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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 1.187 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

27.09.2011 15:49
Zitat des Tages: Diktatur des Kommissariats Antworten

Dieses Zitat des Tages habe ich einem vorzüglichen Artikel in der FAZ entnommen.

Florian Offline



Beiträge: 3.171

27.09.2011 16:28
#2 RE: Zitat des Tages: Diktatur des Kommissariats Antworten

Zitat
Ein "Durchgriffsrecht" nennt das die Kanzlerin. Die Souveränität von Staaten wie Griechenland ist, wie es Kaube sagt, dann nur noch Folklore. Die Souveränität Deutschlands wird ebenso betroffen sein; denn auch der Geber geht Abhängigkeiten ein.



So lange er denn "Geber" ist.
Zur Zeit ist es ja wieder en vogue, dass Deutschland sich als der wirtschaftlich starke Maxe fühlt.
Und derzeit läuft es ja auch tatsächlich sehr gut für Deutschland. Sehr niedrige Arbeitslosenquote, vergleichsweise robustes Wirtschaftswachstum, vergleichsweise geringes Haushaltsdefizit: also alles im grünen Bereich.

Wenn man sich die letzten 20 Jahre anschaut, dann ist dies allerdings eine absolute Ausnahmesituation.
Und wenn man die Trends bei den Sozialversicherungen, den Beamtenpensionen und der Demographie in die Zukunft extrapoliert, dann ist auch klar, dass wir wirtschaftlich gerade die letzten schönen Herbsttage erleben.
"Schuldenbremse" in der Verfassung hin oder her: Auch Deutschland hält die Maastricht-Kriterien nicht ein. Würde man die "Defizitsünder" so bestrafen und reglementieren, wie es einige Hardliner in Berlin fordern, dann wäre auch Deutschland recht bald unter Kuratel der EU-Kommission gestellt.

FAB. Offline



Beiträge: 523

27.09.2011 20:25
#3 RE: Zitat des Tages: Diktatur des Kommissariats Antworten

Zitat von Jürgen Kaube
Die älteren politischen Konzepte von Volkssouveränität, parlamentarischer Demokratie, Subsidiarität und Partizipation, die dagegenstehen, sind, wenn es Ernst wird, Folklore aus vergangenen Zeiten.


Was bitte hat man sich darunter konkret vorzustellen? Möchte Herr Kaube zum Ausdruck bringen, daß jetzt die Zeit anbricht, in der man nur noch hoffen kann, daß es in der Bundeswehr Offiziere gibt, die ihren Eid ernst nehmen? Was macht derweil ein einfacher Rechtsanwalt aus dem seinen? Was der Beamte?

____________________________________________________
"I want my republic back!"

uniquolol Offline




Beiträge: 254

27.09.2011 21:25
#4 RE: Zitat des Tages: Diktatur des Kommissariats Antworten

“...Solange alles wuchs, wurde auch nicht gefragt, wohin es politisch wuchs und woraus es politisch wuchs...”

Sehr schön auch in Putins Rohstoff-Russland zu beobachten...

uniquolol Offline




Beiträge: 254

27.09.2011 21:49
#5 RE: Zitat des Tages: Diktatur des Kommissariats Antworten

“...Und Strukturen, die durch ein heiteres Gefühl von Friede, Freude, Eierkuchen überdeckt werden, zeigen sich irgendwann doch....”

Man kann den “bösen” Rating-Agenturen nur dankbar sein, dass sie die Aufgabe der kollektiven ent-Täuschung übernommen haben.

Am_Rande Offline




Beiträge: 196

27.09.2011 23:09
#6 RE: Zitat des Tages: Diktatur des Kommissariats Antworten

Zitat
Ein "Durchgriffsrecht" nennt das die Kanzlerin.
Die Souveränität von Staaten wie Griechenland ist, wie es Kaube sagt, dann nur noch Folklore.
Die Souveränität Deutschlands wird ebenso betroffen sein; denn auch der Geber geht Abhängigkeiten ein.



Bleibt nur die Frage: Wer wird erster Bundesstatthalter im Protektorat "Böotien und Makedonien"?

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

28.09.2011 02:13
#7 RE: Zitat des Tages: Diktatur des Kommissariats Antworten

Zitat von Am_Rande
Bleibt nur die Frage: Wer wird erster Bundesstatthalter im Protektorat "Böotien und Makedonien"?


Als die Kanzlerin bei Jauch vom gewünschten Durchgriffsrecht fabulierte, fragte ich mich die ganze Zeit wie die Sanktionen bei weiterer Unbotmäßigkeit aussehen sollten. Wenn ihr nicht spurt, dann...

- setzen wir eure Regierung ab?
- pfänden wir euer Auslandsvermögen?
- sprechen wir eine Geldstrafe aus?
- boykottieren wir eure Produkte?
- organisieren wir ein Handelsembargo?
- sperren wir eure Handelswege?
- bekommt ihr kein Geld mehr von uns, und wir lassen euch pleite gehen?
- regnet es deutsche Fallschirmjäger auf Kreta?

----------------------------------------------------
Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire

123 Offline



Beiträge: 287

28.09.2011 09:07
#8 RE: Zitat des Tages: Diktatur des Kommissariats Antworten

Leider kaum etwas verstanden.

Kaube sieht eine Polarität zwischen Politik und Ökonomie, wobei letztere Zwänge ausüben soll die die Politik totalisiert.

Das ist falsch.

Die Ursache liegt viel tiefer: In der Machtgier der Politiker, aber auch im Verlangen der Bevölkerungen Verantwortung abzugeben und im Gegenzug ein bequemes Leben zu führen.

Darauf läuft alles hinaus: Die Politik ruiniert die Staatsfinanzen um sich mit jeder erweiterten Ausgabe Machtzuwachs zu sichern.

Die Bevölkerung profitiert kurzfristig von diesen Ausgaben, die als Sozialstaatlichkeit, Renten, Pensionen ect. daher kommen.

Höhere Ausgaben bedeuten jedoch: Verlust an indivudueller Freiheit und Entfaltungmöglichkeiten aufgrund ständig steigender Abgabenbelastungen. Damit den Einstieg in die permanente Rezession, die nur durch immer noch mehr staatliche Geldverteilgung, sprich Inflationierung der Währungen aufgrund steigenden Geldumlaufes, hinaus gezögert werden kann.

Am Ende bricht dieses System in sich zusammen - wirtschaftlich. Denn es erwirtschaftet immer weniger, weil man verlernt wirtschaftlich sinnvoll zu agieren. Beispiel sind die Millionen staatlich und sozial Bediensteten, die nur noch finanziert werden können mittels Neuverschuldung - sprich Geldvermehrung mit der Folge von Inflationierung der Währung. Diese Beschäftigten sind in hohem Maße unproduktiv, weil sie Dinstleistungen anbieten, die auf einem freien Markt kaum nachgefragt würden. Kollabiert aber das Geldvermehrungssystem, verlieren diese Leute nicht nur ihr Einkommen, sondern sie merken auch, daß sie nichts sinnvolles mehr können, womit sich ihre Existenz sichern läßt. Zumindest nicht zu den gegenwärtigen Lohnvorstellungen.


Kaube´s Ausführungen zeigen, wie weit der deutsche Journalismus weg ist von einem tatsächlichen Verständnis volkswirtschaftlicher Vorgänge.

Welche zentrale Rolle die Geldvermehrungswirtschaft der Notenbanken und Regierungen hat, und wie extrem destruktiv sie wirkt.

Blickt man zurück auf vergangene Wirtschaftskrisen, wie z.B. jener ab 1929, so ignoriert man stets die Rolle der Politik und Notenbanken, die erst die Grundlagen dafür schufen, und schiebt per neomarxistischer Deutung die Ursache dem Kapitalismus zu.

Tatsächlich kam die Krise ab 29 nur deshalb zustande, weil zuvor extrem expansive Geldpolitik betrieben wurde mit massiver Fehlallokation der Geldmittel. Genau wie z.B. die Immobilienkrise in den USA die 2008 als Blase platzte, und völlig am Markt vorbei Wohnungen gebaut wurden, die man heute nicht einmal mehr zu Schleuderpreisen haben will, weil sie nicht an den Kundenbedürfnissen orientiert gebaut wurden, sondern rein als Kapitalvermehrungsanlage. Als die Nachfrage aufgrund nicht mehr steigerbarer Geldzufuhr einbrach, kollabierte diese Illusion.

Aktuell wird eine noch größere Katastrophe in Europa eingeleitet.

Mit der unbegrenzten Schuldenvermehrung in der EU, nur um den Machtapparat der Sozialstaatlichkeit zu finanzieren, wird eine Dimension der Geldvermehrung, und damit der Geldentwertung, in Gang gesetzt, die letztlich alle Sparvermögen vernichtet. Und damit auch solides künftiges Investitionskapital. Bei gleichzeitig zur Unproduktivität erzogenen Bevölkerungen aufgrund staatlicher Geldtransfers für die es keine finanzielle sicher Einnahmenseite mehr gibt.


Hier bahnt sich die absolute wirtschaftliche Katasprophe an. Doch darüber liest man nie in den Medien, die durchweg staatsgläubig und marktfeindlich eingestellt sind.

Kollabiert diese fiskalische Verantwortungslosigkeit, wird man den Markt verantwortlich machen, nicht die Machtgier der Politik und Medien. Sie liefern uns die Interpretation und das Feindbild: Marktwirtschaft. Und bieten die Lösung: Noch mehr Staatswirtschaft.

D.h. nachdem die Staatsverschuldungsblase geplatzt ist, und das Leid schon groß ist, wird es noch schlimmer kommen, mittels eines Rückfalls in quasi-sozialistische Strukturen. Diese gehen immer einher mit Entzug von Freiheits- und Menschenrechten. Und die desinformierte Masse wird es bejubeln, so lange bis sie merkt, daß auch noch mehr Staat immer das gleiche bewirkt: Immer mehr Verarmung.

WasIstLiberal? ( gelöscht )
Beiträge:

28.09.2011 09:24
#9 RE: Zitat des Tages: Diktatur des Kommissariats Antworten

Sie haben recht 123. Dafür ein

max Offline



Beiträge: 150

28.09.2011 10:26
#10 RE: Zitat des Tages: Diktatur des Kommissariats Antworten

Dann müssen die Unartigen auf die stille Treppe (ist gleichzeitig Impulsprogramm für Treppenbauer).

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

28.09.2011 12:03
#11 RE: Zitat des Tages: Diktatur des Kommissariats Antworten

Zitat
Mit der unbegrenzten Schuldenvermehrung in der EU, nur um den Machtapparat der Sozialstaatlichkeit zu finanzieren, wird eine Dimension der Geldvermehrung, und damit der Geldentwertung, in Gang gesetzt, die letztlich alle Sparvermögen vernichtet. Und damit auch solides künftiges Investitionskapital. Bei gleichzeitig zur Unproduktivität erzogenen Bevölkerungen aufgrund staatlicher Geldtransfers für die es keine finanzielle sicher Einnahmenseite mehr gibt.

Hier bahnt sich die absolute wirtschaftliche Katasprophe an. Doch darüber liest man nie in den Medien, die durchweg staatsgläubig und marktfeindlich eingestellt sind.


Und wenn man, lieber 123, dann einen Kommentar im Fernsehen hört, bewegt der sich regelmäßig auf dem Asterix-Niveau (die Preise fliegen über den Markt), und versucht, wirtschaftliche Zusammenhänge mit dem Verhältnis prominenter Personen zueinender zu erklären. Grauslig!
Aber noch grausliger wird es sein, wenn alles Geld, auch das noch zu leihende und zu druckende, ausgegeben ist. Dann wird's wieder der Kapitalismus gewesen sein. Mein Fluchtinstinkt rührt sich!

Herzlich, Thomas

 Sprung  



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