Unter Präsident Bush wurden die Steuern allgemein gesenkt; diese Steuersenkung steht jetzt zur Verlängerung, zur Beibehaltung (extension) an. Präsident Obama wollte sie zwar generell beibehalten, aber für die oberen Einkommen rückgängig machen.
Nach den letzten Wahlen kann er das nicht mehr durchsetzen und hat jetzt mit den Republikanern eine Vereinbarung getroffen. Dazu Schlagzeilen aus der amerikanischen Presse und von "Spiegel-Online".
Den Spiegel kann ich schon lange nicht mehr ernst nehmen. Ich glaube da ist auch einfach viel Dummheit am Werk. Siehe etwa hier unter "Finanzexperten fürchten den D-Mark-Alptraum"
Zitat Die Vorbereitungen einer Währungsumstellung würden viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen. Der volkswirtschaftliche Schaden durch hohe Transaktionskosten wäre wohl enorm. Denn: Es müssten riesige Mengen neuer Geldscheine gedruckt und neue Münzen geprägt werden. Außerdem würde der Umtausch von Euro zurück zu einer – wie auch immer gearteten – neuen D-Mark einen extremen logistischen Aufwand erfordern. Die alten Euro-Scheine und die Münzen müssten zudem vernichtet werden.
Zitat Die Vorbereitungen einer Währungsumstellung würden viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen. ...
Das ist ja erst einmal nicht falsch. Die Einführung einer neuen D-Mark wäre sehr aufwendig und würde enorm viel kosten.
Aber entscheidender ist, daß der Spiegel bei seiner ganzen Darstellung nicht begriffen hat, wo der Knackpunkt einer solchen Währungs-Rückumstellung wäre: Man kann natürlich nicht den Deutschen ihre Euros in D-Mark zurücktauschen, und den Griechen in Drachmen. Jeder Euro ist gleichwertig, auch alle auf Euro lautenden Forderungen bzw. Guthaben - und müssen gleich behandelt werden.
Da der Euro aus einem Währungskorb entstand, müßte man ihn im Zweifelsfall entsprechend zurückkonvertieren. D.h. als Beispiel bekäme JEDER für je 100 Euro dann vielleicht 35 DM, 25 FFranc, 15 Lira, 5 Gulden, 5 Peseten, 3 Drachmen usw.
Gäbe erst einmal ein herrliches Chaos mit viel Rumgetausche.
Und dann würde sich herausstellen, daß für die "PIGS" eben NICHT der Euro das Problem war. Denn ein z. B. Griechenland hat sich eben in harter Währung verschuldet und müßte das auch entsprechend zurückbezahlen - die Abwertung des Mini-Anteils Drachmen an den Staatsschulden würde nicht viel bringen.
Wir hätten also die Kombination aus allen Nachteilen der Währungszersplitterung incl. Umstellungsaufwand - und diverse Staatspleiten mit Rückwirkungen ins Bankensystem, die man mit der angeblichen "Euro-Rettung" verhindern wollte.
Zitat von R.A.Aber entscheidender ist, daß der Spiegel bei seiner ganzen Darstellung nicht begriffen hat, wo der Knackpunkt einer solchen Währungs-Rückumstellung wäre: Man kann natürlich nicht den Deutschen ihre Euros in D-Mark zurücktauschen, und den Griechen in Drachmen.
Aber auch das erscheint mir ziemlich unwichtig gegenüber all dem Chaos, das bei einer Rückumstellung auf DM oder Drachmen kommen würde. Natürlich würde jeder versuchen, so viele DM und so wenig Drachmen wie möglich zu ergattern. Um das halbwegs in Bahnen zu lenken, wären zuallermindest Devisenkontrollen nötig. Ich will gar nicht wissen, wieviele Banken dadurch in Cash Flow-Probleme geraten würden. Mal ganz zu schweigen davon, dass an den Grenzen wieder nach Bargeld durchsucht werden würde. Das ganze Horrorszenario malt der Economist sehr beklemmend aus.
-- La historia claramente demuestra que gobernar es tarea que excede la capacidad del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von GorgasalNatürlich würde jeder versuchen, so viele DM und so wenig Drachmen wie möglich zu ergattern.
Wenn man wie von mir beschrieben jeden Euro gleich in einen Korb neuer Währungen umtauscht, gäbe es kein "ergattern". Sondern nur heftiges Umtauschen hinterher, zu sich dann entwickelnden Marktpreisen.
Ich halte das Economist-Szenario für nicht durchdacht. Da werden einfach alte Beispiele gebracht, die hier nicht greifen - weil es nicht um den Austausch einer Währung gegen eine neue Währung in einem Währungsgebiet geht.
Es gibt eben keine deutschen oder griechischen Euros, insbesondere nicht auf den Konten im Ausland. Wer bitte schön sollte denn entscheiden, in welche neue Währung die Euro-Guthaben eines Briten in der Schweiz eingetauscht werden?
Die Korb-Lösung ist die einzig machbare, wenn man nicht die Euro-Besitzer teilweise enteignen will (und zwar unterschiedlich enteignen).
Zitat von R.A.Ich halte das Economist-Szenario für nicht durchdacht.
Möglicherweise sprechen wir über verschiedene Szenarien. Sie schreiben über eine komplette Rückabwicklung des Euro, bei der jedes Land wieder eine eigene Währung bekommt. Dann macht Ihr Währungskorb Sinn. Der Economist schreibt darüber, was passiert, wenn ein einzelnes Land den Euro verlässt, beispielsweise Deutschland. In dem Falle gäbe es danach DM und Euro - und keinen Währungskorb.
Sicherlich ginge eine komplette Abschaffung des Euro einfacher als einen Austritt eines einzelnen Landes, erscheint mir aber (noch) unwahrscheinlicher.
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alleine die Diskussion hier zeigt ja, dass das entscheidende Problem die Organisation des Übergangs ist, nicht aber die Kosten für Papier und Recycling
Zitat von dirkalleine die Diskussion hier zeigt ja, dass das entscheidende Problem die Organisation des Übergangs ist, nicht aber die Kosten für Papier und Recycling
Außer eben für das Recycling des Spiegel...
Leider habe ich kein Profil des Autors Jens Witte beim Spiegel gefunden, kennt den jemand? Germanist? Journalistikstudium? Oder doch einmal in die VWL hineingeschnuppert?
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Zitat Man kann natürlich nicht den Deutschen ihre Euros in D-Mark zurücktauschen, und den Griechen in Drachmen. Jeder Euro ist gleichwertig, auch alle auf Euro lautenden Forderungen bzw. Guthaben - und müssen gleich behandelt werden.
Da der Euro aus einem Währungskorb entstand, müßte man ihn im Zweifelsfall entsprechend zurückkonvertieren. D.h. als Beispiel bekäme JEDER für je 100 Euro dann vielleicht 35 DM, 25 FFranc, 15 Lira, 5 Gulden, 5 Peseten, 3 Drachmen usw. <
Wie eigentlich? Ich habe ja auch einst nur DM in Euro umgewechselt (und nicht ein paar Gulden und ein paar Franc etc.). Warum also nicht wieder meine Euros als dt. Bürger in DM? Ich habe damals meine gute Währung hergegeben, andere ihre Weichwährung.
Da wäre uns viel Ärger erspart geblieben, hätte man diesen Euro-Unsinn gelassen! Allein wenn ich sehe, wie ich heute für viele Dinge den gleichen Betrag in Euro zahle, den ich vor 10 Jahren in DM gezahlt habe. Macht einen Wertverlust von 50 %.
Zitat von GansguoterIch habe ja auch einst nur DM in Euro umgewechselt (und nicht ein paar Gulden und ein paar Franc etc.). Warum also nicht wieder meine Euros als dt. Bürger in DM?
Aber was machen Leute mit verschiedenen Staatsbürgerschaften? Oder Firmen? Und in welche Währung werden Schulden konvertiert? Ich hätte gerne meine Guthaben in DM und meine Verbindlichkeiten in Drachmen...
Wenn wir beispielsweise bei Firmen den Firmensitz nehmen, was glauben Sie, wieviele Firmen aus dem ganzen Euroraum plötzlich ihren Hauptsitz nach Deutschland verlegen und eine Tochter in Griechenland gründen, die dann alle Verbindlichkeiten übernimmt. Und Sie können sich vielleicht vorstellen, was mit deutschen Sparkassen passiert, wenn die Hälfte der ausgegebenen Kredite plötzlich in Drachmen notiert wird, die in einem halben Jahr nichts mehr wert sind.
Zitat von GansguoterAllein wenn ich sehe, wie ich heute für viele Dinge den gleichen Betrag in Euro zahle, den ich vor 10 Jahren in DM gezahlt habe. Macht einen Wertverlust von 50 %.
Erstens ist das eine Inflation von 6,7% pro Jahr, das ist zugegebenermaßen viel, aber nicht astronomisch. Und zweitens halte ich das für subjektive Wahrnehmung, die auf den sichtbaren Preisen für Dinge beruht, die wir täglich an der Kasse bezahlen. Zahlen Sie jetzt soviel in Euro an Miete wie vor 10 Jahren für eine vergleichbare Wohnung in DM? Kann ich mir offen gestanden nicht vorstellen. Und die Miete macht typischerweise einen deutlich höheren Anteil an den Ausgaben eines Haushalts aus als beispielsweise die Brötchen beim Bäcker. Nein, da traue ich den offiziellen Inflationsangaben eher als dem Bauchgefühl.
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Zitat von GansguoterAllein wenn ich sehe, wie ich heute für viele Dinge den gleichen Betrag in Euro zahle, den ich vor 10 Jahren in DM gezahlt habe. Macht einen Wertverlust von 50 %.
Erstens ist das eine Inflation von 6,7% pro Jahr, das ist zugegebenermaßen viel, aber nicht astronomisch. Und zweitens halte ich das für subjektive Wahrnehmung, die auf den sichtbaren Preisen für Dinge beruht, die wir täglich an der Kasse bezahlen. Zahlen Sie jetzt soviel in Euro an Miete wie vor 10 Jahren für eine vergleichbare Wohnung in DM? Kann ich mir offen gestanden nicht vorstellen. Und die Miete macht typischerweise einen deutlich höheren Anteil an den Ausgaben eines Haushalts aus als beispielsweise die Brötchen beim Bäcker. Nein, da traue ich den offiziellen Inflationsangaben eher als dem Bauchgefühl.
Dazu kommt, dass man gerne "vergisst", dass im gleichen Zeitraum die Preise für andere Güter und Dienstleistungen, wie Telephongespräche, geradezu zusammengebrochen sind.
Zitat von FTT_2.0Dazu kommt, dass man gerne "vergisst", dass im gleichen Zeitraum die Preise für andere Güter und Dienstleistungen, wie Telephongespräche, geradezu zusammengebrochen sind.
Was aber nichts mit dem Euro zu tun hat, sondern mit der Deregulierung, und daher nicht als Gegenargument für eine etwaige "Weichheit" des Euro taugt...
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Zitat von GorgasalSie schreiben über eine komplette Rückabwicklung des Euro, bei der jedes Land wieder eine eigene Währung bekommt. Dann macht Ihr Währungskorb Sinn. Der Economist schreibt darüber, was passiert, wenn ein einzelnes Land den Euro verlässt, beispielsweise Deutschland. In dem Falle gäbe es danach DM und Euro - und keinen Währungskorb.
Im Prinzip ist es egal, ob man den derzeitigen Euro durch zwei Währungen (neue DM und neuer Euro) ablöst oder durch ein ganzes Bündel neuer Währungen. Das Vorgehen müßte dasselbe sein, d.h. durch einen Ablösekorb (und wenn da auch nur zwei Währungen drin sind). Man kann nämlich grundsätzlich nicht unterscheiden, ob ein alter Euro nun je nach Besitzer oder dessen Wohnort in einen neuen Euro umgetauscht (bzw. einfach behalten wird) oder ob er in DM umgetauscht wird. Jeder alte Euro-Besitzer kann nur dieselbe Mischung aus neuen Euros und DM kriegen.
Alles sehr sehr schwierig. Selbst wenn die Bundesbank DM gegen Euro zu einem bestimmten Kurs oder in einer bestimmten Menge ausgeben würde, die Wertpapiere, die sie besitzt und die das Geld decken, sind in Euro nominiert. Sie hätte also jede Menge Devisenrisiko.
Mir ist nicht klar, wie das sauber von statten gehen kann.
Zitat von FTT_2.0Dazu kommt, dass man gerne "vergisst", dass im gleichen Zeitraum die Preise für andere Güter und Dienstleistungen, wie Telephongespräche, geradezu zusammengebrochen sind.
Was aber nichts mit dem Euro zu tun hat, sondern mit der Deregulierung, und daher nicht als Gegenargument für eine etwaige "Weichheit" des Euro taugt...
Sicher. Mir ging es darum, dass man beim "Messen" der "gefühlten" Inflation sich auf einige extreme Preissteigerungen konzentriert, gegenläufige Tendenzen aber ausblendet.
"Spiegel Online" (den gedruckten "Spiegel" lese ich so gut wie gar nicht mehr) möchte gerne Rot-Grün zum Erfolg verhelfen. Diesem Ziel wird viel von dem untergeordnet, was mal als guter journalistischer Standard galt. Es lohnt sich nicht, das immer wieder zu notieren. Die einmal erworbene Erkenntnis reicht.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von Rayson"Spiegel Online" (den gedruckten "Spiegel" lese ich so gut wie gar nicht mehr) möchte gerne Rot-Grün zum Erfolg verhelfen. Diesem Ziel wird viel von dem untergeordnet, was mal als guter journalistischer Standard galt. Es lohnt sich nicht, das immer wieder zu notieren. Die einmal erworbene Erkenntnis reicht.
Was verspricht sich SpOn davon? Schaltet die derzeitige Bundesregierung zu wenige Anzeigen oder ist sie einfach zu langweilig? Gibt es zuwenig Insiderinformationen? Oder ist es die Lust am Untergang?
Zitat von Rayson"Spiegel Online" (den gedruckten "Spiegel" lese ich so gut wie gar nicht mehr) möchte gerne Rot-Grün zum Erfolg verhelfen. Diesem Ziel wird viel von dem untergeordnet, was mal als guter journalistischer Standard galt.
Ach, wenn es so einfach wäre, lieber Rayson.
Das Problem ist aus meiner Sicht, daß sich just das verändert hat, was als guter journalistischer Standard gilt. Man kann das bis in die Heimatblättchen verfolgen, die inzwischen auch schon mit tendenziösen Schlagzeilen aufwarten.
Ich vermute, viele, die das mehr oder weniger begeistert oder auch zähneknirschend mitmachen, meinen, das sei halt moderner Journalismus. Das ist es eben nicht; es ist eine deutsche Fehlentwicklung. Das zeigt die Gegenüberstellung mit den Schlagzeilen der US-Presse.
Natürlich gibt es auch dort eine Kampfpresse. Aber nicht bei den Top-Medien.
So sehr, sagen wir, die NYT auch auf der selben politischen Linie liegen mag wie "Spiegel-Online" - dort wird eben zwischen Nachricht und Meinung getrennt. Und zwar scharf. Das macht nicht nur die Qualität der Nachrichtenseiten aus, sondern führt auch zu exzellenten Op-Ed-Seiten. Ebenso bei der Washington Post, der Los Angeles Times usw.
Es ist auch nicht eine Frage des Formats. Man braucht nur beispielsweise CNN online mit "Spiegel-Online" zu vergleichen oder den gedruckten "Spiegel" mit Time Magazine oder dem Economist.
Es ist eine deutsche Krankheit, diese Vertazung.
Zitat Es lohnt sich nicht, das immer wieder zu notieren. Die einmal erworbene Erkenntnis reicht.
Jaja, lieber Rayson, wir Blogger können nicht viel bewegen, nix im Grunde. Aber das wird mich nicht hindern, so etwas zu schreiben, wenn ich mich mal wieder ärgere. Dafür sind die Meckerecken ja da.
Mag eine subjektive Einschätzung sein, aber ich habe das Gefühl, dass man in den USA (NYT oder WSJ als Beispiel genannt) Nachricht und Meinung schon strukturell trennt; Nachrichten auf der Hauptseite, Meinungen in den diversen hauseigenen Blogs. Die Art und Weise, wie beides dann geschrieben wird, unterscheidet Welten.
Interessanterweise sind dann die Blog-Artikel trotzdem bei weitem nicht so reisserisch (und meist zumindest von den Fakten her korrekt) wie ein typischer Spon-Artikel.
Falls das doch mal vorkommt, zeigt sich relativ schnell anhand der Reaktion der Leser, dass der Verfasser sich mit seinem unqualifizierten Rumgemaule eher lächerlich macht; in Deutschland scheint die Propaganda bei weiten Teilen der Leserschaft prima anzukommen.
Zitat von F.AlfonzoMag eine subjektive Einschätzung sein, aber ich habe das Gefühl, dass man in den USA (NYT oder WSJ als Beispiel genannt) Nachricht und Meinung schon strukturell trennt; Nachrichten auf der Hauptseite, Meinungen in den diversen hauseigenen Blogs. Die Art und Weise, wie beides dann geschrieben wird, unterscheidet Welten. Interessanterweise sind dann die Blog-Artikel trotzdem bei weitem nicht so reisserisch (und meist zumindest von den Fakten her korrekt) wie ein typischer Spon-Artikel. Falls das doch mal vorkommt, zeigt sich relativ schnell anhand der Reaktion der Leser, dass der Verfasser sich mit seinem unqualifizierten Rumgemaule eher lächerlich macht; in Deutschland scheint die Propaganda bei weiten Teilen der Leserschaft prima anzukommen.
Das entspricht, lieber F. Alfonzo, alles auch meinem Eindruck. Es gibt die Nachrichtenseiten und Op-Ed, und der Leser weiß immer, wo er sich befindet. Im Nachrichtenteil will er nicht wissen, was der betreffende Redakteur meint. In Op-Ed will er genau das wissen.
Wobei - auch das stimme ich Ihnen zu - die Kommentare und Blogs, vor allem auch die Kolumnen, mehr Substanz haben als in der Regel in Deutschland.
Man findet selten eine Kolumne, deren Autor nur schreibt: Also, das sehe ich so und so. (Oder, wie in Deutschland üblich, das ist so und so - und dann kommt die Meinung). Sondern der Kolumnist recherchiert, er strukturiert das Material.
Er läßt keinen Zweifel daran, daß es keine Meldung ist, sondern seine Meinung, die er darlegt. Aber es ist eine begründete, in den Fakten verankerte Meinung. Und diese Fakten werden genannt. - Mit meinen bescheidenen Mitteln versuche ich so etwas auch in ZR. Überhaupt kein Anspruch, neutral Nachrichten zu bringen. Aber doch ein kleiner Anspruch, zu informieren, und nicht nur zu werten.
Ich könnte dem Eindruck folgen, dass der SPON-Müll Anzeichen eines allgemein gesunkenen journalistischen Standards ist, wenn er dazu nicht auch noch einseitig ausgerichtet wäre...
Zitat von ZettelAber das wird mich nicht hindern, so etwas zu schreiben, wenn ich mich mal wieder ärgere. Dafür sind die Meckerecken ja da.
Stimmt. Aber das ist bei SPON nur die erste Phase, in der zweiten Phase überkommt einen die Weisheit, und man ärgert sich nicht mal mehr.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von ZettelAber das wird mich nicht hindern, so etwas zu schreiben, wenn ich mich mal wieder ärgere. Dafür sind die Meckerecken ja da.
Stimmt. Aber das ist bei SPON nur die erste Phase, in der zweiten Phase überkommt einen die Weisheit, und man ärgert sich nicht mal mehr.
Diese Phase, lieber Rayson, steht mir noch bevor.
Naja, vielleicht. Die Altersweisheit will sich bei mir partout nicht einstellen. Ich gehöre wohl eher zur selben Sorte wie Arnulf Baring und Roman Herzog.
Zitat von dirkSelbst wenn die Bundesbank DM gegen Euro zu einem bestimmten Kurs oder in einer bestimmten Menge ausgeben würde, die Wertpapiere, die sie besitzt und die das Geld decken, sind in Euro nominiert.
Deswegen kann es eben kein einfaches "Ausscheiden" der DM geben - sondern nur den Ersatz des Euros durch diverse neue Währungen. Nur die EZB kann über die in Euro denominierten Papiere verfügen in dem Sinn, daß sie die Währung dort austauscht. D.h. 1 Euro alt (auch eben bei Papieren) wird durch X DM-neu und Y Euro-neu ersetzt. Die alte Zentralbank EZB muß sich mit den neuen Zentralbanken (für den Euro-neu wieder die EZB, aber nach Abzug der Deutschen) darüber einigen, wie der Umtausch vor sich geht und wieviel neu geschöpfte Währungen benötigt werden.
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