Konservative und Liberale sind zu Recht empört über die Art, wie ihre Kritik an Multikulti und Islamismus in Zusammenhang mit den Taten des Massenmörders Breivik gebracht wird. Auch hier im Forum ist das diskutiert worden.
Man sollte es aber nicht bei der Empörtheit belassen. Wenn über die Verantwortlichkeit für Terrorismus diskutiert werden soll - gern; wir sollten dieses Angebot der Linken dankend annehmen.
Das ist das Thema des Artikels, dessen ersten Teil Sie hier finden.
Habe mich die letzten Wochen zu diesem Thema bewusst zurückgehalten.(könnte ja was rausrutschen)Aber nun muss es raus,ich habs in zwei Beiträgen vorhergesagt.In großen Teilen des politisch/medialen Mainstreams gibt es keinen Anstand mehr.
Ich habe den Rest des Beitrags gelöscht, da er eine Gewaltdrohung enthielt und bitte Patzer dringend, sich künftig an die Forumsregeln zu halten.
Zitat von patzerHabe mich die letzten Wochen zu diesem Thema bewusst zurückgehalten.(könnte ja was rausrutschen)Aber nun muss es raus,ich habs in zwei Beiträgen vorhergesagt.In großen Teilen des politisch/medialen Mainstreams gibt es keinen Anstand mehr.
Lieber Patzer,
ich teile Ihre Empörung und habe das ja auch in dem Artikel dargelegt. Aber gerade in diesem Artikel geht es mir wieder darum, klarzumachen, daß ein demokratisches Gemeinwesen nur dann funktionieren kann, wenn Gewalt aus der Politik verbannt bleibt. Auch in Form der Androhung einer Ohrfeige.
Das geht einfach nicht. Wir dürfen doch, lieber Patzer, nicht auf das Niveau der Autonomen oder der NPD-Schläger sinken. Ich bitte um Ihr Verständnis dafür, daß ich als Wamba Ihren Beitrag redigieren mußte.
Sie,geehrter Zettel,hätten ja Recht wenn es einen demokratischen Konsens bezüglich der Gewaltvermeidung gäbe.Leider muss ich Ihnen mitteilen ,dass dieser(im Zuge des Kampfes gegen "Rechts")längst obrigkeitseits aufgekündigt wurde.Staatlich alimentierte(über sozilpäd.Einrichtungen) autonome Schläger bestimmen in fast allen deutschen Großstädten die Demonstrationskultur.Unliebsame Meinungen werden in Schule,Hörsaal und auf der Straße auch körperlich sanktioniert.Eigentumsverletzung bei unliebsamen Personen werden schon gar nicht mehr verfolgt.Sie ,lieber Zettel, sind das Gegenteil der Zynikerdefinition von Ambrose Bierce.Aber dies ist ein ambivalentes Kompliment. mit respektvollem Gruß patzer
Zitat von ZettelKonservative und Liberale sind zu Recht empört über die Art, wie ihre Kritik an Multikulti und Islamismus in Zusammenhang mit den Taten des Massenmörders Breivik gebracht wird. Auch hier im Forum ist das diskutiert worden.
Lieber Zettel,
bin ich empört? Nein, ich bin in großer Sorge darüber, wie der Nachlass eines Massenmörders in seinem Sinne genutzt wird. Ich bin verärgert, dass es mich zu etwas zwingt, was ich am liebsten vermeiden möchte, nämlich auf das "Manifest" einzugehen.
Ich fühle mich auch nicht von irgendwelchen Vorwürfen angegriffen oder tangiert, denn nach Studium des "Manifests" kann ich mit gutem Gewissen sagen, es gibt darin nichts, was auch in die Nähe meiner Gedanken kommt, es sei denn, dass man die Urheberschaft der wüst zusammenkopierten Passagen fälschlicherweise Breivik zuordnet. Ich zweifele daran, dass er sie überhaupt gelesen hat, und wenn er sie gelesen hat, dann hat er sie nicht verstanden oder will sie bösartig falsch verstehen.
So verstehe ich auch die Reaktion Broders auf die Angriffe, zumal er viel besser weiß als ich, aus welcher Ecke sie kommen.
Es ist auch falsch, auch wenn es noch so oft wiederholt wird, dass Breivik in irgendeinerweise oder auch noch zustimmend Broder zitiert hat. Ich habe es an anderer Stelle bereits ausgeführt. Broder wird genauso zitiert wie auch Gramsci, Lukacs, Reich, Fromm und Marcuse abgehandelt werden, nämlich aus zweiter oder dritter Hand. Es geht durch nichts hervor, dass Breivik überhaupt weiß, wer Broder oder Reich sind.
Erschütternd ist lediglich, dass man bereit ist einem Massenmörder alles abzunehmen, was er gesammelt hat und es gegen andere Andersdenkende zu instrumentalisieren. Das sind die Methoden eines totalitären Staates. Die Aufforderunge zur Denunziation unterstreichen diesen Eindruck.
Zitat Man sollte es aber nicht bei der Empörtheit belassen. Wenn über die Verantwortlichkeit für Terrorismus diskutiert werden soll - gern; wir sollten dieses Angebot der Linken dankend annehmen
Die Zeit des Diskutierens ist vorbei, es geht darum demokratisch Mehrheiten zu organisieren. Diejenigen, die das "Manifest" gegen Broder, Sarrazin, Wilders, gegen Konservative, Liberale, gegen das Bürgertum, gegen Israel instrumentalisieren, haben sich von dere Demokratie verabschiedet und streben eine Diktatur an. Ich habe, nachdem ich einige Monate Auszeit von der Politik im Internet genommen hatte, mich etwas intensiver mit der orchestrierten "Empörung", die weder Substanz hat noch inhaltlich in einem Zusammenhang mit dem Massenmord in Norwegen stehtt, beschäftigt, es kam mir das kalte Grausen mit wieviel Lügen etwas zurchtgebogen wird.
Gegen Agitation und Propaganda lässt sich nicht argumentieren, Sachargumente, die die Feinbildpflege erschüttern könnten, werden nicht zur Kenntnis genommen werden. Aber es sind nicht nur "Linke", die zum Krieg gegen die Meinungsfreiheit angetreten sind, sondern es profilieren sich auch Politiker der CDU und SPD. die eine günstige Gelegenheit sehen, den Nannystaat auszubauen.
Ich habe nichts dagegen, wenn gegen Straftatbestände wie Volksverhetzung oder Beleidigung oder üble Nachrede vorgegangen wird. Allerdings sollten dann auch die Einstellung von Ermittlungen akzeptiert werden, wie es bei Sarrazin der Fall ist oder bei einem Freispruch wie bei Wilders.
Für mich besteht das Manifest, wenn ich den ganzen theoretischen Klau abziehe aus drei Komponenten, von denen die Frage was will kurzfristig erreichen, schon in seinem Sinne beantwortet worden: die größtmögliche Aufmerksamkeit zu erwecken. Wer "Broder" in die Runde wirft, handelt in seinem Sinne, wer "Wilders" oder "PI-News" oder "Christen" oder "Computerspiele" ruft, ebenfalls. Die Auseinandersetzung mit all den genannten findet schon Jahren statt.
Die zweite Komponente ist was er sich als idealen Staat vorstellt. Diese Vorstellungen sind voraufklärerisch stehen in völligem Widerspruch zu den Fundamentalisten der Aufklärung, auch wenn sie zitiert worden sein sollten.
Die dritte Komponente sind die Mittel. Hier steht bei Breivik nach der bisher erfolgreichen Propaganda die Gewalt im Vordergrund. Demokraten streben keine gewaltsame Lösungen an. (Allerdings gibt ihnen das Grundgesetz Artikel 20 Absatz vier ihnen die Möglichkeit dazu, wenn die verfassungsmäßige Ordnung in Gefahr ist (Recht zum Widerstand). Ich halte zwar Merkels Konsenspolitik für demokratiegefährdend und es an der Zeit über Verfassungsmäßigkeit zu diskutieren, aber das ist noch weit vom Absatz 4 entfernt.)
Ich halte die ganze Debatte für etwas absurd. Unabhängig davon, was Broder, Sarrazin und Co. nun wirklich geschreiben haben und was Breivik für seine Zwecke auslegt: Die Verantwortung für die Tate liegen voll und ganz bei dem Amokläufer! Ich meine, selbst wenn irgend einer der Zitierten wirklch direkt zur Anwendung von Gewalt gegenüber Linken und Moslems aufgerufen hätte (was, soweit ich das beurteilen kann, nicht der Fall ist), die Entscheidung über die letztendliche Ausführung traf Breivik ganz alleine.
Diese Tendenz, nicht den Täter, sondern die "Gesellschaft" für bestimmte Tten verantwortlich zu machen, finde ich Besorgnis erregend. Damit keine Missverständnisse auftauchen: Ich unterstelle ihnen, liber Zettel, keinesfalls eine solche Sichtweise. Aber ich bin doch sehr gespannt, was sie im zweiten Teil noch zu sagen haben.
Zitat von ZettelMan sollte es aber nicht bei der Empörtheit belassen. Wenn über die Verantwortlichkeit für Terrorismus diskutiert werden soll - gern; wir sollten dieses Angebot der Linken dankend annehmen.
Das ist das Thema des Artikels, dessen ersten Teil Sie hier finden.
Im zweiten Teil habe ich einige Beispiele für das ungeklärte Verhältnis von Teilen der marxistischen Linken zur Gewalt zusammengestellt; von Herbert Marcuses scharfmacherischer Rhetorik über die Unterstützung der DDR für die RAF bis zu der Bereitschaft heutiger deutscher Kommunisten, RAF-Mörder als Genossen zu betrachten.
Zitat von Daniel I.Ich halte die ganze Debatte für etwas absurd. Unabhängig davon, was Broder, Sarrazin und Co. nun wirklich geschreiben haben und was Breivik für seine Zwecke auslegt: Die Verantwortung für die Tate liegen voll und ganz bei dem Amokläufer! Ich meine, selbst wenn irgend einer der Zitierten wirklch direkt zur Anwendung von Gewalt gegenüber Linken und Moslems aufgerufen hätte (was, soweit ich das beurteilen kann, nicht der Fall ist), die Entscheidung über die letztendliche Ausführung traf Breivik ganz alleine.
Genau das ist auch mein Problem, das ich hinsichtlich der Frage, ob es eine Mitverantwortung gibt, habe. Um es vorrauszuschicken, auch ich will nichts unterstellen, mir geht es um die letzte Konsequenz wenn man über Verantwortung redet. Sie ist m.E. der Preis der Freiheit, der häufig gerade den Menschen zu hoch ist, die die Freiheit als etwas Nebensächliches oder als den Luxus der Vermögenden ansehen; sie ist für sie etwas Materielles, weshalb sie meinen, Freiheit durch den umverteilenden Sozialstaat zu erreichen. Jeder soll/will Verantwortung übernehmen propagieren sie, aber nicht so sehr für sich, sondern vor allem für andere. Was hier zum Ausdruck kommt ist mehr als nur Altruismus, es ist die Theorie, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt, die Theorie vom dialektischen Materialismus. Die Gesellschaft formt danach die Individuen. Freier Wille und Eigenverantwortung werden relativiert, das Individuum tritt zugunsten der Gesellschaft in den Hintergrund. Gibt es eine Mitverantwortung oder gar Verursachung ausserhalb des Täters, verschiebt sich die Last der Verantwortung. Vom Täter auf die Gesellschaft, auf den intellektuellen Scharfmacher an der Universität oder auf die Presse und die Bloggs. Der Täter gerät dabei ins Scheinwerferlicht, weil, in dem er Verantwortung los wird, er ein ganz klein wenig zum Opfer mutiert. Die Zuschauer oder die Gesellschaft, als die Empfänger eines Teils der Schuld des Täters, sind jetzt ein klein wenig mitverantwortlich und betonen unbewusst den "Opferteil" des Täters über, um ihre Mitverantwortung zu neutralisieren. Terroristen sind Fragen der Verantwortung und Freiheit egal, aber der Umgang mit ihnen hat Auswirkungen auf alle anderen Kriminellen und auch auf die gesetzestreuen Bürger. Für die anderen Kriminellen, in dem sie auf milde Strafen hoffen können durch eine m.E. fragwürdige Überbetonung des Resozialisierungszieles, und für die gesetzestreuen Bürger, in dem sie zu sehr bevormundet werden, vorausgesetzt man akzeptiert überhaupt irgendeine Art von Bevormundung. Weil Verantwortung und Freiheit so eng miteinander verknüpft sind, ist die Konsequenz auch eine Verschiebung der Freiheit vom Bürger auf den Staat. Deshalb werden Konservative wie Wolfgang Schäuble auch nicht müde immer wieder die Eigenverantwortung des Bürgers zu betonen. Nur hält es sie und die meisten Liberalen leider nicht davon ab, in kleinen Portionen Verantwortung vom Bürger auf den Staat zu verlagern, was eine Einschränkung der persönlichen Freiheit zur Folge hat.
Zitat von ZettelWenn wir so nach "Verantwortung" fragen, dann meinen wir nicht Schuld, sondern Verursachung. Und in diesem Sinn kann man in der Tat die Frage aufwerfen, ob nicht bestimmte Politiker, ob nicht politische Autoren eine Mitverantwortung an terroristischen Anschlägen tragen.
Mir haben beide Teile ihres Kommentars, lieber Zettel, sehr gefallen und ich denke das die Linke den dialektischen Materialismus "gefressen" hat. Um so mehr würde es mich freuen von konservativer Seite nicht nur Bekenntnisse zur Eigenverantwortung zu vernehmen, sondern auch Taten.
Zum Thema "Verantwortlichkeit für Terrorismus" schrieb der werte Zettel folgende klare und deutliche Worte...
Zitat Ich habe im ersten Teil Theodor W. Adorno und Max Horkheimer erwähnt. Beide waren Kritiker des Kapitalismus; aber beide haben niemals dem Gesetzesbruch oder gar der Gewalt das Wort geredet. Sie sind für die Taten der RAF so wenig verantwortlich, wie Henryk M. Broder für die Taten Breiviks eine Mitverantwortung trägt.
... mit denen er sich deutlich von der grünlinken Presse der BRD unterscheidet, welche mittels des von den Linksextremisten gut bekannten "Kurzschluss" die Untaten Breiviks missbrauchen, um jegliche Form der Islamkritik auszuschalten, also zu Fukushimasieren. Die dumpf atavistischen grünlinken Medien brauchen kein rationales Kriterium, um die Verantwortung für das Gemetzel von Oslo Broder und anderen Islamkritikern in die Schuhe zu schieben.
Es ist ganz klar Zettels Verdienst, der Diskussion eine rationale Grundlage zu geben. Das Lob wollen wir erst einmal festhalten!
Betrachten wir nunmehr die in der Geisteswelt der BRD hoch gelobten Marx und Engels unter Berücksichtigung Zettel's rationalen Kriteriums, zur Klärung der Verantwortung für terroristische Untaten:
Zitat “Wir haben es von Anfang an für überflüssig gehalten, unsre Ansicht zu verheimlichen…Wir sind rücksichtslos, wir verlangen keine Rücksicht von euch. Wenn die Reihe an uns kömmt, wir werden den Terrorismus nicht beschönigen.“
Karl Marx, 1849 (MEW 6, 504).
Zitat daß sowohl zur massenhaften Erzeugung dieses kommunistischen Bewußtseins wie zur Durchsetzung der Sache selbst eine massenhafte Veränderung der Menschen nötig ist, die nur in einer praktischen Bewegung, in einer Revolution vor sich gehen kann; daß also die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen und zu einer neuen Begründung der Gesellschaft befähigt zu werden
Die deutsche Ideologie, MEW 3, 69
Zitat “Wir haben es nie verheimlicht. Unser Boden ist nicht der Rechtsboden, es ist der revolutionäre Boden.“
Karl Marx, 1848 (MEW 6, 102)
Das möge genügen, um Marx und Engels gemäss Zettel's Definition zumindest eine Mitverantwortung für den Millionenfachen Massenmord des Kommunismus zu geben. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer haben sich niemals vom "Werk" von Marx und Engels distanziert. Von daher ist es problematisch, einzig Marcuse zur Verantwortung zu ziehen und ebenso gewisse bundesdeutsche Intellektuelle, die Marx und Engels als "brilliante Kapitalismuskritiker" anpreisen, nicht zu vergessen Gysi und seine Linkspartei, die alles dafür tun, um die totalitäre Heilslehre von Marx und Engels wieder salonfähig zu machen!
Ganz anders André Glucksmann, der bereits 1977 in "Les Maîtres penseurs" unter Anderem die Verantwortung von Marx und insbesondere des deutschen "Kults der Revolution" für Auschwitz und den Gulag feststellte.
Mir ist gerade erneut die Bezeichnung "Manifest" für Breiviks Elaborat ins Auge gefallen. Irgendwie empfinde ich es als Ironie, daß diese Bezeichnung ausgerechnet von denen (überwiegend links-grün-multikulti) benutzt wird, die Broder & Co. eine Mitverantwortung für Breiviks Verbrechen zuschieben wollen, obwohl diese niemals zu Gewalt aufgerufen haben! Während sich ausgerechnet die Ideologie der "Islam"-Kritiker-Empörten auf Marx und Engels beruft, die sehr wohl im Kommunistischen Manifest Gewalt als legitimes Mittel ansahen! Ist schon fast witzig, wie diese folglich Breiviks "Manifest" auf die gleiche Stufe wie das Kommunistische Manifest stellen! Das ist nur zu verräterisch!
Zitat von ZettelAnläßlich dieser Tat sollte vielmehr die Frage diskutiert werden, wie denn die einzelnen politischen Kräfte in der Bundesrepublik zum Terrorismus stehen. Konservative und Liberale haben sich da nichts vorzuwerfen.
Das mag sein, dass sie sich nichts vorzuwerfen haben, aber das schützt sie nicht vor Vorwürfen. Bei SpOn findet sich heute eine wütende Kampfansage von Gregor Diez:
Zitat von Gregor DiezDie Ideologen des 21. Jahrhunderts kommen nicht von links, sie verbiegen die Realität von rechts - zur Not mit Gewalt.
Gegen Dogmata kann man nicht argumentieren.
Zitat von Gregor DiezAlso noch mal zum Mitschreiben: Der Multikulturalismus ist eine Realität, keine Ideologie - eine Ideologie ist dagegen das Reden darüber, dass der Multikulturalismus eine Ideologie sei. Schulden sind eine Realität, Steuererhöhungen sind eine Notwendigkeit - eine Ideologie ist es dagegen, Schulden zu verdrängen, weil Steuererhöhungen Teufelszeug sind.
Man könnte Gregor Diez auf den ersten Blick für einen abgedrehten Spinner halten, aber dieser Eindruck täuscht. Gregor Diez ist zu danken, dass er in Neusprech festgehalten hat, was andere in schöne Worte hüllen. Es geht nichts über ein klares Feindbild, Bachmann, Merkel, Sarrazin (der darf nirgends fehlen), Breivik - alles eins ---> Das Böse ist rechts von Gregor Diez und kommt ins Gulag.
Gregor Diez ist es gelungen, der Hasstasse, die mit hunderten von vortrefflichen Analysen der Creme de la Creme unserer Qualitätsjournalisten gefüllt wurde, noch das passende Sahnehäubchen zu verpassen. Die Berliner Melange zum Schnäppchenpreis.
Zitat von dentix07Mir ist gerade erneut die Bezeichnung "Manifest" für Breiviks Elaborat ins Auge gefallen. Irgendwie empfinde ich es als Ironie, daß diese Bezeichnung ausgerechnet von denen (überwiegend links-grün-multikulti) benutzt wird, die Broder & Co. eine Mitverantwortung für Breiviks Verbrechen zuschieben wollen, obwohl diese niemals zu Gewalt aufgerufen haben!Zitat:
Das liegt daran, dass Sie nicht die "Methoden zur kritischen Diskursanalyse" des DISS anwenden. .
Christian Bommarius erklärt uns in der Berliner Zeitung mit einem heiteren Zitateraten, warum Broder = Breivik ist (natürlich hat er sich in der Einleitung distanziert und überlässt dem Leser das Urteil):
Zitat von Christian BommariusDie Perspektive, die sie einnehmen, die Worte, die sie dafür finden, ähneln sich zum Teil auf verblüffende Weise. An manchen Stellen ist kaum zu unterscheiden, wer was geschrieben hat.
Welche Waffen erlaubt dieser Kampf? Schon die Überschrift spricht für sich. Der Autor des "Manifests" hat Christian Bommarius einen neuen guten Freund gefunden, nichts hat er sich sehnlicher gewünscht, dass es nicht nur verteilt, sondern in andere Sprachen übersetzt wird.
Bommarius ist allerdings entgangen, dass von diesem "Manifest" mittlerweile unterschiedliche Versionen kursieren und lediglich die Word Version eines Andrew Berwick das Original ist. Es gibt von einem Breivik kein Manifest. Desweiteren ist ihm entgangen, dass Berwick es mit Quellenangaben es nicht so genau genommen hat, zum Beispiel sind Zitate, die er Broder gegenüberstellt von William S. Lind (Political Correctness:” A Short History of an Ideology"). Das müsste einem Qualitätsjournalisten, der sich die Mühe macht akribisch dieses "Manifest" nach Ähnlichkeiten mit Broder durchzuscannen, auffallen.
Es gibt sicherlich eine treffende Bezeichnung für ein solches vorgehen, journalistische Sorgfalt ist es nicht.
Und ja, es ist auffällig, wie ernst Berwicks "Manifest" genommen wird, es ist ja auch nichts anderes zur Hand um aus einem Massenmord Honig zu saugen.
Nicht nur das kommunistische Manifest, sondern auch der Koran wird zur Rechtfertigung von Terror herangezogen. Im Gründungsdokument der World Islamic Front vom 23.2.1998 heißt es:
Zitat von World Islamic FrontThe ruling to kill the Americans and their allies -- civilians and military -- is an individual duty for every Muslim who can do it in any country in which it is possible to do it, in order to liberate the al-Aqsa Mosque and the holy mosque [Mecca] from their grip, and in order for their armies to move out of all the lands of Islam, defeated and unable to threaten any Muslim. This is in accordance with the words of Almighty Allah, "and fight the pagans all together as they fight you all together," and "fight them until there is no more tumult or oppression, and there prevail justice and faith in Allah."
This is in addition to the words of Almighty Allah: "And why should ye not fight in the cause of Allah and of those who, being weak, are ill-treated (and oppressed)? -- women and children, whose cry is: 'Our Lord, rescue us from this town, whose people are oppressors; and raise for us from thee one who will help!'"
We -- with Allah's help -- call on every Muslim who believes in Allah and wishes to be rewarded to comply with Allah's order to kill the Americans and plunder their money wherever and whenever they find it. We also call on Muslim ulema, leaders, youths, and soldiers to launch the raid on Satan's U.S. troops and the devil's supporters allying with them, and to displace those who are behind them so that they may learn a lesson.
Der Logik der Kampagnenführer gegen Broder folgend, befindet er sich somit in bester Gesellschaft mit Marx und Allah, natürlich nur, wenn man den gleichen Maßstab anwendet.
Ohne ins Detail zu gehen, eventuell hole ich das zu einem anderen Zeitpunkt nach, halte ich diesen Text wie fast alle (und es sind hunderte), die einen Massenmord zum Anlass nehmen, Grundsätzliches zu erörtern, bei dem derzeitigen informationsstand für verfrüht.
Trotzdem ein kurzer Kommentar:
Zitat von G. Andreas KämmererEntziehen wir uns aber gänzlich der inhaltlichen Auseinandersetzung durch Propaganda und Gedankenverboten (pc), wird es noch viele Breiviks geben.
Die herrschende Argumentation stellt die Gegenthese auf: Erst die Diskussion über "political correctness" hat Breivik zur Tat veranlasst. Die "Schreibtischtäter" sind diejenigen, die Existenz von "political correctness" behaupten, sie belegen und sie kritisieren.
Zitat von Patrick Gensing in der TagesschauB.s Thesen zu Islam und 68ern lassen sich Millionenfach in Internet-Foren und auch Mainstream-Medien nachlesen. Unter dem Banner der Meinungsfreiheit (“Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!”) wird eine angebliche linke Meinungshegemonie sowie der drohende Untergang des Abendlandes beklagt....
... Vielleicht gibt das bürgerlichen Kreisen in Deutschland, die gerne mit vermeintlichen Tabubrüchen kokettieren, auch endlich zu denken.
G. Andreas Kämmerer ist, wie es sich aus seinem Text ergibt, dieses zwar Dilemma bewusst, berücksichtigt allerdings zu wenig die Gegenthese, die besagt, dass eine offene Diskussion viele Breiviks hervorbringen wird.
Zitat von C. Die herrschende Argumentation stellt die Gegenthese auf: Erst die Diskussion über "political correctness" hat Breivik zur Tat veranlasst. Die "Schreibtischtäter" sind diejenigen, die Existenz von "political correctness" behaupten, sie belegen und sie kritisieren.
Wieso wird eigentlich auf die Gegenthese in einer Form eingegangen, die sich darin erschöpft, die gleichen Vorwürfe zu erheben, wie der politische Gegner? Z..B. die vom "Schreibtischtäter"? Und dann noch Personen betreffend, die nicht in politischer Verantwortung standen und somit nichts zu entscheiden hatten, wie Herbert Marcuse und Karl Marx. Da mache ich mir lieber das, inzwischen berühmte Zitat aus Henryk M. Broders Buch "Hurra wir kapitulieren", zueigen, das da lautet: "Es kommt nicht darauf an, was Bebel, Lassalle und Marx gemeint haben, sondern was Lenin, Stalin, Mao, Enver Hodscha und Walter Ulbricht daraus gemacht haben." M.E. kommt es vor allem darauf an, klar abzugrenzen wo eine Mittäterschaft beginnt. Und das hat nichts damit zu tun wie explizit jemand zum Hass oder zum Terrorismus oder nur zu einer kritischen Betrachtung aufgefordert hat, sondern ob derjenige Entscheidungen getroffen hat und treffen konnte. Erst diese Kompetenzen als Entscheidungsträger machen ihn zum Schreibtischtäter und damit zum Mitverantwortlichen. Es könnte sonst ein ganz anderes Szenario drohen: Man schliesst Frieden, setzt sich an einen Runden Tisch und alle Internetseiten die irgendwie den Verdacht der Diskriminierung in sich bergen, werden gesperrt. Die Linke verordnet eine Diskussionskultur die in ihrer Substanz nicht klar genug in Frage gestellt wird. edit: Korrektur eines grammatikalischen Fehlers
Zitat von ZettelIm zweiten Teil habe ich einige Beispiele für das ungeklärte Verhältnis von Teilen der marxistischen Linken zur Gewalt zusammengestellt; von Herbert Marcuses scharfmacherischer Rhetorik über die Unterstützung der DDR für die RAF bis zu der Bereitschaft heutiger deutscher Kommunisten, RAF-Mörder als Genossen zu betrachten.
Ich erwähne dort auch die MfS-Vorwürfe gegen Horst Mahler. Dazu gibt es jetzt eine instruktive Zusammenfassung in der FAZ.
Nicht erwähnt wird dort - wie, soweit ich sehe, in dieser gesamten Diskussion - die Einflußnahme des MfS auf die APO und die Studentenbewegung über den "Berliner Extra-Dienst" (ED). Das war ein Informationsdienst mit einer Auflage von - wenn ich mich recht erinnere, ich habe jetzt auf die Schnelle keine Daten gefunden - ungefähr 7000 Exemplaren, der nicht nur in Berlin einen sehr großen Einfluß hatte. Er erschien zweimal wöchentlich und brachte Meldungen, Hintergrundberichte und Kommentare; auch Karikaturen von Rainer Hachfeld, oft im Stil des "Stürmer".
Der Chefredakteur war Carl L. Guggomos, der Geschäftsführer Walter Barthel, die beide IMs waren und aus Ostberlin sowohl ihre Direktiven als auch ihr Geld entgegennahmen. Beide waren vor der Gründung des ED u.a. mit Horst Mahler verbandelt gewesen, und zwar über die Gründung des "Republikanischen Clubs", anfangs "November-Gesellschaft".
Damals war vom Einfluß des MfS natürlich nichts bekannt, wie auch nicht, daß "Konkret" von Ostberlin aus finanziert und gesteuert wurde. Beide Blätter tarnten sich dadurch, daß sie DDR-kritische Beiträge enthielten. Bettina Röhl schreibt in ihrem Buch, daß es für "Konkret" sogar die ausdrückliche Anweisung gab, in jedem Heft einen DDR-kritischen Beitrag zu bringen.
Wenn heute nach dem "langen Marsch durch die Institutionen" in Deutschland die Linke dominiert, dann ist das auch ein später Triumph des MfS. Die APO und die Studentenbewegung, auch die RAF hätte es so nicht gegeben, wenn das MfS nicht im Hintergrund operativ tätig gewesen wäre.
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