Zu den Besonderheiten der Berichterstattung von Stratfor gehört es, daß nicht nur von dort berichtet wird, wohin gerade die Scheinwerfer der Medien gerichtet sind. Gestern zum Beispiel über eine aktuelle Entwicklung in Tadschikistan.
Auf die Lehren für Deutschland geht Stratfor nicht ein; das ist meine Ergänzung. "Lehren" ist vielleicht auch nicht das richtige Wort. Der Zug ist abgefahren. Seit dem Beschluß über den "Ausstieg" steht fest, daß Deutschland in seiner Politik gegenüber Rußland nicht mehr frei sein wird.
Sie machen - völlig zu recht - auf Russlands machiavellistische Außen-cum-Energiepolitik aufmerksam.
Nicht als Widerspruch zu dieser richtigen Analyse sondern lediglich als Ergänzung: Wenn ich mir aussuchen muss, wer nun im tadschikisch-afghanischen Grenzgebiet die militärische Kontrolle ausübt, dann ist mir Russland im Zweifel immer noch lieber als die Alternvativen. Russland ist - bei allen Demokratiedefiziten, bei aller Autokratie und bei allem Machtstreben - immer noch ein wesentlich stabilerer und pro-westlicherer Spieler als Islamisten jeder Couleur.
Zitat von FlorianRussland ist - bei allen Demokratiedefiziten, bei aller Autokratie und bei allem Machtstreben - immer noch ein wesentlich stabilerer und pro-westlicherer Spieler als Islamisten jeder Couleur.
Zweifellos. Es geht ja auch darum, Vorkehrungen für die Zeit nach dem Abzug der USA aus Afghanistan zu treffen. Die Russen haben Angst, daß der Islamismus sich in den ehemaligen Sowjetrepubliken Zentralasiens ausbreiten könnte.
Unter Präsident Bush hatten die USA gute Beziehungen zu Staaten wie Tadschikistan und Kirgisien aufgebaut; im gegenseitigen Interesse: Die USA brauchten diese Staaten - Transitrechte, auch teilweise Militärbasen - für den Afghanistan-Krieg; diese versprachen sich umgekehrt wie die Osteuropäer Schutz gegen den russischen Neoimperialismus.
Unter Obama geht das jetzt zu Ende, in Zentralasien wie in Osteuropa. Und natürlich stoßen die Russen in das sich auftuende Vakuum.
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