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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 18 Antworten
und wurde 1.494 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
R.A. Offline



Beiträge: 8.171

02.09.2011 17:09
Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Immer wieder ein Thema - die deutsche Bürokratie.

Elmar Offline



Beiträge: 282

02.09.2011 17:33
#2 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Zitat von R.A.
Am besten wäre es wohl, den Amtsleiter in eine Lehre bei ALDI zu schicken


Ich kann die hysterischen Schreie der ALDI Angestellten bis hierher hören ... und LIDL und Penny machen schon weitere Kassen auf

So gehts dann übrigens weiter:
Sollte man dann endlich mal seinen Antrag eingereicht haben, geht das Spielchen in die zweite Halbzeit. Man darf die Gebühr am separaten Schalter oder einem Automaten (kundenfreundlich und modern, oder "nur Bares ist Wahres") bezahlen und findet sich danach in der Schlange wieder. An derem Ende natürlich.

Fortsetzung folgt ... (den Ausweis hat man ja noch nicht, nur den Antrag zu selbigem ) ... und hoffentlich steht Buttle und nicht Tuttle auf dem Antrag

Gruss,
Elmar

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

02.09.2011 17:41
#3 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Zitat
Und zwei Wochen dort sollten reichen um zu lernen, wie man mit zahlenden Kunden umzugehen hat.

Zahlenden!

Es gibt gegen diese Selbstherrlichkeit der Bürokraten, wenn man es sarkastisch sehen will, nur ein Mittel: Die Korruption. Wer auf ein Bakschisch hoffen kann und schon eines bekommen hat, der wird sich kundenfreundlich verhalten; umso freundlicher, je höher das Bakschisch.

Kein Training in Kundenfreundlichkeit, keine organisatorischen Verbesserung werden am Grundübel der Bürokratie etwas ändern: Sie ist ein reiner Anbietermarkt. Bei ALDI will der Laden etwas von mir, nämlich daß ich einkaufe. Auf dem Amt will dieses in der Regel gar nichts von mir, sondern ich will etwas.

Der Anbieter ist der Starke und ich bin der Schwache. Halt wie im Sozialismus. Nur durch Korruption läßt sich ein funktionierender Markt herstellen.

Herzlich, Zettel

ach so, zur Sicherheit:

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

02.09.2011 18:12
#4 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Zitat von Elmar
Ich kann die hysterischen Schreie der ALDI Angestellten bis hierher hören ...




Nun ja, ich habe den konkreten Geschäftsnamen ja nicht nur benutzt, um Schleichwerbung zu machen. Sondern weil ich den Filialleiter hier für durchaus fähig halte, den Betreffenden in kürzester Zeit auf Vordermann zu bringen. Ohne das übrige Geschäft zu stören ...

Zitat
Sollte man dann endlich mal seinen Antrag eingereicht haben, geht das Spielchen in die zweite Halbzeit.


Ich habe da auch meine Befürchtungen. Und werde Euch selbstverständlich auf dem Laufenden halten, wenn es da noch etwas zu berichten gibt ...

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

02.09.2011 18:23
#5 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Zitat von Zettel
Zahlenden!


Nun sicher bin ich zahlender Kunde beim Einwohnermeldeamt. Nicht nur abstrakt über meine Steuern, sondern konkret kostet der Ausweis eine happige Gebühr.

Zitat
Wer auf ein Bakschisch hoffen kann und schon eines bekommen hat, der wird sich kundenfreundlich verhalten; umso freundlicher, je höher das Bakschisch.


Man kann viel gegen die deutsche Bürokratie sagen - aber korrupt ist sie fast nie.

Aber außer dem Bakschisch gibt es noch ein zweites B, das funktioniert hierzulande durchaus: Beziehungen.

Und zufällig habe ich den geeigneten Bekannten schon gestern abend beim Weinfest getroffen. Und ich gehe davon aus, daß der Amtsleiter nächste Woche einen solchen Einlauf bekommt, daß ihm zwei Wochen Regaleinräumen deutlich lieber wären ...

Was mir allerdings bei meinem persönlichen Ausweis-Problem noch nicht weiterhilft. Da bin ich halt selber zu treudeutsch konservativ: Vitamin B zu nutzen, um den Behördenablauf zu verbessern, das ist ok. Aber nicht, um sich einen persönlichen Vorteil zu verschaffen.

Zitat
Kein Training in Kundenfreundlichkeit, keine organisatorischen Verbesserung werden am Grundübel der Bürokratie etwas ändern: Sie ist ein reiner Anbietermarkt.


Völlig richtig. Der öffentliche Dienst ist nicht per se schlecht, sondern es fehlt ihm einfach die Konkurrenz.

Man hat das sehr schön damals gesehen, als der TÜV plötzlich beim Autoprüfen Konkurrenz von der Dekra bekam. Das hat der Servicefreundlichkeit dort erstaunlich aufgeholfen.

Nun ist aber das Ausstellen von Pässen eine ganz klassische hoheitliche Aufgabe, da wird man private Anbieter nicht zulassen können.

Aber manchmal gibt es auch im öffentlichen Dienst segensreiche Konkurrenz.

Nach dem Debakel ist uns nämlich eingefallen, daß es neben der Zentrale ja noch die Vorort-Filialen fürs Meldewesen gibt. Es wird zwar diskutiert, die wegen Rationalisierung und Sparmaßnahmen aufzulösen - noch sind sie aber da.
Und siehe: Ein Anruf dort, und wir bekommen einen Termin reserviert! Und offensichtlich hat der Beschäftigte dort mit großem Wohlgefallen gehört, was meine Frau über ihre Erlebnisse bei seinen Kollegen in der Zentrale erzählte hat ...

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

02.09.2011 18:34
#6 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Zitat von Zettel
Sie ist ein reiner Anbietermarkt. Bei ALDI will der Laden etwas von mir, nämlich daß ich einkaufe. Auf dem Amt will dieses in der Regel gar nichts von mir, sondern ich will etwas.



Na ja, bei ALDI will ich ja auch etwas: Nämlich die Waren, die ich, voller Ahnung, den Wettlauf zwischen Durchscannen und in den Wagen zurücklegen wieder mal zu verlieren, auf dem Band deponiere. Aber klar, entscheidend ist, dass die andere Seite noch etwas anderes will als Feierabend.

Aber gäbe es nicht noch ein anderes Mittel als Korruption, um die Servicequalität zu verbessern? Wie hier schon richtig bemerkt, ist das Ausgeben von Pässen ja eine Aufgabe, die man dem Staat schon noch überlassen sollte, und damit verlassen wir das Reich des Marktes und begeben uns in das Reich der Demokratie. Wo, wenn nicht bei den Empfängern von Pässen, soll es sich sonst um Einwohner derselben Gebietskörperschaft handeln, in deren Auftrag das betreffende Amt tätig wird? Wäre das also nicht mal ein Thema, mit dem man bei der nächsten Kommunalwahl die hoffnungsvollen Lokalpolitiker nerven sollte, vielleicht gleich als Paket "bürgerorientierter Service"? Oder lassen wir uns das eher gefallen, weil der Deutsche sich zwar für die Rechte von Kröten engagieren kann, nicht aber gegen eine herablassende Behandlung durch seine Beamten?

Es muss ja auch einen Grund geben, warum ich auch vergleichsweise bürgerfreundliche Ämter kennen gelernt habe (z.B. in Karlsruhe).

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2011 20:41
#7 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Von den Berliner Ämtern hört man in der Beziehung auch Grauenhaftes.

Aber da ich sowas hier bei uns gerade auch erst hinter mir habe, möchte ich für das Bürgerbüro Cottbus mal eine Lanze brechen. Termine sind online buchbar, Dienstag und Donnerstag gehts regulär bis 18:00 Uhr und samstags ist auch geöffnet. Die Wartemarken gibts am Automaten und die Beamten machen auch einen guten Job. Heißt, es geht erkennbar zügig.

Nebenbei habe ich das Gefühl, dass die Serviceorientierung hier im Osten allgemein besser ist. Bei meiner Frau im Rheinland (Großstadt) werden um 18:00 Uhr größtenteils die Bürgersteige hochgeklappt, während ich hier mindestens bis 22:00 Uhr, teilweise bis 00:00 Uhr noch in den Supermarkt gehen kann. Es kann sein dass mein eigenes Erleben trügt - aber ich denke hierzulande ist die Beamtenmentalität noch weitaus weniger ausgeprägt.

Beste Grüße, Calimero

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Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

02.09.2011 21:58
#8 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Zitat von Calimero
Von den Berliner Ämtern hört man in der Beziehung auch Grauenhaftes.

Nebenbei habe ich das Gefühl, dass die Serviceorientierung hier im Osten allgemein besser ist.


Das kann ich nur bestätigen. Die Erfahrungen bei einer Gewerbeanmeldung aus meiner Berliner Zeit haben mich im wahrsten Sinn des Wortes zur Verzweiflung getrieben.
Letztens habe ich im Bürgerbüro Oranienburg einen neuen Reisepass beantragt, ohne Wartezeit und bei freundlichen und serviceorientierten Angestellten. Auch dort ist Dienstag und Donnerstag bis 18.00 Uhr geöffnet, einen Termin zu vereinbaren kam mir bisher noch gar nicht in den Sinn.

Urlauber ( gelöscht )
Beiträge:

02.09.2011 23:03
#9 April, April Antworten

Zitat von Calimero
Aber da ich sowas hier bei uns gerade auch erst hinter mir habe, möchte ich für das Bürgerbüro Cottbus mal eine Lanze brechen. Termine sind online buchbar, Dienstag und Donnerstag gehts regulär bis 18:00 Uhr

Bis dahin habe ich es geglaubt.

Erst hier

Zitat von
und samstags ist auch geöffnet.

habe ich bemerkt, dass Sie uns in den April schicken wollen.
Ämter samstags geöffnet ... ich glaube ja viel, aber Ämter samstags geöffnet, ne, ne, ne.

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

03.09.2011 04:16
#10 RE: April, April Antworten

Zitat von Urlauber
Ämter samstags geöffnet ... ich glaube ja viel, aber Ämter samstags geöffnet, ne, ne, ne.

Doch doch, aber das liegt wohl daran, dass es ein Bürgerbüro ist und kein Beamtenbüro. Samstags können wohl keine Dokumente ausgegeben werden ... da schmeißen dann wohl die Angestellten den Laden.

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Rapsack Offline



Beiträge: 169

03.09.2011 09:01
#11 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

@ Calimero:

Wenn ich auch viel über Berlin meckern kann, das kann ich nicht bestätigen.
Die Ämter mit denen ich zutun hatte, ließen nichts zu wünschen übrig. Das Straßenverkehrsamt war soger spitzen klasse. 30 Minuten um einen Auto umzumelden inklusieve neuer Nummernschilder ist schon sehr sehr schnell.

Gruß

Rapsack

Florian Offline



Beiträge: 3.180

03.09.2011 09:11
#12 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Zitat
Die Erfahrungen bei einer Gewerbeanmeldung aus meiner Berliner Zeit haben mich im wahrsten Sinn des Wortes zur Verzweiflung getrieben.



Allen Ernstes?
Ich habe im letzten Jahr in 2 bayerischen Städten jeweils ein Gewerbe angemeldet.
Der Ablauf war in beiden Fällen so:
Gewerbeanmeldeformular aus dem Internet ausgedruckt. Circa 3 Minuten zum Ausfüllen gebraucht. Formular per Porst zur Stadtverwaltung geschickt. Fertig.

Schon beeindruckend, was es da für Unterschiede gibt bei identischen Verwaltungsvorfällen.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

03.09.2011 10:02
#13 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Zitat von Florian

Zitat
Die Erfahrungen bei einer Gewerbeanmeldung aus meiner Berliner Zeit haben mich im wahrsten Sinn des Wortes zur Verzweiflung getrieben.



Allen Ernstes?
Ich habe im letzten Jahr in 2 bayerischen Städten jeweils ein Gewerbe angemeldet.
Der Ablauf war in beiden Fällen so:
Gewerbeanmeldeformular aus dem Internet ausgedruckt. Circa 3 Minuten zum Ausfüllen gebraucht. Formular per Porst zur Stadtverwaltung geschickt. Fertig.

Schon beeindruckend, was es da für Unterschiede gibt bei identischen Verwaltungsvorfällen.



Bei meiner ersten Gewerbeanmeldung lief das auch so wie bei ihnen, lieber Florian. Aber nicht bei jeder hat man es mit nur einer Behörde zu tun. Die Anmeldung ist nicht unbedingt auch das Ende des Verwaltungsaktes, sie kann den Beginn eines nervenaufreibenden Spießrutenlaufs durch ein gutes Dutzend von Behörden darstellen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

patzer Offline



Beiträge: 359

03.09.2011 10:39
#14 RE: Lesetipp:Bürger und Behörde Antworten
Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

03.09.2011 10:54
#15 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Zitat von Rapsack
Wenn ich auch viel über Berlin meckern kann, das kann ich nicht bestätigen.


Ich habe mein "Wissen" auch nur aus dem Radio, als dort mal einen halben Nachmittag lang die Leute ihr Leid geklagt haben und sich gegenseitig Tipps gaben auf welchem Amt man überhaupt ein wenig Service bekommt, wo es gar nicht geht, und zu welchen Zeiten man es komplett vergessen kann. Das klang so wie R.A.'s Erlebnisse mal drei (mehrmals wegen Wartemarken anstehen, und mehrmals auf den nächsten Tag verwiesen werden).

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Dagny Offline



Beiträge: 1.096

03.09.2011 12:41
#16 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Kann ich nicht bestaetigen. Ummelden nach Umzug innerhalb der Stadt und Aufkleben der neuen Adresse auf den Personalausweis: Keine 15 min incl. bezahlen der Gebuhr. Musste noch nicht einmal eine Wartenummer ziehen, da der Papierkram am Wartenummernschalter direkt erledigt wurde. Offenbar hat die Behoerde Nachhilfe in Lean gehabt.

Stefanie Offline



Beiträge: 606

03.09.2011 13:17
#17 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Dieses Theater hat man nicht nur bei Einwohnermeldeämtern. Das Problem, die Mitarbeiter dort, Beamte oder angestellte des öffentlichen Rechts, müssen nicht sehen, wie sie auf einem Markt bestehen können. Denen kann es völlig egal sein, ob man sauer ist oder nicht und das wird wieder leider immer wieder gerne ausgenutzt bis hin zu Machtausübung, um jemanden auflaufen zu lassen. Es gibt viele Menschen, die dennoch in dem System nett und bemüht sind, aber es gibt halt eben auch viele, die ihre Machtposition ausnutzen. Und gegen die, kommen auch die Chefs nur schwer an, weil einfach unkündbar. Was man manchmal auch aus Ministerien für Geschichten hört, kann man nicht glauben. Eine Dame erzählte mir mal, dass ihr Abteilungsleiter keine Chance hätte zu verhindern, dass morgens schon eine halbe Stunde gemeinschaftlich Kaffeepause gemacht würde. Er wollte das abstellen und die haben einfach die Arbeit verweigert und festgestellt, der kann uns gar nichts. Die Beispiele, die ich gehört habe oder mittelbar mitbekommen habe, sind ein Skandal.

Mein letztes Pass- und Persobeantragen ging fröhlich durch verschiedenen Runden. Ich beantragte einen Pass, weil ich meinen nicht mehr fand und kurz vor einem Urlaub außerhalb der EU stand und weil ich den neuen Perso nicht wollte, und mein alter zwei Jahre vor dem ablaufen war, wollte ich den Perso mitbeantragen. Hierzu reichte erstaunlicherweise dieses Mal nicht, dass ich nur die alten zeige, ich brauchte eine Geburtsurkunde, die ich natürlich nicht dabei hatte. Ich hatte vorher extra angerufen, um zu fragen, was ich benötige, aber keiner erzählte mir was von Geburtsurkunde und bisher brauchte ich das auch nicht.Die Stadt in der ich geboren wurde, wurde im Rahmen einer Gebietsreform mit einer weiteren zusammen gelegt und hat als Namen nun beide ehemaligen Städtenamen mit einem Bindestrich in der Mitte. Da die Geburtsurkunde nach der Zusammenlegung ausgestellt wurde, stand da also im Gegensatz zu meinem Pass und Perso der Doppelname.

Jeder kann sich denken, was geschah, man wollte mir keine neuen Dokumente ausstellen, weil die Angaben in der Geburtsurkunde mit den anderen nicht übereinstimmten. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das zweite Male die Schlangen hinter mir und war entsprechend gereizt. Man erzählte mir allen Ernstes, es sei nichts zu machen, das könnten sie so nicht entscheiden. Auf meine Frage, wer das denn entscheiden könne, wusste keiner eine Antwort. Ich verließ die Behörde, um mich dann durch die Behörde zu telefonieren. Eine Abteilungsleitern hatte ich dann in der Leitung, die sagte, ich solle ihr die Urkunde zufaxen, sie würde sich die Anträge, Fingerabdrücke, die bereits ausgefüllt waren, besorgen und sich dann melden. Tat sie auch, gab mir eine Nummer, unter der ich anrufen kann, ob abholbereit.

Was bei der Abhohlung geschah, kann sich jeder denken. Zunächst Schlangestehen. Die hatten dann in den Pass den neuen Namen eingetragen und der stimmt nicht mit der Angabe im alten Pass und Perso überein. Daher könne man mir den Pass nicht aushändigen. Da ich damit gerechnet hatte, hatte ich mir die Durchwahl der Leiterin mitgenommen und bat dort anzurufen. Ging natürlich nicht. Auch durfte ich nicht mit meinem Handy anrufen vor dem Schalter, sondern sollte Platz für die Nachkommenden machen. Stellte mich etwas zur Seite. Rief die Dame an, die zu meinem Glück am Platz an. Die ließ sich den Namen der Dame geben, die mir den Pass nicht geben wollte, und wenige Sekunden später klingelte dort das Telefon und man hörte eine laute weibliche Stimme in der Leitung, die schimpfte. Der Kunde der grad dran war, wurde zur Seite gebeten und ich herangewunken. Man gab mir den Pass, ich übergab den alten und fragte dann nach meinem Perso. Den hatte man nicht mit beantragt und wie es weiterging, kann sich jeder hier denken.....

Das ist Slpastick und in meinen Augen ein Stück weit Spiegel, wohin sich unser Staat entwickelt hat.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

03.09.2011 14:51
#18 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Diese Geschichte grenzt schon an Willkür.

RichardT Offline




Beiträge: 287

04.09.2011 21:08
#19 RE: Zwei Wochen bei ALDI Antworten

Ich denke Beispiele gibt es wie Sand am Merr.

Was ist das Problem?

Mir sagte mal ein Anwalt man könne einen Beamten/Behörde nicht dazu zwingen seine Arbeit zu tun. Wenn die nicht wollen wars das halt.
Ich hab inzwischen einige Erfahrungen gemacht, natürlich gibt es auch nette wohlmeinende Beamte. Bei mir verfestigt sich mehr und mehr der Gedanke, daß die heutige Beamtenschaft das ist was früher der Adel war. Sich wichtig machen, ein bischen was für den Staat tun , aber in der Hauptsache viel Geld kosten.
Eine ältere Dame erzählte mir mal ihr Sohn wäre Jäger. Auf meine Nachfrage ob er ein eigenes Revier hätte bekam ich die Antwort, das habe er nicht nötig. Er sei höherer Beamter und bekäme soviel Einladungen zum Jagen, da braucht er kein Revier. Bei uns gibts im Staatsforst jährlich einige sehr schöne Treibjagden, da hat der Normalbürger keine Chance mitzumachen, auch nicht als guter Steuerzahler, da muß an schon persönlich bekannt sein als guter Schütze. Und wer das ist das entscheiden die Beamten.

Gute Nacht

 Sprung  



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