder so, spätestens mit schulpflichtigen Kindern wird der Bewegungsspielraum dann doch eng, und wenn so ein Lebensmittelpunkt dann erstmal gefunden ist bleibt man im Allgemeinen auch möglichst dabei. Na ja, und die berufliche Flexibilität? Wieviele Leute können schon von sich sagen beruflich flexibel zu sein? Die oberen und unteren 15% vielleicht? Ich weiß es nicht, aber ich denke mal, dass man entweder flexibel ist, wenn die erwartbare Arbeit kaum Ansprüche stellt, oder wenn die potentiellen Jobsucher so grandios sind, dass man sie quasi überall braucht aber nicht in entsprechender Anzahl findet. Der große übriggebliebene Rest ist erstmal froh, überhaupt einen vernünftigen Job im eigenen Fachgebiet sicher zu haben.
Ich habe nichts gegen den Wunsch nach Sesshaftigkeit. Ich schreibe nur, dass es eine Schmerzgrenze geben muss, ab der diesem Wunsch nicht mehr auf Kosten der Allgemeinheit entsprochen werden darf, und dass man diese Grenze ab und zu überprüfen muss. Ich habe dabei im Hinterkopf die Flexibilitätamerikanischer Kollegen, selbst wenn diese Familie haben. Da gibt es einen gewaltigen mentalen Unterschied, schon bei der Bereitschaft von Ehefrau und Kindern. Spreche ich mit meiner jüngeren Frau über einen Umzug in die Schweiz, dann sagt sie kategorisch, dass sie Ort und Freunde nicht verlassen will. Da habe ich amerikanische Familien flexibler erlebt. Freunde kann man überall finden.
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