Über diesen falschen Zusammenhang habe ich mich auch oft geärgert. Dass jetzt offen von der Opfern der Reaktorkatastrophe gesprochen(gelogen) wird geht noch einen Schritt weiter. Einfach nur traurig, wenn selbst die dpa so einen Unsinn verbreitet, denn das wird in Dutzenden Regionalzeitungen so abgedruckt und liegt damit bei einem Großteil der Bevölkerung so auf dem Küchentisch.
Erinnere mich an eine Lebenserfahrung meines Vaters vor gut 50 Jahren: Zeitungen lügen "wie gedruckt". Als junger Mensch schmunzelt man natürlich darüber. mfG
Zitat von isildurÜber diesen falschen Zusammenhang habe ich mich auch oft geärgert. Dass jetzt offen von der Opfern der Reaktorkatastrophe gesprochen(gelogen) wird geht noch einen Schritt weiter. Einfach nur traurig, wenn selbst die dpa so einen Unsinn verbreitet, denn das wird in Dutzenden Regionalzeitungen so abgedruckt und liegt damit bei einem Großteil der Bevölkerung so auf dem Küchentisch.
Ja, es wäre interessant, einmal in einer Umfrage zu erfragen, wieviele Menschen bei der Reaktorkatastrophe von Fukushima ums Leben kamen, wieviele verletzt und wieviele verstrahlt wurden.
Zitat von ZettelJa, es wäre interessant, einmal in einer Umfrage zu erfragen, wieviele Menschen bei der Reaktorkatastrophe von Fukushima ums Leben kamen, wieviele verletzt und wieviele verstrahlt wurden.
Ein nicht geringer Prozentsatz wird davon überzeugt sein, dass der Reaktorunfall den Tsunami ausgelöst hat.
Es hat wohl in Japan Demonstrationen gegen Atomkraft gegeben. So ist bei NHK zu lesen (http://www3.nhk.or.jp/daily/english/11_19.html): "A series of anti-nuclear demonstrations were held across Japan on Saturday. The rallies coincided with the 3 month anniversary of the March 11th earthquake and tsunami that resulted in the accident at the Fukushima Daiichi nuclear power plant.
About 2,400 protesters took part in a rally in central Tokyo. Gathering in Minato Ward, they called for the closure of nuclear power plants and a change in the government's energy policies.
A man from Fukushima Prefecture said the nuclear accident is a problem for all Japanese people. He said as long as the country continues to rely on nuclear power, another Fukushima-type accident could happen.
The protesters then marched to the headquarters of Tokyo Electric Power Company, the operator of the Fukushima plant.
They demanded that the people of Fukushima Prefecture be given back their lives.
A 39-year-old man said he fears radiation as it cannot be seen. He said each person must raise his or her voice to demand the closure of nuclear power "
Ich bin mir nicht zu 100% sicher, aber ich meine mich zu erinnern, dass gemeldet wurde, dass es tatsächlich Opfer gab. Diese sind zwar nicht durch die Strahlung gestorben, aber man kann sie denoch als Opfer der Atomkatastrophe betrachten. Zum einem gab es Meldungen über einen gestorbenen Kranführer, der bei einer Wasserstoffexplosion gestorben ist. Außerdem gab es noch einen älteren Helfer, der nach kurzer Arbeitszeit an den Folgen des Stresses gestorben ist. So lauteten zumindest die ersten Berichte dazu und ob der Tod tatsächlich in Zusammenhang mit dem erhöhten Stress stand ist wohl schwer zu klären. Aber das man diesem beiden Opfer eine Schweigeminute widmet erscheint mir sehr unwahrscheinlich. Da muss ich ihnen Recht geben.
Zitat von nCrZum einem gab es Meldungen über einen gestorbenen Kranführer, der bei einer Wasserstoffexplosion gestorben ist.
Habe ich auch gehört. Aber das war (sofern die Pietät "normal" im Zusammenhang mit einem Todesfall zulässt) ein normaler Arbeitsunfall.
Wir haben die Bilder von den Zerstörungen gesehen. Trümmer über Trümmer. Die Beseitigung von großen Trümmerteilen ist ein riskanter Job. Hundertmal geht´s gut, beim hundertersten mal kippt der Kran oder das Betonteil fällt in die falsche Richtung. Auch ohne Beleg würde ich aus der kalten behaupten, dass es bei den Aufräumarbeiten in Japan zu mehreren schweren Arbeitsunfällen kam (alles andere wäre ein Wunder). Nur dass das unsere Politiker- und Medienkaste nicht interessiert.
Zitat von nCrIch bin mir nicht zu 100% sicher, aber ich meine mich zu erinnern, dass gemeldet wurde, dass es tatsächlich Opfer gab. Diese sind zwar nicht durch die Strahlung gestorben, aber man kann sie denoch als Opfer der Atomkatastrophe betrachten. Zum einem gab es Meldungen über einen gestorbenen Kranführer, der bei einer Wasserstoffexplosion gestorben ist. Außerdem gab es noch einen älteren Helfer, der nach kurzer Arbeitszeit an den Folgen des Stresses gestorben ist. So lauteten zumindest die ersten Berichte dazu und ob der Tod tatsächlich in Zusammenhang mit dem erhöhten Stress stand ist wohl schwer zu klären.
Interessant, was Sie, lieber nCr in den (deutschen?) Medien so gehört oder gelesen haben.
Laut Wikipedia starb bei den Arbeiten nach dem Unfall ein einziger Mensch; und wie es dazu kam, das kann man in Japan Today vom 15. März lesen:
Zitat FUKUSHIMA — A worker at the crippled Fukushima Daiichi nuclear power plant died Saturday after collapsing while carrying materials as part of crisis-fighting operations, the operator said.
It is the first time a worker has died at the plant operated by Tokyo Electric Power Co since the March 11 massive earthquake and tsunami triggered a series of radiation leakage accidents there. The cause of his death was not immediately known.
No radioactive substances have been detected on the man, who was in his 60s, and he apparently sustained no injuries, the utility said. The man had started working at the plant on Friday and was wearing protective gear at the time of the accident. He was exposed to radiation totaling 0.17 millisievert.
The man, an employee of a subcontractor, collapsed about one hour after he began working at 6 a.m. Saturday with another worker at a waste disposal processing facility. He was unconscious when he was taken to a medical room inside the plant past 7 a.m. and was confirmed dead at a hospital in Iwaki, Fukushima Prefecture, the utility and other officials said.The other worker has not complained of health problems, the company added.
Also offenkundig der Herzanfall eines Mannes in den Sechzigern. Der Bericht weist weder auf einem Zusammenhang mit Strahlunng noch mit einem ungewöhnlichen Stress hin.
Der Zusammenhang zwischen dem Tod des älteren Arbeiters und dem erhöhtem Stress stammt tatsächlich aus den deutschen Medien. Stress kann ein Auslöser von Herzanfällen sein, muss aber nicht. So steht es zumindest auf Wikipedia. Teilweise hieß es auch er sei aufgrund der Erschöpfung gestorben. Dies ist natürlich wegen der kurzen Arbeitszeit eher unwahrscheinlich. Vielleicht war also der Stress als Ursache auch bloß ein Schuss ins Blaue seitens der deutschen Medien. Über den toten Kranführer habe ich nun noch mal nachgelesen und er strab scheinbar nicht Fukushima Daiichi sonder Daini. Diese Verwechselung gab es ja in der Anfangszeit häufiger, sogar in einem ihrer Artikel stand, er sei in Daiichi gestorben. Wo ich das mit der Wasserstoffexplosion als Ursache aufgeschnappt habe, weiß ich nicht mehr, es war aber scheinbar eine Falschmeldung. Man kann also, wenn man denn möchte, beide Todesopfer der "Atomkatastrophe in Fukushima" zuordnen. Aber natürlich handelt es sich um normale Arbeitunfälle, wie Gürteltier bereits geschrieben hat. Grüße nCr
Hier noch ein interessantes (englischsprachiges) Interview mit einem deutschen Journalisten über das Zerrbild, das die deutschen Medien von Japan zeichnen.
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