Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  

ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 28 Antworten
und wurde 2.247 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Kallias Offline




Beiträge: 2.300

06.04.2011 20:47
Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

DrNick hat einen neuen Beitrag in ZR veröffentlicht. (Leider hat sich das technische Problem, daß er hier keinen neuen Thread starten kann, nicht lösen lassen.)

Nilfisk Offline



Beiträge: 69

06.04.2011 22:15
#2 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Daß Spekulation mit verderblichen Rohstoffen nicht funktionieren kann, sollte einem schon der Hausverstand sagen. Kurzfristig kann man die Preise treiben: ich kann Futures auf Lebensmittel kaufen, nur: wenn der Kontrakt fällig ist, dann wird geliefert. Was dann? Ich kann den Weizen oder die Schweinebäuche einlagern, aber das wird teuer. Meistens werden die Kontrakte vorher glattgestellt, bedeutet: es wird verkauft. Somit können Nahrungsmittelspekulanten den Preis für ein paar Monate treiben, mehr nicht. Am Ende reguliert sich doch wieder Angebot und Nachfrage.

Anders sieht es mit lagerfähigen Rohstoffen aus, Metalle zB. Gold, Silber, Kupfer, das kann man kaufen und horten. Das verdirbt nicht. Und mit genügend Geld kann man den Markt schon ganz schön "cornern", so geschehen etwa mit Silber in den 70ern: http://www.buyandhold.com/bh/en/educatio.../hunt_bros.html

Dazu auch Krugman:

Zitat

how can speculation affect this picture? The answer is, it has to work through accumulation of inventories — physical inventories. If high futures prices induce increased storage, this reduces the quantity available to consumers, and it can raise the price. And you can, in fact, argue that something like this has been happening for cotton and copper, where there are apparently large and growing inventories.

But for food, it’s just not happening: stocks are low and falling.


http://krugman.blogs.nytimes.com/2011/02...of-speculation/

Bei Kupfer sollen die Chinesen große Lager aufbauen. Baumwolle? keine Ahnung, aber das Zeug ist wohl auch lagerfähig. Nur Lebensmittel: da werden die - eh nur kurzfristigen Lager - immer kleiner. Da regiert pur Angebot und Nachfrage.

Das einzige, was den Preis künstlich nach oben treiben würde, wäre die Vernichtung von Ware. Das Äquivalent des Hortens von Metallen zB. Aber dafür gibt es nicht nur keinerlei Indiz, es wäre auch regelrecht absurd: während ich Gold im Tresor lagern kann und damit das Angebot künstlich verknappen kann, ist das mit Weizen nicht möglich: der verdirbt ja in kurzer Zeit und dann hat der Spekulant 100% Verlust.

DrNick Offline




Beiträge: 809

07.04.2011 07:58
#3 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat von Nilfisk

Dazu auch Krugman:



Kannte ich noch nicht, danke für den Hinweis.

isildur Offline



Beiträge: 366

07.04.2011 16:37
#4 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Vielen Dank für den Artikel. Ein wirklicher Beweis, dass die Qualität im Politikbereich dieses Blogs nicht abnimmt und die deutsche Berichterstattung auch weiterhin kritisch begleitet wird.
Zettel kann stolz sein solche Autoren in seinem Blog zu haben - Weiter so


Gruß,
Isildur

Nilfisk Offline



Beiträge: 69

07.04.2011 16:49
#5 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

die Top25 econ blogs: http://www.time.com/time/specials/packag...2057116,00.html
Krugman's reading list: http://krugman.blogs.nytimes.com/2011/03/08/what-i-read/
meine Quelle #1: http://ftalphaville.ft.com/blog/ und als Metasource: http://www.realclearmarkets.com

Zitat

There’s a lot of information out there; if the world weren’t going to hell, it would be a great place.

123 Offline



Beiträge: 287

07.04.2011 18:10
#6 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Guter und sehr wichtiger Beitrag.

Anstatt primär über Politiker und deren Wirken zu räsonieren, wäre es viel wichtiger die Triebkraft hinter der Politik zu analysieren. Und das sind heute die Medien. Diese bestimmen durch ihre Indoktrinationsmacht letztlich welche Politik von der Bevölkerung akzeptiert wird und welche nicht.

So lange die Bevölkerung wie in der BRD den Staatsmedien und Leitmedien nahezu 100% hörig und unkritisch gegenüber steht, bestimmen die Medien wie die Bevölkerung geführt werden will.

Feindbild Spekulanten.

Da nahezu alle Journalisten in der BRD im politischen Sektor (und sonst wohl auch aus purem Mitläufertum) links, linksextrem oder ökoextremistisch aufgrund entsprechender Sozialisation entsprechend eingestellt sind, haben wir heute eine Gleichschaltung der Medien die sich Verhältnissen annähert wie in einer (sozialistischen) Diktatur. Die ganz wenigen Artikel und Beiträge die nicht dem ökolinken Weltbild entsprechen sind aufgrund ihrer nahezu unmerklichen Reichweite bedeutungslos was den Informationsstand der Bevölkerung betrifft. Sie dienen nur noch als Alibi um den Anschein von Pressefreiheit und Meinungsvielfalt aufrecht zu erhalten.

Was fällt nun Linken zur Spekulation ein ? Daß sie schlecht ist natürlich.

Fakten die diesem schlichten Feindbild widersprechen werden unterschlagen, von der Wirkung her muß man hierbei von einer Form der Zensur sprechen.

Die Zensur in den heutigen BRD-Leitmedien funktioniert anders als in der DDR oder dem 3.Reich. Sie muß nicht bestimmt und gelenkt werden von einer zentralen Behörde. Sie ist weltanschaulich verinnerlicht und legitimiert durch die dahinter stehenden Wertvorstellungen und positiven Selbsteinschätzungen als ökosozialer Gutmensch der die Weltverbessern will. Folglich ist alles was diesem Weltbild widerspricht unmoralisch und inakzeptabel.

Diese gezielte Fehlinformation über Spekulation dient letztlich dazu eine neosozialistische Wirtschaftsform zu legitimieren. Märkte sind schlecht - der Staat ist gut. Eine marktfreie Gesellschaft ist eine der Planwirtschaft, des Mangels und Hungers. Das wissen auch die Linken längst aus Erfahrung.

Doch es geht nicht darum ob jemand hungert oder stirbt. (Siehe das mediale Desinteresse an Tsunamiopfern, Opfern von Ehrenmorden, Genitalverstümmelung und jährlich einer Million Malariatoten aufgrund des von westlichen Ökoorganisationen inizierten chemiefeindlichen DDT-Boykotts)
Sondern mit dem Hinweis auf frei erfundene Zusammenhänge zwischen preistreibender Spekulation bei Nahrungsmitteln soll als Alternative eine staatlich kontrollierter, und somit totalitärer Mechanismus etabliert werden. Die Entwicklung dahin wird durch solche Desinformation eingeleitet. Hört die desinformierte und absolut mediengläubige Bevölkerung diese Propaganda oft genug wird daraus eine Wahlkampfthema und die Ökolinken bekommen noch mehr Stimmen.

Nun wäre es an den gescholtenen Spekulanten sich zu wehren. Tun diese aber nicht. Sie wollen eben nur ihre Geschäfte machen, und übernehmen keine politische Verantwortung, überlassen den linken Marktfeinden das politische Feld und sich zudem diffamieren.

Das wird sie letztlich ihre Spekulationsmöglichkeiten kosten.

Die Folgen werden dann sein - genau das was man den Spekulanten vorwirft. Explodierende Nahrungsmittelpreise oder Mangel, Hunger und Tod wie das sozialistische Experiment vielfach gezeigt hat.

Anders in einem freien Markt: Steigen die Preise für z.B. Reis wird es nicht lange dauern bis mehr Reis angebaut wird, und dann fällt der Reispreis auch wieder. Ein (freier) Markt reguliert sich nun einmal selbst.


Einen Aspekt bezüglich Preissteigerungen bei Nahrungsmittel muß noch angefügt werden: Die Verantwortung der Notenbanken.

Ohne deren exzessive Geldmengenausweitungen fehlte schlicht das Anlagekapital, das sich natürlich in die Sektoren verlagert, die Renditesteigerungen versprechen. Was die Nahrungsmittelpreise neben allen realwirtschaftlichen Faktoren treibt ist somit die Inflationspolitik der Notenbanken.

Aber so schlimm ist das auch nicht diesbezüglich. Denn: Landbevölkerungen weltweit zählen meist zu den Ärmeren und Ärmsten. Stadtbevölkerungen hingegen im Schnitt zu den Wohlhabenderen - tendenziell betrachtet (es gibt natürlich auch Slumbewohner, die meist Landflüchtlinge sind)

ABER: Genau diese ärmere Landbevölkerung profitiert von der Tendenz zu steigenden Nahrungsmittelpreisen.
Und Nebeneffekt: Dadurch wird die Abwanderung in Städte nachlassen - also weniger Slumbewohner. So gesehen entsteht eine Wohlstandsausgleich, sogar das was die Linken immer als ihr Programm nennen: Soziale Gerechtigkeit.

Aber all das interessiert die linken Demagogen in den deutschen Medien nicht. Ihnen geht es einzig um Propaganda um eine gleichgeschaltete Bevölkerung heranzuzüchten.

Wenn man sich die Totalität der medialen Gleichschaltung in der BRD ansieht wird einem Angst und Bange. Wo soll das enden ?

In einer Art Ökosozialismus. Einem wieder einmal vollkommen intoleranten deutschen Staat, der mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bald keine Meinungsfreiheit mehr dulden kann, weil die negativen Effekte ökolinker Machtpolitik bald deutlich spürbar werden für den Mittelstand.

Reiner aus dem Saarland Offline



Beiträge: 272

07.04.2011 20:56
#7 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat von 123

Die Zensur in den heutigen BRD-Leitmedien funktioniert anders als in der DDR oder dem 3.Reich. Sie muß nicht bestimmt und gelenkt werden von einer zentralen Behörde. Sie ist weltanschaulich verinnerlicht und legitimiert durch die dahinter stehenden Wertvorstellungen und positiven Selbsteinschätzungen als ökosozialer Gutmensch der die Weltverbessern will. Folglich ist alles was diesem Weltbild widerspricht unmoralisch und inakzeptabel.


Hervorragend!
Ein weiteres Beispiel für diese These ist die Tabuisierung der Bundeswehr. Über die Bereiche Wehrtechnik, Rüstungstechnik, Bundeswehr wird in den deutschen MSM insbesonders den Wissenschaftssendungen nicht berichtet. Das Thema wird tabuisiert. Wehrtechnik und Militär gibt es ganz einfach nicht weil

Zitat
alles was diesem Weltbild widerspricht unmoralisch und inakzeptabel ist.


Der Fairnis halber sollte allerdings gesagt werden, dass z.B. auf n-tv das Thema Wehrtechnik nicht in gleichem Masse tabuisiert wird. Das eben Erwähnte gilt für den ÖR.

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

07.04.2011 21:15
#8 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat
Ein weiteres Beispiel für diese These ist die Tabuisierung der Bundeswehr. Über die Bereiche Wehrtechnik, Rüstungstechnik, Bundeswehr wird in den deutschen MSM insbesonders den Wissenschaftssendungen nicht berichtet.



Das gilt nicht nur für die Medien. Als israelische Schüler zu Besuch waren, hatten sie eine Präsentation mitgebracht, um ihr Land etc. in einem kurzen Vortrag vorzustellen. Völlig selbstverständlich haben die israelischen Schüler auch die IDF sowie als Beispiele für israelische Rüstungstechnik den Merkava-Panzer und die Uzi vorgestellt - was bei den dt. Schülern zu großen Augen und leichter Irritation führte ...

Reiner aus dem Saarland Offline



Beiträge: 272

08.04.2011 07:08
#9 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat von Gansguoter
Das gilt nicht nur für die Medien. Als israelische Schüler zu Besuch waren, hatten sie eine Präsentation mitgebracht, um ihr Land etc. in einem kurzen Vortrag vorzustellen. Völlig selbstverständlich haben die israelischen Schüler auch die IDF sowie als Beispiele für israelische Rüstungstechnik den Merkava-Panzer und die Uzi vorgestellt - was bei den dt. Schülern zu großen Augen und leichter Irritation führte ...


Die Wehrtechnik dürfte ein wichtiger Exportzweig der israelischen Industrie sein. Und ein zukünftiges rot-grün regiertes Deutschland wird wohl aus der Wehrtechnik "aussteigen" d.h. Rüstungsexporte verbieten womit sich Deutschland aus einem weiteren Hochtechnologie-Sektor verabschiedet hätte.

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

08.04.2011 09:21
#10 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat von Nilfisk
Daß Spekulation mit verderblichen Rohstoffen nicht funktionieren kann, sollte einem schon der Hausverstand sagen. Kurzfristig kann man die Preise treiben: ich kann Futures auf Lebensmittel kaufen, nur: wenn der Kontrakt fällig ist, dann wird geliefert. Was dann? Ich kann den Weizen oder die Schweinebäuche einlagern, aber das wird teuer. Meistens werden die Kontrakte vorher glattgestellt, bedeutet: es wird verkauft. Somit können Nahrungsmittelspekulanten den Preis für ein paar Monate treiben, mehr nicht. Am Ende reguliert sich doch wieder Angebot und Nachfrage.
(…)
Das einzige, was den Preis künstlich nach oben treiben würde, wäre die Vernichtung von Ware. Das Äquivalent des Hortens von Metallen zB. Aber dafür gibt es nicht nur keinerlei Indiz, es wäre auch regelrecht absurd: während ich Gold im Tresor lagern kann und damit das Angebot künstlich verknappen kann, ist das mit Weizen nicht möglich: der verdirbt ja in kurzer Zeit und dann hat der Spekulant 100% Verlust.



Leider ist in dieser Argumentation ein Haken. Man kann den Wert der meisten Lebensmittel(rohstoffe) erhalten, indem man sie in Energie »umwandelt«: Biogas, Biotreibstoff, Industriealkohol, Elektroenergie. Das ist dann gerade keine Vernichtung von Ware. Dazu gibt es sogar noch den Segen der Grünen und der meisten Medien. Natürlich ist Energie auch nicht lagerfähig, aber es besteht immer Bedarf. Man kann in diesem Sinne auch mit Anbauflächen spekulieren …

DrNick Offline




Beiträge: 809

08.04.2011 09:42
#11 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat von 123

Da nahezu alle Journalisten in der BRD im politischen Sektor (und sonst wohl auch aus purem Mitläufertum) links, linksextrem oder ökoextremistisch aufgrund entsprechender Sozialisation entsprechend eingestellt sind, haben wir heute eine Gleichschaltung der Medien die sich Verhältnissen annähert wie in einer (sozialistischen) Diktatur.



"Nahezu alle" ist etwas zu stark. Es gibt (mindesten) zwei aktuellere Untersuchungen, die sich mit politischen Überzeugungen von Journalisten beschäftigen:

a) http://www.media-perspektiven.de/uploads...eischenberg.pdf (dort S. 354)
b) http://www.dfjv.de/fileadmin/user_upload...ournalisten.pdf (dort S. 13)

Allzu große Unterschiede gibt es nicht: 1/4 bis 1/3 bezeichnet sich als parteipolitisch neutral, rot-grün liegt zwischen 50% und 60%, schwarz-gelb kommt auf rund 15%.

Die zweite Studie enthält auch Daten zum Selbstverständnis deutscher Journalisten (S. 39). Fast 3/4 aller Politikjournalisten hält es demnach für ihre Aufgabe, "Kritik an Mißständen zu üben", und das finde ich noch bedenklicher als die Parteipräferenzen. Schon das Wort "Mißstand" ist ja nicht mehr neutral: Sind "Killerspiele" ein Mißstand? Die "sich öffnende Schere zwischen Arm und Reich"? "Spekulation auf dem Rücken der Armen"? Wer hier jeweils mit ja antwortet, meint dann natürlich auch, es reiche, die Seite zu Wort kommen zu lassen, die den Mißstand kritisiert.

*edit* Tippfehler korrigiert

123 Offline



Beiträge: 287

08.04.2011 11:42
#12 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

mit "fast alle" ist nicht die Parteipräferenz des jeweiligen Journalisten gemeint, sondern seine soziokulturellen Wertvorstellungen. Und die sind bei tatsächlich fast allen ökolinks.

Aus dem zweiten Link:

Parteineigung und politische Einstellung
Auf die Frage, welcher Partei sie am nächsten stehen, antwortet über ein Drittel der befragten
Journalisten, dass sie keiner Partei zuneigen. Als zweithäufigste Nennung wurden von
gut einem Viertel der Politikjournalisten Bündnis 90/Die Grünen genannt, gefolgt von der
SPD, CDU/CSU, der FDP und Die Linke.


Zu welcher Partei der einzelne Journalist neigt sagt nichts aus über seine verinnerlichten Wertvorstellungen. Zumal sich die ehemals bürgerlichen Parteien aufgrund vollkommener Visionslosigkeit zu Plagiaten der Grünen entwickelt haben.

Auch diese "neutralen" und "bürgerlichen" Journalisten glauben mit ziemlicher hoher Wahrscheinlichkeit an die Bösartigkeit der Atomkraft, der grünen Gentechnik, den anthropogenen Klimawandel, daß es immer noch mehr Sozialstaat braucht und Multikulti bestens funktioniert.

Es wäre viel interessanter aufzuschlüsseln wie die heutige BRD- und speziell die GEZ-Journalie zu den Schlüsselthemen der Gegenwart steht.

All diese Themen sind von den Ökolinken besetzt und in moralischen Zuordnungen, meist simplen gut-böse-Schemata, definiert. Sie werden nicht mehr rational debattiert, sondern haben die Funktion von Glaubensbekenntnissen, und darüber hinaus - und das ist das Entscheidende - die Funktion von Erkennungsmerkmalen bezüglich der Gemeinschaftszugehörigkeit.

Wer hier NICHT die Standpunkte der Ökolinken vertritt, der grenzt sich (moralisch) selbst aus, indem er allseits anerkannte und extrem positiv besetzte WERTVORSTELLUNGEN in Frage stellt.

Es gibt zahlreiche Experimente die belegen, wie sich Menschen in Gemeinschaften verhalten, wenn sie Angst vor Ausgrenzung haben. Die Allermeisten passen sich nahezu bedingungslos an. Das ist ein evolutiv verankterter menschlicher Verhaltensinstinkt, der z.B. erklärt warum Moden so strikt befolgt werden.

Gibt eine Gesellschaft nur geringe Toleranzspielräume frei, so passen sich die Menschen eben an den jeweils akzeptierten individuellen Verhaltensspielraum an. Liberale Gesellschaften dulden Subkulturen, die aber innerhalb ihrer Struktur wieder die selben Erkennungs- und Ausgrenzungsmerkmale aufweisen.

Das heißt: Wer die Normsetzungsmacht hat bestimmt was die Leute denken, weil schon VORHER ihr fühlen kontrolliert wurde.
Wer gegen Normen der umgebenden Gesellschaft verstößt, empfindet im Regelfall innere Anspannung - ein unangenehmes Gefühl.
Durch Anpassung vermeidet man Rechtfertigungsdruck und erlangt zugleich relatives Wohlbefinden. Besonders wenn die Normen vermitteln daß ihre Verinnerlichung dem Indviduum einen eltitären Status verleiht: Ein guter Mensch zu sein. Ein besserer sogar wie die die nicht so "denken".

In der BRD haben seit 68 die Linken die Normsetzungsmacht immer mehr errungen. Inzwischen so sehr, daß die ehemaligen bürgerlichen Parteien nur noch billige Kopien der Grünen sind, und sich von diesen garnicht mehr unterscheiden wollen. Zuvor hat diese Entwicklung schon die SPD durchlaufen.

So erklärt sich auch daß der Regierungssprecher von Merkel, Seibel, zuvor beim ZDF-heute Sprecher und Redakteur war, und z.B. die linksextreme taz "Qualitätszeitung" nannte. Und auch sonst vertrat er eben genau das was (nahezu) alle GEZ-Journalisten vertreten: Ökolinke Programmatik. Es war ihm überhaupt nicht anzumerken daß er bei der CDU ist weil er sich anhörte wie eben ein typischer ökolinker Zeitgeistjournalist.

Man könnte das Ganze auch so formulieren: Wer will nicht (auch) zu den "Guten" gehören ?
Besonders wenn damit Status, hohe Einkommen, Macht durch Manipulationsmöglichkeiten erzielt, und nicht zuletzt Ausgrenzungsangst vermieden wird.


P.S. Eigendynamik totalitärer Strukturen

Es verlief immer gleich wenn totalitäre Wertvorstellungen und Ideologien Herrschaft errungen hatten: Es kam zum internen Wettlauf wer der moralisch Beste ist, weil an der Repräsentation der anerkannten Moral voll und ganz die Machtlegitimation hängt.

So war es bei den Jakobinern, so war es bei den Sozialisten. So wird es auch in der BRD kommen. Es geht schließlich um Pfründe und Befriedigung von Machtgier. Die kontrollierte Gesellschaft wird hierbei immer mehr in ihrer Vielfalt beschnitten weil sie sich immer strengeren, unerbittlicheren moralischen Anforderungen fügen muß, deren Ablehnung als ebenso zunehmend unmoralisch definiert und durchgesetzt werden.

In der BRD sind die Weichen eindeutig auf Totalitarismus gestellt. Und wenn wir Glück haben, gibt es bei den Ökolinken irgendwann mal eine innere Opposition, so wie auch die Jakobiner nicht von außen, sondern von innen in ihrem Wahn gestoppt wurden.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

08.04.2011 12:05
#13 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat
Wer gegen Normen der umgebenden Gesellschaft verstößt, empfindet im Regelfall innere Anspannung - ein unangenehmes Gefühl.
Durch Anpassung vermeidet man Rechtfertigungsdruck und erlangt zugleich relatives Wohlbefinden.


Lieber 123,

manchmal erntet man richtiges Entsetzen, wenn man abweichende Auffassungen erkennen läßt, sogar von Leuten, die man vorher als mustergültig tolerant und rational gekannt hat. Dahinter steckt deutlich mehr als Dissens - die moralische Komponente ist nicht zu übersehen.

Herzlich, Thomas

patzer Offline



Beiträge: 359

08.04.2011 12:23
#14 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

immer wieder nett sie zu lesen ökoei.
gruß patzer

Hausmann Offline



Beiträge: 710

08.04.2011 13:30
#15 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Guten Tag!

Abseitige Frage: Warum schweigen die (bekannten / prominenten) Naturwissenschaftler? Es wird genügend geben mit eigener Meinung über Klimaschutz, Kernenergie, Gentechnik und ähnliches. In den 50ern gingen Nobelpreisträger auf die Straße - gegen Atomwaffen. Warum dieses Schweigen von Leuten, die karrieremäßig alles erreicht haben, die auch Möglichkeiten haben, öffentlich wahrgenommen zu werden? Wo bleibt ihr "Sarrazin"?

Gruß!

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

08.04.2011 13:57
#16 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Lieber Hausmann,

natürlich gibt es solche "Sarrazine". Nur kenne ich - etwa in der Klimawissenschaft - nur einen Skeptiker (AKA Klimaleugner), der auf deutsch schreibt, nämlich v.Storch. Alle anderen schreiben in englisch, etwa Anthony Watts, Bishop Hill usw.

Ich bin kein Wissenschaftler, aber der Grund, daß unter den Skptikern so viele Emeritierte sind, könnte damit zusammenhängen, daß die Klimakatastrophe - oder wie immer sie im Moment heißen mag - bei der Einwerbung von Drittmitteln der Renner zu sein scheint.

Herzlich, Thomas

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

08.04.2011 14:19
#17 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Hier dazu passend auch mal ein Beitrag der österreichischen Arbeiterkammer beim ORF. Da gucken die sich also die Preissteigerungen in den Supermärkten an und kommen auf acht Prozent Teuerung in einem halben Jahr. Der offizielle Preisindex sagt aber nur was von 1,5 Prozent (wobei nicht klar ist, ob der auch für das Halbjahr gilt). Okay, finde ich ja löblich. Aber dann kommen die Forderungen:

Zitat von Arbeiterkammer

* Die AK fordert, dass Preissteigerungen kontrolliert werden müssen.
* Steigen bei uns die Preise für Grundnahrungsmittel, muss der Wirtschaftsminister prüfen lassen, ob es für die Preissteigerungen gerechtfertigte Gründe gibt und ob sie stärker als in vergleichbaren Nachbarländern ausfallen.
* Den preistreibenden Spekulanten muss der Kampf angesagt werden. Vor allem auf EU-Ebene muss sich die Regierung einsetzen.
* Die EU-Kommission muss die Sprit-Preisbildung am Rotterdamer Markt überprüfen.


Das ist schon ein Hammer. Der Staat soll also kontrollieren (macht er doch schon - 1,5% das wird ja kritisiert). Der Staat soll ergründen, ob die Steigerungen "gerechtfertigt sind" (und was passiert, wenn ja?). Den "Spekulanten" soll durch den Staat, besser, durch die EU das Handwerk gelegt werden (Wer sind diese Spekulanten denn, und wie "spekulieren" sie?). Die EU-Kommission (ausgerechnet!) soll den Spritmarkt überprüfen. Warum denn nicht der Einfachheit halber mal die Steuer- und Abgabenlast auf Mineralölprodukten?

Überhaupt will mir dieses Spekulantengespenst gerade bei Lebensmitteln nicht in den Kopf. Da sollten die aufgeregten Öffi-Funker mal klar darlegen, wie das funktioniert. Wie man Preise hochtreiben kann, wenn genug Nahrungsmittel produziert werden. Horten kann man die ja kaum.
Was ich mir vorstellen kann, sind gestiegene Rohstoffpreise, wenn sich industrielle Verbraucher gegen Inflation absichern wollen. Das schlüge ja dann auch auf Agrartechnik und Düngemittel etc. durch. Gestiegene Arbeitskosten in der Zulieferindustrie und bei Agrarexporteuren; gestiegene Energiekosten hauen überall rein (Transport, Betrieb von Heiz- und Fördertechnik etc.), aber höhere Preise durchsetzen für nicht knappe Güter? Wie soll das gehen?

Naja, kürzlich las ich (unbelegt), dass in einer Tankfüllung E10-Sprit ca 18 kg Getreide stecken. Vielleicht sollte man da auch mal hingucken.

Beste Grüße, Calimero

----------------------------------------------------
Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire

lois jane Offline



Beiträge: 662

08.04.2011 14:53
#18 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat von DrNick

Zitat von 123

Da nahezu alle Journalisten in der BRD im politischen Sektor (und sonst wohl auch aus purem Mitläufertum) links, linksextrem oder ökoextremistisch aufgrund entsprechender Sozialisation entsprechend eingestellt sind, haben wir heute eine Gleichschaltung der Medien die sich Verhältnissen annähert wie in einer (sozialistischen) Diktatur.



"Nahezu alle" ist etwas zu stark. Es gibt (mindesten) zwei aktuellere Untersuchungen, die sich mit politischen Überzeugungen von Journalisten beschäftigen:

a) http://www.media-perspektiven.de/uploads...eischenberg.pdf (dort S. 354)
b) http://www.dfjv.de/fileadmin/user_upload...ournalisten.pdf (dort S. 13)




Zitat von 123
mit "fast alle" ist nicht die Parteipräferenz des jeweiligen Journalisten gemeint, sondern seine soziokulturellen Wertvorstellungen. Und die sind bei tatsächlich fast allen ökolinks.

Aus dem zweiten Link:

Parteineigung und politische Einstellung
Auf die Frage, welcher Partei sie am nächsten stehen, antwortet über ein Drittel der befragten
Journalisten, dass sie keiner Partei zuneigen. Als zweithäufigste Nennung wurden von
gut einem Viertel der Politikjournalisten Bündnis 90/Die Grünen genannt, gefolgt von der
SPD, CDU/CSU, der FDP und Die Linke.


Zu welcher Partei der einzelne Journalist neigt sagt nichts aus über seine verinnerlichten Wertvorstellungen. Zumal sich die ehemals bürgerlichen Parteien aufgrund vollkommener Visionslosigkeit zu Plagiaten der Grünen entwickelt haben.

Auch diese "neutralen" und "bürgerlichen" Journalisten glauben mit ziemlicher hoher Wahrscheinlichkeit an die Bösartigkeit der Atomkraft, der grünen Gentechnik, den anthropogenen Klimawandel, daß es immer noch mehr Sozialstaat braucht und Multikulti bestens funktioniert.



Sehe ich auch so. Eine simplistische Einteilung in neutrale, rot-grüne und schwarz-gelbe Lager ist nur für Machtspielchen in Koalitionen interessant. Was aber inhaltlich uninteressant ist, solange sich die Parteien selbst ja kaum unterscheiden. Inhaltlich gibt die Dreiteilung nichts her.

Die Mehrzahl der deutschen Journalisten als ökolinks zu bezeichnen ist absurd. Klar neigen sie mehrheitlich eher zur einen Seite, weil man linke Extremisten eher als "naive" oder "weltfremde", aber doch "harmlose" Spinner ansieht, nicht jedoch als gefährlich. Aber das ist nur eine sehr bedingte Sympathie. Wirklich an der Macht will man die "Spinner" dann doch nicht sehen.

Die Mehrzahl der deutschen Journalisten dürfte liberal - d.h. linksliberal - eingestellt sein.

Viel wichtiger - und viel bedrohlicher für unsere Demokratie - ist das Selbstbild, eine vierte Gewalt darzustellen, die alles zu kommentieren, zu bewerten und zu organisieren hat.

Kein Kommentar!

Malte ( gelöscht )
Beiträge:

08.04.2011 21:53
#19 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat von Hausmann
Abseitige Frage: Warum schweigen die (bekannten / prominenten) Naturwissenschaftler?

Vielleicht weil keiner mit einem Pferdekopf in seinem Bett aufwachen will.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.006

09.04.2011 02:43
#20 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat von stefanolix

Zitat von Nilfisk
Daß Spekulation mit verderblichen Rohstoffen nicht funktionieren kann, sollte einem schon der Hausverstand sagen. Kurzfristig kann man die Preise treiben: ich kann Futures auf Lebensmittel kaufen, nur: wenn der Kontrakt fällig ist, dann wird geliefert. Was dann? Ich kann den Weizen oder die Schweinebäuche einlagern, aber das wird teuer. Meistens werden die Kontrakte vorher glattgestellt, bedeutet: es wird verkauft. Somit können Nahrungsmittelspekulanten den Preis für ein paar Monate treiben, mehr nicht. Am Ende reguliert sich doch wieder Angebot und Nachfrage.
(…)
Das einzige, was den Preis künstlich nach oben treiben würde, wäre die Vernichtung von Ware. Das Äquivalent des Hortens von Metallen zB. Aber dafür gibt es nicht nur keinerlei Indiz, es wäre auch regelrecht absurd: während ich Gold im Tresor lagern kann und damit das Angebot künstlich verknappen kann, ist das mit Weizen nicht möglich: der verdirbt ja in kurzer Zeit und dann hat der Spekulant 100% Verlust.



Leider ist in dieser Argumentation ein Haken. Man kann den Wert der meisten Lebensmittel(rohstoffe) erhalten, indem man sie in Energie »umwandelt«: Biogas, Biotreibstoff, Industriealkohol, Elektroenergie. Das ist dann gerade keine Vernichtung von Ware. Dazu gibt es sogar noch den Segen der Grünen und der meisten Medien. Natürlich ist Energie auch nicht lagerfähig, aber es besteht immer Bedarf. Man kann in diesem Sinne auch mit Anbauflächen spekulieren …





Das Problem ist, dass die meisten Lebensmittelrohstoffe zu grossen Teilen eben nicht zur Lebensmittelproduktion, sondern auch fuer andere Dinge verwendet werden.
Z.B. als Viehfutter, fuer diese Verwendungsmoeglichkeit laesst sich Getreide auch haltbar machen (Schweine fressen so gut wie alles, hab ich mal gehoert)... die Viehfutternachfrage ist, wie Nilfisk schon geschrieben hat, aufgrund staerkerer Fleischnachfrage weltweit gestiegen.
...bspw. aber auch, um Kunststoffe herzustellen: Mais bspw. ist auf gutem Weg, Oel bei der Polymerproduktion zu ersetzen, da guenstiger. Hab kuerzlich mal eine nette Analyse gelesen, die davon ausgegangen ist, dass es im Supermarkt so gut wie keine Produkte mehr gibt, in denen nicht zumindest Spuren von Mais enthalten sind (Plastik, Staerke, was weiss ich).

Die Unternehmen, die in diesen Bereichen produzieren, brauchen den Rohstoff nicht in seiner urspruenglichen Form und koennen dann sehr wohl Lager aufbauen (was nicht nur Einfluss auf den Preis dieses Rohstoffs, sondern ueber die Landknappheit Einfluss auf alle anderen Agrarpreise hat), es findet also bereits Spekulation mit den realen Guetern statt.


Der Witz hier ist aber, und da hat Nilfisk recht, dass immer der Eindruck erweckt wird, der Handel mit Futures haette irgendeinen Einfluss auf die Preise von Endprodukten... das zeugt von einer unglaublichen Unfaehigkeit, auch nur die simpelsten Marktprozesse zu begreifen.

Interessant auch, dass die boesen Spekulanten die Preise scheinbar immer in die Richtung treiben, die Kritik hervorruft. Spekulation, die Rohstoffpreise senkt, scheint also nicht zu existieren, genausowenig wie Spekulation, die Aktienpreise erhoeht. Man darf also davon ausgehen, dass Spekulanten in erster Linie das Ziel verfolgen, Oma Maier in den Hungertod zu treiben, egal, ob sie dabei Gewinn machen oder Verlust. Sehr logisch.

Ich muss uebrigens auch immer lachen, wenn von politischer Seite Gutachten in Auftrag gegeben werden, die dann leider nicht zum erwuenschten Ergebnis kommen.
Ein Beispiel: Der Plan war, in den USA 'naked shorts' zu verbieten. Also hat man Gutachten erstellen lassen, die die Schaedlichkeit dieses Handels belegen sollen.
Resultat aller Gutachten: Kein Signifikater Unterschied in der Preisentwicklung, mit oder ohne naked shorts.
Politische Schlussfolgerung: Mir doch wurst, das wird jetzt verboten.

Ein Affentheater.

Gruesse,
F.Alfonzo

DrNick Offline




Beiträge: 809

09.04.2011 08:11
#21 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat von F.Alfonzo

Interessant auch, dass die boesen Spekulanten die Preise scheinbar immer in die Richtung treiben, die Kritik hervorruft. Spekulation, die Rohstoffpreise senkt, scheint also nicht zu existieren, genausowenig wie Spekulation, die Aktienpreise erhoeht. Man darf also davon ausgehen, dass Spekulanten in erster Linie das Ziel verfolgen, Oma Maier in den Hungertod zu treiben, egal, ob sie dabei Gewinn machen oder Verlust. Sehr logisch.





Ich wüßte wirklich gerne, wie ein Bericht im ZDF aussähe, wenn die Agrarspekulanten mal short gehen.

Aber halt: Ich kann's mir schon vorstellen. Dann sieht man nicht die ägyptische Hausfrau, die über steigende Preise jammert, sondern den ägyptischen Bauern, der wegen niedriger Preise seine Familie kaum noch ernähren kann. Irgendwas findet sich immer.

Viele haben anscheinend ein grundsätzliches Problem mit Preisen, die sich auf dem Markt bilden. Manchmal sind diese zu hoch, weil die Spekulanten die Preise nach oben treiben, manchmal auch zu niedrig, weil die Discounter den armen Milchbauern zu wenig zahlen. Der Markt versagt halt ständig.

Malte ( gelöscht )
Beiträge:

09.04.2011 09:40
#22 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat von F.Alfonzo
Ich muss uebrigens auch immer lachen, wenn von politischer Seite Gutachten in Auftrag gegeben werden, die dann leider nicht zum erwuenschten Ergebnis kommen.

Da kann die politische Klasse der USA von der deutschen lernen. Hier werden die Forschungsaufträge an die Institute vergeben, die garantiert zum richtigen Ergebnis kommen.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

09.04.2011 18:47
#23 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat von DrNick
Der Markt versagt halt ständig.



Dass der Käufer immer denselben Preis zahlt, den der Verkäufer kassiert, ist eine der vielen Ungerechtigkeiten des kapitalistischen Systems.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Friedrich ( gelöscht )
Beiträge:

11.04.2011 09:48
#24 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat
Rayson

Dass der Käufer immer denselben Preis zahlt, den der Verkäufer kassiert, ist eine der vielen Ungerechtigkeiten des kapitalistischen Systems.





Stimmt da muß man doch etwas machen!. Es wird ein staatlich Beauftragter vonnöten der hier eine gewisse Preisdifferenz aufbaut um dem Staat zu geben
was diesem wohl zusteht....

Florian Offline



Beiträge: 3.136

11.04.2011 12:40
#25 RE: Das ZDF klärt auf: Spekulanten Antworten

Zitat
Überhaupt will mir dieses Spekulantengespenst gerade bei Lebensmitteln nicht in den Kopf. Da sollten die aufgeregten Öffi-Funker mal klar darlegen, wie das funktioniert. Wie man Preise hochtreiben kann, wenn genug Nahrungsmittel produziert werden. Horten kann man die ja kaum.



Doch, durch Spekulation kann man sowohl die Lebensmittelpreise als auch das -angebot auf den realen Märkten beeinflussen.
Wenn z.B. ein Landwirt sieht, dass der Future für Futtermais hoch steht, der für Weizen aber relativ niedrig, wird er tendenziell mehr Futtermais anbauen.
(Und falls der Preis einmal so sehr fällt, dass er nicht einmal mehr die variablen Kosten wie Saatgut und Dünger einbringt, dann wird ggf. eine Fläche auch einmal eine Saison lang gar nicht bebaut).

Aber: It's not a bug, it's a feature.

Das ist ja gerade der Nutzen der Spekulanten, dass sie zukünftige Knappheiten voraussehen und den Produzenten frühzeitig entsprechende Signale geben.
Wenn sie Knappheiten voraussehen, lassen sie schon heute den Future-Preis steigen - und das motiviert schon heute Landwirte, das Angebot entsprechend auszuweiten.

Im übrigen jetzt nicht speziell für Lebensmittel sondern ganz allgemein gesprochen:
Spekulation hat nicht (wie oft unterstellt) grundsätzlich preistreibende Effekte - sondern ganz im Gegenteil führt sie tendenziell zum Ausgleich von Preisspitzen.
Gehen wir einmal davon aus, ein Spekulant versteht sein Geschäft und spekuliert so, dass er damit Geld verdient.
Was macht er dann? Er kauft dann, wenn der Preis niedrig ist und verkauft, wenn er hoch ist.
Dies führt tendenziell zu einem Ausgleich. Insbesondere kommt bei hohen Preisen zusätzliches Angebot auf den Markt, was sich preisdämpfend auswirkt.

Seiten 1 | 2
«« Neue Autoren
 Sprung  



Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.



Xobor Xobor Forum Software
Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz