Die richtige Antwort im kleinen Quiz ist (C) eklektisch.
Das steht da tatsächlich, im "Spiegel" der kommenden Woche, auf Seite 87.
Es ist ein Begriff aus der Philosophie, wie die anderen in dem Quiz auch; außer "bellizistisch". Das habe ich hinzugefügt, um Sie via den zweiten Teil des Beitrags ein wenig auf eine falsche Spur zu lenken.
Zitat Eklektizismus (eklegein, auswählen) ist jenes philosophische Verfahren das (bewußt oder unbewußt) das in verschiedenen Systemen als gut Befundene zu einer Lehre verarbeitet. Es gibt einen Eklektizismus im guten Sinne, der die Selbständigkeit des Denkens nicht ausschließt, und den »Synkretismus« (s. d.). Eklektischen Charakter haben besonders die Theoreme von CICERO und anderen römischen Philosophen, von Scholastikern, von LEIBNIZ (»Eo semper animo fui, ut mallen recepta amendari quam everti«, Gerh. II, Ep. ad des Bosses), CHR. WOLF, von den Popularphilosophen, von V. COUSIN, von E. V. HARTMANN u. a.
Jetzt wissen Sie also, wie Julian Assange ist.
(In der Architekturgeschichte wird der Begriff auch verwendet. Dort steht er für Baustile, die Elemente verschiedener Stile miteinander verbinden oder vermischen).
Zitat von ZettelJetzt wissen Sie also, wie Julian Assange ist.
Weißhaarig, schmal und eklektisch. Immer noch besser als dunkelhaarig, untersetzt und epistemologisch...
*lol*
Ich versuche ja immer noch, herauszubekommen, was der "Spiegel"-Autor sich gedacht haben könnte.
Jetzt bin ich auf diesen Lebenslauf gestoßen, aus dem hervorgeht, daß Assange 37 Schulen und 6 Universitäten besucht hat. Laut Wikipedia hat er Physik, Mathematik, Philosophie und Neurowissenschaften studiert.
Von Studienabschlüssen ist zwar nichts bekannt - aber es liegt doch auf der Hand: Es handelt sich um einen zweiten Leibniz!
Und der wird ja vom alten Eisler (zu meiner Überraschung übrigens) als Eklektiker genannt.
Zitat von ZettelIch versuche ja immer noch, herauszubekommen, was der "Spiegel"-Autor sich gedacht haben könnte.
Vielleicht ist es auch einfach ein Fall von Scheinwissen, und der Autor meinte "weißhaarig, schmal und erotisch". Oder "weißhaarig, schmal und elektrisch". Oder "elektrisierend".
-- La historia claramente demuestra que gobernar es tarea que excede la capacidad del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von ZettelIch versuche ja immer noch, herauszubekommen, was der "Spiegel"-Autor sich gedacht haben könnte.
Vielleicht ist es auch einfach ein Fall von Scheinwissen, und der Autor meinte "weißhaarig, schmal und erotisch". Oder "weißhaarig, schmal und elektrisch". Oder "elektrisierend".
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Es passt ja auch überhaupt nicht zusammen in eine Aufzählung: weißhaarig und schmal sind Attribute, die das Aussehen von Andy Warhol und Julian Assange beschreiben sollen. Es darf munter spekuliert werden: meint der Autor eventuell ein asketisches Aussehen? Oder den veralteten Ausdruck für »vergeistigt«: »ätherisch«?
Eklektisch beschreibt jedenfalls keine äußerliche Eigenschaft eines Menschen und hat also in der Aufzählung nichts zu suchen. Es könnte aber in folgender Wortbedeutung passen: jemand sammelt Erkenntnisse, die andere gewonnen haben und baut daraus etwas Zusammenfassendes auf. Das passt künstlerisch im gewissen Sinne auf Andy Warhol (er verwendete viele vorhandene und sehr bekannte Fotos, Logos, Design-Elemente …) und Julian Assange (er verwendet Datenmaterial, das viele andere geliefert haben).
Das hat keinerlei Nachrichtenwert, wirklich aktuell ist das auch nicht, und wenn das Leben Fussball wäre, dann gäbe es dafür einen Platzverweis wegen üblen Nachtretens.
Zitat von Stitch Jones...und das zur selben Zeit, als dieser unfassbare Artikel bei SpOn gross mit Bild angeteasert auf der Startseite auftaucht.
Der deutsche Qualitätsjournalismus vermisst bereits George Bush und hofft auf Sarah Palin, dabei gäbe es aus Deutschland vieles zu berichten. Aber dann dürfte man nicht mehr mit der Außenministermaschine mitfliegen.
Zitat von Gorgasal[quote="Zettel"]Jetzt wissen Sie also, wie Julian Assange ist.
Weißhaarig, schmal und eklektisch. Immer noch besser als dunkelhaarig, untersetzt und epistemologisch...
Herrliche Diskussion! Ich habe mich natürlich von Zettel in die Irre führen lassen und ob der Absurdität aller anderen Vorschläge für „bellizistisch“ entschieden. „Eleatisch“ musste ich aber ergoogeln. (Der Wikipedia-Eintrag hat mich nicht klüger gemacht.)
In Anbetracht dessen, wie schwer greifbar, mithin flüchtig der Mann bis zu seiner Verhaftung war, werfe ich noch „ektoplasmatisch“ in die Runde.
Ein Wort, daß kürzlich eine gewisse Karriere gemacht hat, ist "erratisch". Vielleicht suchte der Autor in seinem Hirnkasten ja nach diesem und kam als erstes auf - hm, wieso ausgerechnet "eklektisch"? Nun, Assange sieht doch ein wenig aus wie eine Figur aus einem Roman von Dostojewski -> "epileptisch" + "erratisch" -> "eklektisch". So muß es wohl gewesen sein.
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