Diese Folge der Serie ist wirklich nicht mehr als eine Notiz; der Hinweis auf die Sendung heute Abend.
Aber vielleicht ergibt sich in diesem Thread ja dennoch eine Diskussion, wenn die Sendung gelaufen ist.
So unfair wie seinerzeit Beckmann wird Maischberger nicht sein; und so dominant wie seinerzeit Frank Plaßberg tritt sie ohnehin nie auf.
Sie ist nach meinen Erfahrungen eine kluge, nachdenkliche, zurückhaltende Moderatorin, der aber gerade aufgrund dieser Eigenschaften eine Diskussion manchmal entgleitet.
Intellektuell werden Sarrazin und Henkel wohl die Runde dominieren; aber beide sind Diskutanten, die nicht eben auf die Emotionen ihrer Zuhörer zielen oder auch nur auf diese achten. Das werden die anderen besorgen. Also vermutlich ein Duell kühler Sachlichkeit gegen politische Agitation.
Vermutlich. Manchmal kommt es bei solchen Diskussionen ja aber auch ganz anders, als man es erwartet.
Whoa! Pfeiffer relativiert wieder rum, Al Wazir kriegt innerlich Pickel ... aber Henkel, Henkel haut mit der verbalen Faust auf die Tischplatte. Rrrumms!
Schade nur, dass das Euro-Thema am Anfang so kurz kam, aber sonst - sehenswert.
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Nola
(
gelöscht
)
Beiträge:
01.12.2010 01:31
#3 RE: Notizen zu Sarrazin (8): Gast bei Maischberger
Als Herr Pfeiffer einige Kommentare zu seinem Gutachten gab und eine Kriminalität die aufgrund stärkerer Religionsverbundenheit größer sein solle bei Jugendlichen, mußte er auch eingestehen, auf Hinweis von Olaf Henkel, das in den besuchten Moscheen Imame unterrichten und lehren, die weder Deutsch sprechen, noch die deutsche "Lebensart oder Kultur" kennen und im islamischen Ausland ausgebildet worden sind.
Ja und da steht heute grade rein zufällig im Polizeibericht folgendes:
Zitat polizeireport/muenchen München Imam soll Ehefrau geprügelt haben - Haft Stand: 30.11.2010 Telefonisch hat die 31-jährige Ehefrau des Imam einer Münchner Moschee um Hilfe gerufen: Ihr Mann, Scheich Abu Adam, schlage sie. Die Polizei befreite die Frau aus der Wohnung des 40-jährigen Mannes und ließ sie ins Krankenhaus bringen. Dort wurden laut Polizei mehrere Knochenbrüche diagnostiziert. Die 31-Jährige sei eine von drei Ehefrauen des gebürtigen Ägypters und Mutter von zwei seiner zehn Kinder. Die Frau steht nach Polizeiangaben inzwischen unter Polizeischutz. Gegen ihren Mann wurde Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung erlassen.
Scheich Abu Adam, Imam der Darul Quran Moschee in der Isarvorstadt, gilt als gerngesehener Gast bei den Integrationsrunden des Münchner Sozialreferats. Vor einer Woche hielt er noch bei der katholischen Hochschulgemeinde München einen Vortrag. Das Thema: "Ein Islam, der sich von Gewalt distanziert."
Überhaupt bin ich Herrn Henkel dankbar, das er in der Diskussion Ross und Reiter genannt hat.
Es ist der Islam, der sich in unsere Lebensweise nicht integrieren lässt, lassen will. Daran scheitert es, und Herr Henkel hat das klar und deutlich gesagt. In 57 islamischen Staaten gibt es nicht eine Demokratie als Staatsform. Herr Erdogan hat selbst klar und deutlich zu Schröders Zeiten gesagt (irgendwo hatte ich es schon mal geschrieben in ZR) "es gibt keinen moderaten Islam"!
Auch denke ich, die Unterscheidung zwischen Islam und islamistisch unterlag dem Wunschdenken der Multikulti-Befürworter.
Frau Maischberger hatte diesmal Schwierigkeiten, ein gewünschtes Ergebnis für die ÖR herzustellen. Auch bei fast schon zickiger Nachfrage an Herrn Sarrazin, war dieser nicht bereit "Unterschiede" oder Übereinstimmung" zwischen sich und Herrn Wilders zu kommentieren. Über Wilders, der zuvor in einem Bildbeitrag durch die Moderation als "Rechts" markiert wurde, sollte nun der Schulterschluß mit Sarrazin bescheinigt werden. Schade das hat nicht geklappt. Herr Sarrazin spricht ausschließlich für sich selbst, gab dieser zu verstehen.
♥lich Nola
"Die Wahrheit vor der Wahl - das hätten Sie wohl gerne gehabt." – Sigmar Gabriel, zu angeblichen rot-grünen Steuererhöhungsplänen, Rheinische Post, 1. Oktober 2002
Zitat von NolaAuch denke ich, die Unterscheidung zwischen Islam und islamistisch unterlag dem Wunschdenken der Multikulti-Befürworter.
Dem stimme ich nicht zu, liebe Nola. Es hat nichts mit Wunschdenken zu tun, wenn man das, was nun einmal verschieden ist, auch unterscheidet.
Der Islam ist eine Religion mit vielen Strömungen, historisch und gegenwärtig. Der Islamismus ist eine Strömung innerhalb dieser Religion; eine Strömung, die sich durch ihren Fundamentalismus, ihre politische Aggressivität (bis hin zum Terrorismus, aber nicht notwendig mit diesem einhergehend), ihren totalitären Charakter auszeichnet.
Der Islamismus ist ein modernes Phänomen; entstanden als Reaktion auf die Dominanz des Westens. Eine andere Reaktion war im 19. Jahrhundert ein Säkularismus, der den Islam in vielen Ländern bis in die sechziger, teils die siebziger Jahre hinein geprägt hat.
Das Ägypten Nassers, das Syrien von Assad sen., auch der Irak nach der Revolution gegen die Haschemiten waren säkular geprägte Staaten; die führenden Schichten wollten eine Synthese aus Islam und Sozialismus ("arabischer Sozialismus").
Der jetzige Aufschwung des Islamismus ist ein neues Phänomen, kein halbes Jahrhundert alt. Über die Ursachen kann man sich streiten; aus meiner Sicht war entscheidend das Scheitern des arabischen Sozialismus und der Sturz des Schahs.
Dieser war nicht "historisch notwendig"; er wurde dadurch möglich, daß der schiitische Islamismus in Khomeini einen charismatischen Führer hatte und daß andererseits der Schah, todkrank, kaum noch handlungsfähig war.
Das Regime der Mullahs, das damals niemand so für möglich gehalten hätte, schlug eine Bresche. Es bewies, daß Islamisten siegen konnten (was sie zuvor nie getan hatten).
Prognosen sind, liebe Nola, immer schwer, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Ich halte es für wahrscheinlich, daß der Aufschwung des Islamismus ein vorübergehendes Phänomen ist, das sich schon seinem Ende nähert.
Denn seine wesentliche Voraussetzung ist die Rückständigkeit der Staaten, in denen er erfolgreich ist. In dem Maß, in dem diese sich entwickeln, wird auch dort eine (Re-)Säkularisierung einsetzen.
Im Iran ist das jetzt schon zu beobachten; siehe die nur noch mühsam niedergeschlagene revolutionäre Bewegung nach den letzten gefälschten Wahlen. Der Rückhalt des Islamismus beschränkt sich, so scheint es, immer mehr auf die Bauern und das städtische Proletariat. Aber damit kann man auf Dauer keinen Staat regieren, dem zugleich die Gebildeten und die Wohlhabenden in Scharen den Rücken kehren.
In der Türkei gibt es seit den innenpolitischen Erfolgen Erdogans eine gegenläufige Entwicklung. Die Türkei befindet sich in einem großen Umbruch; sie ist im Begriff eine Industrienation zu werden. Solche Zeiten erzeugen immer Unsicherheit, und diese ist der Nährboden für die Zuflucht in religiösen Extremismus.
Man ist verunsichert und sucht Halt im Glauben. Das muß nicht unbedingt ein religiöser sein. Der Zulauf zum Nazismzs und zum Kommunismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war auch das Resultat der Umbrüche, die in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg stattfanden.
Das war vorüber, als ruhigere Zeiten kamen und sich Wohlstand einstellte. Auch die Phase der islamistischen Aufgeregtheiten wird, - denke ich, aber Prognosen ... s.o. - vorübergehen, sobald die islamischen Staaten sich industrialisiert haben.
Welche Spielarten des Islam dann dominieren werden, welche neuen sich vielleicht entwickeln, ist schwer zu sagen.
Aber man kann Schlüsse aus Analogien ziehen. Die islamischen Staaten durchlaufen jetzt mit einer historischen Verzögerung den Prozeß des Übergangs von den traditionellen Gesellschaften in die Moderne, der in Europa im 18. Jahrhundert begonnen hat und der bis ins frühe 20. Jahrhundert andauerte. Mit der Auflösung der traditionellen Gesellschaften ging durchweg auch einher, daß die Religion an Bedeutung verlor. Von einer zentralen gesellschaftlichen Institution wird sie zur Privatsache.
Zitat Der Islamismus ist ein modernes Phänomen; entstanden als Reaktion auf die Dominanz des Westens. Eine andere Reaktion war im 19. Jahrhundert ein Säkularismus, der den Islam in vielen Ländern bis in die sechziger, teils die siebziger Jahre hinein geprägt hat.
Der sogenannte Islamismus ist keineswegs ein modernes Phänomen, sondern eines das sich mehrfach in der islamischen Geschichte eingestellt hat.
Und zwar immer dann, wenn sich islamische Gesellschaften von den Vorgaben des Koran entfernt hatten. Beispiele hierfür: Schon in der Frühzeit die Riddah-Kriege des Abu Bakr, eines engen Vertrauten Mohammeds, der die Aufstände und aufkommende Sittenlosigkeit nach dem Tod Mohammeds mit exzessiver Grausamkeit niederschlagen ließ.
Al Ghazali http://de.wikipedia.org/wiki/Al-Ghazali beendete um 1100 die heute weit überschätzte liberale Blütezeit des Islam im arabischen Raum und setzte eine strikte Orientierung am Koran durch. Er gilt nach Mohammed als die bedeutendste Persönlichkeit der islamischen Geschichte.
Der Alte vom Berge mit seinen Assassinen war ebenfalls ein strikt Korangläubiger, und ließ unislamisch regierende und lebende islamische Herrscher ermorden.
Die Almohaden aus Marokko räumten mit der heute verklärten "Liberalität" in Andalusien auf und schickten Arzt Avarreos ins Exil. Die "großen Denker" des islamischen Spanien sind in der islamischen Welt völlig bedeutungslos gewesen und sind bis heute dort unbekannt. Diese wenigen Einzelpersonen dienen dem heutigen Westen aber dazu, den Islam als liberale, fortschrittliche Kultur darzustellen.
Bedenkt man dies, und es ist nur ein kleiner Ausschnitt korangemäßer Restaurationen in der islamischen Geschichte, so erscheint der so genannte Islamismus keineswegs als neuzeitliches Phänomen. Sondern als Normalfall, der immer dann eintritt, wenn sich islamische Gesellschaften von ihrer, auf dem Koran gründenden Legitimationsgrundlage entfernt haben.
Islam ist eben nicht das, was die Menschen daraus machen, wie uns die antiwestlichen Linken immer einreden, sondern Islam ist das, was im Koran steht. Islam ist letztlich das, was der Koran aus den Menschen macht, und nicht umgekehrt, denn der Mensch soll sich gemäß dem Koran verhalten, und nicht den Koran nach seinen Launen uminterpretieren.
Im Westen wird exakt diese völlig andere Denkweise permanent ignoriert. Hier glaubt man immer, dem Islam mit seinen eigenen Interpreationsmustern begegnen zu können, und ignoriert die völlig andere Sozialisation und Ethik in der islamischen Welt. Darum kommt es dann zu solchen Projektionen, daß der Islam schon noch seine Reformation haben werde.
Doch das ist völlig unmöglich. Weil es am Koran nichts zu reformieren gibt, weil der Koran perfekt ist, und jede Abweichung eine Sünde. Es werden sich darum immer Muslime finden, die diese Abweichungen bekämpfen. Und weil sie sich auf die nie bestrittende ethische Gültigkeit des Koran berufen können, werden sich diese fälschlich als radikal bezeichneten Muslime auch immer durchsetzen.
Mit dem Westen hat der sogenannte Islamismus überhaupt nichts zu tun. Sondern einzig mit der Abweichung vom Koran. Was nicht im Widerspruch zum Koran steht, wird auch nicht abgelehnt, wie z.B. die Nutzung westlicher Technologie.
Was man im Westen einfach nicht begreifen will: Andere Kulturen haben ihre eigenen ethischen Maßstäbe, Zielsetzungen, Organisationsformen. Sie sehen die Welt aus ihrer Perspektive, nicht aus unserer. Nur wenn man die westliche Perspektive aufgibt, kann man die Handlungsmotive fremder Kulturen und der davon geprägten Menschen verstehen.
Weil dies nicht geschieht, lebt der Westen bezüglich seinem Verständnis anderer Kulturen nicht in der Realität, sondern eine Wunschwelt, in welcher geglaubt wird, alle Menschen hätten die selben ethischen Orientierungen wie ein moderner westlicher Mensch verinnerlicht. An diesem Realitätsverlust wird der Westen (mit) scheitern.
Zitat Der Islamismus ist ein modernes Phänomen; entstanden als Reaktion auf die Dominanz des Westens. Eine andere Reaktion war im 19. Jahrhundert ein Säkularismus, der den Islam in vielen Ländern bis in die sechziger, teils die siebziger Jahre hinein geprägt hat.
Der sogenannte Islamismus ist keineswegs ein modernes Phänomen, sondern eines das sich mehrfach in der islamischen Geschichte eingestellt hat.
Man ist beim Definieren frei, lieber 123. Aber es gibt gängige und weniger gängige Definitionen. Hier ist, was die Wikipedia (Stichwort islamism) dazu sagt:
Zitat The term Islamism is considered to have first begun to acquire its contemporary connotations in French academia between the late 1970s and late 1980s. From French, it began to migrate to the English language in the mid-1980s, and in recent years has largely displaced the term Islamic fundamentalism in academic circles.
Und hier sind einige Definitionen:
Zitat Islamism has been defined as:
"The modernist attempt to claim that political sovereignty belongs to God, that the Shari'ah equates to state law, and that it is a religious duty on all Muslims to create a political entity that reflects the above."
“Islam as a modern ideology and a political program”,
“the belief that Islam should guide social and political as well as personal life”,
“the ideology that guides society as a whole and that law must be in conformity with the Islamic sharia”,
“a movement that seeks cultural differentiation from the West and reconnection with the pre-colonial symbolic universe”,
"the organized political trend, owing its modern origin to the founding of the Muslim Brotherhood in Egypt in 1928, that seeks to solve modern political problems by reference to Muslim texts",
“the whole body of thought which seeks to invest society with Islam which may be integrationist, but may also be traditionalist, reform-minded or even revolutionary”,
“the active assertion and promotion of beliefs, prescriptions, laws or policies that are held to be Islamic in character,”
a movement of "Muslims who draw upon the belief, symbols, and language of Islam to inspire, shape, and animate political activity;" which may contain moderate, tolerant, peaceful activists, and/or those who "preach intolerance and espouse violence."
Im Weihnachts-Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat Sarrazin einen lesenswerten Artikel eingestellt. Leider vollständig nur mit Abo zu lesen.
Ich bin kein Michael Kohlhaas Thilo Sarrazins Lektionen: In der Freitagsausgabe der F.A.Z. attestiert der Autor von „Deutschland schafft sich ab“ der politischen Klasse Bildungsdefizite und empfiehlt als Weihnachtslektüre Goethes „West-östlichen Divan“.
Den kompletten Artikel fand ich dann doch hier:
Edit: URL und Auszug aus dem Artikel gelöscht.
Es handelt sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um eine widerrechtliche Übernahme des FAZ-Artikels durch den Blog "Politically Incorrect".
Zettel
♥lich Nola
\"Die Wahrheit vor der Wahl - das hätten Sie wohl gerne gehabt.\" – Sigmar Gabriel, zu angeblichen rot-grünen Steuererhöhungsplänen, Rheinische Post, 1. Oktober 2002
Schaun Sie, liebe Nola, Sie gehören doch zu den gern gesehenen und gern gelesenen Zimmerleuten. Sie wissen, daß ich keinen Bruch des Copyright dulde. Auch der Link zu einem gestohlenen Text ist widerrechtlich.
Es ist Diebstahl, so etwas zu machen wie PI, und zwar nicht in irgend einem übertragenen Sinn, sondern im wörtlichen Sinn.
Die FAZ hat Sarrazin Autorenhonorar bezahlt. Sie verkauft jetzt diesen Artikel, gedruckt und (inzwischen nicht mehr, s.u..) für 2 Euro im Internet, wo ich ihn auch gekauft habe.
Wenn jeman einen solchen Artikel stiehlt, ist das ein Diebstahl im Warenwert von 2 Euro mal der geschätzten Zahl von Lesern, die den Artikel nicht bei der FAZ gekauft haben, sondern bei dem Dieb kostenlos gelesen.
Inzwischen steht der Artikel bei der FAZ kostenlos im Netz, hier.
Noch eine Bermerkung: PI tritt angeblich für konservative Werte ein. Konservative sind keine Diebe. Ich bitte darum, diese Site künftig nicht mehr zu verlinken.
nein, die Feststimmung ist mir nicht abhanden gekommen. Ich habe mich nur heute nicht um das Forum gekümmert, eben wegen jener Stimmung, die im RL ihr Recht forderte. Kaum ist die Katze aus dem Haus....
Chris Barber höre ich gern. Noch lieber allerdings Mr. Acker Bilk, mit dessen Sound ich die intensiven Erlebnisse der Jugend verbinde.
Hier übrigens ein wunderschöner Hinweis, wie politischer Diskurs aussähe, wenn einige so könnten, wie sie wollten (Augstein über Sarrazin im "Freitag"):
Zitat von RaysonHier übrigens ein wunderschöner Hinweis, wie politischer Diskurs aussähe, wenn einige so könnten, wie sie wollten (Augstein über Sarrazin im "Freitag"):
Ich lese gerade zum zweiten Mal Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" und bin noch mehr als beim ersten Mal darüber erstaunt, wie es sein kann, dass ein Mann, der mit seinen Ausführungen dermaßen um Nüchternheit und Sachlichkeit bemüht ist, ohne jegliche Grundlage diffamiert und in ein Eck gestellt wird, von dem er kaum weiter entfernt sein könnte.
Man kann wirklich nur jedem Bürger empfehlen, dieses Buch tatsächlich zu lesen, um sich auf diesem Weg ein eigenes Bild von dessen Beitrag zu essentiellen gesellschaftspolitischen Diskussionsfeldern zu machen. Die Darstellung Sarrazins durch die Medien war regelrecht unwürdig und unethisch; zu einem anderen Schluss kann ich nicht kommen. Zettel sei für seine differenzierte Beschäftigung mit dem Thema an dieser Stelle noch einmal ein großes Lob ausgesprochen. Es ist mir ein Anliegen, das gerade zur Weihnachtszeit deutlich zum Ausdruck zu bringen.
Zitat ...von dem er kaum weiter entfernt sein könnte
Lieber Philipp,
eine der erstaunlichsten Fakten dieser Kampagne ist ja, daß bis heute seine Kernthese überhaupt keine Rolle spielt! Ich kann mich nicht erinnern, jemals in der Bundesrepublik so etwas erlebt zu haben und auch ich setze jetzt "Qualitätspresse" gewohnheitsmäßig in Gänsefüßchen.
Meine Güte, da ist aber jemand so richtig hasserfüllt. Ein Millionärssohn verteidigt die "Elite" gegen einen "Volkshelden" ... so kann man es auch lesen. Es würde mich freuen, wenn ein ZR-Artikel dazu erscheinen würde.
Ich habe jetzt übrigens die redigierte Fassung vom 26.12.10 21:00 Uhr gelesen. Was wurde denn da geändert, hat noch jemand den Ursprungstext?
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von CalimeroIch habe jetzt übrigens die redigierte Fassung vom 26.12.10 21:00 Uhr gelesen. Was wurde denn da geändert, hat noch jemand den Ursprungstext?
Fassung 24.12., 10:33 -> Fassung 26.12., 21:00
Glaus -> Glas
"Die von mir genannten Statistiken und Fakten hat keiner bestritten" Das stimmt einfach nicht. -> "Die von mir genannten Statistiken und Fakten hat keiner bestritten." Sarrazin baut mit diesem Satz eine Täuschungskulisse auf. Er bedient sich der Argumentationstechnik des Demagogen: "Statistiken und Fakten", die niemand bestritten habe. Beim Leser soll dadurch der Eindruck erweckt werden, dass Sarrazin unbestrittene Wahrheiten verkündet habe. Das stimmt einfach nicht.
Es spielt hier keine Rolle, wer Recht hat. Eine Rolle spielt, dass Sarrazin lügt wenn er so tut, als handele er mit Fakten während er mit Manipulationen handelt – und dass die FAZ ihn lügen lässt. -> Es spielt an dieser Stelle keine Rolle, wer Recht hat, das ist ein Streit der Experten. Eine Rolle spielt, dass Sarrazin lügt wenn er so tut, als handele er mit Fakten während er in Wahrheit mit Thesen, besser: mit Manipulationen, handelt – und dass die FAZ ihn lügen lässt.
die diesem Schrifttäter näher rückt als alles -> die diesem Schrifttäter näher kommt als alles Nichts Weltbewegendes IMO, nur ein paar stilistische Verschlechterungen.
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