In Sharm el Sheikh im Jahr 2008 erklaert G W Bush "America will be with you" wenn es um politische, soziale und wirtschaftliche Reformen und das "light of liberty" im Nahen Osten geht und 2011 soll die USA dann im Angesicht solcher beginnenden Reformen sagen "we have no opinion on this - let us know when it's over and who won".
Die "Sicherheitskonferenz" in Herzliya - laut Economist ein Treffem israelischer Militaers und Politiker und offenbar auch von den Verwerfungen der israelischen Politik zersetzt wie man an dem berichteten Angriff Lipni's auf Netanjahu sieht. Und vllt kommt von daher auch die scharfe Kritik an Obama. Wer sich im Innern uneinig und unsicher ist sucht gern einen auslaendischen Suendenbock.
Besonders erheiternd ist allerdings der Satz "...row over settlement building which was the wrong fight to pick...". Als haetten die Israelis Kritik an ihrer Siedlungs(bau)politik jemals als richtig und gerechtfertigt betrachtet.
Was serial blundering berifft - die israelische Politik der sagen wir letzten 10 Jahre ist auch nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Die Inkursion in den Libanon in 2006, Operation Cast Lead, (beide waren nur maessig erfolgreich und duerften die Hisbollah und Hamas mittel/langfristig gestaerkt haben), die Abwendung der Tuerkei (noch zur Zeit von G W Bush dem grossen Nahost-Staatsmann und Klardenker), und die innerisraelischen Auseinandersetzungen mit haeufigen Regierungswechseln und einem Praesidenten vor Gericht haben wahrscheinlich ebenso viel mit dem Machtverlust und der Unsicherheit Israels zu tun wie das angebliche serial blundering Obamas.
Fairerweise muss man aber auch sagen, dass es für die USA (bzw. für den Westen allgemein) wirklich nicht einfach ist, im Umgang mit der Situation in Ägypten eine sinnvolle Linie zu finden.
Einerseits die freiheitliche Sicht: man kann wohl kaum einen Diktator stützen, gegen den sein eigenes Volk aufbegehrt. Andererseits kann sich - auch aus freiheitlicher Sicht! - Mubarak womöglich aus der Rückschau als das kleinere Übel erweisen. Zumindest können Äqypterinnen zur Zeit unverschleiert durch die Straßen gehen, studieren und einen Beruf ausüben. Ob das in fünf Jahren noch gewährleistet ist, ist zumindest fraglich.
Zum anderen natürlich die realpolitische Sicht: Es ist fatal, wenn man einen Verbündeten einfach fallen lässt. Man hat dann nämlich bald keine Verbündeten mehr. Andererseits kann sich ein wirklich demokratisches Ägypten womöglich als ein wesentlich besserer Verbündeter des Westens erweisen als es Mubarak jemals war. Im Falle des Irak war das ja auch der realpolitische Teil von Bushs Plan. Dieser scheint allerdings im Falle Irak nicht so recht aufzugehen. Aber deshalb könnte er im Falle Ägypten dennoch funktioneren.
Fazit: Sowohl aus freheitlicher/demokratischer Sicht als auch aus realpolitischer Sicht gibt es zwei verschiedene Denkweisen zur Ägypten-Frage. Es ist also alles andere als klar, wie man sich als Westen hier richtig verhalten sollte.
Erschwerend kommt noch das taktische Element hinzu: Eine zu klare Parteinahme z.B. der USA in innerägyptischen Angelegenheiten könnte ggf. auch als ungewollte Einmischung verstanden werden und der von den USA gestützten Partei Symphatien kosten.
Ich will damit nicht sagen, dass Obama hier alles richtig macht. Sondern nur, dass es nicht leicht ist, hier den richtigen Weg zu finden.
Zitat von john jIn Sharm el Sheikh im Jahr 2008 erklaert G W Bush "America will be with you" wenn es um politische, soziale und wirtschaftliche Reformen und das "light of liberty" im Nahen Osten geht und 2011 soll die USA dann im Angesicht solcher beginnenden Reformen sagen "we have no opinion on this - let us know when it's over and who won".
Bush, lieber John, wollte Reformen. Er hat Druck auf Verbündete wie Mubarak ausgeübt, diese einzuleiten; ja auch nicht ohne Erfolg (es gab damals erste Liberalisierungen auch in Ägypten, ich müßte die Einzelheiten jetzt nachlesen).
Obama aber hat das, soweit bekannt, nicht gemacht. Er hat vielmehr den Eindruck erweckt, daß die USA die Demokratie keineswegs exportieren wollten (und war ja sogar offenbar bereit, den Mullahs im Iran zu garantieren, daß die USA keinen Versuch zu ihrem Sturz unternehmen, wenn sie dafür außenpolitisch Wohlverhalten zeigen).
Aber kaum gerät Mubarak in Schwierigkeiten, da ist Obama auf einmal auf der Gegenseite. Es ist dieselbe Haltung wie diejenige der Sozialistischen Internationale, der Mubaraks Partei bis zu den jetzigen Unruhen angehörte und die sie jetzt - jetzt! - ausgeschlossen hat. Man springt auf den bandwagon.
Zitat von john jDie "Sicherheitskonferenz" in Herzliya - laut Economist ein Treffem israelischer Militaers und Politiker und offenbar auch von den Verwerfungen der israelischen Politik zersetzt wie man an dem berichteten Angriff Lipni's auf Netanjahu sieht. Und vllt kommt von daher auch die scharfe Kritik an Obama. Wer sich im Innern uneinig und unsicher ist sucht gern einen auslaendischen Suendenbock.
Zitat von FlorianIch will damit nicht sagen, dass Obama hier alles richtig macht. Sondern nur, dass es nicht leicht ist, hier den richtigen Weg zu finden.
Das ist sicher wahr, lieber Florian. Aber der beste Weg wäre meines Erachtens, an die Politik von George W. Bush anzuknüpfen: Die Verbündeten zu Reformen zu drängen, auch mit massivem Druck, sie aber nicht fallenzulassen.
Obama der Redner hat sich ohne Not gleich zweimal mit vollmundigen Deklarationen vor die Kameras gestellt. Er hat Mubarak öffentlich so behandelt, daß dieser gar keine Wahl hat, als vorerst an der Macht festzuhalten; es sei denn, er will als das Hündchen Obamas erscheinen, das dieser nach Belieben zurückpfeifen kann.
Es ist wirklich absurd, lieber Florian: Während der gescheiterten iranischen Revolution im Juni 2009 hat Obama äußerste Zurückhaltung geübt; einem Feind der USA gegenüber. Der Sturz des Regimes wäre ein Segen für den Nahen Osten gewesen. Einem Freund gegenüber benimmt er sich jetzt aber, als sei dies ein Feind.
Und natürlich fragen sich die bisherigen Freunde der USA jetzt, was denn diese Freundschaft wert ist. Wer klug ist, der wird jetzt beginnen, sehr freundschaftliche Beziehungen zu Peking zu entwickeln.
Zitat von FlorianWenn Mubarak sich gegen Revolutionäre stellt, dann muss Obama eben irgendwann Farbe bekennen: unterstützt er Mubarak oder unterstützt er ihn nicht?
Das Problem, lieber Florian, liegt vorher: Obama hat eben, anders als Bush, den Verbündeten im Nahen Osten den Eindruck vermittelt, daß die USA an einer Demokratisierung gar nicht interessiert sind.
Jetzt ist das Kind im Brunnen. Aber auch jetzt sehe ich nicht die Alternative "Mubarak unterstützen oder fallenlassen".
Mubarak war nicht schlimmer, als alle in der Region sind, die ein sozialistisches System zu regieren haben. Die Verhältnisse in Ägypten sind, soweit ich das beurteilen kann, keineswegs diktatorischer als die in Algerien, dem Jemen, Syrien, Hamastan; von Libyen ganz zu schweigen, wo seit Jahrzehnten ein unerbittlicher Diktator regiert.
Mubarak, der mit 82 Jahren ja ohnehin vor dem Ende seiner Amtszeit steht, hat Verantwortungsgefühl genug, jetzt nicht à la Ben Ali den Bettel hinzuwerfen. Das würde in Ägypten sehr wahrscheinlich nicht so ausgehen wie jetzt (vielleicht) in Tunesien, denn es gibt kaum organisierte demokratische Kräfte.
Jetzt zu gehen bedeutet für Mubarak, daß er das Land dem Chaos überläßt, und/oder den Moslembrüdern. Der alte Soldat geht aber nicht von der Fahne.
Es geht aus meiner Sicht darum, den Übergang zu demokratischeren Verhältnissen bedachtsam zu organisieren, mit Hilfe von Suleiman und des Militärs. Es geht darum, den Freund der Moslembrüder ElBaradei, der schnell zu ihrer Marionette werden könnte, von der Macht fernzuhalten.
Dieses Ziel hätte eine kluge Diplomatie hinter den Kulissen erfordert. Stattdessen stellt Obama sich zweimal vor die Kamera und desavouiert Mubarak. Er ist eben der Mann, der glaubt, alles mit Reden regeln zu können. Und die Vermutung ist nicht von der Hand zu weisen, daß er nichts gegen ein von den Moslembrüdern regiertes Ägypten hätte, sofern es sich nicht offen gegen die USA stellt.
Wie so oft stimme ich sozusagen nahtlos mit Charles Krauthammer überein; seinen aktuellen Kommentar habe ich hier verlinkt.
Ich will hier nur einmal ein Szenario ausmalen, sozusagen als Advocatus Diaboli: Wenn ich ein islamischer Extremist im Mittleren Osten wäre, dann würde ich jetzt die Gunst der Stunde nutzen und Fakten schaffen. Ich würde davon ausgehen, dass der jetzige US-Präsident alles abnickt, was ich mache. Ich würde aber auch davon ausgehen, dass er im November 2012 nicht mehr wiedergewählt wird und dass die US dann erneut einen konservativen Präsidenten bekommen. (Wenn es anders kommt, umso besser, aber ich gehe erstmal davon aus.) Demnach hätte ich jetzt etwa 2 Jahre Zeit, um neue Fakten zu schaffen. Und ich müsste es so unumkehrbar machen, dass selbst ein künftiger konservativer US-Präsident nichts unternehmen kann, um diese DInge zurückzudrehen. Ich muss also im großem Stil denken und ich muss mich demokratisch geben. Dann unterstütze ich demokratische Wahlen in Ägypten und sehe zu, dass ein möglichst großer Anteil der Bevölkerung mich und meine Partei wählt. Ich kann ihnen ja jetzt das Blaue vom Himmel versprechen, die Menschen sind alle in einer gewissen Aufbruchstimmung und ich muss sie glauben machen, dass alles besser würde. So weit, so gut. Wenn ich dann erstmal in einem großen Land wie Ägypten "demokratisch legitimiert" bin, habe ich zukünftig bei jeder Intervention der USA die UN, China und Russland auf meiner Seite, die EU sowieso. Dann würde ich die Scharia mit in die geltende Rechtsprechung aufnehmen. In dem Moment hätte ich aus dem Land im Inneren einen islamischen Staat gemacht, der aber nach außen noch immer als Demokratie erscheint. Um meine Macht gegenüber dem Ausland, besonders Israel, zu demonstrieren, könnte ich auf die beste Luftwaffe Afrikas zurückgreifen, mit über 200 Lockheed F-16, einer ganzen Reihe neuerer A64-D Apache Kampfhubschraubern, beide ausgestattet mit panzerbrechenden Luft-Boden-Waffen, die auch gegen Schiffe einsetzbar sind. Damit hätte ich meine veralteten sowjetischen Panzer mehr als wettgemacht, könnte US-Flugzeugträger auf Distanz halten und gleichzeitig die israelische Armee angreifen. Ich könnte auch versuchen, mit einem Erstschlag die israelische Air Force am Boden zu zerstören. Auf der Basis könnte ich dann meine Macht immer weiter ausbauen. Ist dass alles zu weit hergeholt, unwahrscheinlich oder unmöglich? Ich glaube, nicht, will es aber dennoch einmal so in den Raum stellen.
Und das trotz all der von Zettel beschriebenen "Qualitäten" seiner Amtsführung.
Mubarak fallen zu lassen hat ihn keineswegs Sympathien zuhause gekostet. Obama repräsentiert eben viel mehr als nur Politik. Er repräsentiert und manifestiert den Wertewandel der mit 68 begann. Und dieser ist vor allem anti-westlich.
Es ist die Frage ob Obama wirklich nur naiv ist, oder ob er sich nicht viel eher genau so verhält wie es ein linker Ideologe, der er nun einmal ist, tun muß. Für Linke in den USA wie in Europa ist die westliche Zivilisation der Quell der allermeisten Übel in der Welt. Folglich haben diese Leute kein Interesse daran diese Zivilisation zu erhalten.
Obama hat in seiner Kairoer Rede zum Islam diesen keineswegs nur taktisch idealisiert um Sympathien in der islamischen Welt zu erlangen. Er meint das wirklich ernst. Für Obama schildert den Islam als edle, tugenhafte, fehlerarme, ja gradezu fehlerlose Zivilisation, weil er davon wirklich zutiefst überzeugt ist. So wie auch die europäischen Linken.
Sieht man Obama aus dieser Perspektive macht er einen guten Job. Er unternimmt bei der ersten sich bietenden Gelegenheit alles um eine korangemässe Regierung in Ägypten zu installieren. Seine Vision bezüglich Israel ist damit auch klar. Letzlich offene Grenzen für die Palästinsenser und dann demokratische Wahlen mit einer bald islamischen Mehrheitsbevölkerung, die dann gesetzgebend fungiert. So funktioniert Demokratie nicht nur im Verständnis von Obama, sondern bei allen Linken Europas.
Es passt also alles perfekt in Obamas Weltbild und Vision einer besseren Welt, die zugleich eine ist ohne die Dominanz der westlichen Zivilisation, ja am besten sogar eine gänzlich ohne westliche Zivilisation, denn aus Obamas linker Sicht ist diese nur eine Anhäufung von Unrecht und Gewalt, von Atombomben, Klimakatastrophe, Sklaverei, Kolonialismus Rassismus, unsozialem Kapitalismus, usw. Das stellt Obama bei jeder Gelegenheit im Ausland überdeutlich heraus, weil es seine persönliche Überzeugung ist. So jemand vertritt zwangsläufig eher die Interessen anti-westlicher Zivilisationen, weil er diese für die besseren hält. Sein Ziel ist nicht die USA wie sie bis zu seinem Amtsantritt waren, zu erhalten, sondern sie gemäß seinem Weltbild umzuformen und ihren Einfluß so zu reduzieren, daß aus Obamas Sicht die Welt dadurch eine bessere wird.
Die Hälfte der US-Bürger teilt inzwischen diese Werte, sonst würde sie Obama deutlich ablehnen. Obama wird eher unterstützt wegen der Weltanschauung die er repräsentiert, als wegen konkreter Resultate seiner Regentschaft. Ähnlich wie hier die Ikonen der Linkswähler. Wenn Obama sogar jetzt noch 50% Zustimmung hat, wird diese steil empor schnellen wenn Obama wieder das tut was wer wirklich gut kann: Wahlkampf.
Seine Wiederwahl ist darum fast absolut sicher. Und das konservative, "das weiße Amerika", also die Kulturform der die USA ihren Wohlstand, ihre Freiheit und ihren Einfluß zu verdanken haben, ist bereits unaufhaltsam im Niedergang.
Die heraufziehende neue Weltmacht ist vorübergehend China, einige Dekaden später eine islamische Union die bald die Hälfte der Weltbevölkerung repräsentiert mit rasch steigender, unaufhaltsamer Tendenz.
"Special criticism among most of the people you meet at Herzliya is reserved for Barack Obama."
haben Sie übersetzt mit:
"Eine spezielle Kritik ist bei den Leuten, die man in Herzliya trifft, für Barack Obama reserviert."
Müsste es nicht eigentlich
"bei den meisten Leuten"
heißen.
Ich hätte es mit,
"Besondere Kritik ist bei den meisten Teilnehmern für Barak Obama vorbehalten."
übersetzt.
Ich denke aber, das most gehört schon übersetzt, weil es ansonsten so aussieht, als sei es bei allen so. Wie sehen Sie das? - ist übrigens das erste Mal, dass ich über eine Übersetzung von Ihnen stolperte - lese sie jetzt nicht immer, aber schon regelmäßig. Daher, riesen Kompliment an Ihr Englisch. Und Spanisch und Französisch scheinen Sie sie ja ebenso gut zu können.
Zitat von Stefanie"Special criticism among most of the people you meet at Herzliya is reserved for Barack Obama."
haben Sie übersetzt mit:
"Eine spezielle Kritik ist bei den Leuten, die man in Herzliya trifft, für Barack Obama reserviert."
Müsste es nicht eigentlich
"bei den meisten Leuten"
heißen.
Richtig, das "most" ist mir beim Übersetzen einfach durch die Lappen gegangen. Wird korrigiert
Zitat von StefanieIch hätte es mit,
"Besondere Kritik ist bei den meisten Teilnehmern für Barak Obama vorbehalten."
übersetzt.
Ich hatte auch erst "besondere" geschrieben. Aber dann sagte mir mein Sprachgefühl, daß "spezielle" es hier besser trifft.
Gemeint ist mit special hier das, was man im Deutschen meint, wenn man zB sagt: "Der Lehrer hat speziell den Oliver auf dem Kieker", oder "der ist mein ganz spezieller Freund".
Zitat von Zettel Ich hatte auch erst "besondere" geschrieben. Aber dann sagte mir mein Sprachgefühl, daß "spezielle" es hier besser trifft.
Gemeint ist mit special hier das, was man im Deutschen meint, wenn man zB sagt: "Der Lehrer hat speziell den Oliver auf dem Kieker", oder "der ist mein ganz spezieller Freund".
Kann ich gut nachvollziehen die Begründung. Aber dieses "speziell" wäre in meinen Augen dann angebracht, wenn es sich auf Obama bezogen hätte und nicht auf die Kritik. Ist letztlich aber unerheblich, da beide Übersetzungen den gleichen Sinn treffen und daher wurscht :-)
"Und das trotz all der von Zettel beschriebenen "Qualitäten" seiner Amtsführung."
Tja, Zettel hat seine Sicht was Obama betrifft und rund 50% der Amerikaner haben eine andere. 'Truth', you know?
"Mubarak fallen zu lassen hat ihn keineswegs Sympathien zuhause gekostet."
Nein, warum auch?
"Obama hat in seiner Kairoer Rede zum Islam diesen keineswegs nur taktisch idealisiert um Sympathien in der islamischen Welt zu erlangen. Er meint das wirklich ernst."
Hat er ihnen das persoenlich gesagt oder ist dass ihr Versuch an White House Astrology?
"Letzlich offene Grenzen [...] und dann demokratische Wahlen mit einer [...] Mehrheitsbevölkerung, die dann gesetzgebend fungiert. So funktioniert Demokratie nicht nur im Verständnis von Obama, sondern bei allen Linken Europas."
Generell funktioniert so Demokratie im Verstaendnis ALLER Demokraten wuerde ich sagen - wenn man mal kurz ihr "islamisch" rausredigiert.
"Sein Ziel ist nicht die USA wie sie bis zu seinem Amtsantritt waren, zu erhalten..."
Da haben sie recht sonst haetten die USA ja auch 2008 John McSame zum Praesidenten gewaehlt.
"Wenn Obama sogar jetzt noch 50% Zustimmung hat, wird diese steil empor schnellen wenn Obama wieder das tut was wer wirklich gut kann: Wahlkampf."
Amen to that.
"Seine Wiederwahl ist darum fast absolut sicher."
Auch hier sind wir uns einig - und die Republikaner koennen hier sogar noch helfen wenn sie bspw Palin nominieren.
"Und das konservative, "das weiße Amerika", also die Kulturform der die USA ihren Wohlstand, ihre Freiheit und ihren Einfluß zu verdanken haben, ist bereits unaufhaltsam im Niedergang."
Ja, mittlerweile werden sogar Schwarze Praesident. Dummerweise ist es auch so dass obwohl das "weisse Amerika" noch die Mehrheit der Bevoelkerung stellt der Zuwachs vor allem von den "Nicht-Weissen" kommt. Ihre Loesung?
"Die heraufziehende neue Weltmacht ist vorübergehend China, einige Dekaden später eine islamische Union die bald die Hälfte der Weltbevölkerung repräsentiert mit rasch steigender, unaufhaltsamer Tendenz."
Das ist unangenehm fuer sie und ihren Traum von einem "mainstream USA" circa 1952 - was werden sie tun?
Zitat von john j"Und das trotz all der von Zettel beschriebenen "Qualitäten" seiner Amtsführung."
Tja, Zettel hat seine Sicht was Obama betrifft und rund 50% der Amerikaner haben eine andere. 'Truth', you know?
Rund 50 Prozent haben aber auch meine .
Zitat "Wenn Obama sogar jetzt noch 50% Zustimmung hat, wird diese steil empor schnellen wenn Obama wieder das tut was wer wirklich gut kann: Wahlkampf."
Amen to that.
Zustimmung heißt nicht unbedingt, daß man ihn wiederwählen würde. Beim job approval wird gefragt, ob man alles in allem mit seiner Amtsführung einverstanden ist. Man kann das sein und dann doch einen Besseren wählen.
Etliche Institute fragen genauer und haben eine Kategorie strongly approve. Das allein sind diejenigen, von denen man einigermaßen sicher annehmen kann, daß sie Obama wiederwählen.
Es gibt auch schon Umfragen über den Ausgang der Wahlen 2012 bei verschiedenen Gegenkandidaten; ich habe sie aber jetzt auf die Schnelle nicht gefunden, schreibe jetzt also aus der Erinnerung. Palin hat jedenfalls keine Chance gegen Obama. Wenn die GOP sie nominieren würde, wäre das selbstmörderisch. Romney und Huckabee könnten gegen Obama gewinnen.
Oder eine aehnliche - so wie die "anderen 50 prozent" ja auch nicht homogen sind.
"Man kann das sein und dann doch einen Besseren wählen."
Absolut - nur wer soll das sein? Aha:
"Romney und Huckabee könnten gegen Obama gewinnen."
Vielleicht. Eher unwahrscheinlich aber es ist ja noch viel Zeit bis zur naechsten Wahl. Ich hoffe natuerlich dass Palin nominiert wird.
Falls es Romney sein sollte kann ich gar nicht auf die Fragen zur Massachusetts health care reform warten - vor allem denen nach den wesentlichen Unterschieden zwischen dieser reform und Obamacare; und ob Romney als Praesident das tun wuerde was er bereits als Governor tat...
Zitat "Romney und Huckabee könnten gegen Obama gewinnen."
Vielleicht. Eher unwahrscheinlich aber es ist ja noch viel Zeit bis zur naechsten Wahl. Ich hoffe natuerlich dass Palin nominiert wird.
Diese Kandidaten-Diskussionen (die es so ähnlich auch in anderen deutschsprachigen Foren immer mal wieder gibt) kranken stets daran, dass wir Europäer die meisten der in Frage kommenden Kandidaten gar nicht kennen. Wir stürzen uns daher auf die bekannten Gesichter. Meistens wird es dann aber irgendein Kandidat, den kaum einer in einem deutschsprachigen Forum auf der Rechnung hatte.
Und der Grund ist auch ganz klar: Wir kennen halt praktisch nur die großen Namen aus dem Washingtoner Establishment. Die Amerikaner haben aber meist eine große Abneigung gegen just dieses Establishment und bevorzugen daher Kandidaten von außerhalb. (die letzte Wahl mit zwei US-Senatoren als Kandidaten war da sehr ungewöhnlich. Meist ist mindestens einer der Kandidaten aus der Provinz).
Da ticken die USA einfach anders als Deutschland. In Deutschland kann faktisch nur jemand Kanzlerkandidat werden, der zuvor lange Jahre bundespolitische Exposure hatte. In den USA ist das keinesfalls notwendig.
Hand aufs Herz: wer von uns kannte vor der letzten Wahl z.B. Palin? Oder wer kannte Obama vor Beginn der Vorwahlen?
Daher meine Wette: Kandidat wird am Ende jemand, den keiner von uns ernsthaft auf dem Radar hatte.
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