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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 17 Antworten
und wurde 2.106 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

26.06.2011 12:52
Zitat des Tages: Auswirkungen des "Ausstiegs" Antworten

Jetzt, wo die "Messe gesungen" ist, wird die Kritik am Weg in den "Ausstieg" immer lauter.

Zu spät. Die Vernunft hat der Unvernunft wochenlang den öffentlichen Diskurs überlassen. Jetzt kann man nur noch motzen; beeinflussen nicht mehr.

H_W Offline



Beiträge: 456

26.06.2011 13:39
#2 Besoffenheit? Antworten

Lieber Zettel,

im Zusammenhang mit Ihrem Beitrag zu Ströbele kam mir ein Gedanke, der auch hier paßt:

Man sagt ja, das Hirn sei wie ein Muskel, der durch Training stärker würde. Die Linksgrün_Innen setzen bekanntermaßen eher auf nachhaltige Ressourcenschonung!

Gruß, H_W

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

26.06.2011 13:41
#3 Legende ist in Arbeit Antworten

Keine Sorge, lieber Zettel, die Erklärung dafür ist bereits gut in Arbeit. Als ich mich neulich mit einem Kollegen darüber unterhielt, dass wir im nächsten Winter das erste mal vor der absurden Situation stehen könnten, dass wir stundenlange Stromausfälle erleben könnten, war die Erklärung bereits parat: Wenn das passierte, würden das die Energieversorger nur aus "Rache" machen, um gegen die erneuerbaren Energien Stimmung zu machen. So schön kann die Welt sein.
Wenn tatsächlich die böse Industrie aus Deutschland abwanderte oder weniger investierte, dann ist das reine, politische Stimmungsmache, die Erklärung ist bereits in den Schubladen und kann jederzeit hervorgeholt werden. Es liegt nicht daran, dass man keine Aluminiumhütte oder einen EAF mit Strom zu 30 Cent die Kilowattstunde betreiben kann, es liegt einfach daran, dass die Industrie den Hals nicht voll kriegt und lieber zu Dumpinglöhnen nach China geht.

Investitionssicherheit wird ja auch überschätzt. Und Rendite ? Rendite geht gar nicht. Klingt ja schon so nach Shareholdervalue.

Juno Offline



Beiträge: 332

26.06.2011 13:59
#4 RE: Zitat des Tages: Auswirkungen des "Ausstiegs" Antworten
lukas Offline



Beiträge: 261

26.06.2011 17:16
#5 RE: Zitat des Tages: Auswirkungen des "Ausstiegs" Antworten

Lieber Zettel, sie schreiben:

Zitat
Das Ergebnis der Umfrage ist ein Alarmzeichen. Wäre es nur Ausdruck einer politischen Gegnerschaft gegen den "Ausstieg", dann könnte man darüber hinweggehen. Es ist aber der nüchterne Blick in unsere Zukunft. Unternehmen treffen ihre Investitionsentscheidungen nicht unter politischen oder gar ideologischen Gesichtspunkten, sondern nach rationaler ökonomischer Kalkulation.


Antworten auf Umfragen sind aber doch keine Investitionsentscheidungen! Einen nüchternen Blick in die Zukunft erwarte ich in einem Geschäftsbericht, aber nicht, wenn einer ein Kreuzchen bei einer Umfrage macht. Vor allem dann, wenn die Frage so suggestiv gestellt wurde, wie es der Welt-Online-Artikel andeutet.

Alreech Offline



Beiträge: 50

26.06.2011 17:30
#6 RE: Legende ist in Arbeit Antworten

passend dazu:
Bosch baut eine Solarfabrik in Malaysia. Neben der Versorgung des lokalen Marktes werden auch die geringeren Lohn und Energiekosten für die Standortwahl genannt.
http://www.produktion.de/clean-tech/bosc...he-solarfabrik/

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

26.06.2011 19:14
#7 Fragen, die man stellen muss... Antworten

Zitat
Keine Sorge, lieber Zettel, die Erklärung dafür ist bereits gut in Arbeit. Als ich mich neulich mit einem Kollegen darüber unterhielt, dass wir im nächsten Winter das erste mal vor der absurden Situation stehen könnten, dass wir stundenlange Stromausfälle erleben könnten, war die Erklärung bereits parat: Wenn das passierte, würden das die Energieversorger nur aus "Rache" machen, um gegen die erneuerbaren Energien Stimmung zu machen. So schön kann die Welt sein.
Wenn tatsächlich die böse Industrie aus Deutschland abwanderte oder weniger investierte, dann ist das reine, politische Stimmungsmache, die Erklärung ist bereits in den Schubladen und kann jederzeit hervorgeholt werden. Es liegt nicht daran, dass man keine Aluminiumhütte oder einen EAF mit Strom zu 30 Cent die Kilowattstunde betreiben kann, es liegt einfach daran, dass die Industrie den Hals nicht voll kriegt und lieber zu Dumpinglöhnen nach China geht.

Investitionssicherheit wird ja auch überschätzt. Und Rendite ? Rendite geht gar nicht. Klingt ja schon so nach Shareholdervalue.



Das wirklich traurige darin ist ja, dass diese Ausrede der Politik dann kommen wird und die Politik damit durchkommen wird.

Man denkt eben nicht mehr in technischer Machbarkeit, sondern lieber in gut oder böse.

Wenn das Stromnetz zusammenbricht (also etwas negatives passiert), dann liegt das nicht an unvernünftigen Entscheidungen der Politik, nein, es liegt an bösen Entscheidungen. Und da man selber der gute ist, sind die Energieerzeuger der böse und haben mehr oder minder vorsätzlich gehandelt.

Die Frage, warum man überhaupt die Kapazitäten aus der Atomkraft hatte, stellt man sich dann gar nicht, zum Zeitpunkt der Abschaltung kam der Strom ja noch aus der Steckdose, also - so denken einige - brauchte man die Kapazitäten gar nicht. Aber egal wie billig eine Energieform ist, egal wie viele oder wenige Betriebskosten sie verursacht, kein Unternehmen hält sich einen unnütze Kostenfaktor freiwillig. Bei den Erneuerbaren gibt es gesetzlichen Zwang, bei der Atomkraft mussten die Betreiber immer wieder um den Weiterbetrieb kämpfen, die wurden ihnen bestimmt nicht aufgedrängt. Warum sollten nun also profitorientierte Unternehmen unnütze Kapazitäten, die man gar nicht bräuchte aufrecht erhalten? Alleine aus Spaß am Risiko? Oder braucht man die Kapazitäten vielleicht doch und zwar zu Spitzenlastzeiten im Jahr (da Strom dann erzeugt werden muss, wenn man ihn braucht)... ?

Diese Frage muss man jedem stellen und zum Nachdenken mitgeben, der mit einer Verschwörung einer vom bösen motivierten Energiewirtschaft kommt.

Gürteltier ( gelöscht )
Beiträge:

26.06.2011 19:21
#8 Der Atomausstieg lohnt sich Antworten

Die Wissenschaft hat nachgerechnet und das Richtige (für den weiteren Subventionsfluss richtige) ermittelt

Zitat von taz 26. Juni 2011
Die Energiekosten werden tendenziell sinken ... Selbst ein sofortiger Verzicht auf die ältesten Atomkraftwerke führt nur zu geringen Strompreissteigerungen. Das zeigen Berechnungen des DIW Berlin.

Die Durchsetzung einiger erneuerbarer Energien wird dazu führen, dass Strom in vielen Stunden des Jahres wesentlich günstiger wird als heute und teilweise sogar fast zum Nulltarif angeboten werden kann. Bereits heute ist der sogenannte Merit-Order-Effekt erheblich, mit dem Wind- und Sonnenenergie zu einer Senkung des Strompreises beitragen. Diese Effekte werden sich mit zunehmendem Anteil der erneuerbaren Energien verstärken. Mittelfristig führt die Energiewende also zu erheblichen gesellschaftlichen Wohlfahrtsgewinnen.

Wenn Deutschland den Vorreiter spielt und den Umstieg auf die erneuerbaren Technologien erfolgreich absolviert, dann trägt es mit der neu entwickelten Technik dazu bei, dass andere Nationen rasch folgen können. Die deutsche Industrie würde helfen, dass die Welt schneller zu nachhaltigeren, umweltfreundlicheren und die Gesundheit weniger gefährdenden Energiequellen findet. Und sie würde daran gut verdienen. Es lohnt sich also in vielfacher Hinsicht für uns, als Ausstiegs-Avantgarde voranzuschreiten.


Autoren sind
Spitzenforscherin Dr. Claudia Kemfert
Prof. Dr. Gert G. Wagner
Prof Dr. Christian von Hirschhausen
Wer würde dieser geballten Kompetenz widersprechen?

Reiner aus dem Saarland Offline



Beiträge: 272

26.06.2011 20:23
#9 RE: Zitat des Tages: Auswirkungen des "Ausstiegs" Antworten

Lesenswert:

Der grosse Solarschwindel (in der WAMS)

http://www.welt.de/print/wams/vermischte...rschwindel.html

Juno Offline



Beiträge: 332

26.06.2011 22:18
#10 RE: Der Atomausstieg lohnt sich Antworten

Man könnte das auch so formulieren: Die geistigen Getränke, von denen sich jetzt die Kollektive Besoffenheit nährt, sind über viele Jahre von den jeweiligen Bundesregierungen bestellt worden.

Schröder/Fischer, Merkel/Steinmeier, auch und gerade Merkel/Westerwelle.

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

26.06.2011 23:21
#11 RE: Zitat des Tages: Auswirkungen des "Ausstiegs" Antworten

Zitat von Reiner aus dem Saarland
Lesenswert:

Der grosse Solarschwindel (in der WAMS)

http://www.welt.de/print/wams/vermischte...rschwindel.html



Danke für den Lesetipp! Das ist schon echt ein Wahnsinn, was "wir" uns da leisten müssen. Der absolute Hirnriss.

----------------------------------------------------
Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire

H_W Offline



Beiträge: 456

27.06.2011 00:37
#12 Getränke Antworten

Liebe Juno,

ich fürchte, die Getränke taugen nichts. Es wird einen Riesenkater geben!

Gruß, H_W

Elmar Offline



Beiträge: 282

27.06.2011 11:34
#13 RE: Getränke Antworten

Zitat von H_W
Liebe Juno,

ich fürchte, die Getränke taugen nichts. Es wird einen Riesenkater geben!

Gruß, H_W


Das kommt davon, dass man Hochprozentiges vorgesetzt bekommt, einem aber erzählt wird es sei nur Wasser oder besser noch Bionade.
Das leichte Schwindelgefühl im Geldbeutel haben wir ja schon, jetzt kann man nur hoffen, dass wir nur mit einem Riesenkater aufwachen und nicht mit dem Auto vor eine Wand fahren.

Gruss,
Elmar

energist Offline




Beiträge: 322

27.06.2011 11:34
#14 RE: Der Atomausstieg lohnt sich Antworten

Zitat von Gürteltier

Autoren sind
Spitzenforscherin Dr. Claudia Kemfert
Prof. Dr. Gert G. Wagner
Prof Dr. Christian von Hirschhausen
Wer würde dieser geballten Kompetenz widersprechen?



Man will schreiend weglaufen. Gerade die verlinkte „Energieökonomin“ erinnert mich fatal an den Typus „Powerfrau“, an dem ich die Tage an anderer Stelle schon einmal lesen mußte:

Zitat
Und man merkt diesen Leuten dann auch sehr deutlich an, daß sie Männern permanent mißtrauen und verwerfliche Absichten unterstellen. Und daß sie nie gelernt haben, fachlich zuzuhören und Argumente zu verstehen und abzuwägen. Realität, Technik, Argumente kommen in deren Erlebniswelt nicht vor. Das ist alles so ein Ich will, der andere will nicht, also muß man ihn dazu bringen zu wollen. Das sind eben diese typischen Kompromiss- oder Durchsetzungstanten, die ein Problem niemals lösen, weil sie es nie als Problem auffassen, sondern nur als geringerwertige Meinung anderer.



Nachtrag: Der verlinkte Artikel ist übrigens sehr lesenswert*, solange man nicht bereits unter Bluthochdruck leidet oder sehr an Frau von der Leyen hängt.

*: im Sinne von informativ, stilistisch leider nur mittelgut gelungen

Bibliothekar Offline




Beiträge: 109

27.06.2011 11:48
#15 RE: Der Atomausstieg lohnt sich Antworten

Na und, dafür wird sie dann aber mal Direktor im Kommissionseigenen EU Kombinat für Energiewirtschaft und Umwelttechnik. Baäh! So stelle ich mir die 5% Eliten vor, die uns später mal führen werden.
Aber nichts für ungut, sie soll ausgezeichnete Fähigkeiten bei der Drittmittelwerbung haben und ist deswegen beim DIW gern gelitten.

Beste Grüße B.

----------------------------------------------------
Bibliotheken sind eine gefährliche Brutstätte des Geistes

the_h Offline



Beiträge: 2

27.06.2011 20:52
#16 Noch gibt es Hoffnung Antworten

Dieser Leserbrief-Artikel (zwar aus grüner Perspektive geschrieben aber m.E. richtig erkannt) gibt mir die Hoffnung, dass die Massen-Hysterie andere Säue finden wird und das Thema irgendwann wieder etwas inhaltlicher angegangen wird.
http://www.zeit.de/gesellschaft/2011-06/...el-atomausstieg

Bisher scheint mir, dass die Mehrheit sich nur mangels eigener Meinung von einer Minderheit treiben lässt. Das wird nicht auf Dauer funktionieren können, da im beschränkten geistigen Raum nur Platz für gewisse "Betroffenheit" ist.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

28.06.2011 07:20
#17 RE: Noch gibt es Hoffnung Antworten

Zitat von the_h
Dieser Leserbrief-Artikel (zwar aus grüner Perspektive geschrieben aber m.E. richtig erkannt) gibt mir die Hoffnung, dass die Massen-Hysterie andere Säue finden wird und das Thema irgendwann wieder etwas inhaltlicher angegangen wird.
http://www.zeit.de/gesellschaft/2011-06/...el-atomausstieg

Bisher scheint mir, dass die Mehrheit sich nur mangels eigener Meinung von einer Minderheit treiben lässt. Das wird nicht auf Dauer funktionieren können, da im beschränkten geistigen Raum nur Platz für gewisse "Betroffenheit" ist.

Ja, das gilt für Betroffen- wie für Besoffenheit.

Die Leserin schreibt:

Zitat
Das opportunistische Taktieren der Politiker und ein erneuter Stimmungsumschwung in der Gesellschaft können durchaus in ein paar Monaten oder Jahren die nächste Energiewende, vielleicht eine neo-atomare, einleiten – sobald es zu Stromausfällen kommt, die Energiepreise steigen oder sich eine Explosion in einem Gaskraftwerk ereignet.

Das fürchten natürlich auch die Aussteiger, und deshalb ist es ihnen ja so wichtig, den Ausstieg "unumkehrbar" zu machen.

Früher pflegte man die Schiffe hinter sich zu verbrennen.

Herzlich, Zettel

PS: Willkommen im kleinen Zimmer!

Friedrich ( gelöscht )
Beiträge:

28.06.2011 08:24
#18 RE: Der Atomausstieg lohnt sich Antworten

Zitat von Gürteltier

Spitzenforscherin Dr. Claudia Kemfert
Prof. Dr. Gert G. Wagner
Prof Dr. Christian von Hirschhausen
Wer würde dieser geballten Kompetenz widersprechen?



Uff "Politikberater", niemals einen Kunden gehabt und immer schön von den Steuergeldern bezahlt. Ja das ist natürlich "geballte" Kompetenz.
Ich gönne diesen "Beratern" ein Jahr in der Ernte auf einem Hof mitzuarbeiten....

Ist es eigentlich Bedingung für Berater niemals nicht Kunden gehabt zu haben? Immer nur "andere" für sich zahlen zu lassen?

 Sprung  



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