Wolfgang Schäuble war als Innenminster dafür bekannt, daß er immer wieder vor Terroranschlägen warnte. Auf der Linken wurde das als "Panikmache" und dergleichen abgetan.
Thomas de Maizière war bisher zurückhaltender. Jetzt hat er sich deutlicher geäußert als jemals Schäuble. In dieser Marginalie diskutiere ich die Hintergründe.
Zitat ... dann dürften - wetten? - Politiker dieser beiden Parteien diejenigen sein, welche die Bundesregierung am lautesten beschuldigen werden, nicht genügend für die Sicherheit der Bürger getan zu haben.
Lieber Zettel,
da wirst Du kaum einen der Zimmerleute finden, die Dir in diesem Punkt widersprechen! Opposition kann ja sooo schön sein: Jeden Tag das Blaue vom Himmel verspechen, sich niemals festlegen müssen, und sich immer auf das schlechte Gedächtnis Aller verlassen können (kaum jemand merkt sich doch, was eine Nichtregierungspartei gesagt hat). Ich warte nur noch darauf, daß die Feministen wieder richtig starke Kerle fordern, die sie beschützen sollen.
Zitat von ZettelDie Terroristen sollen nach diesen Informationen aus Berlin stammen; es sind also entweder Konvertiten oder - wahrscheinlicher - in Berlin aufgewachsene Moslems türkischer oder arabischer Herkunft.
Der Tagesspiegel schreibt in dem von Dir angegebenen Link von "Übertritt":
Zitat von Tagesspiegel. Sie seien nach ihrem Übertritt zum Islam „ziemlich schnell über undurchsichtige Wege“ von Berlin aus in die Terrorcamps der Al-Qaida nach Pakistan geschleust worden.
Aus meiner Sicht ein gravierender Widerspruch zu Körtings Warnung vor seltsamen Menschen, von der er sich glücklicherweise distanziert hat.
Dieser beiläufig eingestreute Satz im Tagesspiegel weist auf den eigentlichen Grund der Besorgnis hin. Ich bin davon überzeugt, dass die Gefährderszene den Geheimdiensten und dem BKA recht gut bekannt ist, allerdings es sich hier um eine Gruppe handelt über die kaum Informationen vorliegen. Durch die Information der Öffentlichkeit wird mehr Wissen vorgetäuscht als in Wahrheit vorhanden ist um, wie Du angesprochen hast, eine Verunsicherung bei den Planern auszulösen.
Deutsche Konvertiten, wenn sie sich nicht gerade dem islamischen Mummenschanz hingeben, können weitaus unauffälliger operieren, Körtings ethnisches Profiling hilft da nicht weiter.
Aber ob Warnung hin, Warnung her, es steht zu befürchten, dass bei einem gelungenen Anschlag, überall Schuldige und Verantwortliche gefunden werden, nur nicht bei den Tätern und ihren Hintermännern. Ich hatte bisher Deutschland als Angriffsziel ausgeschlossen, weil es kaum ein Land auf der Welt gibt, dass einen idealeren Ruheraum für Terroristen abgibt, die zudem in einem netz von antiimperialistischen Sympathisanten eingebette sind. Es wäre ein Kompliment für die Behörden, wenn der druck so groß ist, dass dieser Ruheraum aufgegben werden muss.
Mir ist es nicht bang um einen Anschlag, weitaus mehr fürchte ich das nachfolgende dumme Geschwätz und Hyperaktivität.
Zitat von C.Ich hatte bisher Deutschland als Angriffsziel ausgeschlossen, weil es kaum ein Land auf der Welt gibt, dass einen idealeren Ruheraum für Terroristen abgibt, die zudem in einem netz von antiimperialistischen Sympathisanten eingebette sind.
Interessanter Punkt.
Es gab ja vor der Bundestagswahl 2009 den Auftritt dieses terroristischen Jüngelchens mit der Botschaft, wenn die Deutschen richtig wählten, dann werde man sie verschonen; andernfalls werde es Anschläge geben.
Daraus ist damals nichts geworden. Vielleicht versucht man jetzt nachträglich seine Hausaufgaben zu machen.
Zitat von SpOnLaut Einsatzbefehl wird daher sogar die Bundespolizeiakademie angewiesen, "im Bedarfsfall" möglichst viele Auszubildende und Studenten für einen etwaigen Großeinsatz abzustellen. Die Elitetruppe GSG 9 hat sich zudem "über den gesamten Einsatzzeitraum" für "Anforderungen" bereitzuhalten. Und Führungskräfte der Bundespolizei wurde aufgegeben, auch am Wochenende binnen einer Stunde im Dienst sein zu können.
Offenkundig sieht man außerdem die Beamten durchaus gefährdet. Wie aus internen Mails hervorgeht, werden die Polizisten angewiesen, ihre schusssicheren Westen mit "Einschubplatten" zu verstärken. So können sie auch Geschossen aus Sturmgewehren standhalten. Ein Oberkommissar sagte dazu: "Das habe ich in über zehn Dienstjahren noch nie erlebt. Eigentlich könnten wir so auch nach Afghanistan gehen."
Ist das jetzt eine Übung, ein Manöver sozusagen, oder will man mögliche Terroristen damit abschrecken? Für ein halbwegs bekanntes Ziel ist der Aufwand zu flächendeckend, bei einem unbekannten Ziel ist er aber von vornherein nicht ausreichend. Also, was soll das? Als Terrorist will ich doch (so denke ich mir das jedenfalls) einen möglichst symbolträchtigen Anschlag verüben, also will ich entweder einen hohen Bodycount erreichen, oder ein bekanntes Wahrzeichen zerstören. Am besten natürlich beides. Einen wirklich neuralgischen Punkt zu erwischen wäre zwar lohnend, aber kompliziert. Außerdem sind die selten.
Also was soll das ganze Bohei um Flughäfen und Bahnhöfe? Mohammed Normalterrorist ist doch nicht darauf angewiesen gerade dort zuzuschlagen. Da gibt es doch ganz andere Treffpunkte tausender Menschen, wenn schon Kölner Dom und Berliner Fernsehturm zu gut bewacht sind (sind sie das eigentlich überhaupt?). Samstag, Vorweihnachtszeit ... wo gibt es viel zu viele Menschen, die sich alle gleichzeitig durch teilweise labyrinthisch angelegte Gänge schieben? Wo steht jede Menge brennbares Material rum? Wo gibt es stapelweise Verpackungskartons und sonstige gute Bombenverstecke?
...und dann steht die GSG9 am Bahnhof und die Polizeipanzer am Flughafen? Versteh' ich nicht.
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von CalimeroIst das jetzt eine Übung, ein Manöver sozusagen, oder will man mögliche Terroristen damit abschrecken? Für ein halbwegs bekanntes Ziel ist der Aufwand zu flächendeckend, bei einem unbekannten Ziel ist er aber von vornherein nicht ausreichend. Also, was soll das?
Ich denke, lieber Calimero, daß es dreierlei soll:
Erstens ist ja solch ein Anschlag ein logistisch ziemlich aufwendiges Unternehmen, das zuvor in allen Details geplant werden muß. Von der RAF ist zum Beispiel bekannt, daß sie jeden Anschlag, nachdem er einmal durchgeplant war, genau so ausgeführt hat, wie das ausgearbeitet worden war. Und zwar sogar dann, wenn klar, daß die Behörden ihn mindestens im Umriß kannten. "Das wird jetzt so durchgezogen" war die Devise.
Terroristen sind nicht flexibel; auch deshalb nicht, weil die Ausführenden ja nicht die Planer sind. Es genügt also, den Ablauf an irgendeiner Stelle zu stören, und das Ganze funktioniert nicht mehr. Irgendein Kurier wird an einem Bahnhof gefaßt, irgendein Kommunikationsweg kann wegen der Kontrollen nicht wie geplant genutzt werden usw.
Zweitens dürften die Terroristen gerade in Deutschland auf eine Unterstützer-Szene angewiesen sein. Solche Leute gehen erfahrungsmäßig in Deckung oder auf Distanz, wenn der Fahndungsdruck zu groß wird. Auch das war bei der RAF so: "Wir würden euch ja gern helfen, aber jetzt, wo überall Bullen rumstehen ...".
Und drittens dient die Mobilisierung vermutlich auch dem schnellen Einsatz, falls es zu einem Anschlag gekommen sein sollte. Man weiß ja nicht, was dann los ist. Man braucht vielleicht sehr viel Polizei schnell vor Ort. Und es muß sofort die Fahndung aufgenommen werden.
Ich denke, lieber Calimero, daß die Sicherheitskräfte sich professionell verhalten und das tun, was as professioneller Sicht eben erforderlich ist.
Wenn dann - hoffentlich - nicht passiert ist, werden sich natürlich die üblichen Verdächtigen auf der Linken melden und den "unnötigen Aufwand" kritisieren.
Zitat von ZettelErstens ist ja solch ein Anschlag ein logistisch ziemlich aufwendiges Unternehmen, das zuvor in allen Details geplant werden muß. Von der RAF ist zum Beispiel bekannt, daß sie jeden Anschlag, nachdem er einmal durchgeplant war, genau so ausgeführt hat, wie das ausgearbeitet worden war.
Das mag für die RAF ja so gegolten haben, lieber Zettel, aber die hatten ja auch nur eine relativ dünne Personaldecke. Und vor allem, diese Personen wollten nach Verübung des Anschlages auch möglichst entkommen!
Einem islamistischen Möchtegern-Märtyrer dürfte das ziemlich egal sein. Diese Paradies-Herbeisehner jagen sich ja auch selbst in die Luft und nehmen dabei eventuell lediglich einen einzigen Unbeteiligten (vielleicht sogar Mitmoslem) mit ins Jenseits. Und, an Nachschub mangelt es ja nicht. Die Frontkader dürften da schon bei erfolgter Abkommandierung durch die Führung von der Beförderungsliste gestrichen werden, während irgendwelche Jungspunde zeitgleich auf ihren Einsatz warten.
Ein paar fanatisierte Irre mit dem entsprechendem Equipment hätten trotz massivstem Polizeiaufgebot zu jeder Zeit die Chance irgendwo verheerende Anschläge auszuführen. Siehe mein Beispiel oben. Da braucht es keine Vorbereitung. Lediglich ein paar Typen mit Einkaufstaschen und ein wenig Zeit.
Beste Grüße, Calimero
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Zitat von ZettelErstens ist ja solch ein Anschlag ein logistisch ziemlich aufwendiges Unternehmen, das zuvor in allen Details geplant werden muß. Von der RAF ist zum Beispiel bekannt, daß sie jeden Anschlag, nachdem er einmal durchgeplant war, genau so ausgeführt hat, wie das ausgearbeitet worden war.
Das mag für die RAF ja so gegolten haben, lieber Zettel, aber die hatten ja auch nur eine relativ dünne Personaldecke.
Auch die Kaida. In Stratfor ist das wiederholt analysiert worden, welche aufwendige Logistik hinter solch einem Anschlag steckt; wie wenige gut ausgebildete und fähige Attentäter man hat.
Ich habe jetzt nicht die genauen Zahlen im Kopf, aber im Zusammenhang mit dem Anschlag von Bombay gab es einmal einen Bericht über die dreistufige Ausbildung. Nur ein Bruchteil der Teilnehmer hält durch. Von diesen sind wieder viele mental gar nicht fähig, einen Anschlag zu verüben oder gar Selbstmord zu begehen.
Bis man einen jungen Mann, der ja sein Leben vor sich hat, dazu gebracht hat, bewußt in den Tod zu gehen, bedarf es einer langen Gehirnwäsche.
Jedenfalls beschreibt das Stratfor so. Die wichtigsten Ressource der Kaida sind die Attentäter. Man geht mit dieser Ressource sorgsam um.
Übrigens möchte ich eine Vorhersage wagen: Falls es zu einem Anschlag kommt und die Täter deutsche Konvertiten sind, wird es kein Selbstmordanschlag sein. Der entscheidende Hebel, um Menschen dazu zu bringen, sich zu opfern, ist immer die Familie. Sie tun es, weil die Familie dann von der Kaida üppig versorgt wird. Sie tun es für die Ehre der Familie; dafür, daß sie dann einen Helden in ihren Reihen hat.
Das entfällt alles bei Konvertiten. Keiner wird sich opfern; höchstens wird er umkommen, ohne das geplant zu haben.
Zitat von CalimeroEin paar fanatisierte Irre mit dem entsprechendem Equipment hätten trotz massivstem Polizeiaufgebot zu jeder Zeit die Chance irgendwo verheerende Anschläge auszuführen. Siehe mein Beispiel oben. Da braucht es keine Vorbereitung. Lediglich ein paar Typen mit Einkaufstaschen und ein wenig Zeit.
Das sind, lieber Calimero, zwar Fanatiker, aber gewiß keine Irre. Es sind gut ausgebildete Killer; und für ein solches schwieriges Kommando nimmt man vermutlich nur die Besten.
Seit einer halben Stunde steht diese Meldung in "Spiegel-Online", wonach das Ziel der Reichstag sein soll.
Ich halte das für plausibel. Irgendwo habe ich das hier im Forum einmal beschrieben: Wie ich zusammen mit einer Bekannten, die einen Schwerbeschädigtenausweis hatte, den Reichstag besichtigt habe.
Der Haupteingang war (schwach, sehr schwach) bewacht; es standen da ein paar Grenzer mit Knarre, und man wurde oberflächlich gefilzt. Rechts neben dem Haupteingang war aber eine Tür, an der man als Schwerbeschädigter mit Begleitperson klingelte. Man wurde dann von einer netten Dame in Empfang genommen und zum Fahrstuhl gewiesen.
Null Kontrolle. Jetzt wird das ja hoffentlich anders sein.
Es passt doch alles nicht zusammen: Angeblich sei ein Anschlag auf den Reichstag geplant, aber dies für Februar oder März (so SPON). Dann bräuchte aber nicht jetzt mit Frist "Jahresende" ein allgemeiner Alarm ausgelöst zu werden - dann wäre erst einmal genug Zeit, um im Stillen zu ermitteln und den Anschlag mit diesem langen Vorlauf zu verhindern. Es muss andere, nicht veröffentlichte Gründe geben, warum die Sicherheitsmaßnahmen jetzt hochgefahren werden.
Und dieser angebliche aussteigewillige Islamist, von dem die Tipps stammen sollen? Da ruft einer aus dem Jemen oder Afghanistan beim BKA an und sagt: "Hey, ich bin ein Terrorist, und ich habe ein paar Hinweise für Euch? Dafür helft Ihr in Deutschland mir, damit ich hier im Jemen aus dem Terror aussteige, ok?" Das ist doch auch dubios.
Ist ein solcher angeblicher Anrufer glaubwürdig? Oder ist gerade das der Trick der Terroristen? Sie lassen diesen angeblichen Aussteigewilligen anrufen, ein paar Behauptungen machen, so dass in Deutschland Alarmstufe 9 gilt. Einfacher geht es wohl kaum, ein Land in Angst und Sorge zu versetzen. Ein paar Telefonate. Oder: Die Taktik ist, dass jetzt in Deutschland allgemeine Alarmstimmung ist, die POlizisten bis Jahresende Überstunden über Überstunden schieben - es passiert nichts, die Wachsamkeit im Januar lässt nach, die POlizisten feiern die Überstunden ab oder nehmen den vorher gestrichenen Urlaub - und dann wird zugeschlagen?
Zitat von GansguoterUnd dieser angebliche aussteigewillige Islamist, von dem die Tipps stammen sollen? Da ruft einer aus dem Jemen oder Afghanistan beim BKA an und sagt: "Hey, ich bin ein Terrorist, und ich habe ein paar Hinweise für Euch? Dafür helft Ihr in Deutschland mir, damit ich hier im Jemen aus dem Terror aussteige, ok?" Das ist doch auch dubios.
Ja, natürlich ist das alles dubios, lieber Gansguoter. Wir befinden uns ja im Geheimdienstmilieu. Was da mit welchen Absichten lanciert wird oder was durchsickert - wer will das wissen.
Ich gehe jedenfalls davon aus, daß unsere Behörden verantwortlich handeln. Wenn ein solcher Aufwand getrieben wird wie jetzt, dann muß die Gefährdung schon ernst sein. Thomas de Maiziére und die Kanzlerin sind ja nicht eben als Hazardeure oder Schaumschläger bekannt.
Es ist halt nur die bekannte Zwickmühle für die Behörden: Haben sie Erfolg, dann wird man sagen, der Aufwand sei gar nicht nötig gewesen - es sei ja nichts passiert. Haben sei keinen Erfolg und findet dennoch ein Anschlag statt, dann wird es heißen, man hätte nicht genug getan, hätte ganz anders herangehen müssen usw. Die oberschlauen Linken werden sagen, das sei eben die Quittung für unsere Afghanistan-Politik.
Es ist für die Behörden eine Lose-lose-Situation. Wie immer sie sich verhalten, man wird sie kritisieren.
Zitat Ich gehe jedenfalls davon aus, daß unsere Behörden verantwortlich handeln. Wenn ein solcher Aufwand getrieben wird wie jetzt, dann muß die Gefährdung schon ernst sein. Thomas de Maiziére und die Kanzlerin sind ja nicht eben als Hazardeure oder Schaumschläger bekannt.
Das sind wir uns gewiss völlig einig. Im SPON-Forum treiben sich allerhand Spinner herum, die der Regierung unterstellen, eine Bedrohung nur zu behaupten, um damit eigene sinistre Ziele zu verfolgen. - Nur ist, je mehr Informationen gestreut werden und je mehr man diese vergleicht, die Lage undurchsichtiger denn je. Was soll der Hinweis jetzt auf den Reichstag? Die Bürger beruhigen, weil die wenigstens im Reichstag zu tun haben? Die Bürger sollen das Gefühl bekommen, der Reichstag sei eventuell ein Gefahrenpunkt, aber nicht der Bahnhof und der Weihnachtsmarkt? Gerade aber Bahnhöfe, Weihnachtsmärkte, vielleicht auch gut besuchte Weihnachtsgottesdienste in prominenten Kirchen, auch Schulen - das sind doch die Orte, die gefährdet sind, wenn Attentäter "weiche Ziele" treffen wollen. Und diese Orte sind allesamt - Polizeipanzer hin oder her - einfach nicht zu schützen. Wir haben erlebt, wie viele Opfer der Amoklauf eines Jugendlichen haben kann, der ja nur begrenzt im Umgang mit Waffen trainiert war. Ich mag gar nicht daran denken, was ein Kommando von mehreren schwer bewaffneten und zu allem entschlossenen Terroristen in z.B. einer Schule anrichten kann! Stichwort Beslan.
Zitat von GansguoterNur ist, je mehr Informationen gestreut werden und je mehr man diese vergleicht, die Lage undurchsichtiger denn je. Was soll der Hinweis jetzt auf den Reichstag? Die Bürger beruhigen, weil die wenigstens im Reichstag zu tun haben? Die Bürger sollen das Gefühl bekommen, der Reichstag sei eventuell ein Gefahrenpunkt, aber nicht der Bahnhof und der Weihnachtsmarkt?
Ich glaube nicht, lieber Gansguoter, daß es solche Absichten gibt.
Wie diese Meldung zustandegekommen ist, wissen wir ja nicht. Darauf, daß die Bundesregierung dahintersteht, sehe ich keinen Hinweis.
Vielleicht gibt es einfach diese Information, und sie ist durchgesickert oder von einer Sicherheitsbehörde gezielt gestreut worden, um den Terroristen zu signalisieren, daß sie keine Chance für einen Überraschungsangriff haben. Wie schon gesagt - wir sind hier im Geheimdienstmilieu. Da ist alles möglich. Einschließlich einer Desinformation der Kaida, um vom wahren Ziel abzulenken. Auch dieser "Verräter" kann ja eine Finte sein.
Der Reichstag ist deshalb als Ziel plausibel, weil die Kaida es mit der Symbolik hat. Die Twin Towers als Symbol des Kapitalismus. Das Hotel in Mumbai war besonders von jüdischen Geschäftsleuten frequentiert, wenn ich mich recht erinnere. Die Anschläge in London fanden zeitgleich mit einer internationalen Konferenz in GB statt. In Tunesien galt der Anschlag einer Synagoge in einem moslemischen Land.
Sie wollen ja nicht einfach töten, diese Propagandisten der Tat. Sie benutzen zynisch den Mord als Waffe ihrer Propaganda.
Zitat von GansguoterUnd dieser angebliche aussteigewillige Islamist, von dem die Tipps stammen sollen? Da ruft einer aus dem Jemen oder Afghanistan beim BKA an und sagt: "Hey, ich bin ein Terrorist, und ich habe ein paar Hinweise für Euch? Dafür helft Ihr in Deutschland mir, damit ich hier im Jemen aus dem Terror aussteige, ok?".
So weit ich das überhaupt verstehe, kommen solche Tips von Leuten, die schon länger als Informanten mit westlichen Geheimdiensten zusammenarbeiten. Was nicht heißt, daß die völlig zuverlässig sind - aber Warnungen gibt es eigentlich nur, wenn die Quellen als halbwegs seriös bekannt sind.
Zitat von R.A.So weit ich das überhaupt verstehe, kommen solche Tips von Leuten, die schon länger als Informanten mit westlichen Geheimdiensten zusammenarbeiten. Was nicht heißt, daß die völlig zuverlässig sind - aber Warnungen gibt es eigentlich nur, wenn die Quellen als halbwegs seriös bekannt sind.
Im aktuelle "Spiegel" schreiben dazu u.a. zwei Redakteure, die auf Geheimdienste und auf Islamismus spezialisiert sind; Holger Stark und Yassin Musharbash. Danach ist der Anrufer jemand aus Deutschland, der bisher als fanatischer Islamist galt und der angeblich jetzt aussteigen will, weil er zurück zu seiner Familie nach Deutschland möchte.
Die Frage ist natürlich, warum so etwas an die Presse gegeben wir. Geheimdienstler sollten ja wohl in der Lage sein, solche Informationen unter Verschluß zu halten. George Friedman meint - ich habe das damals berichtet -, daß ein wesentliches Ziel solcher Publizität auch sei, die Kaida mit der Suche nach der undichten Stelle zu beschäftigen.
Wenn der Mann identifizierbar ist, dürfte er wohl nicht lebend zu seiner Familie zurückkommen. Aber vielleicht verdächtigt die Kaida ja auch Falsche. Jedenfalls wird sie jetzt nach dem Mann suchen; vielleicht so lange nichts unternehmen, bis sie sicher ist. Denn der Verräter könnte ja auch weiteres verraten und damit jede Aktion scheitern lassen.
Zitat von ZettelDie Frage ist natürlich, warum so etwas an die Presse gegeben wird.
Das habe ich mich auch schon gefragt. Falls unser Geheimdienst professionell arbeitet, könnte die Antwort ungefähr so lauten: Der Informant ist ein Kaida-Mensch mit 300 Generationen reinstem arabischen Stammbaum, der sich mit dem lokalen Kaida-Führer verkracht hat und jetzt klammheimlich Rache übt. Während dessen ist nun die Kaida heftigst beschäftigt, alle Mitglieder europäischen oder gar deutschen Ursprungs peinlichst zu verhören, um den Verräter zu finden. Und sie eliminiert damit gerade die potentiellen Attentäter, mit denen unsere Sicherheit am schwersten fertig würde.
Zitat von ZettelDie Frage ist natürlich, warum so etwas an die Presse gegeben wir. Geheimdienstler sollten ja wohl in der Lage sein, solche Informationen unter Verschluß zu halten. George Friedman meint - ich habe das damals berichtet -, daß ein wesentliches Ziel solcher Publizität auch sei, die Kaida mit der Suche nach der undichten Stelle zu beschäftigen
Die Frage ist natürlich, wer so etwas an die Presse gegeben hat.
Anscheinend ist das nicht gerade zur Begeisterung aller erfolgt und es steht auch ein offizielle Bestätigung aus. Allerdings sind Geheimdienste ein Kapitel für sich, vom "Celler Loch" bis zu Curveball.
Jörg Ziercke und Thomas de Maizière wirken zumindest auf mich so, dass sie verantwortlicher mit Informationen umgehen können als die Mehrheit der Journalisten und deren Amateurkommentatoren von Telepolis bis WELT und was für mich weitaus wichtiger ist: Sie machen den Eindruck, dass sie nach einem erfolgten Anschlag einen kühlen Kopf behalten könnten.
Zitat von CalimeroEin paar fanatisierte Irre mit dem entsprechendem Equipment hätten trotz massivstem Polizeiaufgebot zu jeder Zeit die Chance irgendwo verheerende Anschläge auszuführen. Siehe mein Beispiel oben. Da braucht es keine Vorbereitung. Lediglich ein paar Typen mit Einkaufstaschen und ein wenig Zeit.
Das sind, lieber Calimero, zwar Fanatiker, aber gewiß keine Irre. Es sind gut ausgebildete Killer; und für ein solches schwieriges Kommando nimmt man vermutlich nur die Besten. Seit einer halben Stunde steht diese Meldung in "Spiegel-Online", wonach das Ziel der Reichstag sein soll.
Zitat von FAZ.netDeutschland in Angst vor einem Blutbad - eine Gruppe aus dem Ausland soll Anschläge planen. Aber es wächst auch die Sorge, dass islamistische Einzeltäter zuschlagen. Droht Deutschland ein Mumbai-Anschlag? Es gilt die Alarmstufe rot, das Anschlagsszenario als realistisch.
Zudem gibt wohl auch ein Al Kaida-Hochglanzmagazin Tipps für Einzeltäter.
Zitat von FAZ.net„Individuelle Initiative“ sei gefragt, „in möglichst kleinen Zellen“ solle man zuschlagen, dann sei man kaum zu entdecken.
Die Zeitschrift schlägt vor, an zufällig ausgewählten Orten Menschen zu erschießen - „zum Beispiel in einem vollbesetzten Restaurant in Washington“. Dort könne man auch noch „einige Regierungsbeamte erwischen“. Zudem empfehlen die Autoren, an einem Pick-Up-Geländewagen „vorne, hinten und auf beiden Seiten Stahlklingen, am besten vom Metzger“ anzubringen, um dann „mit möglichst hoher Geschwindigkeit in eine Menschenmenge“ hineinzurasen, etwa in „eine Fußgängerzone, wie sie in vielen Stadtzentren existiert“. Der Fahrer des Wagens solle eine Schusswaffe dabei haben, um selbst zu schießen, vor dem Eintreffen der Polizei Selbstmord zu begehen und so „als Märtyrer ins Paradies einzugehen“. Als Zielländer nennt „Inspire“ die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Australien, Frankreich, die Niederlande, Dänemark - und Deutschland.
Damit kämen wir meinem fiktiven Szenario wieder ein ganzes Stück näher, und die "gut ausgebildeten, besten unter den Killern" wären nicht mehr zwingend notwendig.
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von CalimeroDamit kämen wir meinem fiktiven Szenario wieder ein ganzes Stück näher, und die "gut ausgebildeten, besten unter den Killern" wären nicht mehr zwingend notwendig.
Die Qualitätsjournalisten von "Inspire" haben zuviele Action-Filme geguckt oder recherchieren über Computerspiele. Wie sollte ein solcher Pick-Up über den TÜV kommen und was machen die Terroristen, wenn am geplanten Anschlagstag die Innenstadt wegen Feinstaubalarm gesperrt ist?
Die Süddiyet vergleicht Inspire trefflich mit einem YPS-Heft für junge Terroristen, erkennt aber nicht, dass zur Zielgruppe linksliberale Meinungsredakteure zählen, die Werbung für das Blättchen machen sollen.
Zitat von Süddiyet Auch der Text des Star-Autors der ersten Ausgabe richtet sich nicht gerade an profunde Kenner der internationalen Politik: Osama bin Laden verspricht im Titel den "Weg zur Rettung der Welt". Über weite Strecken liest sich der Text der Terror-Ikone dann wie aus einer unverfänglichen linksliberalen Publikation. Von Klimawandel bis Finanzkrise und Welthunger zählt er die Menschheitsprobleme auf und zitiert dabei unbefangen die Nasa und westliche Wissenschaftler.
Soviel Selbstironie hätte ich der Süddeutschen Zeitung gar nicht zugetraut.
Allerdings bleibt für mich weiterhin die Frage offen, warum man sich die in Deutschland vorhandene Sympathien unbedingt mit einem Massaker verscherzen will. Kann man nicht eine jüdische oder amerikanische Einrichtung auswählen, zur Not ginge auch ein Bundeswehr- oder DHL-Depot.
Zitat von CalimeroAlso was soll das ganze Bohei um Flughäfen und Bahnhöfe? Mohammed Normalterrorist ist doch nicht darauf angewiesen gerade dort zuzuschlagen. Da gibt es doch ganz andere Treffpunkte tausender Menschen, wenn schon Kölner Dom und Berliner Fernsehturm zu gut bewacht sind (sind sie das eigentlich überhaupt?).
Ja, sind sie ... zumindest der Kölner Dom jedenfalls. Auf alle Fälle kann ein verwirrter Brandsatzwerfer nach erfolgtem Anschlag von (verstärkt) anwesenden Sicherheitskräften festgenommen werden. Sofern er danach teilnahmslos auf der Kirchenbank sitzen bleibt.
Bitte weitergehen ... es ist nichts passiert.
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Zitat Zitat C. Allerdings bleibt für mich weiterhin die Frage offen, warum man sich die in Deutschland vorhandene Sympathien unbedingt mit einem Massaker verscherzen will. Kann man nicht eine jüdische oder amerikanische Einrichtung auswählen, zur Not ginge auch ein Bundeswehr- oder DHL-Depot.
O, oooo, liebe C, da kann ich nur hoffen, daß die "Obergesetzeshüter und Obergutmenschen" auch Satire und Ironie erkennen können.
Gestern, am 1. Advent, dem 28.11.2010, tritt der “Rahmenbeschluss zur Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit” in sämtlichen EU-Staaten in Kraft.
♥lich Nola
"Die Wahrheit vor der Wahl - das hätten Sie wohl gerne gehabt." – Sigmar Gabriel, zu angeblichen rot-grünen Steuererhöhungsplänen, Rheinische Post, 1. Oktober 2002
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