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Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 17 Antworten
und wurde 2.096 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.09.2011 07:42
Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Mich verblüfft das immer wieder: In welchem hohen Maß das Wahlverhalten davon abhängt, wo man wohnt. Ich verfolge das seit langem in Deutschland und in Frankreich. Stets bilden die Hochburgen der Parteien zusammenhängende Gebiete; und fast immer wechseln Wahlkreise und Wahlbezirke dort von der Linken zur Rechten oder umgekehrt, wo solche Gebiete aneinandergrenzen.

Die gestrigen Wahlen in Berlin sind wieder ein schönes Beispiel. Ich habe mir für den Artikel nur angesehen, wer jeweils einen Wahlkreis gewonnen hat. Deshalb kommen die Piraten nicht vor. Woher eigentlich deren Stimmen kommen, wäre getrennt zu analysieren.

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

19.09.2011 09:17
#2 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Erstaunlich. Das Sein (hier das Wohnen) bestimmt das Bewusstsein (hier die politische Gesinnung).

Sieht man z.B. bei unseren östlichen Nachbarn. Offenbar verlaufen die "Wahlgrenzen" immer noch entlang der Grenzen des Kaiserreichs.
http://welections.wordpress.com/category/poland/

Das "Lebensgefühl" so oder so zu wählen ist offenbar von der Geographie abhängig?

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

19.09.2011 09:21
#3 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat
"Eine bürgerliche Partei gewählt hat", hätte ich gern geschrieben. Aber von der zweiten bürgerlichen Partei, der FDP, ist ja wenig geblieben.


Um eine zweite bürgerliche Partei zu haben, müßte es ja erst einmal eine erste geben ...

Im neuen Berliner Parlament wird es zwei sozialdemokratische, eine kommunistische, eine konservative Klientel-Partei und die Piraten geben.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.09.2011 09:31
#4 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat von Dagny
Erstaunlich. Das Sein (hier das Wohnen) bestimmt das Bewusstsein (hier die politische Gesinnung).

Sieht man z.B. bei unseren östlichen Nachbarn. Offenbar verlaufen die "Wahlgrenzen" immer noch entlang der Grenzen des Kaiserreichs.
http://welections.wordpress.com/category/poland/

Das "Lebensgefühl" so oder so zu wählen ist offenbar von der Geographie abhängig?

Ja, ich finde das auch faszinierend. Ein anderes Beispiel sehen Sie hier, wo buchstäblich eine Straße den roten vom schwarzen Teil eines Wahlkreises trennt.

Warum ist das so? Ich glaube, daß der Einfluß sozialer Kontakte im eigenen Umfeld - Familie, Nachbarschaft - auf die Wahlentscheidung weit unterschätzt wird.

Man sucht meist nach der Wirkung von Reden, Plakaten, Wahlspots auf den Einzelnen. Aber der ist eben kein Einzelner, sondern er redet mit der Familie, mit Nachbarn, mit Kollegen. Aus solchen Gesprächen gehen die Wahlentscheidungen hauptsächlich hervor. Deshalb ist sie so weitgehend homogen für eine Nachbarschaft. Auch wenn es natürlich immer Minderheiten gibt, die sich gerade nicht anpassen wollen.

Herzlich, Zettel

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

19.09.2011 09:59
#5 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Es ist nicht so einfach mit den Produktiven und den Unproduktiven. Wenn wir alle Bürger als "produktiv" einstufen, die abhängig beschäftigt sind oder als Unternehmer arbeiten, dann übersehen wir die Verzerrung durch Subventionen und staatliche Beschäftigung. Viele Tätigkeiten werden direkt oder indirekt gefördert, sind aber deshalb noch lange nicht produktiv. Andererseits kann es durchaus produktiv sein, wenn sich ein Arbeitsloser nebenbei etwas dazuverdient, indem er z.B. handwerkliche Leistungen erbringt.

Florian Offline



Beiträge: 3.171

19.09.2011 13:31
#6 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat
Mich verblüfft das immer wieder: In welchem hohen Maß das Wahlverhalten davon abhängt, wo man wohnt. Ich verfolge das seit langem in Deutschland und in Frankreich



Es gibt spezielle Internetseiten, die Sie vielleicht interessieren dürften:


Kartographische Darstellung vieler Wahlergebnisse aus ganz Deutschland:
http://www.wahlen-in-deutschland.de/

Hier speziell für die Weimarer Republik:
http://weimarer-wahlen.de/de/index.html
(Sehr spannend, wo z.B. die NSDAP gewählt wurde. Typischerweise hat sie v.a. mit den Kommunisten um das gleiche Wählerpotenzial gerungen. Außerdem: je protestantischer eine Region, desto brauner und roter).

Und hier auch ganz interessant:
http://www.bpb.de/fsd/werwaehltwas/
(Zwar keine regionale Aufteilung. Dafür aber eine Aufgliederung des Wahlverhaltens nach vielen sozio-demographischen Aspekten.
Auch hier immer wieder viele Überraschungen.
Zum Beispiel hat (in den aktuellen Umfragen!) schwarz-gelb bei den Arbeitern immer noch eine komfortable absolute Mehrheit und die FDP liegt dort auch über 5%.
Es gibt auch keine Gruppe, in der die "Arbeiterpartei" Linkspartei schlechter abschneidet als bei den Arbeitern...
Hingegen ist Schwarz-Gelb bei den Selbständigen und bei den leitenden Angestellten deutlich schlechter (!!) und weit entfernt von einer Regierungsmehrheit (und auch die FDP unter 5%).

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.09.2011 13:49
#7 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat von stefanolix
Es ist nicht so einfach mit den Produktiven und den Unproduktiven. Wenn wir alle Bürger als "produktiv" einstufen, die abhängig beschäftigt sind oder als Unternehmer arbeiten, dann übersehen wir die Verzerrung durch Subventionen und staatliche Beschäftigung. Viele Tätigkeiten werden direkt oder indirekt gefördert, sind aber deshalb noch lange nicht produktiv. Andererseits kann es durchaus produktiv sein, wenn sich ein Arbeitsloser nebenbei etwas dazuverdient, indem er z.B. handwerkliche Leistungen erbringt.

Ich stimme Ihnen zu, lieber Stefanolix. Als ich das schrieb, habe ich nach einem Wort gesucht für "diejenigen, die ihren Lebensunterhalt aus eigenem Erwerbseinkommen bestreiten". Da fiel mir kein besseres Wort ein als "die produktive Minderheit".

Ich meinte "produktiv" in diesem Sinn, aber mir ging beim Schreiben kurz durch den Kopf, daß es mißverstanden werden könnte.

Was nun auch eingetreten ist. Lo siento mucho.

Herzlich, Zettel

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

19.09.2011 13:54
#8 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat von Zettel
Ich stimme Ihnen zu, lieber Stefanolix. Als ich das schrieb, habe ich nach einem Wort gesucht für "diejenigen, die ihren Lebensunterhalt aus eigenem Erwerbseinkommen bestreiten". Da fiel mir kein besseres Wort ein als "die produktive Minderheit".

Ich meinte "produktiv" in diesem Sinn, aber mir ging beim Schreiben kurz durch den Kopf, daß es mißverstanden werden könnte.



Ich habe es gar nicht so sehr missverstanden, aber ich habe beim Lesen z.B. an die vielen Berliner »Umweltaktivisten« und ähnlich gelagerte Leute gedacht. Solche Aktionen wie dieses ominöse »Stadtradeln« gibt es ja nicht selten. Damit wird zwar Einkommen generiert, aber sie sind ganz sicher nicht produktiv ;-)

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

19.09.2011 14:57
#9 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat von Zettel
Warum ist das so? Ich glaube, daß der Einfluß sozialer Kontakte im eigenen Umfeld - Familie, Nachbarschaft - auf die Wahlentscheidung weit unterschätzt wird.


Diese sozialen Kontakte sind wichtig, wirken aber vergleichsweise "spät". D.h. die politische Grundeinstellung ist schon da, aber die aktuelle Begeisterung richtet sich stark nach dem sozialen Umfeld. D.h. ob man zum Wählen geht oder nicht, oder welche von politische ähnlichen Parteien man wählt, das wird im Schlußspurt vor der Wahl stark durch soziale Kontakte beeinflußt.

Wenn wir aber über Geographie reden, dann ist das meist umgekehrt: Die Leute haben schon eine politische Einstellung, und dann erst ziehen sie in eine bestimmte Gegend. Wobei die wesentlichen Faktoren m. E. Beruf, Einkommen und Familienstand sind, diese Faktoren bestimmen stark sowohl die politische Haltung als auch die Vorstellungen vom Wohngebiet. Wohnort und Politik korrelieren also nur indirekt.

Florian Offline



Beiträge: 3.171

19.09.2011 15:35
#10 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat
Die Leute haben schon eine politische Einstellung, und dann erst ziehen sie in eine bestimmte Gegend.



Das mag gelegentlich vorkommen. (Gewisse Großstadtbiotope wie z.B. Kreuzberg fallen einem da ein).
Aber es ist doch nicht die Regel. Ein großer Teil der Bevölkerung ist ja auch gar nicht so mobil.

Dass in Berlin-Marzahn die PDS und im Berchtesgadener Land die CSU so stark sind, liegt doch nicht an passendem Zuzug. Sondern an den dort seit langem lebenden Menschen und an dem dortigen Umfeld, das sie geprägt hat.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.09.2011 15:53
#11 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat von Florian
Es gibt spezielle Internetseiten, die Sie vielleicht interessieren dürften:

Vielen Dank! Habe sie gleich als Bookmarks gespeichert.

Herzlich, Zettel

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

19.09.2011 17:29
#12 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat von Florian
Dass in Berlin-Marzahn die PDS und im Berchtesgadener Land die CSU so stark sind, liegt doch nicht an passendem Zuzug. Sondern an den dort seit langem lebenden Menschen und an dem dortigen Umfeld, das sie geprägt hat.


Das ist eine Wechselbeziehung.
Und die m. E. wesentlichen Faktoren (Beruf, Einkommen, Familienstand ...) liegen erst einmal im Hintergrund, beeinflussen aber Wohngegend wie politische Einstellung sehr stark.

Ganz typisch wohnen im Villengebiet halt eher Leute, die sich Steuersenkungen Gedanken machen, anderswo finden wir Wähler, denen die Erhöhung der Hartz-IV-Sätze am Herzen liegen. Und das wird sowohl durch Zuzug wie durch Wegzug sortiert.

Wenn im Berchtesgadener Land immer noch die CSU dominiert, dann liegt das halt auch daran, daß genau die Leute wegziehen (z. B. zum Studium), denen die ländliche Idylle mit Schützenverein und Freiwilliger Feuerwehr nicht liegt. Und in den häßlichen Plattenbauten gewisser Berliner Bezirke bleiben die hängen, denen ein sozialer Aufstieg partout nicht gelingen will (weil sie vielleicht gar nicht darauf hinarbeiten).

Ich habe unsere lokalen Wahlgebiete über die Jahre teilweise recht genau beobachtet. Wenn man die politischen Großwetterlagen versucht herauszurechnen, dann sieht man ziemlich gut, wie die Mobilität der Bevölkerung politische Verhältnisse stabilisiert oder verändert. Gerade Neubaugebiete haben ein ganz spezifisches Wählerverhalten, das sich von den angrenzenden Alteinwohnern deutlich unterscheidet.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

19.09.2011 17:41
#13 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat von Dagny
Erstaunlich. Das Sein (hier das Wohnen) bestimmt das Bewusstsein (hier die politische Gesinnung).

Sieht man z.B. bei unseren östlichen Nachbarn. Offenbar verlaufen die "Wahlgrenzen" immer noch entlang der Grenzen des Kaiserreichs.
http://welections.wordpress.com/category/poland/

Das "Lebensgefühl" so oder so zu wählen ist offenbar von der Geographie abhängig?


Der Frage entbehrt ja nicht eines gewissen Maßes an Provokation, vor allem wegen der marxschen Herkunft der These. Aber egal, sicher prägt auch die Umgebung, doch meiner Erfahrung nach, um ein Beispiel zu nennen, zieht kaum jemand nach Kreuzberg der sich nicht vom linken Milieu angezogen fühlt.
Auf der anderen Seite kenne ich einige (mich eingeschlossen), die wegzogen gerade weil sie nicht mehr mit dieser Gleichheit leben wollten. Vom ersten Unbehagen bis zur Umsetzung des gefassten Entschlusses zu gehen, mag unterschiedlich viel Zeit vergehen, aber mich lehren meine Erfahrungen dass mein Bewusstsein bestimmt wo ich wohnen will. Es gibt doch schliesslich gute Gründe mal den Wohnort zu wechseln, oder?
Zum Beispiel das Elternhaus zu verlassen um auf eigenen Füßen zu stehen, einer Diktatur den Rücken zu kehren oder im Alter die Großstadt mit der Natur zu tauschen. Die politischen Präferenzen spielen da eher bei der Auswahl der neuen denn der alten Umgebung eine Rolle. Ich will allerdings nicht in Abrede stellen das es für andere durchaus Gründe gibt der Gemeinschaft einen lebensbestimmenden Wert beizumessen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Florian Offline



Beiträge: 3.171

19.09.2011 18:50
#14 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat
Sieht man z.B. bei unseren östlichen Nachbarn. Offenbar verlaufen die "Wahlgrenzen" immer noch entlang der Grenzen des Kaiserreichs.
http://welections.wordpress.com/category/poland/





Wow, sehr beeindruckend.
Kennt jemand einen Grund, woran das liegt?

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

19.09.2011 20:55
#15 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat von Florian

Zitat
Sieht man z.B. bei unseren östlichen Nachbarn. Offenbar verlaufen die "Wahlgrenzen" immer noch entlang der Grenzen des Kaiserreichs.
http://welections.wordpress.com/category/poland/





Wow, sehr beeindruckend.
Kennt jemand einen Grund, woran das liegt?




Meine These geht in Richtung "Das Sein hat Einfluss auf das Bewusstsein" - Gibt es an die Geographie gebundene Traditionen und faktische Unterschiede, die eine gewissen Einstellung, ein gewisses Lebensgefühl bevorzugen oder benachteiligen? Infrastruktur, Topographie, vielleicht auch Bausubstanz oder im grösseren Rahmen Witterung und Klima? Oder etwas weniger greifbar geographisch fassbare Geschichte?


Wikipedia bestätigt die Wahlkarte im wesentlichen bei der Europawahl 2010
http://de.wikipedia.org/wiki/Europawahl_in_Polen_2009

Ich muss spekulieren, aber ich würde sagen, die Strukturen landlich-städtisch, Industrie-Landwirtschaft, gute Infrastruktur-mittelmässige Infrastruktur haben die Umwälzungen der letzten 100 Jahre überlebt und bringen gewisse Präferenzen in den Alltag und damit in das Wahlverhalten einer Region?

lukas Offline



Beiträge: 261

19.09.2011 21:13
#16 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat von Florian

Zitat
Sieht man z.B. bei unseren östlichen Nachbarn. Offenbar verlaufen die "Wahlgrenzen" immer noch entlang der Grenzen des Kaiserreichs.
http://welections.wordpress.com/category/poland/





Wow, sehr beeindruckend.
Kennt jemand einen Grund, woran das liegt?




Zu dem, was Dagny schon gesagt hat, kommt, dass ein guter Teil der Bevölkerung dieses Gebiets sich dort erst nach dem 2. WK angesiedelt hat, in einer bunten Mischung von Menschen aus den verschiedenen Regionen Polens. Das begründet eine andere Mentalität als bei Dorfgemeinschaften, die schon seit Jahrhunderten in Generation nach Generation zusammenleben.

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

19.09.2011 22:11
#17 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat von lukas

Zu dem, was Dagny schon gesagt hat, kommt, dass ein guter Teil der Bevölkerung dieses Gebiets sich dort erst nach dem 2. WK angesiedelt hat, in einer bunten Mischung von Menschen aus den verschiedenen Regionen Polens. Das begründet eine andere Mentalität als bei Dorfgemeinschaften, die schon seit Jahrhunderten in Generation nach Generation zusammenleben.



Sollte das nicht ein Gegenargument sein: Wenn die Bevölkerung wie in Polen mehrfach hin und her verschoben wurde, vertrieben, wieder angesiedelt, warum dann immer noch eine geographisch zuordenbare Wahlpräferenz?

lukas Offline



Beiträge: 261

20.09.2011 08:24
#18 RE: Marginalie: Die politische Geografie Berlins Antworten

Zitat von Dagny

Zitat von lukas

Zu dem, was Dagny schon gesagt hat, kommt, dass ein guter Teil der Bevölkerung dieses Gebiets sich dort erst nach dem 2. WK angesiedelt hat, in einer bunten Mischung von Menschen aus den verschiedenen Regionen Polens. Das begründet eine andere Mentalität als bei Dorfgemeinschaften, die schon seit Jahrhunderten in Generation nach Generation zusammenleben.



Sollte das nicht ein Gegenargument sein: Wenn die Bevölkerung wie in Polen mehrfach hin und her verschoben wurde, vertrieben, wieder angesiedelt, warum dann immer noch eine geographisch zuordenbare Wahlpräferenz?




Die polnische Bevölkerung im polnischen "Kernland" (Großpolen, Kleinpolen, Masowien, Podlachien, Kujawien) ist ja nie umgesiedelt worden. Nur die Gebiete, die nach dem 2. WK von Deutschland an Polen abgetreten wurden, dazu Danzig und (mit Abstrichen) Westpreußen mussten nach der Vertreibung der Deutschen besiedelt werden.

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