Ich denke ja, es ist auch einer gewissen Grundvernunft geschuldet, die ohne Scheuklappen durch bisherige Gewohnheiten (nach dem Motto "ist halt verboten, man kann ja nicht alles erlauben") die Sachlage bewertet hat.
Was meinen die Zimmerleute zu dem Thema?
Sollte man Cannabis legalisieren? Ist das Verbot gerechtfertigt?
Und wie sieht es mit harten Drogen aus, die gefährlicher als Alkohol und Tabak sind?
Als überzeugter Liberaler bin ich grundsätzlich für die Legalisierung. Trotzdem ist der Ruf nach Legalisierung im Wahlkampf für mich ein Zeichen die Rufer-Parteien nicht zu wählen. Ganz einfach weil diese Parteien in den meisten anderen Dingen arg anti-liberal sind, z.B. im Waffenrecht.
Da ich beruflich häufig in Holland unterwegs bin, stehe ich dem ganzen gespalten gegenüber: Zum einen richtet die Freigabe keinen erkennbaren Schaden an, also spricht nix dagegen; allerdings ist mir persönlich die Coffeeshop-Kiffer-Kultur zutiefst unsympathisch, weshalb ich auch nicht traurig darüber bin, dass es keine Freigabe gibt. Vielleicht so ein Apothekenmodell?
Zitat von Meister PetzDa ich beruflich häufig in Holland unterwegs bin, stehe ich dem ganzen gespalten gegenüber: Zum einen richtet die Freigabe keinen erkennbaren Schaden an, also spricht nix dagegen; allerdings ist mir persönlich die Coffeeshop-Kiffer-Kultur zutiefst unsympathisch, weshalb ich auch nicht traurig darüber bin, dass es keine Freigabe gibt. Vielleicht so ein Apothekenmodell?
Gruß Petz
Zum "Apothekenmodell" später, zuerst zu dem, was Sie davor schrieben:
Gibt es etwas, was Sie mögen, aber für das andere wenig Verständnis haben? Nicht unbedingt selber ein Problem, nicht das unbedingt die Mehrheit fanatisch dagegen wäre. Aber ein Verbot wäre der Mehrheit nicht nur egal, diese Mehrheit würde auch viel Verständnis dafür aufbringen und unterschwellig unterstützen. Eine fanatische Minderheit setzt dann ein Verbot durch.
Das Problem damit: Viele Teilaspekte von Freiheit bzw. die Arten wie Freiheit genutzt würden sind erstmal nur einer Minderheit wichtig. Aber wenn man allen diesen einzelnen Minderheiten nun den von ihnen jeweils genutzten Teilaspekt der Freiheit nimmt (da die Mehrheit den Wert des Teilsaspektes der Freiheit für die Gesamtfreiheit nicht erkennt), nach dem Motto "kann man ruhig verbieten", dann ist schnell eine sehr große Mehrheit vom Verlust der Freiheit betroffen.
Zum Apothekenmodell:
Ich denke es ist legitim den Verkauf von Cannabis und anderen Rauschmitteln vom Verkauf anderer Waren durch gesetzliche Regulierung zu trennen. Insbesondere dürften auch keine harten und weichen Drogen am selben Ort verkauft werden.
Konsequenterweise müsste man dann aber insbesondere den Tabakverkauf stärker einschränken.
Auch kann man über die Notwendigkeit einer Kaufs- und Besitzlizenz reden, die man erst nach Unterschreiben, über die Gefahren aufgeklärt worden zu sein, beim Gesundheitsamt erhält. Jeder gesetzestreue, zurechungs- und geschäftsfähige, mündige Bürger hätte dann grundsätzlich ein Anrecht auf diese Genehmigung, er dürfte nicht der Willkür der Behörden ausgeliefert sein, aber bei Verkehrsdelikten in Bezug oder unter Einfluss von Rauschmitteln, sowie bei Weitergabe an Minderjährige, ist die Lizenz weg (eine Verkaufslizenz sollte das dann sowieso sein). Für sagen wir mindestens 10 Jahre. Danach ist eine Neuerteilung dann im pflichgemäßen Ermessen der Behörde. So würde ich es Regulieren.
Aber müsste man dann nicht konsequenter Weise zumindest Tabak genauso regulieren?
Zitat von TechniknörglerGibt es etwas, was Sie mögen, aber für das andere wenig Verständnis haben? Nicht unbedingt selber ein Problem, nicht das unbedingt die Mehrheit fanatisch dagegen wäre. Aber ein Verbot wäre der Mehrheit nicht nur egal, diese Mehrheit würde auch viel Verständnis dafür aufbringen und unterschwellig unterstützen. Eine fanatische Minderheit setzt dann ein Verbot durch.
Ich wollte meinen Beitrag nicht als Beitrag zur politischen Theorie verstanden wissen, dachte auch, dass ich durch die Wahl der Adjektive "unsympathisch", "nicht traurig" klargemacht hätte, dass es sich um meine persönliche Empfindung handelt. Wenn Liberalismus bedeutet, dass ich mich 24/7 für die Interessen meiner kulturellen Gegener einsetzen muss, um ein Zeichen für die Freiheit zu setzen, ist das irgendwie nicht mein Verständnis politischen Handelns.
Noch dazu gönne ich keinem Piraten seinen Joint, solange die sich nicht eindeutig gegen das Rauchverbot positionieren!
Zitat von TechniknörglerGibt es etwas, was Sie mögen, aber für das andere wenig Verständnis haben? Nicht unbedingt selber ein Problem, nicht das unbedingt die Mehrheit fanatisch dagegen wäre. Aber ein Verbot wäre der Mehrheit nicht nur egal, diese Mehrheit würde auch viel Verständnis dafür aufbringen und unterschwellig unterstützen. Eine fanatische Minderheit setzt dann ein Verbot durch.
Ich wollte meinen Beitrag nicht als Beitrag zur politischen Theorie verstanden wissen, dachte auch, dass ich durch die Wahl der Adjektive "unsympathisch", "nicht traurig" klargemacht hätte, dass es sich um meine persönliche Empfindung handelt. Wenn Liberalismus bedeutet, dass ich mich 24/7 für die Interessen meiner kulturellen Gegener einsetzen muss, um ein Zeichen für die Freiheit zu setzen, ist das irgendwie nicht mein Verständnis politischen Handelns.
Noch dazu gönne ich keinem Piraten seinen Joint, solange die sich nicht eindeutig gegen das Rauchverbot positionieren!
Gruß PEtz
Dann habe ich Sie wohl Missverstanden.
Aber darf ich fragen in wie fern Cannabis- Konsumenten für Sie kulturelle Gegner sind? Im selben Maße wie Alkohol-Konsumenten und Raucher, oder sehen Sie da einen Unterschied?
Zitat von TechniknörglerAber darf ich fragen in wie fern Cannabis- Konsumenten für Sie kulturelle Gegner sind? Im selben Maße wie Alkohol-Konsumenten und Raucher, oder sehen Sie da einen Unterschied?
Man nennt das wohl auch Tradition. Cannabis hat in unseren Breiten keine Geschichte als frei zugängliches Rauschmittel wie z.B. Alkohol. Von der Schädlichkeit, die ich nicht beurteilen kann, mal abgesehen. Und ich kann nur jedem Liberalen, der sich geriert, als könne man die Welt am Vernunft-Reißbrett entwerfen, empfehlen, Traditionen ernst zu nehmen und zu respektieren, was auch der gute Hayek schon wusste. Was nicht heißt, dass man sie grundsätzlich ungefragt fortzuführen hat, aber sie haben als gesellschaftliches Ergebnis menschlichen Handelns, nicht aber menschlichen Plans eine eigene Legitimation.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Man nennt das wohl auch Tradition. Cannabis hat in unseren Breiten keine Geschichte als frei zugängliches Rauschmittel wie z.B. Alkohol. Von der Schädlichkeit, die ich nicht beurteilen kann, mal abgesehen. Und ich kann nur jedem Liberalen, der sich geriert, als könne man die Welt am Vernunft-Reißbrett entwerfen, empfehlen, Traditionen ernst zu nehmen und zu respektieren, was auch der gute Hayek schon wusste. Was nicht heißt, dass man sie grundsätzlich ungefragt fortzuführen hat, aber sie haben als gesellschaftliches Ergebnis menschlichen Handelns, nicht aber menschlichen Plans eine eigene Legitimation.
Bestreite ich nicht.
Aber ausreichend für ein Verbot?
Und: In wie fern wird durch eine Aufhebung eines Verbotes etwas am Vernunft-Reißbrett geplant? Ist das Verbot nicht eher ein Ausdruck eines Planungsversuches? Aber nicht am Vernunft- sondern eher am emotional und kulturell bestimmten "Wenn jeder tun könnte was er wollte, wo kämen wir denn da hin"-Reißbrett.
Zitat Von der Schädlichkeit, die ich nicht beurteilen kann, mal abgesehen.
Minimal, musste aus das BverfG eingestehen.
Nehmen Sie's mir nicht übel, aber die Beurteilung der Schädlichkeit einer Droge sollte man ebensowenig Juristen überlassen wie die Beurteilung der technischen Machbarkeit von Internet-Sperren...
Ganz so einfach ist das nämlich nicht. Es gibt durchaus Hinweise, die eine kausale Rolle von Cannabis bei Psychosen nahelegen. Allerdings ist das nicht besonders klar, und alle Studien müssen um das "Psychotiker verwenden lieber Cannabis"-Henne-und-Ei-Problem herumlavieren. Ich glaube mich auch an einen Artikel zu erinnern, dass diese Kausalität durch bestimmte genetische Polymorphismen moduliert wird - bei Trägern einer bestimmten Gensequenz erhöht Cannabiskonsum also das Risiko für Psychosen, während Träger einer anderen Gensequenz diese Risikoerhöhung nicht aufweisen.
Zitat von TechniknörglerAber darf ich fragen in wie fern Cannabis- Konsumenten für Sie kulturelle Gegner sind? Im selben Maße wie Alkohol-Konsumenten und Raucher, oder sehen Sie da einen Unterschied?
Man nennt das wohl auch Tradition. Cannabis hat in unseren Breiten keine Geschichte als frei zugängliches Rauschmittel wie z.B. Alkohol. Von der Schädlichkeit, die ich nicht beurteilen kann, mal abgesehen. Und ich kann nur jedem Liberalen, der sich geriert, als könne man die Welt am Vernunft-Reißbrett entwerfen, empfehlen, Traditionen ernst zu nehmen und zu respektieren, was auch der gute Hayek schon wusste. Was nicht heißt, dass man sie grundsätzlich ungefragt fortzuführen hat, aber sie haben als gesellschaftliches Ergebnis menschlichen Handelns, nicht aber menschlichen Plans eine eigene Legitimation.
Zu Zeiten von Max und Moritz war der Konsum von schweren Tobak durch aus in unserer Kultur verankert. Denn nichts anderes als Hanf hat Lehrer Lempel in seiner Pfeife. Zu mindest glaubt er das ;), dass dem so nicht war, kann man bei Wilhelm Busch nachlesen.
Aber im Ernst, die großen Keramik Pfeifenköpfe waren nicht für Tabak gedacht, sondern man rauchte Hanf in diesen für den leichten Feierabendrausch.
Zitat von RapsackZu Zeiten von Max und Moritz war der Konsum von schweren Tobak durch aus in unserer Kultur verankert.
Bis vor rund 100 Jahren war in unserer Kultur auch der Opium-Konsum (etwa in Form von Laudanum) stark verbreitet. Die heute übliche Verteufelung von Drogen hat sich erst etabliert, als sich um 1900 die "moral panic" von Gegenständen wie der Masturbation ab- und dafür den Genußmitteln zuwandte (die hysterische Absinth-Debatte war wohl der erste Höhepunkt).
Zitat von TechniknörglerSollte man Cannabis legalisieren?
Besitz zum Eigenkonsum von Volljährigen sollte generell straffrei sein. Gleichzeitig sollte jede Weitergabe an Minderjährige drastisch, und ich meine drastisch, bestraft werden.
____________________________________________________ "I want my republic back!"
Zitat von TechniknörglerSollte man Cannabis legalisieren?
Besitz zum Eigenkonsum von Volljährigen sollte generell straffrei sein. Gleichzeitig sollte jede Weitergabe an Minderjährige drastisch, und ich meine drastisch, bestraft werden.
Ebenso wie das Rauchen in der Öffentlichkeit. Und damit meine ich sowohl Tabak als auch Cannabis. Der jetzige Nichtraucherschutz ist ein Witz.
Zitat von TechniknörglerSollte man Cannabis legalisieren? Ist das Verbot gerechtfertigt?
Und wie sieht es mit harten Drogen aus, die gefährlicher als Alkohol und Tabak sind?
Cannabis ist gewiß nicht schädlicher als Alkohol. Aber es ist die Einstiegsdroge.
Ich habe ein Jahr in der Nähe von Den Haag gewohnt. Auf dem Weg zu dem Institut, in dem ich gearbeitet habe, kam ich täglich an einem Coffee Shop vorbei. Um ihn herum waren die Dealer aktiv, die Heroin verkauften.
Sollte man also konsequent sein und auch Heroin legalisieren? Wer abhängig ist, der schafft, wegen der massiven körperlichen Wirkungen eines Entzugs, in der Regel nicht mehr den Absprung. Er geht körperlich und dann auch geistig zugrunde.
Solle man es als Liberaler aber nicht jedem Menschen überlassen, ob er zugrundgehen will? Ja, wenn er autonom wäre.
Es ist aber das Wesen der Heroinsucht, daß sie den Menschen just jener Autonomie beraubt, die erforderlich ist, damit er frei und selbstverantwortlich entscheiden kann.
Zitat von Meister PetzBitte helfen Sie mir mal beim Verständnis auf die Sprünge...
Die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt. Niemand zwingt mich ein bestimmtes Lokal zu besuchen, dennoch zwingt der Gesetzgeber den Lokalbetreiber einen Nichtraucherbereich einzurichten bzw. ein Nichtraucherlokal zu betreiben. Ich bin auf die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel angewiesen, auf Bahnsteigen gilt das dort eigentliche geltende Rauchverbot nicht. Nicht einmal ÖBB-Mitarbeiter stört es, wenn 2 Meter neben ihnen geraucht wird. Bei den Wiener Linien ist das weitaus besser, auf jedem U-Bahnsteig sind lustige Plakate zu finden, wie teuer das Missachten des Rauchverbotes ist, bis auf ein paar Sandler hält sich dort auch jeder daran. Verlasse ich nun den Bahnhof, rauchen im Umkreis von 5 Meter mindestens 3 Personen. Ich verstehe nicht warum in Lokalen ein teilweises Rauchverbot gilt, aber beispielwiese auf Bürgersteigen nicht. Ich fühle mich als Nichtraucher vom Gesetzgeber verarscht.
edit: Weil ich gerade in Fahrt bin. Ich zahle für die Benützung der Bahn. Die meisten Raucher am Bahnsteig nicht (genau: verschwindend wenig), da sie eine Schüler- oder Lehrlingsermäßigungen haben. In so einem Fall wäre es nur gerecht, die ermäßigte Fahrkarte einzuziehen und in Zukunft von diesen Personen den vollen Fahrpreis zu verlangen.
Zitat von xanoposDie Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt.Niemand zwingt mich ein bestimmtes Lokal zu besuchen, dennoch zwingt der Gesetzgeber den Lokalbetreiber einen Nichtraucherbereich einzurichten bzw. ein Nichtraucherlokal zu betreiben. Ich bin auf die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel angewiesen, auf Bahnsteigen gilt das dort eigentliche geltende Rauchverbot nicht. Nicht einmal ÖBB-Mitarbeiter stört es, wenn 2 Meter neben ihnen geraucht wird. Bei den Wiener Linien ist das weitaus besser, auf jedem U-Bahnsteig sind lustige Plakate zu finden, wie teuer das Missachten des Rauchverbotes ist, bis auf ein paar Sandler hält sich dort auch jeder daran. Verlasse ich nun den Bahnhof, rauchen im Umkreis von 5 Meter mindestens 3 Personen. Ich verstehe nicht warum in Lokalen ein teilweises Rauchverbot gilt, aber beispielwiese auf Bürgersteigen nicht. Ich fühle mich als Nichtraucher vom Gesetzgeber verarscht.
Die Freiheit des einen endet dort, wo ein anderer geschädigt wird. Dieser Schaden ist nunmal in geschlossenen Räumen nachvollziehbar, unter freiem Himmel aber nicht. Ein Verbot für etwas zu verlangen, was Sie als störend empfinden ist die eine Sache, aber verkaufen Sie es bitte nicht als Ausdruck einer ausgesprochen liberalen Gesinnung. (Ausführliche Argumente hier in der Diskussion mit Mick: Marginalie: Volksentscheid in Bayern (2))
Zitat von xanoposIch zahle für die Benützung der Bahn. Die meisten Raucher am Bahnsteig nicht (genau: verschwindend wenig), da sie eine Schüler- oder Lehrlingsermäßigungen haben. In so einem Fall wäre es nur gerecht, die ermäßigte Fahrkarte einzuziehen und in Zukunft von diesen Personen den vollen Fahrpreis zu verlangen.
Warum so wenig, man könnte ihnen auch noch den iPod und die Markenklamotten wegnehmen (Liberalismus kann ja so schön sein...)! Für das Rauchen am Bahnsteig ist eine Strafe definiert, Sie können sich von mir aus darüber beschweren, dass diese nicht einkassiert wird, aber die Strafe muss für jeden gleich sein. Alles andere ist Willkür.
Zitat von Meister PetzFür das Rauchen am Bahnsteig ist eine Strafe definiert, Sie können sich von mir aus darüber beschweren, dass diese nicht einkassiert wird, aber die Strafe muss für jeden gleich sein. Alles andere ist Willkür.
Mein Vorschlag lautet: Rauchen am Bahnhof wird mit dem Entzug der Fahrkarte bestraft, zusätzlich zu einer Geldstrafe. Das würde natürlich für alle Benutzer der Bahn gelten. Wer im Genuss einer ermäßigten Fahrkarte ist, wie Schüler oder Lehrlinge, würde aber den Anspruch auf eine ermäßigte Fahrkarte für einen bestimmten Zeitraum verlieren.
Zitat Dieser Schaden ist nunmal in geschlossenen Räumen nachvollziehbar, unter freiem Himmel aber nicht.
Am Bahnsteig unter freien Himmel gilt nun mal Rauchverbot. In Fußgängerzonen, mit einer ähnlich hohen Menschendichte nicht. Warum nicht?
Zitat von xanoposMein Vorschlag lautet: Rauchen am Bahnhof wird mit dem Entzug der Fahrkarte bestraft, zusätzlich zu einer Geldstrafe. Das würde natürlich für alle Benutzer der Bahn gelten. Wer im Genuss einer ermäßigten Fahrkarte ist, wie Schüler oder Lehrlinge, würde aber den Anspruch auf eine ermäßigte Fahrkarte für einen bestimmten Zeitraum verlieren.?
Nein, es muss der Grundsatz der gleichen Bestrafung geben. Wollen Sie vielleicht auch Geschwindigkeitsübertretung nach dem Zeitwert des Fahrzeugs bestrafen?
Zitat Dieser Schaden ist nunmal in geschlossenen Räumen nachvollziehbar, unter freiem Himmel aber nicht.
Am Bahnsteig unter freien Himmel gilt nun mal Rauchverbot. In Fußgängerzonen, mit einer ähnlich hohen Menschendichte nicht. Warum nicht?[/quote]Weil der Bahnsteig kein öffentlicher Raum ist, sondern dem Hausrecht der Bahn unterliegt.
Zitat von TechniknörglerSollte man Cannabis legalisieren? Ist das Verbot gerechtfertigt?
Und wie sieht es mit harten Drogen aus, die gefährlicher als Alkohol und Tabak sind?
Cannabis ist gewiß nicht schädlicher als Alkohol. Aber es ist die Einstiegsdroge.
Ich habe ein Jahr in der Nähe von Den Haag gewohnt. Auf dem Weg zu dem Institut, in dem ich gearbeitet habe, kam ich täglich an einem Coffee Shop vorbei. Um ihn herum waren die Dealer aktiv, die Heroin verkauften.
Das mit der Einstiegsdroge hört man oft, lässt sich aber nicht bestätigen. Insbesondere nicht durch die Niederlande.
Dass Sie dieses Klische mit einer Anekdote versehen finde ich nicht weiterführend, denn ein wissenschaftlicher, handfester Beweis ist das ganz bestimmt nicht. Kennen Sie vielleicht einen? Noch dazu ist es nur eine Anekdote über einen Heroin-Dealer, der in einem Fall, aus welche Grund auch immer, in der nähe eines Coffe Shops gedealt hat, anstatt am Hauptbahnhof. Was zur der naheliegenden Frage führt, ob Züge in manchen Großstädten eine Einstiegsdroge seien können.
Zitat
Sollte man also konsequent sein und auch Heroin legalisieren? Wer abhängig ist, der schafft, wegen der massiven körperlichen Wirkungen eines Entzugs, in der Regel nicht mehr den Absprung. Er geht körperlich und dann auch geistig zugrunde.
Solle man es als Liberaler aber nicht jedem Menschen überlassen, ob er zugrundgehen will? Ja, wenn er autonom wäre.
Es ist aber das Wesen der Heroinsucht, daß sie den Menschen just jener Autonomie beraubt, die erforderlich ist, damit er frei und selbstverantwortlich entscheiden kann.
Ja, nahezu alle Drogen sollte man mE nach grundsätzlich legalisieren, diese Haltung ist meiner libärteren Ader geschuldet, aber mein Unverstädnis darüber von allen Drogen dieser Welt ausgerecht Cannabis zu Verbieten ist unabhängig davon.
Abhängig werden kann man von vielem. Das Risiko trägt der Einzelne. Aber Sie haben schon Recht, solche harten Drogen sind nicht mit eher weichen Drogen wie Cannabis oder (dem schon nicht mehr so weichem) Alkohol zu vergleichen. Ich bin hier auch für eine scharfe Regulierung, eventuell ein Verbot jeglichen kommerziellen Handels mit harten Drogen, auf jeden Fall aber einer scharfen Trennung des Vertriebs und der Weitergabe von weichen Drogen (Alkohol, Tabak, Cannabis) auf der einen Seite und harten Drogen auf der anderen Seite. Letztere sollten nur sehr restriktiv legal verbreitet werden dürfen und nur an Personen abgegeben werden dürften, die eine Besitz- und Erwerbsgenehmigung erhalten haben (deren Beantragung sich deutlich von einer Besitzlizenz für Cannabis abheben müsste). Wer solche Drogen erwerben wollte müsste sich vorher über Risiken und Konsequenzen aufklären lassen (nicht nur ein kurzes Aufklärungs- und Informationsschreiben unterzeichnen) und erklären die Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen.
Aber nahezu alle Drogen sollten grundsätzlich legal erworben werden dürfen, um den Schwarzmarkt, mit allen seinen negativen Konsequenzen, auszurotten. Denn die Kriminalität sinkt durch eine grundsätzliche (aber mit scharfer Regulierung verbundenen) Legalisierung. Nicht nur, wie einige popagandistisch suggerieren, weil Straftatendefinitionen wegfallen, sondern auch da nach wie vor strafbare Handlungen, die Dritte schädigen, wie Bandenkriminalität, Körperverletzungen und Morde (unter anderen durch Streitigkeiten zwischen Banden und Drogenkartellen) und Korruption, zurückgingen. Der Aufstieg des Al Capone durch die Alkoholprohibition hat seinen Grund, und mit ihm sind auch ohne zweifel wirklich strafwürdige Unsitten - um es euphemistisch zu formulieren - zur Blüte gelangt.
Auch denke ich, dass die Eröffnung eines legalen Bezugsweges, der jedoch einen Gang zu einer Aufklärungsveranstalltung des Gesundheitsamtes beinhaltet, eine höhere psychologische Einstiegsbaierre seien kann. Erst recht wenn eine Einstufung als krankhaft Süchtig zur Vorraussetzung für eine Besitz- und Erwerbslizenz gemacht würde. Es ist nicht sehr ansprechend Krank zu sein.
Wer minderjährigen Zugang (und sei es auch nur fahrlässig) zu harten Drogen verschafft gehört nicht streng, nicht nur so streng wie heute, sondern noch viel drastischer bestraft.
Zitat von Meister PetzNein, es muss der Grundsatz der gleichen Bestrafung geben. Wollen Sie vielleicht auch Geschwindigkeitsübertretung nach dem Zeitwert des Fahrzeugs bestrafen?
Da heben sie recht. Der Grundsatz der gleichen Bestrafung muss gelten. Ein Beispiel wo das gilt ist das Fahren unter Alkoholeinfluss. Der Schuldirektor (wahrer Fall), wohnt wenige Gehminuten vom Arbeitsplatz entfernt, und der LKW-Fahrer, bekommen beide eine Strafe von x-€ und 3 Monate Führerscheinentzug. Für den ersten ist es maximal peinlich, der zweite wird wahrscheinlich seinen Arbeitsplatz verlieren. Sieht so eine gleiche Bestrafung für alle aus.
Zitat von ZettelIch habe ein Jahr in der Nähe von Den Haag gewohnt. Auf dem Weg zu dem Institut, in dem ich gearbeitet habe, kam ich täglich an einem Coffee Shop vorbei. Um ihn herum waren die Dealer aktiv, die Heroin verkauften.
Wenn es danach geht, müsste man jede Schule schließen.
Zitat von xanoposSieht so eine gleiche Bestrafung für alle aus.
Ja. Nur die jeweiligen Folgen sind unterschiedlich. Was einen Berufskraftfahrer auch dazu anhalten sollte, extra vorsichtig beim Umgang mit Alkohol am Steuer zu sein.
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