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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 22 Antworten
und wurde 2.877 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

07.07.2011 09:03
Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Diese Marginalie ist die Antwort auf einen der ärgerlichsten, agitatorischsten Artikel, die ich jemals in "Zeit-Online" gelesen habe.

Die Quelle ist der "Tagesspiegel", der wie die "Zeit" einmal als liberal galt.

Die betreffende Autorin allerdings läßt nichts von einer liberalen, also sachlichen und fairen Haltung erkennen; sondern sie manipuliert Begriffe, als hätte sie das in der Sektion Publizistik der Karl-Marx-Universität Leipzig gelernt.

Gegen so etwas hilft meines Erachtens nur Aufklärung.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

07.07.2011 09:12
#2 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Zettel
Die betreffende Autorin allerdings läßt nichts von einer liberalen, also sachlichen und fairen Haltung erkennen; sondern sie manipuliert Begriffe, als hätte sie das in der Sektion Publizistik der Karl-Marx-Universität Leipzig gelernt.


"Liberal" ist gleichbedeutend mit "sachlich und fair"? Können Konservative ipso facto nicht sachlich und fair sein? Und Linke auch nicht? Und umgekehrt sind Liberale automatisch sachlich und fair? Und wenn sie einmal nicht sachlich und fair sind, dann mutieren sie zu Konservativen? Oder zu Linken?

Meines Erachtens sind die politische Ausrichtung und Sachlichkeit/Fairness linear unabhängig. Und diese falsche Gleichsetzung haben Sie nicht nötig, werter Zettel.

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

07.07.2011 09:13
#3 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Zettel
Wie kann Dernbach diese simple Wahrheit einfach abstreiten? Indem sie sich den Begriff des Rassismus zurechtbiegt. Er "erzählt von Macht", dieser Begriff, meint sie.


Zitat
"When I use a word,' Humpty Dumpty said in rather a scornful tone, 'it means just what I choose it to mean — neither more nor less."


http://en.wikiquote.org/wiki/Humpty_Dumpty

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

07.07.2011 09:22
#4 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Zettel
Die betreffende Autorin allerdings läßt nichts von einer liberalen, also sachlichen und fairen Haltung erkennen; sondern sie manipuliert Begriffe, als hätte sie das in der Sektion Publizistik der Karl-Marx-Universität Leipzig gelernt.


"Liberal" ist gleichbedeutend mit "sachlich und fair"? Können Konservative ipso facto nicht sachlich und fair sein? Und Linke auch nicht? Und umgekehrt sind Liberale automatisch sachlich und fair? Und wenn sie einmal nicht sachlich und fair sind, dann mutieren sie zu Konservativen? Oder zu Linken?

Meines Erachtens sind die politische Ausrichtung und Sachlichkeit/Fairness linear unabhängig. Und diese falsche Gleichsetzung haben Sie nicht nötig, werter Zettel.


Ich hätte sie nicht nötig, wenn ich sie vornähme. Aber wenn ich sage, daß Gorgasal ein ausgezeichneter Autor in ZR ist, dann sage ich ja nicht, daß Kallias das nicht ebenfalls ist.

Oder wenn Sie's formaler mögen: "Liberal" impliziert "sachlich und fair". Aus dieser Implikation können Sie nur ableiten, daß jemand, der nicht sachlich und fair ist, kein Liberaler ist. Sie können nicht daraus ableiten, daß jemand, der kein Liberaler ist, notwendig nicht sachlich und fair ist.

Man könnte das auch in logischer Notation darstellen, aber ich denke, es ist dem Mathematiker Gorgasal auch so einsichtig; und in umgangssprachlicher Formulierung auch jedem anderen.

Herzlich, Zettel

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

07.07.2011 16:32
#5 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Widerspruch, lieber Zettel. Dernbach argumentiert konsistent.

Konsistent im Rahmen kommunistischer Denkweise, wo sich ausnahmslos alle Phänomene auf die Produktionsverhältnisse zurückführen lassen. Also insbesondere die üblen wie Unterdrückung der Frau, Antisemitismus, Rassismus oder Verbrechen schlechthin. Aber auch positiv Besetztes muss in diesem Rahmen gedacht werden: "Kritisches Kabarett" kann z.B. nur etwas genannt werden, was sich gegen die "herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse" richtet. Alles andere ist weder "kritisch" noch "Kabarett", sondern allerhöchstens minderwertige Juxerei zur Ruhigstellung und Ablenkung der Massen. Wobei so richtig konsequent natürlich wäre, nicht explizit kommunistisches Kabarett als reines Ventil zu bezeichnen und damit dann doch als systembewahrende Funktion zu entlarven, wie es unser Freund Karl-Eduard immer getan hat.

Wie auch immer, alles ist eben "gesellschaftlich" zu denken. Tut man das nicht konsistent, tut sich im Dernbachschen Text der Widerspruch an ganz offensichtlicher Stelle auf, denn nach "normalem" Verständnis ist Macht anlassbezogen, können also je nach Zeit, Ort und Umfeld selbstverständlich auch Mitglieder einer gesamtgesellschaftlich als "schwach" eingestuften Gruppe gegenüber Mitgliedern einer "starken" Gruppe Macht ausüben. Konkret: Da auf dem U-Bahnsteig, da gab es natürlich ein Machtverhältnis. Eins, das bewusst ausgelebt wurde, und zwar eben von denen, gegen die jetzt auch der Rassismus-Vorwurf erhoben wird.

Ein fanatischer Antisemit bleibt auch dann fanatischer Antisemit, wenn er mitten in Israel lebt und sich daher durch die "gesellschaftliche Macht" an dem gehindert sieht, was er am liebsten tun würde.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

C.K. Offline



Beiträge: 149

07.07.2011 16:45
#6 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Rayson,

was Sie sagen scheint mir unzweifelhaft. Im Bereich des Feminismus arguemntiert man übrigens ähnlich. Wenn klar sexistische Äußerungen gemacht werden, die sich gegen Männer richten, also dem Individuum Eigenschaften qua Geschlecht zuschreiben, werden Einwände dagegen mit dem Verweis auf die "realen Machtverhältnisse" beiseite gewischt. Sexistisch können in dem System also nur Männer agieren. Oder Frauen die für Männer argumentieren. Die forderung nach einer Quote bedingt ja diese Art zu denken, wie sonst ließe sich die konkrete Diskriminierung einzelner Männer auf Grund ihres Geschlechts sonst rechtfertigen.

mfg

FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

07.07.2011 16:54
#7 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Zettel
Diese Marginalie ist die Antwort auf einen der ärgerlichsten, agitatorischsten Artikel, die ich jemals in "Zeit-Online" gelesen habe.

Die Quelle ist der "Tagesspiegel", der wie die "Zeit" einmal als liberal galt.

Die betreffende Autorin allerdings läßt nichts von einer liberalen, also sachlichen und fairen Haltung erkennen; sondern sie manipuliert Begriffe, als hätte sie das in der Sektion Publizistik der Karl-Marx-Universität Leipzig gelernt.

Gegen so etwas hilft meines Erachtens nur Aufklärung.



Ich denke, dass man die Kritik am Tagesspiegel dahingehend relativieren sollte, als es sich um einen als solchen gekennzeichneten "Meinungsartikel" handelt, dem wiederum in derselben Zeitung eine - auch nicht herausragende - Gegenmeinung von einem Frank Jansen* gegenübergestellt wird.

Vielleicht hat die gute Frau die Sache deswegen extra noch etwas überzeichnet, um einen besonders pointierten Standpunkt darzulegen.

* http://www.tagesspiegel.de/meinung/bedro...html?p4365764=2

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

07.07.2011 20:30
#8 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Rayson
Widerspruch, lieber Zettel. Dernbach argumentiert konsistent.

Ich habe, lieber Rayson, einem Widerspruch selten so zugestimmt.

Nur müssen wir uns darauf einigen - was wir vermutlich können -, daß es sich die Konsistenz innerhalb eines Wahn- und Herrschaftssysems handelt.

Übrigens wurde diese Art von Konsistenz ja an der Sektion Publizistik der KMU regelrecht gelehrt. Ich habe das einmal irgendwo beschrieben gefunden, kann es jetzt aber nicht genau zitieren: Der Journalist hat parteilich zu sein; er ist ein Kämpfer im Dienst der Partei, und zwar an vorderer Front.

Herzlich, Zettel

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

07.07.2011 20:39
#9 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Der Artikel von Frau Bernbach ist m.E. ein exemplarisches Beispiel für positive Diskriminierung, auch positiver Rassismus genannt (angelehnt an die UNO-Definition von Rassismus, nicht die klassische) in Bezug auf die Schläger.

Zitat
Die Begriffe positive Diskriminierung und negative Diskriminierung.
Zur Unterscheidung von Bevorzugung und Benachteiligung wird häufig das Begriffspaar „positive“ und „negative Diskriminierung“ genutzt. Zu beachten ist dabei, dass positive Diskriminierung je nach Autor manchmal im Sinne von Affirmative Action für eine positive Bevorzugung, eine Maßnahme der Förderung einer unterrepräsentierten, nicht aber notwendigerweise diskriminierten Gruppe gemeint ist (z. B. die Frauenquote). So begann die Honecker-Regierung der DDR 1973 eine gezielte Förderungsbewegung bezüglich Frauenbild und -Rolle in Kultur und Medien und nannte dies politik-intern "positive Diskriminierung der Frau". Es kann aber auch gemeint sein, dass eine Benachteiligung im Sinne einer negativ bewerteten Diskriminierung durch Anknüpfung an eine positive Gruppendefinition erfolgt (z. B.: „Nur für ‚Weiße“‘). Die Benachteiligung bewirkt dann eine Diskriminierung der nicht geförderten Gruppe.
Doch wird auch innerhalb der Soziologie zwischen „negativer“ (benachteiligender) und „positiver“ (begünstigender) Diskriminierung unterschieden. Beide folgen sozialen Rollenmerkmalen und sind dementsprechend überall antreffbar, offen, verdeckt oder sogar unbewusst. Sie können sich einerseits z. B. bis zum Rassismus, andererseits bis zum Nepotismus steigern. Ihr Gegenteil, die Gleichheit, also das Absehen von entsprechenden Merkmalen etwa im Rahmen einer Organisation durchzusetzen und aufrecht zu erhalten, ist eine Machtfrage. Da hier Werturteile aus verschiedenen Bezügen (Gender, Klasse, Religion, Ethnos, Verwandtschaft u. a. m.) kollidieren, ist in den begleitenden Meinungskämpfen stets mit einer Ideologisierung zu rechnen.


Quelle:Wikipedia, Diskriminierung

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

07.07.2011 20:44
#10 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von FTT_2.0
Ich denke, dass man die Kritik am Tagesspiegel dahingehend relativieren sollte, als es sich um einen als solchen gekennzeichneten "Meinungsartikel" handelt, dem wiederum in derselben Zeitung eine - auch nicht herausragende - Gegenmeinung von einem Frank Jansen* gegenübergestellt wird.

Vielleicht hat die gute Frau die Sache deswegen extra noch etwas überzeichnet, um einen besonders pointierten Standpunkt darzulegen.

* http://www.tagesspiegel.de/meinung/bedro...html?p4365764=2

Danke für den Hinweis, lieber FTT. Diesen Jansen-Artikel kannte ich bisher nicht.

Dieser Artikel von Frank Jansen ist zeitgleich mit meinem erschienen. Ich habe meinen Beitrag in der Nacht geschrieben und heute um 8.21 Uhr publiziert; der von Jansen erschien heute um 8.03 Uhr.

Der Artikel von Dernbach ist bereits am 04.07.2011 um 23:12 Uhr erschienen. Daß von vornherein im "Tagesspiegel" die Gegenüberstellung von zwei Standpunkten geplant gewesen war, ist somit unwahrscheinlich; dann hätte man zeitgleich oder annähernd zeitgleich publiziert.

Eher sieht es danach aus, daß auch jemandem in der Redaktion inzwischen aufgefallen war, wie hanebüchen der Artikel von Dernbach ist, und man dann den von Jansen nachgeschoben hat.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

07.07.2011 21:07
#11 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Zettel
Der Artikel von Dernbach ist bereits am 04.07.2011 um 23:12 Uhr erschienen. Daß von vornherein im "Tagesspiegel" die Gegenüberstellung von zwei Standpunkten geplant gewesen war, ist somit unwahrscheinlich; dann hätte man zeitgleich oder annähernd zeitgleich publiziert.

Eher sieht es danach aus, daß auch jemandem in der Redaktion inzwischen aufgefallen war, wie hanebüchen der Artikel von Dernbach ist, und man dann den von Jansen nachgeschoben hat.

Ich habe jetzt nachgesehen: "Zeit-Online" hat den Artikel von Frank Jansen bisher nicht übernommen. Auch das spricht dagegen, daß die beiden Artikel von vornherein nach dem Prinzip Rede-Gegenrede geplant gewesen waren.

Jansen ist übrigens im Impressum des "Tagesspiegel" als Reporter aufgeführt; Frau Dernbach kommt dort nicht vor. Sie ist also vermutlich freie Mitarbeiterin.

Michel Offline



Beiträge: 265

07.07.2011 21:08
#12 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat
Eher sieht es danach aus, daß auch jemandem in der Redaktion inzwischen aufgefallen war, wie hanebüchen der Artikel von Dernbach ist, und man dann den von Jansen nachgeschoben hat.



Das kann ich mir nicht vorstellen, die Redaktion dürfte ebenfalls in der Denkweise Dernbach befangen sein. Ich glaube nicht, dass jemandem aus dem linken Spektrum die nennen wir es sprachlichen Gemeinheiten Dernbachs auffallen.

Gürteltier ( gelöscht )
Beiträge:

07.07.2011 21:31
#13 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Michel

Zitat
Eher sieht es danach aus, daß auch jemandem in der Redaktion inzwischen aufgefallen war, wie hanebüchen der Artikel von Dernbach ist, und man dann den von Jansen nachgeschoben hat.

Das kann ich mir nicht vorstellen,


Ich mir auch nicht. Das würde voraussetzen, das Dernbach sonst gescheite Artikel schreibt.
Tut sie aber nicht. Alle anderen Artikel sind im Kern genauso hetzerisch und rassistisch.

Zitat von Dernbach
Ganz abgesehen davon, dass sich diese Gesellschaft, die immer noch viel zu weiß, männlich, europäisch dominiert ist, um in einer globalisierten Welt erfolgreich zu bleiben, sich mit dem Ausschluss des „Anderen“, der Muslime, der Migranten, um wichtige Chancen bringt, sich zu erneuern und, ja auch, zu modernisieren.

Nun lassen wir diesen Text in Struktur und Richtung so stehen und tauschen die Subjekte

Zitat von Dernbach-Denk
Ganz abgesehen davon, dass sich diese Gesellschaft, die immer noch viel zu negroid, weiblich, jüdisch dominiert ist, um in einer globalisierten Welt erfolgreich zu bleiben, sich mit dem Ausschluss des „Anderen“, der Arier, der Kulturbringer, um wichtige Chancen bringt, sich zu erneuern und, ja auch, zu modernisieren.

FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

07.07.2011 22:28
#14 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Zettel
Der Artikel von Dernbach ist bereits am 04.07.2011 um 23:12 Uhr erschienen. Daß von vornherein im "Tagesspiegel" die Gegenüberstellung von zwei Standpunkten geplant gewesen war, ist somit unwahrscheinlich; dann hätte man zeitgleich oder annähernd zeitgleich publiziert.

Eher sieht es danach aus, daß auch jemandem in der Redaktion inzwischen aufgefallen war, wie hanebüchen der Artikel von Dernbach ist, und man dann den von Jansen nachgeschoben hat.

Ich habe jetzt nachgesehen: "Zeit-Online" hat den Artikel von Frank Jansen bisher nicht übernommen. Auch das spricht dagegen, daß die beiden Artikel von vornherein nach dem Prinzip Rede-Gegenrede geplant gewesen waren.

Jansen ist übrigens im Impressum des "Tagesspiegel" als Reporter aufgeführt; Frau Dernbach kommt dort nicht vor. Sie ist also vermutlich freie Mitarbeiterin.




Ja, das scheint Ihre These zu untermauern. In meiner sommerlichen Milde wähle ich allerdings auch hier eine in für den "Tagesspiegel" günstige Sichtweise Position. Immerhin ist es positiv anzumerken, dass so ein Schwachsinn in der Redaktion überhaupt noch negativ auffällt und einer Reaktion provoziert. Außerdem scheint man ja auch nicht unbedingt gewillt zu sein, der guten Frau eine feste Anstellung zu geben.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

07.07.2011 22:54
#15 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Dernbach
Ganz abgesehen davon, dass sich diese Gesellschaft, die immer noch viel zu weiß, männlich, europäisch dominiert ist, um in einer globalisierten Welt erfolgreich zu bleiben, sich mit dem Ausschluss des „Anderen“, der Muslime, der Migranten, um wichtige Chancen bringt, sich zu erneuern und, ja auch, zu modernisieren.


Die Migranten und die Muslime bringen uns die Modernisierung?

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Gürteltier ( gelöscht )
Beiträge:

07.07.2011 23:29
#16 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Dernbach
Ganz abgesehen davon, dass sich diese Gesellschaft, die immer noch viel zu weiß, männlich, europäisch dominiert ist, um in einer globalisierten Welt erfolgreich zu bleiben, sich mit dem Ausschluss des „Anderen“, der Muslime, der Migranten, um wichtige Chancen bringt, sich zu erneuern und, ja auch, zu modernisieren.


Die Migranten und die Muslime bringen uns die Modernisierung?


Klar. Migranten steigern Wirtschaftskraft. Widerspruch zwecklos, studientechnisch 1A belegt

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

08.07.2011 10:55
#17 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Gürteltier
Klar. Migranten steigern Wirtschaftskraft. Widerspruch zwecklos, studientechnisch 1A belegt


Aus der Studie kann man sehr viel rauslesen. Um ihre Argumente genauer zu unterfüttern würde mir eine Seitenangabe in der 229 Seiten umfassenden Studie helfen.

Ich lese zum Beispiel auf Seite 42, dass eine hohe Anzahl an Migranten und ein hohes Wirtschaftswachstum eher nicht korrelieren.

Als kleine Randbemerkung Seite 53 zeigt wie "schlecht" es den Migrantenkindern in Deutschland im Vergleich zu denen in Australien, USA, UK und Frankreich geht. Irgendwie hat die UNO vor kurzem da was anderes festgestellt.
Seite 90, die die Offenheit von Bürgern gegenüber Migranten zeigt finde ich auch recht aufschlussreich.

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.254

08.07.2011 18:30
#18 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Gürteltier
Klar. Migranten steigern Wirtschaftskraft. Widerspruch zwecklos, studientechnisch 1A belegt


Dem kann man auch nicht sinnvoll widersprechen, da es nachweislich stimmt.

Die USA, Australien, Kannada und Neuseeland sind beispielsweise fast ausschließlich von Immigranten aufgebaut worden. Auch innerhalb Deutschlands findet eine Wanderbewegung (Migration) von Nord und Ost nach Süd (Bayern, Baden Württemberg) statt. Alles 1A belegt.

 
Mit freundlichem Gruß

--
„Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

08.07.2011 20:20
#19 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Ich glaube, ohne Ironiekennzeichen wird dieser Fred nicht sonderlich ergiebig

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Gürteltier ( gelöscht )
Beiträge:

08.07.2011 20:26
#20 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Uwe Richard

Zitat von Gürteltier
Klar. Migranten steigern Wirtschaftskraft. Widerspruch zwecklos, studientechnisch 1A belegt


Dem kann man auch nicht sinnvoll widersprechen, da es nachweislich stimmt.

Die USA, Australien, Kannada und Neuseeland sind beispielsweise fast ausschließlich von Immigranten aufgebaut worden. Auch innerhalb Deutschlands findet eine Wanderbewegung (Migration) von Nord und Ost nach Süd (Bayern, Baden Württemberg) statt. Alles 1A belegt.


Das sind ja ganz neue Perspektiven. Wir sollten sofort ganz viele Migranten ins Land holen.
Wer zu spät kommt den bestraft das Leben. Wenn wir noch lange zögern, dann kommen die nicht zu uns, sondern werden Obervolta, Elfenbeinküste, Sambia oder Simbabwe aufbauen.
Eigentlich hätte ich selbst draufkommen können. Hat doch die ZEIT neulich einen genau in diese Richtung zielenden Plan ausgearbeitet. Jetzt ist entschlossenes Zugreifen das Gebot der Stunde. Wenn wir Tunesien nicht in die EU aufnehmen, werden die sich mit Tschad vereinigen. Dann ham wern Dreck.

Aber eine Frage hätte ich noch ... Warum haben Sie in der Aufzählung der Migrationserfolgsstories Haiti nicht aufgeführt?

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.254

08.07.2011 21:36
#21 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Rayson
Ich glaube, ohne Ironiekennzeichen wird dieser Fred nicht sonderlich ergiebig


Mein Beitrag ist ebenso ironiefrei, wie die Reaktion der werktätigen Massen auf das Honeckerwort: »Aus unseren Betrieben ist noch viel mehr rauszuholen«.

 
Mit freundlichem Gruß

--
„Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann

Gürteltier ( gelöscht )
Beiträge:

08.07.2011 21:48
#22 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Rayson
Ich glaube, ohne Ironiekennzeichen wird dieser Fred nicht sonderlich ergiebig

Die Übergänge sind fließend. Die Ironie gelingt mir leider nicht so gut wie anderen. Uwe Richards Posting habe ich als Ironie verstanden (bei Claudia Roth würde ich Ernst unterstellen), meine Antwort sollte es ebenfalls sein. Ich wohl nicht so gut gelungen.

C. Offline




Beiträge: 2.639

08.07.2011 22:57
#23 RE: Marginalie: Der Begriff des Rassismus Antworten

Zitat von Zettel

Jansen ist übrigens im Impressum des "Tagesspiegel" als Reporter aufgeführt; Frau Dernbach kommt dort nicht vor. Sie ist also vermutlich freie Mitarbeiterin.



Sie ist vermutlich stellvertretende Ressortleiterin Politik beim Tagesspiegel, zumindest war sie es noch im Mai 2010. Die Nannyschule führt sie 2004 zwar als Ressortleiterin auf, allerdings stimmt das nicht mit dem neuesten Impressum überein, aber mit dem Impressum von 2002.

Auch wenn ich meine Meinungsbildung über ihr Gesamtwerk noch nicht endgültig abgeschlossen habe, halte ich ihr zugute, dass sie den Volkserziehungsauftrag sehr ernst nimmt. Dann ist es auch völlig schnurz, ob sie Volontärin oder Herausgeberin ist, sie schreibt ja nicht für, sondern über das gemeine deutsche Volk. Was hier als Meinung getarnt daherkommt, ist in Wahrheit investigativer Qualitätsjournalismus, der zwar nicht uns, aber denjenigen, die zwischen den Zeilen lesen können, die neuesten Erkenntnisse aus den Sozialwissenschaften näherbringt.

Zitat von Andrea Dernbach
Der Kampfbegriff der Deutschenfeindlichkeit soll aber auch nicht Wirklichkeit beschreiben, sondern die Mehrheit moralisch entlasten: Wenn junge Türken, Kosovaren und Libanesen auch Rassisten sind, sind wir vielleicht gar nicht so schlimm?



Die Botschaft, dass "wir" schlimm sind, möchte sich Frau Dernbach auf keinen Fall durch ein paar zusammengeschlagene Schweinefleischfresser und vergewaltigten Schlampen verderben lassen, sondern sie bietet die Chance, dass jetzt endlich der wahre und reine Rassismus der Dominanzgesellschaft auf die Tagesordnung gesetzt wird. So gesehen stellt der Beitrag von Frank Jansen keine Gegenrede, sondern eine sinnvolle Ergänzung dar.

Zitat von Frank Jansen
Die Sarrazin-Debatte hat gezeigt, dass rechtspopulistische Stimmungsmache weit in die Gesellschaft hinein ein Echo findet. Da wäre es gerade jetzt, zwei Monate vor der Wahl in Berlin, riskant und fahrlässig, in bänglicher Stille abzuwarten, ob die Ultrarechten das Verfahren gegen die mutmaßlichen Schläger vom U-Bahnhof Lichtenberg nutzen können



Zumindest bis zur Wahl gilt es eine Gegenstrategie zur putativen rechtspopulistischen Stimmungsmache zu entwickeln und wenn man dafür das schwere Opfer bringen muss, Überfälle auf Deutsche aus rassistischen Motiven rassistisch zu nennen. Nach der hoffentlich erfolgreichen Wahl kann dann Dernbachs Vorschlag aufgegriffen und das richtige Wort gefunden werden. Die GEW hat, als die Debatte vor nicht allzulanger schon einmal hochkochte, kurzerhand beschlossen Deutschenfeindlichkeit abzuschaffen und damit, zumindest für sich, das Problem gelöst.

Zitat von Tagesspiegel
Die GEW-Landesdelegiertenkonferenz hatte die Ablehnung des Begriffs in einem Beschluss von Anfang November damit begründet, dass „Deutschenfeindlichkeit“ von Rechtspopulisten als Kampfbegriff gegen das Wort Ausländerfeindlichkeit erfunden worden sei und die soziale Realität demagogisch verdrehe.



Zitat von Frank Jansen
Anstatt das eine zu ignorieren und nur das andere zu beklagen, sollte eine differenzierte Betrachtung erfolgen. Dazu gehört natürlich, die unterschiedlichen Dimensionen des Rassismus in Deutschland zu erforschen. Zweifellos sind Migranten in ganz anderem Ausmaß rassistischer Diskriminierung durch Deutsche ausgesetzt als umgekehrt. Das zeigen nicht nur die vielen Verbrechen rechtsextremer Gewalttäter.



Da brauche ich jetzt nicht viel Fantasie, was bei der Erforschung der unterschiedlichen Dimensionen des Rassismus in Deutschland herauskommt. Auf alle Fälle müssen die Mittel für den Kampf gegen Rechtspopulismus erhöht werden und sich breite zivile Koalitionen gegen den Alltagsrassismus der extremistischen Mitte der Mehrheitsgesellschaft bilden. Die Bezeichnung "Rassismus gegen Deutsche", auch wenn sie zutreffend wäre, hat die falsche Signalwirkung, etwa vergleichbar mit den Freisprüchen von Kachelmann und Wilders.

http://www.iceagenow.com/ Cooling is the New Warming

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