Zitat von FriedrichLaufend deflationär ist eine der derzeitig wirtschaftlich besten Laufenden Industrien, nämlich die IT-Industrie und dort wird richtig viel Geld verdient. Somit ist das kein wirkliches Problem. Und für die Konsumenten ist das auch kein Problem, denn es heist ja auch mit x Einheiten Währung kann man sich mehr "leisten". Und daher gibt es nur eine wirkliche "Gemeinheit" nämlich Inflation, das Sie speziell die benachteiligt die "Währung" halten (müssen?) oder auch diejenigen die eben nicht viel disponibles Gut halten, und oder Leute die in langfristigeren Zeiträumen denken möchten/müssen/wollen. (Hier denke man nur an sagen wir mal den Wohnungsbau)
Ihren Aussagen und vor allem auch denen von Colombia in der anderen Diskussion stimme ich ausdrücklich zu.
Nur Ihrem IT-Beispiel kann ich nichts abgewinnen, denn das eigentliche Problem der Deflation ist der steigende Realzins. Das liegt hier nicht vor, ganz egal, wie es in der Branche aussieht.
MfG
RexCramer
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19.02.2011 05:09
#52 RE: Deutschland verschenkt ..., Deutschland haftet ...
Zitat von CalimeroDas ist monströs. Vielleicht hat Axel Weber auch deshalb das Handtuch geworfen:
Zitat von WirtschaftswocheDieser ungebremste Anstieg der Schulden des Euro-Raums gegenüber der Bundesbank „macht Fachleute fassungslos“, sagt ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. „Wenn Länder, deren Banken die Kredite gegeben wurden, zahlungsunfähig werden, haftet Deutschland.“ Diese Haftung wurde aber weder demokratisch legitimiert – etwa durch den Bundestag – noch von der Bundesregierung beschlossen.
Zitat Danach sind die Schulden, welche die Europäische Zentralbank (EZB) und nationale Notenbanken im Euro-Raum gegenüber der Bundesbank angehäuft haben, bis Ende 2010 auf 338 Milliarden Euro gestiegen. Allein die Forderungen an nationale Notenbanken in Euro-Ländern belaufen sich auf 326 Milliarden Euro. 2006, also vor Ausbruch der Finanz- und folgender Euro-Schuldenkrise, lagen die Forderungen insgesamt bei nur 18 Milliarden Euro.
Zitat Target 2 steht für ein 2007 gestartetes System, das der Verrechnung von Zahlungsströmen zwischen den Euro-Zentralbanken dient. Heute ist es aber zur dauerhaften Finanzierungsquelle anderer Euro-Notenbanken geworden. Darunter sind auch solche Länder, die fast nicht mehr zahlungsfähig sind oder deren Banken sich ohne billiges Zentralbankgeld nicht mehr ausreichend finanzieren können.
Damit sind wir wieder bei Dieter Spethmann, den ich eingangs zitiert habe:
Zitat Deutschland schenkt die Überschüsse, die es im Außenhandel erzielt, der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB benützt diese Überschüsse, um damit die Defizite von Griechenland, Italien, Frankreich und so weiter zu bezahlen. Wir verschenken jedes Jahr im Abrechnungskreislauf der Zentralbanken fünf bis sechs Prozent unseres Sozialproduktes, Waren gegen Papier. Im Bereich der Geschäftsbanken verschenken wir noch einmal zwei bis drei Prozent.
Bleibt noch zu erwähnen, daß die von Ihnen hervorgehobene Haftung ein weiterer Verstoß gegen die EU-Verträge ist.
Zitat von ZettelLieber RexCramer, möglicherweise ist Ihnen entgangen, daß ich die Mitgliedschaft von finanzexperte wegen wiederholter persönlicher Angriffe beendet habe. Sie werden also nicht auf eine Antwort hoffen können.
Zitat von RexCramerBleibt noch zu erwähnen, daß die von Ihnen hervorgehobene Haftung ein weiterer Verstoß gegen die EU-Verträge ist.
Jupp, und weil es so schön ist - hier nochmal verdeutlich:
Zitat von Chefredakteur WiWoUm die Relationen zu verdeutlichen: Die Halbierung der Bundeswehr wurde notwendig, weil acht Milliarden Euro eingespart werden sollen. Das ist gut ein Prozent der Summe, die wir für die europäische Umverteilung bereitgestellt haben. Die Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze auf acht Euro würde uns mit schätzungsweise mehr als 160 Millionen im Jahr belasten, das verliert sich bei den Euro-Milliarden hinter dem Komma. Da zanken in Berlin Regierung und Opposition also um Minibeträge, während die finanz- und stabilitätspolitischen Fundamente zerstört werden und an Schuldenbremse und Parlament vorbei gigantische Milliardensummen vergeben werden, die unseren heutigen Wohlstand gefährden und viele zukünftige Generationen belasten.
Kann man so sehen, oder so. Vielleicht steckt da wirklich ein genialer Geist dahinter, den ich nur nicht erkennen kann? Ich für meinen Teil lasse an dieser Stelle mal "alle Hoffnung fahren". Da rettet keiner mehr was, die haben uns alle schön mit in den Sumpf gezogen ...
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
RexCramer
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21.02.2011 18:39
#55 RE: Deutschland verschenkt ..., Deutschland haftet ...
Zitat von CalimeroKann man so sehen, oder so. Vielleicht steckt da wirklich ein genialer Geist dahinter, den ich nur nicht erkennen kann? Ich für meinen Teil lasse an dieser Stelle mal "alle Hoffnung fahren". Da rettet keiner mehr was, die haben uns alle schön mit in den Sumpf gezogen ...
momentan kann ich mir schwer vorstellen, wie das noch gut ausgehen könnte. Der Knackpunkt sind eben prinzipielle Überlegungen, wie sie oben schon genannt wurden: Wie sollen die südlichen Länder wieder Wettbewerbsfähigkeit erlangen können, obwohl sie trotz des Euro so weitergemacht haben, als hätten sie noch ihre weicheren Währungen? Sie kommen schlicht nicht mehr auf die Füße. Das bedeutet, daß die Eurozone entweder auseinanderfliegt oder man einen dauerhaften Transfermechanismus einrichten muß.
Und selbst dann, wenn man tatsächlich in die Transferunion ginge, was Horror ohne Ende bedeutete, gäbe es ja immer noch andere Probleme, die hier noch nicht angesprochen wurden. Bspw. läuft die Wirtschaftsentwicklung in den verschiedenen Ländern nicht synchron. Die EZB setzt die Zinsen aber nun für alle: Während also z. B. Deutschland in der Krise war und niedrige Zinsen brauchte, haben diese u. a. in Spanien zu der Immobilienblase geführt.
Um solche Probleme in den Griff zu bekommen, soll nun eine "Wirtschaftsregierung" her und es richten. Es ist zu befürchten, daß dadurch die Schwierigkeiten noch zunehmen werden: http://wirtschaftlichefreiheit.de/wordpress/?p=5305
Man entwirft einen Plan, der scheitert, was zur Folge hat, daß man den Umfang der Pläne vergrößert, wobei die zunehmenden Probleme wiederum mit einer Ausweitung der Regulierung beantwortet werden usw. - aber man will nicht sehen, daß das Planen der Wirtschaft nicht die Lösung, sondern die Ursache des Unheils ist ...
Die Pleitekandidaten müßten aus der Eurozone raus, ein unvermeidlicher "Haircut" (der für uns natürlich erhebliche Abschreibungen mit sich brächte, aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende ...) gäbe ihnen wieder Luft zum Atmen und sie könnten ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Abwertung stärken. So wird es möglicherweise irgendwann kommen (müssen). Aber das möchte man ja nicht, denn unsere Politiker wollen den Status quo schließlich verteidigen, "koste es, was es wolle." Also werden "Rettungsschirme" verdoppelt und es wird neuer Unsinn erfunden. Und die Politiker planen derweil munter vor sich hin, wie sie lustig sind, obwohl überwiegend fachfremd und beratungsresistent. Das Spiel kann noch eine Weile so weitergehen, wird aber dann zu einem Ende kommen, wenn Größenordnungen für Garantien etc. erreicht werden, die (u. a.) auch Deutschland überfordern. Je weiter man es treibt, desto unangenehmer wird natürlich der Schnitt werden, den man schließlich machen muß.
ich bin ja nun kein Ökonom, noch habe ich tiefergehende Einblicke in die Zielvorstellungen unserer Polit- und Finanzelite. Mir sagt ganz einfach mein Hausfrauenverstand ('tschuldigung, Hauspersonenverstand natürlich), dass diese Zahlenaufpustereien niemals auf Dauer gut gehen können. Anfang Januar habe ich meine Skepsis dazu in meinem Blögchen schon zu Protokoll gegeben ... und da waren wir noch nicht so weit wie heute! Dass wir Finanzprobleme kriegen (immer größere Summen, steigende Inflation) hatte ich mir da schon gedacht, aber da war noch kein Gedanke daran, dass uns eventuell Arabien um die Ohren fliegen könnte. Hab heute meine Frau sogar ans Tanken erinnert. Weil auch Zettel darauf hinwies, stand ich dabei nichtmal als Katastrophiker da.
Ich denke, dass die hausgemachten Probleme schon kaum noch (ehrlicherweise: nicht mehr) zu bewältigen sind, und jetzt kommt noch das dazu.
Vorm "Ende mit Schrecken" hatten unsere Politweisen ja Angst, jetzt kommt der "Schrecken ohne Ende" noch mit zusätzlichen Gemeinheiten auf uns zu. Das wird spannend, aber schön wirds nicht.
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Zitat von RaysonOh, 2001 ist ja fast aktuell. Da wäre ja sogar ich als stolzer Besitzer der Erstauflage noch ins Grübeln gekommen.
Hm, diese dritte Auflage ist vermutlich unverändert, oder vielleicht sogar bloß ein Amazon-Artefakt; die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet nur die ersten beiden Auflagen. Außerdem ist Wolfgang Stützel, wie im Vorwort der 2. Aufl. erwähnt, bereits 1987 gestorben.
Zitat von KalliasHm, diese dritte Auflage ist vermutlich unverändert, oder vielleicht sogar bloß ein Amazon-Artefakt; die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet nur die ersten beiden Auflagen. Außerdem ist Wolfgang Stützel, wie im Vorwort der 2. Aufl. erwähnt, bereits 1987 gestorben.
Letzteres war mir bekannt, aber es wäre ja nicht das erste Mal, dass auch die Neuauflagen eines Lehrbuchs mit den Namen längst verstorbener Verfasser erscheinen und man erst im Kleingedruckten lesen kann, von wem die Änderungen wirklich stammen... Ich hoffe aber, mein "Geheimtipp" lohnt sich trotzdem.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
RexCramer
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23.02.2011 16:36
#59 RE: Deutschland verschenkt ..., Deutschland haftet ...
Zitat von RexCramerDie Pleitekandidaten müßten aus der Eurozone raus, ein unvermeidlicher "Haircut" (der für uns natürlich erhebliche Abschreibungen mit sich brächte, aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende ...) gäbe ihnen wieder Luft zum Atmen und sie könnten ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Abwertung stärken. So wird es möglicherweise irgendwann kommen (müssen).
Zitat Doch laut Sachverständigenrat reichten die Einschnitte noch immer nicht aus. Das Gremium empfehle als Option gar den Ausschluss des Landes aus der Euro-Zone. Wolle die EU ihr Rettungspaket nicht mit jahrelangen Transfers ausdehnen, blieben neben einem Schulden-Moratorium nur zwei Lösungen: Die Rückkehr des Landes zur alten Währung Drachme oder eine beispiellose Radikalkur, die auch niedrigere Löhne auf breiter Front einschließe.
Führende Banken gäben die Hoffnung auf eine volle Rückzahlung der Schulden bereits auf. Nach Einschätzung von Thomas Mirow, Chef der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, ist eine Umschuldung Griechenlands unumgänglich.
Zitat Demnach müsste der Schuldenerlass womöglich sogar höher ausfallen als 30 Prozent.
Während die Politik weiter so tut, als komme irgendwie schon alles in Ordnung, ist zu erwarten, daß genau das eintrifft, was Fachleute befürchtet haben, als es mit der "Hilfe" losging, nämlich daß Griechenland aus eigener Kraft aus dem Sumpf nicht mehr herauskommt.
MfG
Friedrich
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23.02.2011 16:55
#60 RE: Deutschland verschenkt ..., Deutschland haftet ...
Zitat RexKramer Während die Politik weiter so tut, als komme irgendwie schon alles in Ordnung, ist zu erwarten, daß genau das eintrifft, was Fachleute befürchtet haben, als es mit der "Hilfe" losging, nämlich daß Griechenland aus eigener Kraft aus dem Sumpf nicht mehr herauskommt.
Wußte nicht, daß ich unter Fachleute falle. Vor mehr als 2 Jahren habe ich schon eine einfache Frage gestellt. "Wie kann man etwas was durch zuviel Kredit verursacht wurde mit noch mehr Kredit heilen" oder so ähnlich. Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr. Ist aber kein Problem, wer mag braucht nur ein wenig auf meinen Seiten rumlesen. In http://fdominicus.blogspot.com/2009/02/ruckweisung.html habe ich mich da mal geäussert.
Ich weiß auch nicht warum man dafür Fachmann sein müsste. Jedem Privaten ist es klar. "Ich kann nur soviel ausgeben wie ich einnehme", natürlich in Schattierungen aber es ist KLAR irgendwann muß man zurückzahlen. Nur in der Politik wird wohl an den Goldesel oder so geglaubt.
Japan versucht sich seit den neunzigern aus der Krise zu drucken, und das wird immer noch nicht. Und von wenig Schulden ist Japan zum am Höchsten verschuldeten Industriestaat geworden. Es wird nicht "nachgedacht" sondern einfach nur "nachgemacht". Dort ein Milliardchen dort ein Billiönchen etc pp. Egal wohin man schaut in den westlichen Ländern geht es nur noch um ein. "Gib mir mein Dope (billiges Geld)". Süchtige gehen normalerweise irgendwann in den Entzug oder aber Sie bringen sich um. Hier geht es aber nicht um "Selbstmord" sondern um mehrfachen Völkermord. Denn wer kann glauben, daß ein Zusammenbruch der Währungen ohne Gewalt abgehen wird?
RexCramer
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25.02.2011 13:10
#61 RE: Deutschland verschenkt ..., Deutschland haftet ...
Zitat von FriedrichWußte nicht, daß ich unter Fachleute falle. Vor mehr als 2 Jahren habe ich schon eine einfache Frage gestellt. "Wie kann man etwas was durch zuviel Kredit verursacht wurde mit noch mehr Kredit heilen" oder so ähnlich. Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr. Ist aber kein Problem, wer mag braucht nur ein wenig auf meinen Seiten rumlesen. In http://fdominicus.blogspot.com/2009/02/ruckweisung.html habe ich mich da mal geäussert.
Ich weiß auch nicht warum man dafür Fachmann sein müsste. Jedem Privaten ist es klar. "Ich kann nur soviel ausgeben wie ich einnehme", natürlich in Schattierungen aber es ist KLAR irgendwann muß man zurückzahlen. Nur in der Politik wird wohl an den Goldesel oder so geglaubt.
natürlich ist das jedem klargewesen, der noch bei Sinnen ist, daß es so nicht weitergehen konnte. Dafür muß man wahrlich nicht vom Fach sein. Es ging in der Diskussion damals, auf die ich mich hier bezogen habe, aber darum, welche Möglichkeiten es für die Griechen gibt, ihr Defizit soweit in den Griff zu bekommen, daß sie - nach vorübergehender Unterstützung - aus eigener Kraft wieder auf die Beine kommen können. Ich denke doch, daß man für die Beantwortung dieser Frage schon detaillierte Kenntnisse insbesondere auch über Griechenland haben muß und sie daher längst nicht so einfach zu beantworten ist, ob man so weitermachen kann.
Darüberhinaus stehen die prinzipiellen Überlegungen im Raum, die schon zur Einführung des Euro Zweifel aufkommen ließen, ob die Sache überhaupt gutgehen kann. Und zwar selbst dann, wenn man das absehbar unverantwortliche Verhalten auch unserer Regierungen ausgeklammert hat.
Zitat von FriedrichJapan versucht sich seit den neunzigern aus der Krise zu drucken, und das wird immer noch nicht. Und von wenig Schulden ist Japan zum am Höchsten verschuldeten Industriestaat geworden. Es wird nicht "nachgedacht" sondern einfach nur "nachgemacht". Dort ein Milliardchen dort ein Billiönchen etc pp. Egal wohin man schaut in den westlichen Ländern geht es nur noch um ein. "Gib mir mein Dope (billiges Geld)". Süchtige gehen normalerweise irgendwann in den Entzug oder aber Sie bringen sich um. Hier geht es aber nicht um "Selbstmord" sondern um mehrfachen Völkermord. Denn wer kann glauben, daß ein Zusammenbruch der Währungen ohne Gewalt abgehen wird?
Vermutlich werden aber auch diese Professoren auf taube Ohren stoßen und unsere Regierung wird "übergeordnete Gründe" o. ä. ins Feld führen (mit dem Gerede über Krieg wurde das ja schon vorbereitet). Es wird also weiter mit Hochdruck daran gearbeitet werden, uns zu ruinieren ohne Sinn und Verstand. Wenn es wenigstens eine (formal) linke Regierung wäre und es damit Hoffnung auf Besserung gäbe, aber so ist das ein einziger Albtraum ...
MfG
Friedrich
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28.02.2011 14:54
#62 RE: Deutschland verschenkt ..., Deutschland haftet ...
Zitat RexKramer Vermutlich werden aber auch diese Professoren auf taube Ohren stoßen und unsere Regierung wird "übergeordnete Gründe" o. ä. ins Feld führen (mit dem Gerede über Krieg wurde das ja schon vorbereitet). Es wird also weiter mit Hochdruck daran gearbeitet werden, uns zu ruinieren ohne Sinn und Verstand. Wenn es wenigstens eine (formal) linke Regierung wäre und es damit Hoffnung auf Besserung gäbe, aber so ist das ein einziger Albtraum ...
Zitat Kann man so sehen, oder so. Vielleicht steckt da wirklich ein genialer Geist dahinter, den ich nur nicht erkennen kann? Ich für meinen Teil lasse an dieser Stelle mal "alle Hoffnung fahren". Da rettet keiner mehr was, die haben uns alle schön mit in den Sumpf gezogen
Volkswirtschaftlich-wohlstandsmäßig ist da für Deutschland kein Trumpf eines genialen Geistes in der Hinterhand, keine Frage. Aber: Es gibt natürlich reale Konsequenzen, Trümpfe, wenn Sie so wollen, die gewissen "genialen Geistern" nun -- absichtlich oder nicht sei dahingestellt -- in die Hand gegeben werden, und die sie ausspielen könnten, wenn Sie denn wollten und das Spiel beherrschen.
Konkret, Deutschlands (und auch Frankreich, wenn auch in geringerem Maße) Politiker haben hier einen riesigen Rohrstock in die Hand bekommen, mit dem sie den Rest Europas prügeln könnten. Durch die jahrelangen Exportüberschüsse und Lohnzurückhaltung Deutschlands, einhergehend mit massiver Verschuldung Resteuropas, einer relativen Verarmung des deutschen Verbrauchers bei gleichzeitigem, erborgtem Vermögens- und Kapitalgewinn in Resteuropa, hat sich Deutschland über die EU potentiell als Vormund, als Imperialmacht positioniert.
Die relative wirtschaftliche Schlechterstellung der Deutschen Bürger ist dabei der Preis, den die deutsche Politik (vielleicht versehentlich) bezahlt hat, um, krass formuliert, die mit deutschem Geld gepäppelten Griechen usw. jetzt auch als Mündel zu haben. Aus dieser Sicht gab es nur Umverteilung auf einer jetzt vergrößerten Basis. Man ist jetzt nicht mehr nur der Steuer-Zuhälter einer deutschen Edelhure (mit der man zudem verheiratet ist), sondern hat einen kleinen Stall voll mehr oder weniger mittelmäßiger Nutten laufen, deren Luden einem richtig was schuldig sind. Quantität schlägt Qualität. (Und sorry für den abrupten Analogiewechsel, ich schreibe hier ohne Masterplan.)
Die dürfen natürlich nicht durchgehen, d.h. ihren Zuhälter sitzenlassen, indem sie den Euro verlassen und den Staatsbankrott erklären. Man muß sie also einsperren und/oder ihnen drohen. Damit gab's in der Praxis nur selten Probleme. Und wenn man einen kleinen Extrawunsch hat, schlägt man sie ein wenig. Oder, noch besser, man lässt das den Luden machen und spielt Good Cop.
Die Frage ist nun der Charakter dieses "genialen Geistes", was will der Zuhälter? Der klassisch-imperialistische Zuhälter will immer nur das Eine -- und laufendes Einkommen, klar. Der zukünftige deutsch-EU-Zuhälter steht aber im Augenblick auf schillernde Spielchen: Er könnte seinen Mädels zum Beispiel ihre Atomkraftwerke verbieten und Windmühlen in die Bordelle stellen -- sonst gibt's Schläge.
Man kann den Mädels und den Luden auch lange Monologe vortragen und die müssen dann nicken, dann denkt der Zuhälter irgendwann, seine Nutten würden denken wie er. Sowas mögen Zuhälter gern. (Oder man importiert auch noch ein paar exotische Nutten, damit die Mädels toleranter werden, oder nicht auf komische Ideen kommen). Am besten macht man alles durcheinander, das ist am leichtesten zu organisieren und Verwirrung ist immer gut.
Vielleicht lässt man die Mädels irgendwann laufen, weil man hofft, sie würden sich vor lauter Dankbarkeit in den den Zuhälter verlieben und man wäre dann eine glückliche Familie (ein populärer Zuhälterfehler).
Aber solange es klappt, haben die "genialen Geister" jedenfalls eine tolle Spielwiese für ihre Machtausübung: Erpressung, Ausbeutung, Weltverbesserung -- alles ist drin. Und wenn alle Stricke reißen, muß halt die alte Edelnutte wieder ran, die hat ja noch echte Industrie und kann nicht weg.
Zitat von Michael B.Konkret, Deutschlands (und auch Frankreich, wenn auch in geringerem Maße) Politiker haben hier einen riesigen Rohrstock in die Hand bekommen, mit dem sie den Rest Europas prügeln könnten. Durch die jahrelangen Exportüberschüsse und Lohnzurückhaltung Deutschlands, einhergehend mit massiver Verschuldung Resteuropas, einer relativen Verarmung des deutschen Verbrauchers bei gleichzeitigem, erborgtem Vermögens- und Kapitalgewinn in Resteuropa, hat sich Deutschland über die EU potentiell als Vormund, als Imperialmacht positioniert.
Tja, Deutschland muß Herrschaft über die anderen ausüben, damit der Laden zusammenbleibt, der Deutschland einbindet, damit es nicht mehr auf die Idee kommt, Herrschaft über andere auszuüben...
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