Hier im Forum gab es kürzlich eine interessante Diskussion über die amerikanische und die französische Verfassung. In Deutschland tendiert man dazu, beide falsch zu verstehen. Ein aktuelles Beispiel liefern die heutigen Schlagzeilen zur Einigung über die Schuldengrenze in den USA.
Ja, lieber Zettel, du hast Recht. Und die Schlagzeilen auch. Es gibt nämlich zwei "Wirklichkeiten": Eine steht auf das Papier der Verfassung geschrieben, die andere ist das politische Geschäft. Selbstverständlich wird der Widerstand der Republikaner gegen eine Anhebung der Schuldengrenze auch in den USA als ein Manöver gegen Obama verstanden, und ebenso selbstverständlich war es für Obama wichtig, die später wahrscheinlich erneut notwendige Anhebungsdebatte auf die Zeit nach der nächsten Präsidentenwahl verschoben zu wissen. Immerhin reicht der Präsident den Haushaltsentwurf ja noch ein, und es wird auch seiner Führungsstärke zugerechnet, wenn es zu einer Einigung kommt (die in diesem Fall aber praktisch erzwungen war; die Zweifel an Obamas Führungsfähigkeiten dürften trotz der auch von durchaus sehr marktfreundlichen Medien wie dem "Economist" als obstruktiv angesehenen Taktik der "Tea-Party"-Abgeordneten noch gewachsen sein).
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von ZettelHier im Forum gab es kürzlich eine interessante Diskussion über die amerikanische und die französische Verfassung. In Deutschland tendiert man dazu, beide falsch zu verstehen. Ein aktuelles Beispiel liefern die heutigen Schlagzeilen zur Einigung über die Schuldengrenze in den USA.
In der Washington Post gibt es jetzt eine Leserumfrage zum Ergebnis der Einigung:
Bemerkenswert ist erstens die Fragestellung: Gefragt wird, ob die Demokraten oder die Republikaner gewonnen haben; Präsident Obama kommt gar nicht vor. Zweites ist das momentane Ergebnis: 85 Prozent "die Republikaner" und 15 Prozent "die Demokraten".
Bei allen bekannten Vorbehalten gegen solche Internet-Umfragen macht das doch deutlich, wie abwegig eine deutsche Berichterstattung ist, die von "Obamas Sieg" berichtet; so "Spiegel-Online". Man kann das nur als Desinformation bezeichnen.
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