Habe ich auch erst gedacht. Aber die können doch nicht so viele wörtliche (!) Zitate einfach behaupten, wenn es nicht stimmt. Wie sollen die das wieder aus der Welt schaffen. Ich stolperte über die Weinverkostung beim BDI. Sehr ungewöhnlich,kaum vorstellbar. Dennoch, ich halte die Meldung für wahrscheinlicher, als dass eine seriöse Zeitung solche Dinge in die Welt ohne Grundlage setzt. Kenne den Landesverband Berlin nicht, von daher, keine Ahnung. Aber so etwas heikles als Aprilscherz? Fände ich höchst unseriös.
Alleine, dass der Tagesspiegel das offensichtlich immer noch exklusiv hat, ist für mich ein deutlicher Hinweis auf die Aprilscherzhaftigkeit. Und die "Zitate" werden (ausser der angeblichen Stellungnahme Sarrazins) ja auch keinen konkret genannten Personen zugeschrieben ("ein Spitzenliberaler", "ein Vertrauter"). Ich glaube das erst, wenn das irgendwo anders auch berichtet wird, bis dahin ist das für ein (zugegeben gelungener) Aprilscherz.
Zitat von Stitch JonesAlleine, dass der Tagesspiegel das offensichtlich immer noch exklusiv hat, ist für mich ein deutlicher Hinweis auf die Aprilscherzhaftigkeit. Und die "Zitate" werden (ausser der angeblichen Stellungnahme Sarrazins) ja auch keinen konkret genannten Personen zugeschrieben ("ein Spitzenliberaler", "ein Vertrauter"). Ich glaube das erst, wenn das irgendwo anders auch berichtet wird, bis dahin ist das für ein (zugegeben gelungener) Aprilscherz.
Vielleicht gehen die tatsächlich so weit. Die von Kallias genannten Beispiele haben eine andere Qualität. Das jetzt hier beim Tagesspiegel ist für mich zu weit gehend, für einen Aprilscherz. Da ja aktuell alles drunter und drüber geht, wundert mich auch nichts mehr bzw. würde mich nichts mehr wundern. Aber in der jetzigen Situation so etwas zu bringen, ginge zu weit. Vielleicht bin ich zu naiv, dass ich denke, es gibt noch Grenzen. Sollten die so etwas als Aprilscherz verbreiten, wäre das eine absolute Grenzüberschreitung in Anbetracht auch der anstehenden Wahlen in Berlin.
Zitat von GorgasalMan stelle sich vor, am 1. April 2008 hätte in der Zeitung gestanden, die EU wolle Glühbirnen verbieten, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Ich kann mittlerweile in politischen Themen einen Aprilscherz nicht mehr von einer ernsthaften Meldung unterscheiden.
Ich offensichtlich auch nicht. Als ich es zuerst las, insbesondere die Weinverkostung und die Eloquenz, da dachte ich, dass muss ein Aprilscherz sein. Dann dachte ich, die können nicht so weit gehen und so etwas - auch wenn es nur ein Scherz sein soll - in die Welt setzen. Das bekommt man doch nicht einfach wieder aus der Welt geschafft. So dass ich dann dachte, es ist der Tagesspiegel und die werden so etwas nichts bringen, so dass die Meldung wohl stimmen muss.
Wir werden sehen, ob mein Vertrauen in den Tagesspiegel berichtigt war oder nicht.
Damit sind die zu weit gegangen. Wie wollen die das wieder aus der Welt schaffen. Diese ganzen anderen Gags in dem Spiegel Artikel sind politisch nicht so brisant. Da ist das o.k.. Aber das jetzt hier geht zu weit.
Zitat von SpOnMit dem früheren Senator gewinne die FDP nicht nur einen exzellenten Finanzexperten, sondern auch einen rhetorisch brillanten Sympathieträger.
Das ist unter der Gürtellinie. Halt wie üblich bei SpOn.
Zitat von SpOnMit dem früheren Senator gewinne die FDP nicht nur einen exzellenten Finanzexperten, sondern auch einen rhetorisch brillanten Sympathieträger.
Das ist unter der Gürtellinie. Halt wie üblich bei SpOn.
Auch deshalb, weil die sich selbst auf die Schüppe nehmen und nicht auf Kosten anderer Scherze machen.
Stelle mir gerade vor, wie man sich mal kurz an die Schulter fasst und schon ist ein Mail raus und ein lautes "oh nein" löst dann das nächste aus. Bleibt nur noch auf den Boden schmeißen, um der Kamera zu entkommen.
Damit sind die zu weit gegangen. Wie wollen die das wieder aus der Welt schaffen. Diese ganzen anderen Gags in dem Spiegel Artikel sind politisch nicht so brisant. Da ist das o.k.. Aber das jetzt hier geht zu weit.
Verglichen mit dem was die Qualitätsmedien sonst raushauen, gehört er zu den besser recherchierten Artikel. Es stimmt, dass Thilo Sarrazin immer noch SPD-Mitglied ist. Das ist kein Aprilscherz. So eilig wie die Bundesbank hatte es man dann doch nicht mit dem Abschied.
Aber das hat noch nicht gereicht, er hat gleich noch einen draufgesetzt: „Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, die Menschen so erfolgreich in unser Land zu integrieren, wie es die Amerikaner mit den deutschen Einwanderern getan haben“. Das muss er unbedingt den Native Americans aka Indianern erzählen.
Zitat Aber das hat noch nicht gereicht, er hat gleich noch einen draufgesetzt: „Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, die Menschen so erfolgreich in unser Land zu integrieren, wie es die Amerikaner mit den deutschen Einwanderern getan haben“.
Es ist zwar wieder nur eine Nebelkerze, aber das, was Wulff implizit anscheinend mal wieder nicht mitgedacht hat, ist schon richtig: Kein Sozialstaat + funktionierende Grenzen + begrenzter Nachzug = (spätestens) in der dritten Generation sind die Zuwanderer Amerikaner (oder unterscheiden sich doch wenigstens in wesentlichen Kriterien nicht mehr deutlich von der Bevölkerungsmehrheit). Das Deutschland des 21. Jahrhunderts erfüllt nun leider keinen der genannten Punkte. Ich habe in den letzten Wochen öfter darüber nachgedacht, wie wohl die Planer der frühen Gastarbeiterprogramme reagiert hätte, wenn man ihnen das Deutschland des Jahres 2011 oder speziell so eine Groteske wie die Islamkonferenz beschrieben hätte. Das wäre wohl selbst von den ausgewiesenen Skeptikern (und es gab gegenüber den türkischen Arbeitern ja so einige) als maßlos negative Übertreibung angesehen worden.
Der Verweis auf die USA bringt nichts, weil der die Illusion bewahren will, dass diese Entwicklung noch in unseren Händen liegt. Vielleicht ist es realistischer, wenn man sich ansieht, wie sich die Hispanics in den USA "integriert" haben. Man sehe sich mal die Graphiken dieser regierungsamtlichen amerikanischen Veröffentlichung an (S. 6-9):
Zitat 1) richtig ist, dass die (grossen) Parteien mehr und mehr konvergieren. Vor ein paar Jahren konnte man der Presse entnehmen, dass die Bürger der NB statt pluralistischem Meinungstreit eine harmonisierte Regierung und Opposition wünschen. Dem Wunsch wird mittlerweile entsprochen.
Die Spieltheorie kennt dazu das Spiel mit den Eisverkäufern. Ein Strand, 300 Meter lang, die Badegäste verteilen sich gleichmäßig. Auf 100 und auf 200 Meter je ein Eisverkäufer, die Badegäste gehen zum jeweils nächsten. Rückt ein Eisverkäufer näher in die Mitte, gewinnt er seinem Konkurrenten Kunden ab, während ein Teil seiner alten Kunden notgedrungen einen weiteren Weg in Kauf nehmen muß. Am Ende treffen sich beide in der Mitte. Keiner der beiden darf zulassen, daß auf seiner Seite ein Konkurrent auftritt.
Die Strategie der CDU/CSU, rechts von sich keine demokratische Partei zuzulassen, die links der SPD auftretende PDS aber nicht zu verbieten, sondern nur Koalitionen der beiden zu bekämpfen, setzt dieses Spiel 1:1 in die Wirklichkeit um. Sie scheitert daran, daß zu viele Kunden rechts am Strand jetzt lieber ganz auf Eis verzichten.
(Nach dem selben Schema siedeln sich auch Tankstellen an, die treten auch nur in Klumpen auf.)
Zitat Die FDP war einmal die Partei der Freiheit. Aber Freiheit à la Freidemokraten, das ist eine leere Hülle. Ausgerechnet den Grünen ist es gelungen, diese Hülle zu füllen: Sie haben erkannt, dass es heute wichtiger ist, die Menschen von ihren Ängsten zu befreien als sie vor der überbordenden Macht des Staates zu schützen. Ein Kommentar von Alexandra Borchardt
Zitat Die FDP war einmal die Partei der Freiheit. Aber Freiheit à la Freidemokraten, das ist eine leere Hülle. Ausgerechnet den Grünen ist es gelungen, diese Hülle zu füllen: Sie haben erkannt, dass es heute wichtiger ist, die Menschen von ihren Ängsten zu befreien als sie vor der überbordenden Macht des Staates zu schützen. Ein Kommentar von Alexandra Borchardt
Zitat Die FDP war einmal die Partei der Freiheit. Aber Freiheit à la Freidemokraten, das ist eine leere Hülle. Ausgerechnet den Grünen ist es gelungen, diese Hülle zu füllen: Sie haben erkannt, dass es heute wichtiger ist, die Menschen von ihren Ängsten zu befreien als sie vor der überbordenden Macht des Staates zu schützen. Ein Kommentar von Alexandra Borchardt
Zitat Die FDP war einmal die Partei der Freiheit. Aber Freiheit à la Freidemokraten, das ist eine leere Hülle. Ausgerechnet den Grünen ist es gelungen, diese Hülle zu füllen: Sie haben erkannt, dass es heute wichtiger ist, die Menschen von ihren Ängsten zu befreien als sie vor der überbordenden Macht des Staates zu schützen. Ein Kommentar von Alexandra Borchardt
Mittlerweile hat Alexandra Borchert diese Passage abgeändert, sie war einfach zu brilliant und zu entlarvend. Vielen Dank für die Sicherung des ursprünglichen Denkansatzes. Ich bin an anderer Stelle auf diese feuchte Fantasie eines grüntotalitären Staatsverständnisses eingegangen.
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