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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 29 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
lukas Offline



Beiträge: 261

22.04.2011 13:22
#26 RE: "Gläubigerhaftung" und der ESM Antworten

Zitat von DrNick

Zitat von lukas
Ich halte das Anhäufen von Schulden durch den Staat für nicht akzeptabel. Es ist an sich weder den Gläubigern noch den Steuerzahlern zuzumuten, die Folgen dieses Fehlverhaltens auszubaden, aber irgendwen muss es treffen. Warum dann nicht auch die Gläubiger?



Es gibt ja noch eine weitere Gruppe, die es treffen könnte, nämlich den Schuldner.




Der Schuldner ist Griechenland, und Griechenland ist pleite. Es muss sich das Geld also irgendwo anders holen.

Zitat von DrNick
Griechenland (ich bleibe mal bei dem Beispiel, bei den anderen PIIGS sieht es etwas anders aus) hat es sich jahrelang auf Pump gut gehen lassen, und jetzt müßte das der griechische Stuerzahler durch Steuererhöhungen und der griechische Bürger durch massive Ausgabenkürzungen bezahlen, wie hart das auch immer sein mag.



Nicht "Griechenland" ist es gut gegangen, sondern bestimmten einflussreichen Menschen und Gruppen innerhalb der griechischen Gesellschaft. Wenn jetzt Steuern erhöht und Ausgaben gekürzt werden, dann wird das nach allem, was wir über Politik wissen, genau die am härtesten treffen, die kaum politischen Einfluss haben.

Halten Sie das für gerecht?

DrNick Offline




Beiträge: 809

22.04.2011 13:42
#27 RE: "Gläubigerhaftung" und der ESM Antworten

Zitat von lukas
Nicht "Griechenland" ist es gut gegangen, sondern bestimmten einflussreichen Menschen und Gruppen innerhalb der griechischen Gesellschaft. Wenn jetzt Steuern erhöht und Ausgaben gekürzt werden, dann wird das nach allem, was wir über Politik wissen, genau die am härtesten treffen, die kaum politischen Einfluss haben.

Halten Sie das für gerecht?



Ich verweise mal auf einem Spiegel-Bericht aus dem Februar 2010: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unterne...,679811,00.html.

Dort kann man schön nachlesen, wie auch die breite Mehrheit von dem System (wenig Steuern und viel soziale Wohltaten) profitiert hat. Daß man jetzt mit der Realität konfrontiert wird, kann ich kaum als ungerecht betrachten.

Llarian Offline



Beiträge: 7.126

22.04.2011 15:25
#28 RE: "Gläubigerhaftung" und der ESM Antworten

Zitat von Friedrich

Zitat
Llarian
Wenns nicht gerade Verpflichtungen gegenüber Kindern sind oder Verpflichtungen aus Straftaten, kann sich jeder innerhalb von sieben Jahren per Privatinsolvenz für schuldenfrei erklären.



Was eben falsch ist.



Kann man so sehen, ist aber faktisch derzeit Gesetz. Ich fands auch zunächst falsch, aber ich muss sagen, dass ich meine Zweifel bekomme, wenn ich beispielsweise Spots für einen "Easy Credit" im Stile von "Das kann ich auch" sehe. Ich finde nicht, dass irgendeine Bank, die mit solchen Methoden vorgeht (und es ist erschreckend, dass das in dem Beispiel die Volksbank ist), nicht irgendwo selber schuld ist. Die Sklaverei ist abgeschafft und das gilt auch für dumme Menschen, die die Folgen ihrer Taten nicht immer übersehen und die Zinsrechnung nicht beherschen.

Zitat
Was geschieht denn es gibt immer mehr Auskunftteien für den Status eines Schuldners.


Die gabs auch schon vorher. Die Privatinsolvenz verhindert ja nicht, das Kredite nicht zurückgezahlt werden, die wären in aller Regel auch in den 23 Jahren danach nicht zurückgezahlt worden. Was die Privatinsolvenz verhindert ist, dass jemand 30 Jahre für Dummheit bestraft wird, nichtmal ein Mörder wird solange eingesperrt. Das die Schufa durch die Einführung der Privatinsolvenz mehr Rechte bekommen hätte, wäre mir neu.

Friedrich ( gelöscht )
Beiträge:

22.04.2011 15:54
#29 RE: "Gläubigerhaftung" und der ESM Antworten

Zitat
LLarian
"Easy Credit" im Stile von "Das kann ich auch" sehe. Ich finde nicht, dass irgendeine Bank, die mit solchen Methoden vorgeht (und es ist erschreckend, dass das in dem Beispiel die Volksbank ist), nicht irgendwo selber schuld ist. Die Sklaverei ist abgeschafft und das gilt auch für dumme Menschen, die die Folgen ihrer Taten nicht immer übersehen und die Zinsrechnung nicht beherschen.




Nun wenn Sie Ihre Dummheiten nicht mit "easy" credit machen können, wird sich was anderes finden lassen. Ich denke aber ich verstehe was Sie meinen, nur es müsste eben heissen : Ein "Kredit" ist grundsätzlich erst mal kritisch zu sehen und abzulehnen wenn es um direkten Konsum geht. Sparen sollte "positiv" besetzt sein, nach dem Motto der muß aber ordentlich gespart haben... Aber dann kann man auch sagen wie der Herr so's G'scherr. Der Staat lebt es vor und dann kann es ja nicht FALSCH sein oder....

Das Ganze ist ein Problem ich will es haben und zwar jetzt. Und das muß man nicht unterstützen. Sondern es heist, Spar's Dir zusammen uns kauf' es dann. Mal sehen wie wichtig xy in 2 oder so Jahren wäre.... Aber nein hier jetzt und sofort und nach mir die Sintflut und meines Erachtens hat die Privatinsolvenz nur ein negatives Signal. Hau ordentlich auf den Putz, sanier' Dich auf Kosten Deiner Gläubiger backe x Jahre kleine Brötchen und dann leg mal wieder los...

Aber auch diese Verantwortungslosigkeit wird ja beeindruckend von Politkern und angestellten Managern vorgelebt. Wie ist es denn mit den Millionenboni gelaufen?
http://fdominicus.blogspot.com/2011/02/alternativlos.html

Warum soll man dahinter zurückstecken?

Nein ich sehe Privatinsolvenz im Großen und Ganzen eher negativ. Folge aber Ihren Argumenten das man für Dummheit nicht unbedingt lebenslänglich bekommen müsste. Nur ist gerade in der Diskussion den ordenlich zu verhalten Zeitraum auf 3 Jahre zu verkürzen. Das war nicht gut, ist nicht gut und wird nie gut sein...


Zitat
DrNick
... (wenig Steuern und viel soziale Wohltaten) profitiert hat. Daß man jetzt mit der Realität konfrontiert wird, kann ich kaum als ungerecht betrachten.




Wenig Steuern kommt eher durch lasche Handhabung, aber an niedrigen Steuern insgesamt kann ich rein gar nichts schleccht finden. Das mit den vielen Wohltaten ist ein echtes Problem und zeigt nur warum es ein klares Schuldenverbot für die öffentliche Hand geben sollte. Man kann aber eben nun mal nichts verteilen was man nicht hat und schon gar nicht etwas was man durch "ungedeckte" Kredite vorgaukelt zu haben. Und damit kommt man zurück, Eigentlich gehört Kredit für konsumptive Zwecke geächtet. Aber das gilt wohl nur noch bei der Minderheit....

Frag ich mal. Was hört sich für Sie besser an. "Sein haus, seine yacht, sein Auto .." oder "seine Fabrik, seine Innovationen ...."
Ich weiß wozu ich gerne gehörte...

lukas Offline



Beiträge: 261

22.04.2011 17:05
#30 RE: "Gläubigerhaftung" und der ESM Antworten

Zitat von DrNick
Ich verweise mal auf einem Spiegel-Bericht aus dem Februar 2010: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unterne...,679811,00.html.

Dort kann man schön nachlesen, wie auch die breite Mehrheit von dem System (wenig Steuern und viel soziale Wohltaten) profitiert hat. Daß man jetzt mit der Realität konfrontiert wird, kann ich kaum als ungerecht betrachten.



Gut, dann nehmen wir einmal an, dass die Dame vom Spargel gut recherchiert hat, Athen auch mal verlassen hat etc. und die Situation im Land korrekt wiedergibt. Von einer breiten Mehrheit, die vom System profitiert haben soll, kann ich in ihrem Bericht dennoch nichts entdecken: Im Gegenteil, sie gibt ein Beispiel für eine Gruppe, die vom System Griechenland besonders profitiert haben, nämlich die Zöllner, die hier stellvertretend für den öffentlichen Dienst stehen. Was haben Frau Kapsali und Herr Zervos dagegen von der allgegenwärtigen Korruption? Nicht viel, scheint's.

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