Das NEUE DEUTSCHLAND (Zentralorgan der SED) schreibt über die Gaza-Flotilla in Athen
"Bis zu sieben Schiffe liegen derzeit in griechischen Häfen und warten auf die Abfahrt. Der Plan ist, dass alle gleichzeitig ablegen. Doch jedes Schiff hat mit spezifischen Problemen zu kämpfen, auslaufen kann bislang keines. »Diese Probleme sind politisch gewollt«, betont der niedersächsische Kapitän des deutschen Frachtschiffes gegenüber ND. »Das Auslaufen der Schiffe wird verhindert durch subversive Aktivitäten der Hafenbehörden, vermutlich gesteuert durch Agenten Israels.« Sein Lösungsvorschlag: »Das einzige, was hilft, ist, NATO-Truppen nach Griechenland zu entsenden und die Schiffe freizubomben.
Zitat von FrankDas NEUE DEUTSCHLAND (Zentralorgan der SED) schreibt über die Gaza-Flotilla in Athen
"Bis zu sieben Schiffe liegen derzeit in griechischen Häfen und warten auf die Abfahrt. Der Plan ist, dass alle gleichzeitig ablegen. Doch jedes Schiff hat mit spezifischen Problemen zu kämpfen, auslaufen kann bislang keines. »Diese Probleme sind politisch gewollt«, betont der niedersächsische Kapitän des deutschen Frachtschiffes gegenüber ND. (...)
Stratfor berichtete dazu gestern Folgendes:
Die griechischen Behörden geben derzeit den Schiffen keine Auslauferlaubnis. Ein Schiff lichtete dennoch im Hafen Perama die Anker. Die Begründung war, daß man sich im Hafen nicht sicher vor Anschlägen fühle. Das Schiff wurde von Booten der griechischen Küstenwache gestoppt und zur Rückkehr veranlaßt.
Das griechische Ministerium für Zivilschutz erklärte dazu, man werde jeden Auslaufversuch der Schiffe unterbinden. Der Seeraum würde dazu überwacht.
Eine israelischer Militärsprecherin sagte, daß ein Hamas-Aktivist und Neffe eines hoher Hamas-Führers, Khaled Mashal, der Organisator der Flotte sei.
Soweit Stratfor. Israel stellt es offenbar diesmal klüger an als beim letzten Mals und versucht das Unternehmen schon im Vorfeld zu unterbinden, um nicht wieder in die Lage kommen zu müssen, die Blockade gewaltsam durchzusetzen.
Zitat von ZettelIsrael stellt es offenbar diesmal klüger an als beim letzten Mals und versucht das Unternehmen schon im Vorfeld zu unterbinden, ...
Ich vermute mal, daß Israel das schon beim letzten Mal lieber gehabt hätte. Nur ist die Flotte ja das letzte Mal aus der Türkei gekommen. Und auch Griechenland ist klassischerweise egal Israel-skeptisch (um das mal ganz zurückhaltend zu formulieren), die aktuelle Kooperationsbereitschaft finde ich sehr überraschend. Liegt vielleicht an der Schuldenkrise, Griechenlands außenpolitischer Spielraum ist begrenzt.
Zitat von R.A.Und auch Griechenland ist klassischerweise egal Israel-skeptisch (um das mal ganz zurückhaltend zu formulieren), die aktuelle Kooperationsbereitschaft finde ich sehr überraschend. Liegt vielleicht an der Schuldenkrise, Griechenlands außenpolitischer Spielraum ist begrenzt.
In den letzten Monaten ist es zu einer deutlichen Annäherung zwischen Israel und Griechenland gekommen, ich meine, auch mit Staatsbesuch.
Zitat von GansguoterIn den letzten Monaten ist es zu einer deutlichen Annäherung zwischen Israel und Griechenland gekommen, ich meine, auch mit Staatsbesuch.
Ist mir völlig entgangen - Danke für diese Information.
Es ist natürlich möglich, daß diese Annäherung spiegelbildlich zur Entfremdung zwischen der Türkei und Israel verläuft ...
Gerade nachgesehen: Im Juli 2010 war Papandreou aus erster griech. Staatspräsident in Israel, anschließend im August 2010 Netanjahu in Athen - in der Tat komplementär zur Entfremdung zwischen Israel und der Türkei. - Es gibt jetzt auch Militärkontakte, etwa hat ein gemeinsames Manöver der israelischen und der griechischen Luftwaffe stattgefunden.
Heute Vormittag meldete AFP, daß einem französischen Boot der "Flotille" das Auslaufen aus einem griechischen Hafen gelungen sei.
Interessantes Detail: An Bord ist kein Geringerer als Olivier Besancenot, Führer der französischen Extremen Linken und bis vor Kurzem Vorsitzender der "Neuen Antikapitalistischen Partei" NPA.
Zitat von ZettelHeute Vormittag meldete AFP, daß einem französischen Boot der "Flotille" das Auslaufen aus einem griechischen Hafen gelungen sei.
Interessantes Detail: An Bord ist kein Geringerer als Olivier Besancenot, Führer der französischen Extremen Linken und bis vor Kurzem Vorsitzender der "Neuen Antikapitalistischen Partei" NPA.
Wie es dann weiterging und was der aktuelle Stand ist, erfahren Sie in dieser Marginalie.
http://www.20min.ch/news/dossier/tunesie...Israel-29390625 Wie schon vor Monaten hier von Zettel und Kommentatoren befürchtet wurde,waren die Jubelgesänge unserer Qualitätsmedien und Elitenpolitiker wohl ein wenig verfrüht.Und dies ist ja nur EIN Beispiel.Fukushima,global warming,Ägypten,Eurokrise,DSK usw. usw..Die Einschätzungen unserer Politkomiker wären um ein mehrfaches präziser,wenn sie diesen und ein paar ähnliche Blogs von Zeit zu Zeit lesen würden. zornige Grüße patzer
Die israelische Marine hat das Boot anschließend übernommen und nach Ashdod eskortiert: http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4097577,00.html An Bord wurden keine Waffen gefunden, aber auch keine humanitären Güter. Die israelische Marine war richtig nett zu den "Aktivisten" - die bekamen nach der Übernahme des Schiffes erstmal was zu essen und zu trinken. Ob die auf dem Bott nix mehr hatten? "The IDF Spokesperson's Unit said that the takeover took place some 65 kilometers off the Gaza coast and that the Navy force followed procedure and took all necessary measures to ensure the safety of the soldiers and passengers. The activists were also offered food and drink after the takeover, the Spokesperson's Unit said."
ich glaube daß die mittlerweile da legal raus durften, zumindest 2 der Boote. Es gab ja kein generelles Verbot, sondern Anwälte Israels haben zahlreiche Verstöße gegen Vorschriften bei den Griechen zur Anzeige gebracht: http://righttruth.typepad.com/right_trut...d-flotilla.html
so soll etwa eines der Schiffe unter der Flagge von Sierra Leone fahren, was aber vom dortigen Register bestritten wurde bzw. wurde ihnen die Registrierung entzogen. Das reicht für die Hafenbehörde, das Schiff nicht auslaufen zu lassen. Angeblich war der Entzug der Registrierung aufgrund von Druck des israel. Außenministers zustande gekommen: http://www.freedomflotilla.eu/it/home/gr...klion?groupid=4 danach haben sie sich aber woanders registriert, oder doch wieder in Sierra Leone, jedenfalls scheint mir dann das Auslaufen legal gewesen zu sein. Sie haben nur einen falschen Bestimmungsort angegeben (Alexandria in Ägypten und nicht Gaza), aber dagegen konnten sich die Griechen ja nicht wehren, als das Schiff schon längst auf hoher See war und den Kurs geändert hat.
Ich kenne mich im Seerecht überhaupt nicht aus. Aber ich möchte doch sehr hoffen, dass einem Staat enge Grenzen gesetzt sind, wenn es darum geht, das Auslaufen eines Schiffes zu verbieten.
Dass ein Land die EINreise reglementiert ist ja absolut legitim. Aber eine Begrenzung der AUSreise hat schon einen sehr unfreiheitlichen Touch, der nur in ganz wenigen Ausnahmefällen gerechtfertigt ist (etwa dass man gesuchte Straftäter nicht ausreisen lassen will oder dass der Export von Kriegsmaterial unterbunden werden soll).
ja. Und dort steht auch, wie vermutlich der Fehler mit der falschen Flagge "geheilt" wurde.
Nochmal: Ja, wenn es gute Gründe gibt, eine Ausreise zu verweigern, dann kann man das machen.
Aber ich persönlich fände es nicht gut, wenn eine Regierung aus rein politischen Erwägungen (d.h. juristisch gesprochen: willkürlich) eine Ausreise verweigern darf.
Und so scheint ja auch die Lage beim Seerecht zu sein.
Man mag das in diesem Einzelfall bedauerlich finden. Aber es wäre m.E. falsch, der griechischen Regierung vorzuwerfen, die Ausreise nicht verhindert zu haben.
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