Zitat von GorgasalUnd Klassik ist ganz entschieden wertvoller als Heavy Metal. Ich verstehe auch nicht ganz, wie man ernsthaft das Gegenteil behaupten kann.
Zitat von GorgasalUnd Klassik ist ganz entschieden wertvoller als Heavy Metal. Ich verstehe auch nicht ganz, wie man ernsthaft das Gegenteil behaupten kann.
Hm, was ist denn wertvoll? Wenn ich nur noch einen einzigen meiner Tonträger behalten dürfte (da gehört einiges dazu, auch Klassik), dann wäre es wohl mit Sicherheit Slayers unerreichtes Album Reign in blood. Musik als Hochleistungssport. Da bin ich im Bildungsbürgerwettstreit wohl gerade ausgeschieden, ne?
Macht mir aber garnix...
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
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Zitat von Gorgasal Und Klassik ist ganz entschieden wertvoller als Heavy Metal.
Verschiedenen steuer- und abgabenfinanzierten Stellen ist Klassik auf jeden Fall "mehr wert" als Heavy Metal, wird doch diese offenbar nicht selbst lebensfähige Kunstform massiv subventioniert, während für die Metaller doch eher wenig Staatsgeld abfällt.
Zitat Ich verstehe auch nicht ganz, wie man ernsthaft das Gegenteil behaupten kann.
Der Kundschaft scheint Klassik ganz entschieden weniger wertvoll zu sein als Heavy Metal. M.E. gibt es keinen anderen sinnvollen Maßstab.
Zitat von Gorgasal Und Klassik ist ganz entschieden wertvoller als Heavy Metal.
Verschiedenen steuer- und abgabenfinanzierten Stellen ist Klassik auf jeden Fall "mehr wert" als Heavy Metal, wird doch diese offenbar nicht selbst lebensfähige Kunstform massiv subventioniert, während für die Metaller doch eher wenig Staatsgeld abfällt.
Zitat Ich verstehe auch nicht ganz, wie man ernsthaft das Gegenteil behaupten kann.
Der Kundschaft scheint Klassik ganz entschieden weniger wertvoll zu sein als Heavy Metal. M.E. gibt es keinen anderen sinnvollen Maßstab.
Es gibt, lieber hubersn, keinen anderen sinnvollen Maßstab für Erfolg, was freilich eine Tautologie ist.
Aber "wertvoll"? Wenn ich mich recht erinnere, ist das Dschungelcamp eine der erfolgreichsten Sendungen im deutschen TV.
Hier ist eine Liste der deutschsprachigen Bestseller von 1970 bis 2007. Heinrich Böll ist zweimal vertreten; aber nicht Martin Walser, nicht Adolf Muschg und nicht G.W. Sebald, nicht Günther de Bruyn; von Arno Schmidt gar nicht zu reden.
Einige Autoren auf dieser Liste: Dee Brown, Stephen King, Ken Follett, John Irving, Michael Ende, Erich Segal, Umberto Eco, Isabel Allende, Paulo Coelho, Toni Morrison, Henning Mankell, Jane Smiley, Dan Brown, Cornelia Funke, Christopher Paolini, Joanne K. Rowling.
Die größten Schriftsteller des ausgehenden 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts?
Einige Autoren auf dieser Liste: Dee Brown, Stephen King, Ken Follett, John Irving, Michael Ende, Erich Segal, Umberto Eco, Isabel Allende, Paulo Coelho, Toni Morrison, Henning Mankell, Jane Smiley, Dan Brown, Cornelia Funke, Christopher Paolini, Joanne K. Rowling.
Ich habe den Eindruck, dass Eco in seinem Heimatland tatsaechlich ein ueber den blossen Bestsellerautoren hinausgehender Status zugestanden wird; und dabei handelt es sich immerhin um ein Land, in dem man einen grossen Platz ueber mehrere Abende mit Leuten fuellen kann, die Benigni beim Rezitieren von Dante beiwohnen.
Zitat von FTT_2.0Ich habe den Eindruck, dass Eco in seinem Heimatland tatsaechlich ein ueber den blossen Bestsellerautoren hinausgehender Status zugestanden wird; und dabei handelt es sich immerhin um ein Land, in dem man einen grossen Platz ueber mehrere Abende mit Leuten fuellen kann, die Benigni beim Rezitieren von Dante beiwohnen.
Ich habe damals das Buch in Übersetzung zu lesen versucht und fand es schlecht geschrieben; aber das mag an der Übersetzung gelegen haben. Um so ein Buch flüssig zu lesen, reicht mein Italienisch nicht. Dann habe ich den Film gesehen; Kasperltheater, weihevoll.
Sonst weiß ich über Eco nur, daß er sich, glaube ich, einen "Semiotiker" oder so ähnlich nennt und vermutlich zu dieser Species von Kulturwissenschaftlern und Philosophen gehört, die irgendwie alles mit allem verbinden können; so à la Michel Foucault, Jacques Derrida, Gilles Deleuze und Jacques Lacan.
Ich habe gerade Jakob Burkhards "Kultur der Renaissance in Italien" gelesen. Da gibt es ein Kapitel über die "Humanisten" des 15. Jahrhunderts, die in Wahrheit überwiegend Rhetoriker, brillante Disputierer, Sophisten, elegante Sprachverdreher waren.
Ich denke, das ist die Tradition, in der sowohl Eco steht als auch alle diese Pariser Salonphilosophen, von denen wir ja gerade Bernard-Henri Lévy in voller Aktion erleben.
Lateinische Kultur. Über die sich unsere Kultur, die einen Hegel und einen Heidegger hervorgebracht hat, freilich nicht erheben sollte.
Zitat von ZettelSonst weiß ich über Eco nur, daß er sich, glaube ich, einen "Semiotiker" oder so ähnlich nennt und vermutlich zu dieser Species von Kulturwissenschaftlern und Philosophen gehört, die irgendwie alles mit allem verbinden können; so à la Michel Foucault, Jacques Derrida, Gilles Deleuze und Jacques Lacan.
Stimmt, lieber Zettel. Ich habe die Semiotik mit voller Absicht in meiner Magisterarbeit verbraten, weil sie ein hervorragendes Anything goes-Instrument ist, um eine eigene Interpretation "theoretisch" zu unternauern. Hätte ich das Gegenteil geschrieben, wäre es genauso gegangen .
Zitat von FTT_2.0Ich habe den Eindruck, dass Eco in seinem Heimatland tatsaechlich ein ueber den blossen Bestsellerautoren hinausgehender Status zugestanden wird; und dabei handelt es sich immerhin um ein Land, in dem man einen grossen Platz ueber mehrere Abende mit Leuten fuellen kann, die Benigni beim Rezitieren von Dante beiwohnen.
Ich habe damals das Buch in Übersetzung zu lesen versucht und fand es schlecht geschrieben; aber das mag an der Übersetzung gelegen haben. Um so ein Buch flüssig zu lesen, reicht mein Italienisch nicht. Dann habe ich den Film gesehen; Kasperltheater, weihevoll.
Sonst weiß ich über Eco nur, daß er sich, glaube ich, einen "Semiotiker" oder so ähnlich nennt und vermutlich zu dieser Species von Kulturwissenschaftlern und Philosophen gehört, die irgendwie alles mit allem verbinden können; so à la Michel Foucault, Jacques Derrida, Gilles Deleuze und Jacques Lacan.
Ich habe das Buch nicht gelesen, weil eine Person mir einmal ungefragt das Ende verraten und eine andere mir nahestehende Person es nach 100 bis 150 Seiten kopfschüttelnd weggelegt hat. Den Film habe ich auch nur etwa eine Viertelstunde durchgehalten. Offenbar fehlt mir das nötige Grundinteresse.
Abgesehen davon habe ich den Eindruck, dass dieses "alles hängt mit allem zusammen" gegenwärtig so eine Unart der kontinentaleuropäischen Geistes- und Sozialwissenschaften ist, um sich von den "bösen Simplifizierern" aus Amerika und outre-Manche abzugrenzen.
Zitat von ZettelIch habe gerade Jakob Burkhards "Kultur der Renaissance in Italien" gelesen. Da gibt es ein Kapitel über die "Humanisten" des 15. Jahrhunderts, die in Wahrheit überwiegend Rhetoriker, brillante Disputierer, Sophisten, elegante Sprachverdreher waren.
Ich denke, das ist die Tradition, in der sowohl Eco steht als auch alle diese Pariser Salonphilosophen, von denen wir ja gerade Bernard-Henri Lévy in voller Aktion erleben.
Ich habe auch den losen Eindruck, dass Eco so einer ist, der sich, wenn nötig ungefragt, zu allen möglichen gesellschaftlichen und tagespolitischen Fragen äußert. In Deutschland wäre das wohl so eine Mischung aus den Güntern Jauch und Grass.
Er hat ja nicht nur DAS Buch geschrieben, von dem hier immer die Rede ist. "Der Name der Rose" ist ein Krimi, ein Unterhaltungsbuch, und dafür m. E. recht ordentlich historisch fundiert und witzig. Wobei ich zum Stil nichts sagen kann, weil mein Italienisch da auch nicht reicht. Den Film lassen wir mal außen vor, der ist nicht von Eco.
Deutlich anspruchsvoller sind Bücher wie "Das Foucault'sche Pendel", "Die Insel des vorigen Tages" oder "Baudolino". Eco hat ein phantastisches Hintergrundwissen zur europäischen Geistesgeschichte (beherrscht wohl auch alle dafür wichtigen Sprachen), die literarischen und philosophischen Anspielungen in seinen Texten sind tiefsinnig, vergnüglich und anstrengend ;-)
Zur Semiotik kann ich weniger sagen - aber was ich von ihm dazu (ausschnittweise) gelesen habe, schien mir sehr intelligent und wissenschaftlich auf höchstem Niveau. Es ist aber wohl eine von den geistes-/sozial-wissenschaftlichen Disziplinen, in denen auch manch wortgewaltig Flachgeistige ihr Unwesen treiben ...
Zitat von R.A.Er hat ja nicht nur DAS Buch geschrieben, von dem hier immer die Rede ist.
Danke schön, ich habe mich schon gefragt, was ich hier nicht mitbekomme...
Zitat von R.A."Der Name der Rose" ist ein Krimi, ein Unterhaltungsbuch, und dafür m. E. recht ordentlich historisch fundiert und witzig. Wobei ich zum Stil nichts sagen kann, weil mein Italienisch da auch nicht reicht. Den Film lassen wir mal außen vor, der ist nicht von Eco.
Deutlich anspruchsvoller sind Bücher wie "Das Foucault'sche Pendel", "Die Insel des vorigen Tages" oder "Baudolino". Eco hat ein phantastisches Hintergrundwissen zur europäischen Geistesgeschichte (beherrscht wohl auch alle dafür wichtigen Sprachen), die literarischen und philosophischen Anspielungen in seinen Texten sind tiefsinnig, vergnüglich und anstrengend ;-)
Das war auch mein Eindruck, soweit ich vor einigen Jahren ein wenig Eco gelesen habe.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
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